Ok, das ist vielleicht zu allgemein rübergekommen. Was ich meine ist, dass von diesen 80% der Pendler, die angeblich auf das Auto angewiesen sind (und auch wenn der ÖPNV nicht jedes Seitental erreicht, ist 80% schon eine sehr hohe Zahl!), nicht alle immer schon dort im Gemüse gewohnt haben.
Klar gibt es genug Leute, die am Land aufgewachsen sind und nicht in die Stadt ziehen wollen, nur weil sie in der unmittelbaren Umgebung keine Arbeit finden. Das versteh ich natürlich! So wie ich auch in der Stadt aufgewachsen bin und nie permanent aufs Land ziehen würde.
Aber meine eigene Erfahrung im Bekanntenkreis zeigt, dass es doch sehr viele Leute gibt, die nicht mehr in der Stadt bleiben wollen und in den Speckgürtel ziehen, weil dort die Lebensqualität ja soo viel höher ist
Meistens übersiedelt der Job aber nicht mit
Zweitens hängt es auch von den Arbeitszeiten ab. Es arbeitet bestimmt nicht jeder zwischen 8:00 und 17:00 Uhr.
Das ist auch klar. Aber ich wage zu behaupten, dass gerade die Leute, für die ich eben kein Mitleid hab (die In-den-Speckgürtel-Übersiedler) schon eher in diese Gruppe fallen.
Es gibt also Berufsgruppen, die auf das Auto angewiesen sind und diese Leute trifft das schon sehr hart.
Natürlich, solchen Leuten gehört geholfen. Aber man sollte trotzdem differenzieren zwischen Leuten, die mit dem Auto kommen müssen und welchen, die nur zu faul sind.
Genausowenig kann man von den Städtern nicht verlangen, dass sie ihre Freizeit gefälligst in der Stadt zu verbringen haben,
denn am Wochenende "pendeln" ja die Städter gerne aufs Land.
Entschuldige bitte, aber diesen Vergleich hab ich schon zu oft gehört und er wird nicht besser. Wieviele Städter fahren denn wirklich jedes Wochenende irgendwo ins Grüne? Ein kleiner Bruchteil! Ein paar mehr vielleicht ein paar Mal im Jahr, wenn Sturm-Saison ist oder ähnliches. Dieses Argument kommt meistens von Pendlern, die sich nicht vorstellen können, dass man in der Stadt auch Grün und Natur haben kann. (Nix für ungut bitte, das will ich dir damit natürlich nicht unterstellen!)
Dadurch entsteht jedenfalls bei weitem nicht so viel Verkehrsbelastung für die Landbevölkerung, wie die Pendler teilweise egoistischerweise der Stadtbevölkerung zumuten.
Heute kann man sich eine zusätzliche Wohnung in der Stadt nicht mehr leisten - deshalb pendelt man jetzt täglich.
Ich verlang ja nicht, dass sie sich eine zusätzliche Wohnung in der Stadt leisten sollen oder aufhören zu pendeln. Sie sollen nur das richtige Verkehrsmittel wählen und keine überzogenen Ansprüche an die Öffis stellen, nur weil sie nicht mit dem Auto mithalten können (no na, das muss auch bei keinen Haltestellen stehen bleiben).
Und jene, die in Graz geblieben sind, sparen halt auf einen "günstigen" Baugrund am Land ...
Von mir aus können sie das gern machen, so lang sie sich nachher nicht beschweren, dass sie von dort nur mit dem Auto wieder wegkommen. Da hab ich auch jemanden im Bekanntenkreis: Wohnen jetzt in einer ruhigeren Gegend in der Stadt, der 7er fährt vor der Haustür vorbei und planen grad ihr neues Haus in Kalsdorf. Auch mit ihnen werd ich kein Mitleid haben, wenn sie jeden Tag eine Stunde im Stau stehen müssen.
MfG, Christian