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Thema: Duisburg (7394-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Duisburg
So ein Tunnel ist nicht billig. Weder beim Bau noch bei der Erhaltung. Da stöhnen nun schon einige deutsche Kommunen bezüglich der laufenden Kosten. In Ludwigshafen ist ja eine Tunnelstrecke sogar schon stillgelegt worden.
Dieser Tunnel in Duisburg war übrigens seinerzeit ausschlaggebend dafür, dass die Einrichtungsachtachser in Duisburg nicht mehr verwendbar waren. Siebzehn Wagen wurden bekanntlich nach Graz verkauft (TW 521 - 537).

LG 222

Duisburg
U-Bahn droht Vertreibung aus Tunnel


VON HILDEGARD CHUDOBBA - Duisburg (RP).
Die überalterte Sicherungstechnik im Tunnel muss dringend erneuert werden. Bezahlen muss das die Stadt, die Eigentümerin der Anlage ist, aber bekanntlich kein Geld hat. Es geht um fast 40 Millionen Euro Kosten.

Unter anderem an der Mülheimer Straße verlässt die U-Bahn heute den Tunnel und fährt wieder ebenerdig. Dass die Straßenbahnen aber gar nicht mehr unterirdisch fahren, ist kaum vorstellbar. Foto: Andreas Probst
Kennen Sie noch "386er"? Die Computer, die zwar leistungsfähiger waren als eine elektrische Schreibmaschine, aber mit den heutigen gängigen PCs allenfalls im Ansatz zu vergleichen sind. In den Leitzentralen für Duisburgs und auch für Düsseldorfs U-Bahnen sind sie noch im Einsatz. Mit ihnen wird die Sicherungstechnik in den Tunneln der DVG und der Rheinbahn gesteuert. Sie werden gehegt und gepflegt. Und auch wenn es alte Schätzchen sind, von denen die Sicherheit abhängig ist, sie arbeiten zuverlässig und müssen das auch.

Denn schätzungsweise 40 Millionen Euro sind für die Anschaffung neuer Technik auf Duisburger Seite nötig. Kein Pappenstiel für eine hoch verschuldete Kommune, die sich an ein strenges Sparprogramm halten muss. Duisburg ist wie Düsseldorf Eigentümer der jeweiligen U-Bahn-Tunnel. Und müssen demnach für die Sanierung bezahlen. Was in der Landeshauptstadt vielleicht noch vergleichsweise unproblematisch funktioniert, ist für Duisburg ein ungeheurer Kraftakt. Geld hat die Stadt bekanntlich nicht, so dass sie entsprechende Kredite aufnehmen müsste. Ob sie das darf, das hängt unter anderem von der Entscheidung der Bezirksregierung ab. In den kommenden Wochen muss allerdings der Weg festgelegt werden, denn bereits im Sommer soll der Auftrag ausgeschrieben werden.

U-BAHN
15 Jahre lang unter der Stadt gebuddelt
Start Die Duisburger U-Bahn wurde am 11. Juli 1992 nach rund 15-jähriger Bauzeit in Betrieb genommen.
Länge Zwischen den fünf innerstädtischen U-Bahnhöfen liegen 2,1 Kilometer. Nach der Eröffnung der Verlängerungsstrecke bis nach Meiderich sind es vier Kilometer.
Kosten In das Innenstadt-Projekt flossen etwa eine Milliarde Mark. Wegen der Fördermittel muss sich die Stadt bis heute an Regeln halten, darf zum Beispiel nicht die Glaspyramiden über dem Eingang an der Kuhstraße abreißen.
Zukunft Im März entschied die Landesregierung, dass die U-Bahn nicht mehr weiter in Richtung Norden gebaut wird.
Die Zeit drängt vor allem aus einem Grunde: Ersatzteile für die veralteten Computer wird es in zehn Jahren keine mehr geben, hat der Hersteller bereits signalisiert. Und: Die Generation Techniker, die mit den alten Schätzchen noch zurecht kommt, steht vor der Pensionierung. Ihre Nachfolger wissen zwar mit IPads umzugehen. Aber "386er" sind für sie urzeitlich.

Vor ähnlichen Umrüstungsproblemen stehen auch andere Städte im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. Schon allein aus diesem Grunde kann der Verkehrsverbund die Kosten nicht tragen, selbst wenn er wollte. Vorstellbar, aber keineswegs gewünscht: Die Düsseldorfer bringen ihre Technik auf den neuesten Stand, und die Duisburger gucken im wahrsten Sinne in die Röhre, durch die dann keine Bahnen mehr fahren dürfen. Sie müssten dann wie früher wieder über die Straßen rollen.

Das Geld für neue Computer müsste die Stadt dann zwar nicht besorgen, wohl aber die Millionen, die sie einst als Fördermittel beim U-Bahn-Bau vom Land bekommen hat. Dieses Geld müsste sie zurückzahlen, wenn der unterirdische Fahrbetrieb nicht mehr stattfinden könnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Duisburgs U-Bahn-Geschichte nach noch nicht einmal drei Jahrzehnten beendet ist, schätzen Experten nicht einmal niedrig ein. Selbst für Optimisten liegt sie nur bei knapp unter 50 Prozent.

LG 222

Re: Duisburg
Antwort #1
Is aber eh schon länger Thema, auf der anderen Seite hat gerade in Duisburg der letzte Tunnel wirklich für Fahrzeitgewinne in der Relation Außenbezirke - Zentrum/Hauptbahnhof gesorgt.

Das Stadtbahnsystem Rhein-Ruhr bleibt halt ein Torso.

In Essen stehen jetzt auch Mega-Investionen in die Sicherungsanlagen und danach in die Fahrzeuge an. Mal schauen, was da passiert ...

Zitat

Mit dem Tunnelsystem hat sich letztlich keine Freude gemacht!Dieser Tunnel in Duisburg war übrigens seinerzeit ausschlaggebend dafür, dass die Einrichtungsachtachser in Duisburg nicht mehr verwendbar waren. Siebzehn Wagen wurden bekanntlich nach Graz verkauft (TW 521 - 537).


Wobei man durchaus in anderen Städten ältere Fahrzeuge, z. B. durch Türen auf der bis dahin türlosen Seite für einen Tunnelbetrieb ausgerüstet hat. Problematisch ist eher die Endschleifenfrage, die es aber auch in Duisburg durchaus weiter gibt ...

Letztlich war aber diese Entscheidung ein Glück für Graz - leider war da schon der 18. Wagen nach einem verheerenden Depotbrand nicht mehr vorhanden!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Duisburg
Antwort #2

Re: Duisburg
Antwort #3
Übrigens: die DVG plant bis 2020 den vorhandenen Straßenbahnfuhrpark durch Neufahrzeuge umzubauen!

http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/dvg-will-alte-n-wagen-gegen-neuere-modelle-austauschen-id7638779.html

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Duisburg
Antwort #4
Anscheinend werden die Diusburg revitalisiert und nicht erstetzt!

Bahnen werden überholt

Duisburg. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) wird in den nächsten Jahren sämtliche 45 Straßenbahnen auf ungewohnt lange Reisen schicken: Eine gründliche Überarbeitung der in die Jahre gekommenen Schienenfahrtzeuge ist erforderlich, eine Ausschreibung der Arbeiten ist derzeit in Arbeit.

Seit 1986 sind die dienstältesten Straßenbahnen auf Duisburgs Straßen unterwegs und haben teilweise eine Laufleistung von zwei Millionen Kilometern erreicht. Und auch die jüngsten Bahnen der DVG steuern mit Baujahr 1994 das dritte Dienstjahrzehnt an.

Zwischen 2014 und 2018 sollen alle DVG-Straßenbahnen nach und nach per Tieflader über die Straße zu einer Fachwerkstatt, möglicherweise zu Herstellern wie Siemens in Krefeld-Uerdingen, gebracht werden.

Korrosionsschutz an den Wagenkästen und den Untergestellen ist erforderlich, ebenso eine neue Verkabelung, neue Fußböden, neue Faltenbälge, neue Lackierung, sowie in manchen Fällen auch neue Scheiben und Graffiti -Schutz im Inneren der Bahnen - wenn das Geld dafür reicht.
Fünf Jahre Zeit für Modernisierung des Fuhrparks

Von der Ausschreibung durch die Via-Verkehrsgesellschaft, dem Gemeinschaftsunternehmen der Duisburger, Mülheimer und Essener Verkehrsbetriebe, ist bereits im Internet zu lesen, aber bei der DVG hält man sich noch zurück mit näheren Angaben zu dem umfassenden Erneuerungsprogramm für ursprünglich achtachsigen Bahnen, die 1996 durch Einbau eines sieben Meter langen Mittelteils auf zehn Achsen und 33 Meter verlängert wurden.

,,Das Verfahren läuft jetzt an, es ist alles noch in den Kinderschuhen", erklärte DVG-Sprecher Helmut Schoofs gegenüber der WAZ. Und man habe für die Modernisierung des Fuhrparks fünf Jahre Zeit.

Danach aber, so die Erwartung, sind die Straßenbahnen fit für die Fahrt ins dritte Jahrzehnt dieses Jahrtausends. Ziel ist die Betriebssicherheit der 45 Bahnen bis 2024. Zwei Jahre später werden die ältesten Straßenbahnen 40.

Quelle: Der Westenn

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Duisburg
Antwort #5
Zitat
Zwei Jahre später werden die ältesten Straßenbahnen 40


Wir kaufen!
:pfeifend:
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team

Re: Duisburg
Antwort #7
Duisburg-Marxloh ist ein soziales "Brennpunktviertel", ähnlich wie Berlin-Kreuzberg: Ein Viertel mit hohem Anteil unqualifizierter, arbeitsloser, nicht integrierter "Neu"-Duisburger (manchmal auch schon der zweiten und dritten Generation) mit islamischem und anderem Hintergrund. Ein Stadtteil mit ausgeprägter Parallelgesellschaft.

Der Online-Artikel ist natürlich, wie es die politische Korrektheit gebietet, von diesen vielleicht nicht ganz unbedeutenden Informationen "gesäubert".



Also bitte nicht denken: "Was ist denn auf einmal in die Deutschen gefahren?!"  ;)

Re: Duisburg
Antwort #8
Ich wäre mit diesen Vergleichen ein bisserl vorsichtig, in Duisburg-Marxloh lebt gewiss eine große türkische Gemeinde (deshalb gibt es dort auch die größte Dichte an Brautmodengeschäften in der Welt), aber daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen, halte ich für nicht zielführend und würde mich da eher zurückhalten!!!

Diese scheinbare Thematik ist gerade aktuell in Deutschland (NSU-Untersuchungsausschuss inkl. voreingenommener Ermittlungen der Sicherheitsbehörden, Asylantenheime) ein sehr heißes Pflaster und wir alle wissen aus diversen Situation, dass durchaus die "Einheimischen" nicht ohne "Fehl und Tadel" sind.

Alles jetzt sehr vorsichtig ausgedrückt  :boese:

[Wir waren alle nicht dabei, also Hände weg von unbewiesenen Beschuldigungen.]

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Duisburg
Antwort #9
Liebe Grüße
Martin

Re: Duisburg
Antwort #10
Ja, das ist aber mehr eine Nebelgranate - ungefähr die selbe Diskussion wird in Mülheim geführt (dort geht es allerdings v. a. um die Zukunft der Straßenbahn).

Problem ist, dass diese Anlagen nicht so einfach still gelegt werden können, sondern weiterhin gewartet und ggf. saniert werden müssen. Abgesehen von der Frage der Zurückzahlung von Fördermitteln stellt sich die Frage, wie der Verkehr dann oberirdisch abgewickelt werden soll. In Duisburg gibt es in der Kaiserstraße keinen Autoverkehr, es wären entsprechende Umwegfahrten und z. T. erhebliche Fahrzeitverlängerungen für die Fahrgäste zu erwarten.

Es geht hier mehr um das Gejammere, dass man sich die Ersatzinvestionen nicht leisten kann - gilt eigentlich für alle Ruhrgebietsstädte.

Das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz läuft aus, gibt aber nur Zuschüsse für Neuinvestionen. Die Städte sind klamm - da muss sicherlich was passieren, man kann ja nicht die ganze Infrastruktur still legen ...

Grundproblem ist halt, dass diese ganze U-Stadt-Bahn-Projekte aus einer Zeit stammen, wo man das Geld noch mit vollen Händen ausgeben konnte ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob diese Investion sinnvoll ist bzw. wie es mit der Erhaltung bzw. Ersatzinvestion aussieht!!!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Duisburg
Antwort #11
Auch Duisburg will bis 2020 (endlich!) neue Straßenbahnfahrzeuge beschaffen: http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/duisburger-dvg-soll-47-neue-strassenbahnen-bekommen-id12194580.html

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Duisburg
Antwort #12
Viele Verletzte bei U-Bahn Unfall in Duisburg, 2 Fahrzeuge sind zusammengestoßen: http://m.rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/u-bahn-unglueck-in-duisburg-viele-verletzte-aid-1.7491369

Re: Duisburg
Antwort #13
Es waren aber eher zwei Straßenbahnen im Tunnelbetrieb ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)