Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig (6814-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig
WK: Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig

Die Wirtschaftskammer fordert die Sanierung des maroden Landesstraßennetzes. Der Trend zum Individualverkehr setze sich fort; teurere Spritpreise wären nicht ausschlaggebend, um auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Billigere Preise und bessere Anschlussmöglichkeiten beim öffentlichen Verkehr: Unter diesen Umständen würden die Steirer in Zukunft auf das Auto verzichten; der Kostenfaktor Sprit spiele nur eine geringe Rolle, so Jürgen Roth, der Vizepräsident der Wirtschaftskammer.

Car Sharing kein Thema
Car Sharing ist bei den Steirern laut der Studie der Wirtschaftskammer kein Thema - nur zwei Prozent nutzten bisher diese Möglichkeit.

Die Zahlen sprechen für sich, meint Roth: ,,Die Leute sind im Vorjahr, als der Sprit teurer war, genauso viel gependelt wie jetzt. Sie pendeln nicht mehr, weil der Spritpreis billig ist, und nicht weniger, weil der Sprit teurer ist, sondern aus Ermangelung an Alternativen."

Motorisierungsgrad steigt
Laut einer Studie der Wirtschaftskammer ist vor allem für Pendler aus den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld, Südoststeiermark und Weiz ein eigenes Auto für den Arbeitsweg unumgänglich: Hier ist auch der Motorisierungsgrad am höchsten - Tendenz steigend. In einigen Jahren sei laut Prognosen mit 850 Autos auf 1.000 Einwohner zu rechnen, derzeit sind es 530.

Schlagloch

Der Zustand der steirischen Straßen ist teilweise dramatisch
,,Landesregierung muss umdenken"

Um dem starken Trend zum eigenen Auto gerecht zu werden, brauche die Steiermark allerdings ein leistungsfähiges Straßennetz, so die Wirtschaftskammer; die Straßenzustand sei jedoch dramatisch, sagt Franz Glanz von der Sparte Transport und Verkehr: ,,Der überwiegende Teil des regionalen Netzes ist sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, und bei den Brücken droht uns bei 30 bis 40 Prozent eine Herabsetzung von Gesamtgewichten, also Beschränkungen bei Zufahrten, Sperrungen, Umwegverkehr und wenig Attraktivität für die Standorte in diesen Regionen."

Laut Glanz müsse die Landesregierung trotz des notwendigen Sparkurses umdenken und verstärkt in das Landesstraßennetz investieren. Andernfalls würden Wirtschaftsbetriebe und künftige Generationen dafür massiv bluten, heißt es dazu vom ÖAMTC. Jürgen Roth schlägt vor, die Einnahmen aus der Mineralölsteuer zweckzubinden.

Link: Wirtschaftskammer Steiermark

Quelle: http://steiermark.orf.at/news/stories/2585783/




Zitat
Jürgen Roth schlägt vor, die Einnahmen aus der Mineralölsteuer zweckzubinden.



Was jetzt? Straßen ausbauen oder ÖV billiger und attraktiver machen?
  • Zuletzt geändert: Mai 31, 2013, 10:45:49 von Martin
Liebe Grüße
Martin

  • x37
Re: WK: Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig
Antwort #1


Zitat
Jürgen Roth schlägt vor, die Einnahmen aus der Mineralölsteuer zweckzubinden.


Was jetzt? Straßen ausbauen oder ÖV billiger und attraktiver machen?


Beides davon wäre eine Zweckbindung. Jetzt "verschwindet" sie ja im allgemeinen Budgetloch.

Re: WK: Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig
Antwort #2
Naja, eigentlich sollte es eine Zweckbindung der MöSt-Mittel für den Öffentlichen Verkehr geben - und zweimal kann man das Geld nun mal nicht ausgeben   :pfeifend:

W.

"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: WK: Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig
Antwort #3

Naja, eigentlich sollte es eine Zweckbindung der MöSt-Mittel für den Öffentlichen Verkehr geben - und zweimal kann man das Geld nun mal nicht ausgeben   :pfeifend:
Dennoch kann man die Straßen auch nicht verfallen lassen. :P

Re: WK: Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig
Antwort #4
Nein, aber auch da ist nicht mehr alles möglich - es wird immer noch sehr viel neu gebaut anstatt Bestehendes zu sanieren oder zu verbessern; ist ja schon ein bisserl irrwitzig ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig
Antwort #5
Schlaglöcher auf 2130 Kilometern

Neues Zeugnis für steirische Straßen: Mehr als 50 Prozent des Netzes sind in (sehr) schlechtem Zustand. Tempolimits und Sperren drohen.
"Es geht nicht um Komfort, sondern um Verkehrssicherheit. Wir benötigen für die Straßen mehr Geld. Je länger wir warten, desto teurer wird's". Gerhard Kurzmann

Schlimmer als ohnehin befürchtet fällt die große Erhebung des Landesstraßenzustands aus. Sechs Monate wurde das rund 5010 Kilometer große Netz untersucht: Für 42,6 Prozent (rund 2130 Kilometer) setzte es die Note 5 (sehr schlecht, gravierende Mängel). Einen Vierer erhielten weitere elf Prozent (rund 570 Kilometer). Unterdessen sank der Anteil von Straßen in sehr gutem Zustand seit 2008 deutlich (auf 20,6 Prozent).

Sollte die Landesregierung nicht doch noch den Geldhahn aufdrehen, warnt der Straßenerhaltungsdienst, in die Bremsen zu steigen: Gewichtsbeschränkungen für Lastkraftwagen müssten verschärft werden. Tempolimits ebenso. Franz Nöhrer (Referatsleiter Straßenbau) rechnet damit, dass "vor allem die Obersteiermark - Murau, Murtal, Liezen, Bruck, Leoben und Mürzzuschlag - sowie der Norden von Weiz und Graz-Umgebung von diesen Maßnahmen besonders betroffen sind". "Es geht längst nicht mehr um Komfort, sondern um Verkehrssicherheit", betont Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ).

"Dem Verfall preisgegeben"
Seinen Beamten zufolge müssten allein für die Beibehaltung des - im Bundesländervergleich schlechtesten Netzes von Österreich - sofort jährlich 60 Millionen Euro in die Instandsetzung und weitere zehn Millionen in die Erhaltung investiert werden. Im Budget ist jedoch nicht einmal die Hälfte der Mittel reserviert. Man sei daher gezwungen, die aus Gesamtsicht weniger wichtigen Straßenverbindungen "dem Verfall preiszugeben". Umfang: 3400 (!) Kilometer.

STRASSENNETZ

5010 Kilometer: Die Landesstraßen verbinden die Gemeindestraßen mit den übergeordneten Straßen.
3386 Kilometer: So lang ist das Netz der klassischen Landesstraßen (L) in unserem Bundesland.
1624 Kilometer messen die "verländerten Bundesstraßen" (Landesstraßen B) in der Steiermark.
2130 Kilometer: Anteil unserer Landesstraßen mit Note 5 (sehr schlecht/gravierende Schäden).

Zu allem Übel hat der kritische Winter 2012/2013 einigen steirischen Verbindungen den letzten Rest gegeben. Die Straßenerhalter haben etwa 2,5 Millionen Euro für den Winterdienst zusätzlich benötigt. Die "Katastrophenpauschalen für Sanierungen - zum Beispiel bei Hangrutschungen - sind bereits aufgebraucht", berichtet man im Landhaus. Und die "heuer ungewöhnlich vielen Rutschungen, Steinschläge und Vermurungen haben zusätzliche Kosten von mehr als 1,5 Millionen Euro verursacht", schildert Referatsleiter Nöhrer. Nicht nur er befürchtet, dass saisonbedingt weitere (Unwetter-)Schäden auftreten werden und man für Herbst geplante Sanierungen absagen muss. "Kleinflächensanierungen, wie sie die Straßenerhalter durchführen, können den Verfall nicht aufhalten", warnt man bei Kurzmann.
THOMAS ROSSACHER

-----------------------------

Zumutung

Jetzt haben es die Steirer schwarz auf weiß: Die Landesstraßen sind häufig in erbärmlichem Zustand. Der Anteil der Strecken mit der Kategorie 5 ("sehr schlecht/gravierende Schäden") ist seit 2008 von 36,5 auf 42,6 Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum nahm der Streckenanteil sehr guten Zustands von 27,1 auf 20,6 Prozent ab. Kein Wunder, dass Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann lautstark Alarm schlägt.

Und er ist nicht alleine: "Die Situation ist besorgniserregend, es droht eine Abwanderung", warnten erst in der Vorwoche der ÖAMTC, die Frächter und die steirische Wirtschaftskammer vor den Folgen dieser zunehmend schlechten Infrastruktur.

Nur von der rot-schwarzen Landesspitze hört man zu diesem Thema aufregend wenig. Wenn sie ihren häufig gepredigten und auch praktizierten neuen Stil nicht vergessen haben, können sie ihr Schweigen ruhig brechen. Und offen sagen, dass es kein zusätzliches Geld für die Landesstraßen gibt. Oder verraten, was sie mit den Rumpelpisten vorhaben. Das halten die Steirer, denen man solche Straßen zumutet, aus.

Sie erreichen den Autor unter

thomas.rossacher@kleinezeitung.at
THOMAS ROSSACHER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/bruckmuerzzuschlag/3323212/schlagloecher-2130-kilometern.story
Liebe Grüße
Martin

Re: Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig
Antwort #6
Der Zustand der steirischen Landestraßen hat sich seit 2012 insgesamt leicht verbessert. 1100 km sind aber in der Zustandskategorie  5 und sanierungsbedürftig:

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/5466685/Bewertung-fuer-2017_Wieder-bessere-Noten-fuer-die-steirischen