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Thema: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung (30336-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung


In den äußeren Streckenabschnitten des Straßenbahnnetzes werden/sollen immer Hochketten vorhanden sein bzw. werden umgebaut (je nach Örtlichkeit der Strom-Einspeisung). In den nächsten Jahren werden so auch die Strecken nach Eggenberg und Wetzeldorf umgebaut. Bereits adaptiert wurden die Strecken nach Mariatrost, Neubaustrecke 4 Liebenau und 6 St. Peter sowie 5 von der Maut bis NVK Puntigam.


In Wetzelsdorf, speziell in der Eckertstraße wurden schon vor Monaten entsprechende Masten gesetzt. In der Eggenberger Straße meines Wissens nach auch.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #1
Am Anfang der Eggenberger Allee wurden letzte Nacht auch Masten getauscht.

Um die Ecke in der Alten Poststraße glaube ich auch, bin mir aber nicht sicher. Wenn dort eine neue Fahrleitung hinkommt ist die Umlegung der SL 1 über die Laudongasse wohl "gestorben"...
Liebe Grüße
Martin

  • Tom
Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #2



In den äußeren Streckenabschnitten des Straßenbahnnetzes werden/sollen immer Hochketten vorhanden sein bzw. werden umgebaut (je nach Örtlichkeit der Strom-Einspeisung). In den nächsten Jahren werden so auch die Strecken nach Eggenberg und Wetzeldorf umgebaut. Bereits adaptiert wurden die Strecken nach Mariatrost, Neubaustrecke 4 Liebenau und 6 St. Peter sowie 5 von der Maut bis NVK Puntigam.


In Wetzelsdorf, speziell in der Eckertstraße wurden schon vor Monaten entsprechende Masten gesetzt. In der Eggenberger Straße meines Wissens nach auch.


Auch in den letzten Tagen wurde dauernd gearbeitet!

Neue Masten liegen schon seit Wochen im kleinen "Park" in der Schleife Wetzelsdorf. Und die werden nach und nach aufgestellt....

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #3

Oh, da geht es also eh voran. Danke!
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #4
Bis jetzt glaubte ich immer an den Spruch: "Weniger ist mehr."

Worin liegt der Vorteil einer solchen Hochketten - Verdrahtungsorgie, die einschließlich ihrer Masten-Ungetüme das Stadbild der Außenbezirke merkbar verschlimmert?

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #5
Geld für die Baufirmen. :P
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #6
Die Hochketten-Fahrleitung erlaubt größere Mastabstände und wegen des größeren Leitungsquerschnitts auch größere Unterwerkabstände.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #7

Die Hochketten-Fahrleitung erlaubt größere Mastabstände und wegen des größeren Leitungsquerschnitts auch größere Unterwerkabstände.


Gilt dann wohl im Umkehrschluss auch mehr Fahrzeuge in einem Speiseabschnitt?

Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #8


Die Hochketten-Fahrleitung erlaubt größere Mastabstände und wegen des größeren Leitungsquerschnitts auch größere Unterwerkabstände.


Gilt dann wohl im Umkehrschluss auch mehr Fahrzeuge in einem Speiseabschnitt?


Klar. Bei 3x so großem Leitungsquerschnitt kann man Daumen * Pi 3x so viele Fahrzeuge versorgen - oder eben bei gleichbleibender Fahrzeugzahl die Speiseabschnitte 3x so lang machen. Zusammen mit den größeren Mastabständen kann man damit unterm Strich einiges sparen.

Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #9
Zitat
Bei 3x so großem Leitungsquerschnitt

Ist das so? Ein allfälliger größerer Leitungsquerschnitt des Fahrdrahtes sollte nicht zwingend vom System Einfachfahrleitung - Kettenfahrleitung abhängen.
Und das obere Tragseil der Kettenfahrleitung ist sicher nicht aus Kupfer und trägt zur Stromleitung deshalb nur zu einem Teilbetrag bei. Ich bezweifle da die 3-fache Leitfähigkeit einer Kettenfahrleitung gegenüber einer Einfachfahrleitung! Eventuell weiß jemand genaue Werte?

Zitat
Zusammen mit den größeren Mastabständen kann man damit unterm Strich einiges sparen.

Da würde ich gerne um konkrete Zahlen ersuchen. Die Erhöhung der Mastabstände beträgt ein geschätztes Drittel - liege ich da richtig? Dem wären die höheren Kosten für die Kettenfahrleitung und die massiveren, höheren Masten entgegenzusetzen. Nicht zuletzt wird eine Kettenfahrleitung - in die Jahre gekommen - auch mehr Unterhalt erfordern.

Den Leitungsquerschnitt wiederum kann man auch bei einer auf Masten befestigten Einfachfahrleitung durch eine mitgeführte, preiswerte Aluverstärkungsleitung erhöhen - dazu braucht es nicht zwingend eine Kettenfahrleitung.

Die Kettenfahrleitung sehe ich bei höheren Fahrgeschwindigkeiten, wie sie etwa auf eigenem Gleiskörper gefahren werden können, wegen dem günstigeren Schwingungsverhalten im Vorteil.

Auch ist die Zahl der Straßenbahnbetriebe, die Einfachfahrleitungen durch Kettenfahrleitungen bei Gleislagen im Straßenplanum ersetzen, durchaus enden wollend. Waren denn die alten Masten in der Eckertstraße denn schon so kaputt, dass man sie ersetzen musste?

Irgendwie kann ich die Vorliebe der HGL für die teuren und im Stadtbild hässlichen Kettenfahrleitungen nicht ganz nachvollziehen (gibt ja sogar welche ohne Gleis drunter  :frech:) ... eventuell hilft mir wer mit nachvollziehbaren technischen Argumenten auf die Sprünge, auch warum man bei Querschnittsmangel nicht einfach eine Verstärkungsleitung zusätzlich an den vorhandenen Masten führen möchte, wie man das bei anderen Straßenbahnbetrieben durchwegs sieht - Danke!   

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #10
Dem Beitrag von Telefonzentrale ist nur zuzustimmen.

Zitat
oder eben bei gleichbleibender Fahrzeugzahl die Speiseabschnitte 3x so lang machen.

Ich bezweifle, dass die Einspeisstellen, die man sich spart, den Bau der Hochkettenfahrleitung (auch finanziell) rechtfertigen. Hochkettenfahrleitungen sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts - es wird schon Gründe geben warum man sie nicht schon früher eingebaut hat.

Das Argument mit dem Mastabständen lasse ich ebenfalls nicht gelten. Prinzipiell stimmt es zwar, interessanterweise kann ich aber bei den Neubaustrecken keine wirkliche Einsparung an Masten erkennen.

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Ch. Wagner
Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #11

Auch ist die Zahl der Straßenbahnbetriebe, die Einfachfahrleitungen durch Kettenfahrleitungen bei Gleislagen im Straßenplanum ersetzen, durchaus enden wollend.


Ein "nachgoogeln" zeigt allerdings genau das Gegenteil: gerade in Deutschland werden bei vielen Betrieben Kettenfahrleitungen ausgeschrieben.

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #12
Waren denn die alten Masten in der Eckertstraße denn schon so kaputt, dass man sie ersetzen musste?

Die wurde doch teilweise erst vor 2(?) Jahren, als im Sommer der 7er gesperrt war, ausgetauscht.

  • PeterWitt
Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #13

Ein "nachgoogeln" zeigt allerdings genau das Gegenteil: gerade in Deutschland werden bei vielen Betrieben Kettenfahrleitungen ausgeschrieben.

Nicht nur dass - in vielen Betrieben, v.a. im Rhein/Ruhr und Rhein/Nekar-Gebiet sind diese Fahreitungen schon seit Jahrzehnten flächendeckend vertreten. Der größere Mastabstand ist natürlich gerade bei Straßenbahnen ob der kleinen Radien nur auf geraden Strecken relevant.
Generell bietet die Fahrleitung aber eine größere Stabilität (Wind, Temperaturschwankungen + Spannung) und ist wohl auch somit für moderne Fahrzeuge mit Hochleistungselektronik besser geeignet, da gerade diese auf Spannungsunterschiede oft sehr empfindlich reagiert.
Insofern ist mir unverständlich, weshalb die Kettenfahrleitung in Puntigam nicht gleich bis zum Zentralfriedhof gelegt wurde - wenn man an einem warmen Sommerabend mit einem Altwagen die Strecke Maut Punt. - Zentralfriedhof fährt, geht nach jedem Spanndraht kurz das Licht im Wagen aus, dafür leuchtet´s draußen wunderbar blau  ;D   - sowas kann die Elektronik bei Neuwagen schon mal beeinträchtigen.

Re: Fahrleitungsumbau auf Hochketten-Fahrleitung
Antwort #14

Den Leitungsquerschnitt wiederum kann man auch bei einer auf Masten befestigten Einfachfahrleitung durch eine mitgeführte, preiswerte Aluverstärkungsleitung erhöhen - dazu braucht es nicht zwingend eine Kettenfahrleitung.


Es ist heute durchaus üblich, die Verstärkungsleitungen unterirdisch im Bereich der Fundamentplatte zu führen und
dann über Verbindungsleitungen an den Masten an die Oberleitung anzuschließen. Ua in der Schweiz und bei den
meisten neuen französischen Betrieben wird dieses System verwendet.


Bei 3x so großem Leitungsquerschnitt kann man Daumen * Pi 3x so viele Fahrzeuge versorgen - oder eben bei gleichbleibender Fahrzeugzahl die Speiseabschnitte 3x so lang machen.


Vom Leitungsquerschnitt aus linear auf die Länge eines Speiseabschnittes zu schließen, dürfte doch ein gravierender
Fehler sein. Dabei muss man (va bei Gleichstrombetrieb) zumindest die Leitungsverluste berücksichtigen, die sich in
Abhängigkeit vom Leitungsquerschnitt ebenfalls ändern. Die Leitungsverluste bestimmen auch die maximal mögliche
Länge eines Speiseabschnitts. (Dabei spielen aber sicher auch noch anderer Faktoren eine Rolle, wie zB die Anzahl
der im Abschnitt eingesetzten Fahrzeuge, deren Stromverbrauch, das Ausmaß von deren Rekuperationsvermögen,
und damit auch die Verteilung der Fahrzeuge im Abschnitt...)


Und das obere Tragseil der Kettenfahrleitung ist sicher nicht aus Kupfer und trägt zur Stromleitung deshalb nur zu einem Teilbetrag bei.


Das Tragseil aller mir bekannten Kettenfahrleitungen (zumindest in Gaz) ist selbstverständlich auch aus Kupfer
und dient außer zur Stabilisierung der Fahrleitung und der dadurch möglichen Verlängerung des Stützpunktabstandes
natürlich auch zur Vergrößerung des Leitungsquerschnittes.

Bild 1, 2: Kettenfahrleitung Puntigam.
Bild 3, 4: Kettenfahrleitung Liebenau.

Daher gibt es auch in regelmäßigen Abständen Verbindungsleitungen zwischen dem Tragseil und dem Fahrdraht
(Bild 5, Unterwerk Murpark), bei manchen Systemen übernehmen auch die Abhänger diese Funktion.

Zur weiteren Vergrößerung des Leitungsquerschnittes wurde bspw im Streckenabschnitt nach Mariatrost das
Tragseil auch doppelt ausgeführt (Bild 6).


Hochkettenfahrleitungen sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts - es wird schon Gründe geben warum man sie nicht schon früher eingebaut hat.


Das ist allerdings kein Argument, auch nachgespannte Pendel- oder Seilgleiterfahrleitungen
sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, und dennoch werden in Graz immer noch viele
Oberleitungsabschnitte mit starrer Aufhängung, genauso wie zur Zeit der Erfindung des
Schleifbügels, ausgeführt. Ich bezweifle, dass es dafür eine technische Notwendigkeit oder
sonst einen nachvollziehbaren Grund gibt.


Das Argument mit dem Mastabständen lasse ich ebenfalls nicht gelten. Prinzipiell stimmt es zwar, interessanterweise kann ich aber bei den Neubaustrecken keine wirkliche Einsparung an Masten erkennen.


Es würde mich schon interessieren, wie Du bei Neubaustrecken einen Vergleich zwischen
dem alten und dem neuen Zustand machen willst??  :lol:  :P

Der größere Stützpunktabstand einer Hochketenfahrleitung muss sich noch lange nicht in
einer Vergrößerung der Mastabstände niederschlagen. Gerade zB in der Eckertstraße steht
jetzt tw nur bei jedem zweiten Stützpunkt ein Mast, die dazwischenliegenden sind von den
jeweiligen Nachbarmasten aus abgespannt. Bei der neuen Fahrleitungsanlage wird das
nicht mehr so sein...

Der Vorteil größerer Mastabstände kommt natürlich sowieso nur auf geraden Streckenabschnitten
zum Tragen, die ja speziell auf den Grazer Neubaustrecken nicht gerade üppig gesät sind,
sobald eine Strecke im Bogen liegt, wird der Mastabstand nur mehr durch dessen Radien
bestimmt, da spielt das gewählte Oberleitungssystem dann (fast) keine Rolle mehr.
Und zB im Abschnitt Maut Puntigam - ,,Ackern" sowie auf den geraden Abschnitten der
Mariatrosterstrecke wurde die Mastanzahl durch den Umbau auf Hochkette um ein gutes
Drittel verringert.



Erstellt am: November 06, 2011, 23:01:46


Irgendwie kann ich die Vorliebe der HGL für die teuren und im Stadtbild hässlichen Kettenfahrleitungen nicht ganz nachvollziehen


Dass eine Kettenfahrleitung häßlich ist, ist natürlich auch kein fachlich fundiertes Argument,
sondern individuelle persönliche Empfindung. Tatsache ist aber jedenfalls, dass eine solche in
dicht bebauten, [inner)städtischen Gebieten städtebaulich äußerst problematisch, aber eben auch
vollkommen unnötig ist, da eine nachgespannte Einfachfahrleitung, allenfalls mit unterirdischen
Begleitleitungen, keine betrieblichen Nachteile bringt, sich aber problemlos in das Umfeld integrieren
lässt.
Auf stadtbahnmäßig trassierten Strecken und in großzügig bemessenen Straßenzügen dagegen kann
eine Kettenfahrleitung durchaus positiv zum Image eines Betriebes beitragen, da sie die Assoziation
mit ,,Eisenbahn" erweckt, also auf hohe Geschwindigkeiten, Komfort und ein ,,modernes" Verkehrsmittel
schließen lässt.

Dass weltweit Straßenbahnbetriebe mit sehr viel größeren und damit auch stärker motorisierten
Fahrzeugen, einem vielfachen der Grazer Fahrgastzahlen, wesentlich dichteren Intervallen und
höheren Fahrgeschwindigkeiten auch mit - intelligent geplanten - Einfachfahrleitungen auskommen,
muss hier wohl nicht mehr extra betont werden.

LG Rainer