Re: Störungen, Behinderungen und Sonstiges
Antwort #2536 –
Die Betriebsveranwortlichen müssen den Entscheidungs- besser Nichtentscheidungsträgern mit dem entsprechenden Nachdruck klar machen, dass das Grazer Öffi-Grundnetz ohne diese Alternative
a) für Störungen und Verspätungen überaus anfällig ist,
b) keine attraktive Alternative zum Auto ist, obwohl gerade bei "Auftrieben" jeder Art meist auch der stockende MIV viele Autofahrer dazu verleiten könnte, die Öffis zu benützen
und c) die Öffi-Benützer unzählige Male im Jahr mit Verspätungs-, Umleitungs- und Umsteigeschikanen bestraft.
Daher ist niemand zu befragen, sondern bei den Politikern einfach der notwendige Druck zu machen, gegebenenfalls auch durch ein mediales Aufhetzen der Öffi-Benützer gegen die für die Unterlassung dieser Bau- bzw. Investitionsmaßnahmen verantwortlichen = schuldigen Politiker!
Alles richtig.
Alles bekannt.
Problem ist halt, dass man sich mit der Entscheidung, die so genannte Entlastungsstrecke durch die Neutorgasse NICHT zu bauen, sondern stattdessen diese Strecke über den Griesplatz führen zu wollen (wie halt einstmals den alten 3er) aber ein so ein Eigentor geschossen hat.
Die verkehrlichen Probleme dieser Variante sind ja bekannt (und wir sind noch weit weg von Detailplanungen - auch wenn sich da im Moment was zu tun scheint - und der konkreten Umsetzung) - die Entscheidung Richtung Osten den Umweg über die Zweiglgasse zu nehmen, spricht ja dafür (sicher eine sehr "attraktive" Fahrzeit für umgeleitete Kurse in dieser Relation). Ich fürchte, dass es zwar irgendwann einmal diese Strecke geben wird (so nach 2025), aber sie wird halt im Verkehr stecken bleiben, weil man sich wieder einmal davor hüten wird, sich mit "dem Autofahrer" anzulegen (und wenn die neue Bahnunterführung Josef-Huber-Gasse kommt, dann "Grüß Gott!" ...).
Da man aber nunmehr halt schon seit vielen, vielen Jahren dieses Pferd reitet, war man in der Zwischenzeit nicht in der Lage (oder wollte es einfach nicht) die Notwendigkeit zu erkennen, sich vielleicht doch wieder der Neutorgassen-Variante zuzuwenden, die relativ kurz wäre (geringere Baukosten), sehr Innenstadtnahe liegt (Andreas-Hofer-Platz), mit Erschliessungsfunktion (Landesmuseum, Holding-Zentrale, Busbahnhof) und sogar die Möglichkeit hätte in der südlichen Neutorgasse einen eigenen Gleiskörper zu realisieren. Technisch aufwendig ist sicherlich die Einbindung in die Hauptbrücke und die Streckenführung in der kleinen Neutorgasse. Aber kein Vergleich zu dem "Theater", dass noch bei der Griesplatz-Variante kommen wird.
Aber der amtierende Bürgermeister hat da einmal was versprochen und "das wird natürlich nicht gebrochen" (wenn das nur in allen Fällen so wäre ...).
Dazu noch eine Schleife bei der Keplerbrücke (und beim Südtiroler Platz) und man hätte für 90 % der Fälle eine Ersatzstrecke.
Ich hielte es in diesem Zusammenhang überhaupt sehr sinnvoll, die 3er-Verlängerung nach Reininghaus gleich bis zur Straßganger Straße zu bauen, da könnte man doch einiges vom Busverkehr abgreifen und die Linien entlasten.
Und das wir uns nicht missverstehen: ich halte die Südwestlinie mit Verbindung zur Annenstraße für absolult notwendig, weil sie betrieblich wichtig ist (Ersatz für die Buslinien nach Südwesten), auch die Verbindungsstrecke zur Annenstraße - nur ist das halt keine Entlastungsstrecke. Insofern muss beides gebaut werden und die Entlastungsstrecke ganz, ganz schnell.
Die eierlegende Wollmilchsau gibt´s halt nicht!
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)