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Thema: NVD-Doku [BL Annenstraße] (194095-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #270
Annenstraße nach Neugestaltung wieder eröffnet

7,3 Millionen Euro wurden von der Stadt investiert, die insbesondere Straßenbahnen und Fußgängern mehr Platz gibt. Eröffnung erfolgt am kommenden Freitag und Samstag mit einem "Annenstraßenfest".
Am Freitag und Samstag wird das "Annenstraßenfest" gefeiert.

Die Grazer Annenstraße, früher repräsentative Einkaufsstraße und in einem Atemzug mit der Wiener Mariahilferstraße genannt, wird nach ihrer Neugestaltung wiedereröffnet. 7,3 Mio. Euro wurden von der Stadt investiert, die insbesondere Straßenbahnen und Fußgängern mehr Platz gibt. Für den Kfz-Verkehr ist die Annenstraße nur noch stadteinwärts durchgängig offen, an Parkmöglichkeiten verbleiben nur Ladezonen.

Impulse setzen

"Die Annenstraße wird nicht wieder zur Handelsstraße werden, aber wir hoffen jetzt mit einer guten Mischung dort wieder anzudocken, wo man einmal war", sagte Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) bei der Pressebegehung am Mittwoch. Wie Verkehrs- und Planungsstadtrat Mario Eustacchio (FPÖ) meinte, möchte man Impulse für eine Nutzung "zum Lustwandeln und Verweilen" setzen. Die Oberflächengestaltung ist ein Mix aus Asphalt und Granit, die Plätze sind mit eigens designten Bänken aus Holz, Brunnen und Bäumen versehen. Überfahrbare Haltestellen-Kaps sind als - in Graz erstmals verordnete - "nicht benutzungspflichtige Radwege" ausgeführt, was den Radlern die Alternative offen lässt, auch die Straßenbahntrasse zu benutzen.

Die einen Kilometer lange Annenstraße - benannt nach Maria Anna von Savoyen, der Gemahlin von Kaiser Ferdinand I. - wurde als sogenannte Geometerstraße zwischen dem 1842 erbauten Hauptbahnhof im Westen und dem Stadtzentrum angelegt. Bis in die 1980er Jahre galt sie als Einkaufsstraße und Flaniermeile, verlor dann aber stark gegenüber weiter draußen aus dem Boden schießenden Einkaufszentren stark an Terrain und galt zuletzt als Durchzugsstraße und Ramschmeile mit vielen Leerständen.

Ein erster Versuch der Wiederbelebung scheiterte 1999, als man die Annenstraße überhastet für den Durchzugsverkehr sperrte. 2009 zerschlug sich der Plan einer neuen Shopping Mall im Bahnhofsviertel. Übrig blieb der Um- und Ausbau der Filiale des Möbelhauses Leiner, der ebenfalls dieser Tage abgeschlossen wird. Erst im Zuge der groß angelegten Neugestaltung des Hauptbahnhofs und der ohnedies notwendigen Gleiserneuerung ging man vor eineinhalb Jahren eine Generalsanierung an. Unterstützt wurde der Neustart durch ein Beteiligungsmodell und von Kreativen z.B. des Kunstvereins >rotor<. Die Eröffnung erfolgt am kommenden Freitag und Samstag (20. und 21.9.) mit einem "Annenstraßenfest".


Wie gefällt Ihnen die neue Annenstraße?

Birgit Otter-Wagner, 41, "Der Augenoptiker": "Mein Eindruck: Das Publikum wird jünger, viele wollen in die Gegend ziehen. Mir gefällt die Neugestaltung gut, es ist angenehm, dass keine Autos mehr vor der Türe parken."

Willi Amhofer, 62, Pensionist: "Ich gehe jeden Tag durch die Annenstraße, weil ich seit 13 Jahren hier wohne. Ich finde, der Umbau hat sich gelohnt, so ist eine nicht so schöne Straße schöner geworden. Es ist schade, dass es nicht belebter ist. Zwei Dinge braucht die Straße nicht noch stärker: Wettcafés und Kebabläden."

Maria-Luise Hendler, 24, Studentin: "Es ist zwar ruhiger, aber ich habe das Gefühl, dass die Straße noch nicht ganz fertig ist. Ich wünsche mir mehr Blumen und mehr Sitzgelegenheiten."

David Julien Kre?, 20, Künstler: "Viel Unterschied zur alten Annenstraße ist nicht zu bemerken. Die Autos fahren trotzdem durch. Ich finde, man könnte noch alles schöner und die Plätze größer machen und auch die Fassaden erneuern."

Annemarie Radl, 49, Trafikangestellte: "Die Annenstraße stirbt ziemlich, daran hat auch der Umbau bis jetzt nichts geändert. Es stehen einfach zu viele Geschäfte leer. Die Verlegung der Haltestelle hat uns geschadet. An Laufkundschaft glaube ich nicht mehr."

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3412601/annenstrasse-nach-neugestaltung-wieder-eroeffnet.story
Liebe Grüße
Martin

  • Amon
Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #271
Bin heute in beide Richtungen durchgefahren. Fazit: Ein Schilderwald mit elendslangen Zusatztafeln, die kein Autofahrer allsamt erfassen kann. Demnach wird auch gegen die Einbahn fleißig durchgefahren. Ebenso unverständlich: Auf dem Fahrstreifen ist von 9-11 Uhr Ladetätigkeit gestattet, sodass alle Fahrzeuge auf die Gleise ausweichen müssen. Weiters werden die überfahrbaren Kaps direkt vor den Kreuzungen wieder dafür sorgen, dass sich Fahrgäste zwischen stehenden Autos zur Tram vorarbeiten müssen. Insgesamt wieder der Versuch, es allen recht zu machen. Eine attraktive Umgestaltung ist das jedenfalls nicht geworden (ausgenommen Metahofplatz).

Die von mir angesprochenen Kritikpunkte könnten aber leicht ausgebessert werden: Abtrennung der Tramtrasse durch Schwellen, keine Ladezone auf dem Fahrstreifen und ein Rotlicht, das rechtzeitig vor der Einfahrt der Tram in die Haltestelle die Autos am Befahren des Kaps hindert.

  • Bim
Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #272

Bin heute in beide Richtungen durchgefahren. Fazit: Ein Schilderwald mit elendslangen Zusatztafeln, die kein Autofahrer allsamt erfassen kann. Demnach wird auch gegen die Einbahn fleißig durchgefahren. Ebenso unverständlich: Auf dem Fahrstreifen ist von 9-11 Uhr Ladetätigkeit gestattet, sodass alle Fahrzeuge auf die Gleise ausweichen müssen. Weiters werden die überfahrbaren Kaps direkt vor den Kreuzungen wieder dafür sorgen, dass sich Fahrgäste zwischen stehenden Autos zur Tram vorarbeiten müssen. Insgesamt wieder der Versuch, es allen recht zu machen. Eine attraktive Umgestaltung ist das jedenfalls nicht geworden (ausgenommen Metahofplatz).

Die von mir angesprochenen Kritikpunkte könnten aber leicht ausgebessert werden: Abtrennung der Tramtrasse durch Schwellen, keine Ladezone auf dem Fahrstreifen und ein Rotlicht, das rechtzeitig vor der Einfahrt der Tram in die Haltestelle die Autos am Befahren des Kaps hindert.


Da gebe ich dir voll recht!
Was für mich noch dazu unverständlich ist, warum die Kleine Zeitung schreibt, dass keine Radwegbenützungspflicht gilt?! So lange keine "eckigen" Radwegtafeln aufgestellt werden, gilt immer die Benützungspflicht.
Wäre auch Schwachsinn, mit dem Rad die gesamte Länge auf den Gleisen zu befahren, wenn nebenan extra ein Radfahrstreifen vorgesehen wurde! Was das bringen soll - unverständlich ....

Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #273
Nur das mit dem Radlfahrer muss man nochmals überdenken, denn es kann doch nicht sein, das ein Radweg quer durch den Wartebereich einer Haltestelle geht!  >:(
LG TW 581

  • Amon
Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #274
Im Haltestellenbereich sind Rad-Symbole sowohl bei de Gleisen aus auch auf den Kaps angebracht. Der Radweg ist dort also zweispurig, nachher wieder nur einspurig. Die Benützungspflicht muss also nicht dezidiert aufgehoben werden. So sehe ich das.

Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #275

BAULICH gehörten die Kaps mMn so ausgeführt, dass Markierungen und Beschilderungen so gut wie überflüssig sind:

- etwas höher als 10cm
- mit kleinem Kopfsteinpflaster ausgeführt, wie die Murgassen-Einmündung auf den Hauptplatz


Höher als 10cm jedenfalls - 20cm gehen sich auch trotz der 500er/600er-Trittstufen aus, wenn man die nicht abschaltbar machen will (was im Verhältnis zu den Gesamtkosten der diversen Neubauten wohl auch locker finanzierbar wäre).

Mit unterschiedlichen Bodenbelägen kann man den Leuten auch sehr deutlich zeigen, wo sie (nicht) fahren oder gehen sollen - in Frankreich ist das eigentlich Standard, z.B. Tolouse: http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Toulouse/2013-06-15_1_Grand_Noble,_Pl_Catalogne_01.jpg
In Fußgängerbereichen wählt man natürlich einen etwas glatteren Belag: http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Tours/2013-09-02_A_Gare_de_Tours_07.html - auch hier merkt man als Fußgänger instinktiv wo man gehen soll (der rauhe Bereich ist zwischen den Bahnsteigen) ohne dass es einem explizit verboten wird.

Wenn man sich Haralds Fotos ansieht, wie der Straßenraum dort überall gestaltet wird, dann kann man über die Asphaltwüste in der Annenstraße nur weinen...  :'(

  • Bim
Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #276

Nur das mit dem Radlfahrer muss man nochmals überdenken, denn es kann doch nicht sein, das ein Radweg quer durch den Wartebereich einer Haltestelle geht!  >:(


Aber sag mir, wie die optimalste Lösung ausschauen sollte?! Jede Variante, die ich mir vorstellen kann, hat irgendeinen Pferdefuß, halt immer an einer anderen Stelle ....  :-X

1. Radfahrstreifen am Gleis (mMn sollte wo möglich, kein Radstreifen am Gleis sein ... sehe da immer ein Risiko für Radfahrer, Vermittlung von falschem Sicherheitsgefühl, denn wie kann man nur Radfahrstreifen auf Gleisen markieren - finde ich schon ein wenig fahrlässig; Radstreifen müssten seitlich vom Gleis, etc. gemacht werden ....)
2. Radfahrstreifen entlang der Bordsteinkante
3. Radfahrstreifen etwas hinterhalb der Bordsteinkante (um Ein-/Aussteiger nicht zu behindern/gefährden)

Viel mehr Möglichkeiten sehe ich nicht, aber ich kann in keiner Variante die "optimalste Lösung" sehen. Gastalterisch könnte man natürlich noch viel machen ... Leider zeichnete sich diese Variante - Radfahrstreifen quer durch den Haltestellenbereich - für mich schon während der ganzen Bauarbeiten ab. Mich überraschte das jetzt nicht wirklich, habe es schon befürchtet ...


Zu Punkt 2:
Problem wäre, dass Radfahrer stehen bleiben muss, weil die Ein-/Aussteiger den Radverkehr behindern bzw. kommt es zu gefährlichen Situationen, wenn ein Radfahrer unmittelbar vor der Türe einer Straßenbahn vorbeisaust.
Außerdem müsste der Radfahrer rein rechtlich stehen bleiben, da der Abstand zwischen ihm und der Straßenbahn nicht ausreichend groß ist, um vorbeifahren zu können.

In der Praxis würden die Radfahrer trotzdem Ausweichen und die Ein-/Aussteiger umfahren und würden sich somit nicht an die Markierungen halten.

Zu Punkt 3:
Damit versuchte man, den Problemen bei Punkt 2 zu entkommen ....
Und man versucht, das Vorbeifahren zumindest in Schrittgeschwindigkeit zu ermöglichen. Ist noch immer besser, als ganz stehen bleiben zu müssen.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #277
Stadtauswärts ist eine Mischspur Bim/Rad aufgrund der Steigung eher auszuschließen.
Liebe Grüße
Martin

  • Bim
Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #278

Stadtauswärts ist eine Mischspur Bim/Rad aufgrund der Steigung eher auszuschließen.


Genau - aber eben nicht nur dort, denn dass sollte wenn möglich, überall so sein.

  • Ch. Wagner
Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #279

In der Praxis würden die Radfahrer trotzdem Ausweichen und die Ein-/Aussteiger umfahren und würden sich somit nicht an die Markierungen halten.


Nicht würden sondern werden. Die meisten Radfahrer* halten sich schon jetzt an keine Richtlinien. Die Stadt hätte sich das Geld für die Farbe sparen können.
LG! Christian

* Gerold S. aus M. hält sich daran!
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Bim
Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #280


In der Praxis würden die Radfahrer trotzdem Ausweichen und die Ein-/Aussteiger umfahren und würden sich somit nicht an die Markierungen halten.


Nicht würden sondern werden. Die meisten Radfahrer* halten sich schon jetzt an keine Richtlinien. Die Stadt hätte sich das Geld für die Farbe sparen können.
LG! Christian

* Gerold S. aus M. hält sich daran!


Die Hoffnung stirbt zuletzt ... schauen wir es uns in der Praxis an.

Die aktuelle Markierung ist ja so angebracht, dass der Radverkehr an den Ein-/Aussteigern vorbeigeleitet wird ...

Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #281

Was für mich noch dazu unverständlich ist, warum die Kleine Zeitung schreibt, dass keine Radwegbenützungspflicht gilt?! So lange keine "eckigen" Radwegtafeln aufgestellt werden, gilt immer die Benützungspflicht.


Die "Eckigen" wurden heute aufgestellt (jeweils am Anfang und Ende des Kaps), wie auch ein Reihe weiterer Schilder. Das Kap beim Roseggerhaus ist auch schon in Betrieb. Wenn sich eine Tram im Bereich des Kaps befindet, blinkt die Lichtleiste an der Auffahrtsrampe. Und auf Höhe Babenbergerstraße, bei der seltsamen Radwegeinbindung, wurde eine Art Geländer montiert ...

lg, IC
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #282
Danke für die Blumen, lieber Christian.
MfG   Gerold.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #283

Die "Eckigen" wurden heute aufgestellt (jeweils am Anfang und Ende des Kaps), wie auch ein Reihe weiterer Schilder.

Heißt das Schild am ersten Bild auch, dass die Fußgänger den Gehsteig nicht benutzen müssen?  :-\

Danke für den Bericht! - Viele Autofahrer benützen scheinbar die Tramtrasse und nicht die Fahrspur...  :-X
Liebe Grüße
Martin

Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #284

Heißt das Schild am ersten Bild auch, dass die Fußgänger den Gehsteig nicht benutzen müssen?  :-\


Siehe StVO, § 53 Abs 28: "Diese Zeichen zeigen einen Geh- und Radweg an, der von Radfahrern benützt werden darf, aber nicht muss, [...]".  ;)

lg, IC
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)