Nachdem so gut wie klar war, dass am 22.10.2012 1116.249 und 1116.250 mit ihren RailČiennys am Semmering sein würden, habe ich mich am Freitag davor entschlossen, den Montag darauf frei zu nehmen. Dazu muss ich sagen, dass ich mich für solch kurzfristige Aktionen doch einmal bei meinem Chef bedanken sollte, was ich hiermit mache.
So weit so gut. Montag früh - ich sitze im 551, mein zweites Objekt der Begierde an diesem Tag, den ich bei der Retourfahrt von Graz nach Wien fotografieren wollte. Türsteuerungsprobleme, Abfahrt mit rund 20 Minuten Verspätung. Mir war klar, als 558 würde er retour kommen, aber ob der Plan für den Nachmittag hält, wo er für den 655 von Wien nach Graz eingeteilt war...............
Egal, ich war einmal am ,,Zauberberg", der seinen Namen zu dieser Jahreszeit mehr als verdient. Seit längerer Zeit hatte ich ein Bild im Hinterkopf, welches ich schon lange einmal umsetzen wollte - die Kalte Rinne nach Sonnenaufgang von der Gegenlichtseite. Vorzugsweise mit einem hellen Zug, der spärlich aber doch in Form eines 4020 zwischen Payerbach-Reichenau und Semmering hin und her pendelt. In dem Fall war es R 2949 von Payerbach nach Semmering.
Kommen wir zum ersten Objekt der Begierde an diesem Tag - 1116 250, die zur Freude von vielen, obwohl schon zur Dekaschierung nach Linz einberufen, doch nicht defoliert wurde, und daher noch immer das Outfit des Polizeiochsen trägt. Das Foto zeigt sie mit dem RJ 556 von Graz nach Wien auf dem Krausel-Klause-Viadukt (L: 87 m; H: 36 m) kurz vor dem Bahnhof Breitenstein. Das Foto besteht jetzt aus zwei nebeneinander zusammengefügten hochgestellten Fotos mit 24 mm Brennweite.
Jetzt wurde es heftig - ich musste von der einen Seite vom Graben auf die andere Seite, die Anstrengung hat sich aber gelohnt. 31 Minuten später entstand bereits dieses Bild von einem Güterzug bei welchem eine 1144 einer 1142 über den Semmering Vorspanndienste leistet. Zuerst bei der Querung der Krausel-Klause.
Und ein paar Sekunden später, nach der Durchfahrt durch den 337 Meter langen Polleros-Tunnel am höchsten Viadukt der Semmeringbahn, der 184 Meter langen und 46 Meter hohen Kalten Rinne.
Kommen wir zum Objekt der Begierde Nr. 2 an diesem Tag - 1116 249 mit der längsten Fahne von Österreich als RJ 558 "powered by Wien Energie Express" von Graz nach Wien bei der Querung der Kalten Rinne. Das erste Foto besteht jetzt aus zwei Fotos, die übereinander zusammen gefügt wurden.
Das zweite Foto zeigt das eigentliche erste Foto, welches ich an dieser Stelle gemacht habe. Links am Bild sieht man das in Privatinitiative ins Leben gerufene Ghega Museum.
http://www.ghega-museum.at/
Das nette an der Stelle, an der ich mich befand, ist der Umstand, dass man ein völlig anderes Foto vom gleichen Zug bei der Querung der Krausel-Klause machen kann.
Ein Panorama, welches jetzt aus 3 Bildern besteht, und von links nach rechts das Kalte-Rinne-Viadukt, die imposante Polleroswand und das Krausel-Klause-Viadukt zeigt, möchte ich von dieser Stelle noch zeigen. Für die Vollformatfotografen sei angemerkt, dass man dies auch mit 24 mm hin bekommt. Für die anderen gilt min. 18 mm.
Tja, der Blick auf die Burgruine Klamm - kein Vergleich mit Tom's Nebelbilder. Man befindet sich hier übrigens südlich der S6
Überstellung zur Steinbauer Wiese. 1116 250 kam zurück und schob (ja, sie schieben die RJ's unverständlicherweise nach wie vor durch die engen Bögen der Semmering Nordrampe) RJ 653 von Wien nach Graz.
Grundsätzlich ist die Steinbauer Wiese ja schon sowas von abgelutscht, aber es ist einfach eine Stelle im Ideallicht am Nachmittag für talfahrende Züge. Grundsätzlich kann man nach gewissen Standards bergfahrende Züge ja am Nachmittag nicht fotografieren. Grundsätzlich, ich glaube, der WLB Containerzug 43623 nach Kalsdorf beweist das Gegenteil.
Nächste private Abwechslung, der LTE 42488 von Koper (SLO) nach Katowice (PL), der an dem Tag mit Adria 1216 922 bespannt war.
Ein weiteres Objekt der Begierde an diesem Tag - RJ 655 von Wien nach Graz, ein Bild, das bei Vorhandensein von Wiener Schulisten, man möge mir verzeihen, nicht möglich wäre, sie würden alle im Bild stehen, daher fahr ich auf den Berg wirklich nur mehr, wenn ich, so wie am Montag ziemlich sicher sein kann, dass ich a) alleine unterwegs bin, oder b) mit einer kleinen Hand voll Leute, die in der Eisenbahnfotografie mehr sehen, als nur gnadenlos auf einen Zug drauf zu nageln, unterwegs bin.
Weil ich finde, dass das Desing des 249ger mehr als gelungen ist, noch ein Foto vom gleichen Zug an selber Stelle.
Kurze Zeit später sah man durch den einfallenden Nebel nicht einmal mehr die Geleise, daher wurde der Heimweg über den Adlitzgraben angetreten, und siehe da, der war nebelfrei. Blöderweise hatte der Polonia Verspätung, er ging sich gerade noch auf dem 151 Meter langen und 24 Meter hohen Adlitzgraben-Viadukt aus.
Auch wenn der Verkehr nicht gerade überragend war, so sollte man dem Zauberberg in den nächsten Tagen doch noch einmal einen Besuch abstatten. Glaubt es mir, er ist es wert!
LG
H.P.
PS: Einen normalen RailJet hab ich natürlich auch, aber der ist irgendwie auch nicht normal, daher kommt er mit in die Repo. Ist übrigens einer von Graz nach Wien
Thema: Ein Tag am Zauberberg (5925-mal gelesen)
Vorheriges Thema - Nächstes Thema