Ich sehe auf der Visualisierung viele, viele Autospuren, keinen Zebrastreifen, und einen Radweg in eine Hecke. Leicht vorstellbar, an wen die Planer da zuallererst gedacht haben.
Man muss auch denken das die Riesstraße einer der wichtigsten Straßen Ri. Weiz, Gleisdorf und Ragnitz ist, und da finde ich die vielen Fahrspuren in jede Richtung schon sinnvoll, und nicht immer auf die Autofahrer los gehen, bin auch einer davon.
Man soll froh sein das man endlich diese Verlängerung in Angriff nimmt.
Solange man ständig Platz für den MIV schafft und der ÖV bzw. die sanfte Mobilität ein Nischendasein fristen muss, wird sich aber nichts an der Verkehrssituation verbessern. Es ist ja nicht die Kreuzung an und für sich das Problem. Am Leonhardplatz ändert sich gar nichts , aber dort entsteht zum größten Teil der (Rück)stau rund um die Endhaltestelle stadteinwärts und natürlich die darin befindlichen hochintelligenten Kreuzungsblockierer, die damit die Abbieger Richtung Stiftingtal blockieren. Da helfen 10 Spuren dann auch nichts. Wodurch wiederum Bus&Bim im Stau stehen. Die damit verbundene Vorrangschaltung verhindert wiederum, dass die Kreuzungsblockierer die Kreuzung räumen können. In weiterer Folge bekommen die vom Hilmteich kommenden Autofahrer grün und auch hier finden sich stets ein paar gescheite Autofahrer, die meinen, wenn man sich in die Kreuzung stellt, geht es schneller weiter. Et voilà das Chaos ist perfekt.
Das Projekt an und für sich halte ich für sinnvoll, im Großen und Ganzen auch recht durchdacht. Es zeigt aber trotzdem wieder die typisch grazerische Tendenz das Hauptaugenmerk auf den Kfz-Verkehr zu legen. Dann kommt mir vor allem das Kotzen, wenn ich einen Bildartikel in der Kleinen lese.
- "27 Mio. für die Verlängerung". Wie zumindest hier bekannt, fließt gerade 1/3 tatsächlich in die Straßenbahnverlängerung. Der Rest wird für die Optimierung des MIV verwendet.
- "Behinderung für die armen Autofahrer". Welche Behinderungen auf alle anderen Verkehrsteilnehmer, insbesondere ÖV-Nutzer, zu kommen wird nicht angegeben.
Nach dem Umbau wird es für Öffi-Nutzer teilweise wesentlich ungünstigere und gefährlichere Umsteigeverbindungen geben von/zur Straßenbahn. Man muss in fast allen Fällen die Neue Stiftingtalstraße überqueren in der der 7er in beiden Richtungen in kurzem Takt verkehrt. Nachdem Richtung LKH auch so einige ältere, gebrechliche oder fussmarode Personen sowie vor allem auch viele Kinder unterwegs sind, wird das sicher die eine oder andere kritische Situation hervorrufen.
Durch die wegfallende Drückampel und Verlegung des Zebrastreifens zur Pauluzzigasse wird es auch die eine oder andere geben, die "gschreams" zum BB rennt (gilt auch für den einen oder anderen), die ja nicht ganz so häufig verkehren.
In anderen Städten macht man sich Gedanken wie man den ÖV aufwerten kann. Gestaltet Flächen, die hauptsächlich der sanften Mobilität zu Gute kommen.
Unter Nagl wird ein Projekt für die sanfte Mobilität stets nur unter der Prämisse überhaupt angedacht, dass es dem MIV was bringen muss oder zumindest darf es keine Verschlechterung geben.
Alternativ...man führt im Nachhinein den Radweg mitten durch die Bushaltestellen.
Genau! Und die Radwege ins Stiftingtal werden mitten auf der Straßenbahntrasse aufgepinselt!
Aus Radfahrersicht werden Straßenbahnschienen mitten auf den Radweg gelegt.
Niemand stellt die grundsätzliche Sinnhaftigkeit dieses Projektes infrage (oder?) Allerdings wird auch hier wieder (unnötig) viel für den Autoverkehr gemacht, wodurch die Kosten nicht unerheblich in die Höhe getrieben wurden. Aus Kapazitätsgründen ist die Endstation am Leonhardplatz/Riesplatz nicht mehr ausreichend. Die Anbindung der Med Uni ist ein positiver Nebeneffekt. Optimal wäre eine Verlängerung ins Stiftingtal gewesen.
Eine Verlängerung noch weiter ins Stiftingtal wäre meines Erachtens nicht sinnvoll. Bei dem Takt des 7ers und dem geringen Einzugsgebiet (und auch dem geringen erwartbaren Zuzug) fahren dort dann nur leere Straßenbahnen herum.
Vielleicht gerade noch bis zum neuen LKH-Kindergarten. Das hätte aber massive bauliche Maßnahmen zur Folge, weil die Straße derzeit zu schmal ist und die einzige Möglichkeit in einer Überbauung des Bachbettes läge.
Sollte eine Verlängerung weiter ins Stiftingtal irgendwann nötig sein, wäre das unter Beibehaltung der derzeitigen Schleife aber auch problemlos möglich. Insofern ist die Bim auch für die Zukunft noch nicht abgefahren, im Gegensatz zu einer weitaus sinnvolleren Verbindung in die Ragnitz/Berliner Ring