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Thema: Kostenvergleich Tram vs Bus (8915-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema - Thema abgeleitet von Wohnbaugroßprojekt Wa...

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  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #15
Ich nehme einmal an, die Gesamtkosten vergleichen  ;)
Liebe Grüße
Martin

  • TW 22
Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #16
Und was sind Gesamtkosten?

Ein möglicher Vergleich sind die Kosten je Betriebsstunde. Darin sind die Beschaffungskosten, Erhaltung (Fahrzeug und Infrastruktur), steuerliche Abgaben, Personal (inkl. Verwaltung), usw. enthalten. Etwas über die Beschaffungskosten zu vergleichen ist schlicht Unsinn! Da z.B. die Beschaffungskosten einer rd. 30 m langen Bim zwischen rd. 2,0 bis rd. 3,0 Mio. € schwanken kann. Je nach Ausschreibung bzw. vor allem Anzahl der Fahrzeuge. Z.B. die Variobahnen (45 Stück) für Graz hat je Wagen weniger als 2,1 Mio. €  gekostet. Die 18 Stück für Potsdam schon 2,5 Mio. €. Und für eine Kleinserie von z.B. von 6 bis 8 Wagen würden die Kosten noch weiter steigen.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #17
Die Kosten je Betriebsstunde sind aus meiner Sicht auch nicht interessant, da man das ganze ja auch betriebswirtschaftlich pro ÖV-Linie betrachten muss.

z. B. Buslinie mit Gelenkbussen im 5 Minuten Takt und dem gegenüber gestellt eine Bimlinie mit 40 Meter Trams im 10 Minuten Takt ist, was die Gesamtkosten auf 40 Jahre betrifft, sicher die Bim weit voraus.

An welchen Kennzahlen würdest Du das festmachen?
Liebe Grüße
Martin

Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #18
An welchen Kennzahlen würdest Du das festmachen?

Sinnvoll wäre wohl etwas wie Lifecyclecosts/Platzkilometer oder Lifecyclecosts/Platzstunde, gemittelt über die durchschnittliche Lebensdauer. Natürlich muss man dabei realistische Annahmen treffen (z.B. durchschnittliche Einsatzzeit eines Fzg pro Tag). Klar ist auch, dass man - wie bei allen Kennzahlen - tricksen kann. Dieser Versuchung darf man halt nicht erliegen. Ebenso klar ist, dass dies nur ein allgemeiner Vergleich sein kann, im Einzelfall kann die Situation anders auschauen (Grenzkosteneffekte, z.B. zusätzliche Kapazität am Abend ist billiger zu haben als in der Frühspitze).

lg, IC
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

  • PeterWitt
Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #19
Einmal schreibst du von den Anschaffungskosten und dann wieder vom Rollwiderstand?
Gegangen ist es primär um die Anschaffungskosten, da es ja immer heißt, dass Straßenbahnwagen "so viel" kosten und Busse "so billig" sind - was gemessen an der Einsatzdauer der Fahrzeuge bzw. auch deren Kapazität sich eben relativiert.

Ein wirklich korrekter Kostenvergleich Bus/Tram wird immer schwer sein, solange mit zweierlei Maß bei der Erhaltung der Infrastruktur gemessen wird (obwohl letztlich doch wieder die selbe Kassa - in diesem Fall die Stadt - die Kosten begleicht).
Im Betrieb (hier würde ich eher Kosten/km bzw. Kosten/Personen-km rechnen) hat die Straßenbahn was den Energieverbrauch betrifft jedenfalls die Nase vorne, das war was mit Rollwiderstand, Energieeffizienz etc. gemeint war.
Die zentrale Frage ist, ob diese Vorteile den Kostennachteil der zusätzlichen Infrastruktur Gleistrasse+Stromversorgung überwiegen oder nicht.

Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #20
Beim Vergleich der Betriebskosten sind auch Platzkilometer eine Vergleichsbasis, d. h. wie viel kostet mich ein Platz im Fahrzeug pro Kilometer.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #21
Was hier leider vergessen wurde sind die Kosten der Infrastruktur - und da schneidet der Bus (leider) wesentlich besser ab als die Straßenbahn!
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #22
Was hier leider vergessen wurde sind die Kosten der Infrastruktur - und da schneidet der Bus (leider) wesentlich besser ab als die Straßenbahn!

Das ist ja so nicht richtig: die Kosten bezahlt die Allgemeinheit. Nur weil sie nicht direkt zugerechnet werden, sind die Kosten trotzdem da. Kosten für Haltestellen, Wendeschleifen etc. fallen ja trotzdem an, wie z. B. jetzt die 900.000 Euro für die Elektrobus-Ladeinfrastruktur.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • 38ger
Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #23
Was hier leider vergessen wurde sind die Kosten der Infrastruktur - und da schneidet der Bus (leider) wesentlich besser ab als die Straßenbahn!

Das ist ja so nicht richtig: die Kosten bezahlt die Allgemeinheit. Nur weil sie nicht direkt zugerechnet werden, sind die Kosten trotzdem da. Kosten für Haltestellen, Wendeschleifen etc. fallen ja trotzdem an, wie z. B. jetzt die 900.000 Euro für die Elektrobus-Ladeinfrastruktur.

W.

Zumindest in Wien fallen beim Busbetrieb auch Kosten an der Infrastruktur an, die man durchaus leicht von der Instandhaltung der Straßen trennen könnte. Normale Straßen werden in Wien asphaltiert, Bushaltestellen aber auf eine Länge von zig Meter betoniert. Das ist eine Investition, die niemals stattfinden würde, wenn dort kein Bus halten würde. Beim E-Bus kommen dann, wie bereits vom Vorposter erwähnt, noch Kosten hinzu für die Elektrobus-Ladeinfrastruktur. Auch die Kosten für die Haltestellenausstattung selbst unterscheidet sich zwischen Bim und wichtigem Bus eigentlich nicht, Sitzbänke, Fahrplanaushang, Wartehäuschen, elektronische Anzeige, wann die nächste Bim, oder der nächste Bus kommt usw.
Abgesehen davon, dass beim Bus die Ladeinfrastruktur deutlich öfter ändert, als bei der Straßenbahn, schon alleine weil es mehrere Optionen gibt. Benzin vs. Diesel vs. Erdgas vs. Elektroantrieb vs. Wasserstoff (in Zukunft) ... bei einer klassischen Straßenbahn fallen diesbezüglich nie Kosten für eine Umstellung an.

Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #24
Zumindest in Wien fallen beim Busbetrieb auch Kosten an der Infrastruktur an, die man durchaus leicht von der Instandhaltung der Straßen trennen könnte. Normale Straßen werden in Wien asphaltiert, Bushaltestellen aber auf eine Länge von zig Meter betoniert.

Wird in Graz auch immer öfter gemacht z.B. heuer im Sommer die Haltestellen Wielandgasse und Maifredygasse oder auch die Haltestelle Abstallerstraße fällt mir spontan ein...

  • 38ger
Re: Kostenvergleich Tram vs Bus
Antwort #25

Doppelgelenk       500 - 600 Tsd

Die Kosten liegen tatsächlich bei:

Doppelgelenkbus      € 1.000.000,00 - 1.200.000,00

und zu den anderen Kosten sei das GR-Stück über die Beschaffung von 86 Bussen vom Juli zitiert:

2017
19 Solobusse mit einer Länge von 12 Metern € 5.635.000,00
7 Gelenkbusse mit einer Länge von 18 Meter € 2.818.000,00

2018
17 Solobusse mit einer Länge von 12 Metern € 5.120.000,00
13 Gelenkbusse mit einer Länge von 18 Metern € 5.340.000,00

2019
13 Solobusse mit einer Länge von 12 Metern € 3.977.000,00
17 Gelenkbusse mit einer Länge von 18 Metern € 7.125.000,00

dies wären für 2017:
Solobus € 297.000,00
Gelenkbus € 403.000,00

Ein Buszug sollte so um die € 450.00,00 bis € 500.000,00 zu bekommen sein


Die extrem hohen Kosten von Doppelgelenkbussen verwundern mich doch etwas bzw. würden sie erklären, warum es so wenige Betriebe gibt, welche darauf setzen. Umgekehrt wundert es, dass es nicht mehr Buszüge gibt, wenn man sich anschaut, wie günstig die eigentlich sind.
Jedenfalls frage ich mich, ob die korrigierten Angaben nicht zu überhöht waren ... auf die Schnelle hätte ich den Preis der Doppelgelenkbusse für Linz rausgefunden - und der liegt angeblich bei 1 Mio. €, wobei es sich dabei ja um O-Busse handelt, welche ja, wenn ich mich nicht irre doch um einiges teurer sind, als Dieselbusse (insbesondere in diesem Fall, weil die Linzer Busse ja zusätzlich noch eine Hilfsbatterie für 10 km Fahrt ohne Oberleitung haben) ... würde mich freuen über genauere Zahlen dazu ...
(Quelle zu den Linzer Doppelgelenkbussen: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/O-Bus-wird-E-Bus-Linz-faehrt-in-ein-neues-Zeitalter;art66,2021661 )