Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Der Radweg-Thread (294122-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 2 Gäste betrachten dieses Thema.
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #675
Die Alternative ist, den Radweg von Osten an der Pommergasse enden zu lassen! Ich finde die Aufregung um diese Kreuzung etwas überzogen. Hier wird ein relativ unbedeudenter Radfahrerstrom in eine gemischte Geh-Radwegfläche aufgeleitet um gesichert Ri. Süden weiterfahren zu können. Dafür ist die Fläche doch mehr als groß genug. Die Blindenplatten und die Markierung machen die Ecke zugegeben etwas unübersichtlich. Prinzipiell sehe ich aber kein großes Konfliktpotential.

  • kroko
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #676
Hier von einem "relativ unbedeutenden Radfahrerstrom" zu sprechen scheint mir ziemlich verfehlt. An dieser Stelle kreuzen sich die zwei ganz zentralen Nord-Süd bzw. Ost-West Verbindungen in diesem Teil der Stadt. Die Alte Poststraße ist die Nord-Süd-Verbindung im Grazer Westen (westlich der ÖBB-Gleise), inklusive Anbindung des Reininghaus-Geländes. Und die Eggenberger Straße/Allee ist Teil der wichtigsten Ost-West Verbindung auf der rechte Murseite. Da wär's also durchaus angebracht für eine ordentliche Infrastruktur zu sorgen.

Und nur so a propos, ich find's auch sehr schlecht dass die Hauptradroute Eggenberger Straße/Allee ab Alte Poststraße westwärts zuerst nur auf der südlichen Straßenseite, und anschließend nur auf der nördlichen Straßenseite geführt wird. Jemand, der sagen wir mal vom Schloss Eggenberg zum Hbf will, muss dadurch dreimal die Straßenseite wechseln, das ist einer Hauptradroute unwürdig.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #677
Ich geb dir recht, die Alte Poststraße ist eine wichtige Verbindung in Nord Süd-Richtung. Diese wurde meiner Meinung nach auch deutlich aufgewertet und es gibt endlich eine durchgehende Verbindung.
Auch in Sachen Ost-West Achse Eggenberger Straße/Eggenberger Allee stimme ich dir zu. Diese verläuft aber auf der Südseite. Somit ist das betreffende Eck eigentlich nur für die Radfahrer, die von Osten kommen (auf der Nordseite und nicht vorher schon gequert haben) und Richtung Süden weiterfahren. Ein Geradeaus Weiterfahren im Mischverkehr Ri. Westen ist dort meiner Meinung nach für Radfahrer nicht vorgesehen (Benützungspflichtiger Radweg auf der Südseite der Eggenberger Allee).

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #678
Benützungspflichtiger Radweg auf der Südseite der Eggenberger Allee
Was ist da gemeint? Es gibt in Österreich keine Radwegbenützungspflicht mehr.

Man kann die Radfahrer nur zu einer Benutzung ,,zwingen" indem man auf dem Straßenabschnitt ein Fahrverbot für Radfahrer erteilt. Das ist aber meines Wissens nach nicht der Fall.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #679
Was ist da gemeint? Es gibt in Österreich keine Radwegbenützungspflicht mehr.

Die Radwegbenützungspflicht gibt es doch weiterhin. Nur bei den eckigen Radweg-Zeichen ist die Nutzung für den Radfahrer fakultativ.

  • kroko
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #680
Zitat
Ich geb dir recht, die Alte Poststraße ist eine wichtige Verbindung in Nord Süd-Richtung. Diese wurde meiner Meinung nach auch deutlich aufgewertet und es gibt endlich eine durchgehende Verbindung.
Auch in Sachen Ost-West Achse Eggenberger Straße/Eggenberger Allee stimme ich dir zu. Diese verläuft aber auf der Südseite. Somit ist das betreffende Eck eigentlich nur für die Radfahrer, die von Osten kommen (auf der Nordseite und nicht vorher schon gequert haben) und Richtung Süden weiterfahren. Ein Geradeaus Weiterfahren im Mischverkehr Ri. Westen ist dort meiner Meinung nach für Radfahrer nicht vorgesehen (Benützungspflichtiger Radweg auf der Südseite der Eggenberger Allee).

Ja, es stimmt natürlich dass die wichtigere Radweg-Route dort südseitig läuft. Aber das Gesamtbild ist halt trotzdem so, dass man da versucht hat zuerst mal den Autoverkehr zu berücksichtigen, und danach erst angefangen hat irgendwie auch noch Fußgänger und Radfahrer unterzubringen. Nach dem Motto: "Die Autofahrer brauchen genug Platz, sonst verstopfen sie alles. Die Radfahrer hingegen sind flexibel, die können ruhig ein paar Umwege machen bzw. langsamer fahren. (Sollen froh sein dass sie überhaupt was bekommen.)" Mir geht's gar nicht so sehr um diese eine spezielle Stelle, sondern mehr um das ganze Denkmuster das da offenbar immer noch dahintersteckt.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #681
Ich gebe dir wieder grundsätzlich Recht. Es ist so, dass in Graz Kreuzungen nicht überlastet sein dürfen. Eine Überlastung von Kreuzungen würde eine Überstauung produzieren. Das wäre aus meiner Sicht nicht weiter tragisch, solange es nur den MIV betrifft. Da in Graz aber sehr viele Flächen gemeinsam benutzt werden müssen, stellen überstaute Kreuzungen auch ein massives Problem für den ÖV dar. Das würde zu massiven Verspätungen der meisten ÖV Verbindungen in den Spitzenstunden führen, da ja im Falle des politischen Bekenntnisses zur Überstauung, viele Grazer Kreuzungen nicht "funktionieren" würden und das großräumige Auswirkungen hätte.  Sogar im Falle von durchgehenden reinen ÖV-Spuren (wofür meistens der Platz nicht vorhanden ist) würden stauende Autos die Kreuzungsbereiche und den Querverkehr blockieren und damit auch Busse und Straßenbahnen. Im Fall Eggenberger Straße würde ein Rückstau Ri. Westen die Zu und Abfahrt zur Remise blockieren. Daher kommt denke ich der Rechtsabbieger. Dieser ist offenbar angeordnet, damit rechtsabbiegende KFZ, die auf querende Fußgänger warten (gemeinsam grün) nicht den Ost-West Verkehr blockieren. Man könnte an dieser Stelle das Rechtsabbiegen Ri. Norden in die Alte Poststraße vielleicht untersagen und somit mehr Platz für Fugänger/Radfahrer gewinnen. Das würde aber wiederum Hauptverkehrsströme in das untergeordnete Straßennetz verlagern, was meiner Meinung nach auch keine gute Lösung ist. Es ist also in Wahrheit ein Match Fußgänger/Radfahrer gegen ÖV.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #682
Was ist da gemeint? Es gibt in Österreich keine Radwegbenützungspflicht mehr.
Die Radwegbenützungspflicht gibt es doch weiterhin. Nur bei den eckigen Radweg-Zeichen ist die Nutzung für den Radfahrer fakultativ.
Dazu hätte ich das gefunden:

Zitat
Ist eine Radfahranlage [...] vorhanden, muss diese von Radfahrerinnen/Radfahrern grundsätzlich auch benutzt werden. Ansonsten muss auf der Fahrbahn gefahren werden.
[...]
Folgende Fahrzeuge dürfen wahlweise entweder auf der Radfahranlage oder auf der Fahrbahn fahren:

-Einspurige Fahrräder mit einem Anhänger von maximal 100 cm Breite
-Mehrspurige Fahrräder, die nicht breiter als 100 cm sind
-Rennräder während einer Trainingsfahrt


Mit folgenden Fahrzeugen muss hingegen immer auf der Fahrbahn gefahren werden:

-Einspurige Fahrräder mit einem anderen als den genannten Anhängern
-Mehrspurige Fahrräder über 100 cm Breite
Quelle: https://www.oesterreich.gv.at/themen/freizeit_und_strassenverkehr/rad_fahren/2/1/Seite.610906.html


Also ja, stimmt. Die Radwegbenützungspflicht gibt es noch. Aber als Alternative kann man auch auf der Fahrbahn fahren. Man hat also als durchschnittlicher Radfahrer überall die freie Wahl zwischen Radweg und Straße.

  • 7jgt
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #683
Also ja, stimmt. Die Radwegbenützungspflicht gibt es noch. Aber als Alternative kann man auch auf der Fahrbahn fahren. Man hat also als durchschnittlicher Radfahrer überall die freie Wahl zwischen Radweg und Straße.
Können ja, aber nicht unbedingt dürfen. Wenn ein benützungspflichtiger Radweg ausgeschildert muss dieser auch benutzt werden, sofern keine Ausnahmen greifen. Es gibt eben keine grundsätzliche freie Wahl, sondern nur einige Ausnahmen. Und wenn keine als benützungspflichtig ausgeschilderte Infrastruktur vorhanden ist, besteht logischerweise auch keine Benützungspflicht.

Das typische einspurige Fahrrad ohne Anhänger hat eben keine Wahl, sofern es kein "Rennrad" (<12kg so weit ich weiß) ist (dann ist man nämlich im Zweifelsfall immer auf einer Trainingsfahrt).

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #684
Quadratische Radweg Beschilderung: Nicht benützungspflichtig, du kannst fahren wo du willst
Runde Radweg Beschilderung: Benutzungspflicht, du musst den Radweg benutzen (auße Rennrad im Training usw.)
Halten sich nicht alle dran ;-)

  • ptg
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #685
  Sogar im Falle von durchgehenden reinen ÖV-Spuren (wofür meistens der Platz nicht vorhanden ist) würden stauende Autos die Kreuzungsbereiche und den Querverkehr blockieren und damit auch Busse und Straßenbahnen. Im Fall Eggenberger Straße würde ein Rückstau Ri. Westen die Zu und Abfahrt zur Remise blockieren. Daher kommt denke ich der Rechtsabbieger. Dieser ist offenbar angeordnet, damit rechtsabbiegende KFZ, die auf querende Fußgänger warten (gemeinsam grün) nicht den Ost-West Verkehr blockieren.
Wenn der Rückstau tatsächlich so groß sein sollte, dass die Bim nicht mehr in oder aus der Remise kommt, dann gibt es aber ein gröberes Problem (Unfall) als 2 Autos die nicht rechts abbiegen können.
Die paar Bim-Ein- und Ausfahrten während Verkehrsspitzenzeiten als Argument für diese depperte Spur für den MIV heranzuziehen, da muss man schon sehr ausgeprägte Phantasie haben.

Durch die Umlegung der Linie 1 sowie der zusätzlichen Straßenbahn zu den Reininghausgründen hat/wird sich die Grünzeit für den MIV Richtung Westen sowieso massiv erhöhen.
-Normales Grün
-Vorrang für 7er  -> ebenfalls grün
-Vorrang für 4er Richtung Reininghaus -> MIV Richtung Westen ebenfalls grün (wird wohl so gemacht werden)
-Keine Rotphase durch 1er wie früher
-Dafür vermutlich verkürzte Grünphase für Fußgänger

Zitat
Das würde aber wiederum Hauptverkehrsströme in das untergeordnete Straßennetz verlagern, was meiner Meinung nach auch keine gute Lösung ist. Es ist also in Wahrheit ein Match Fußgänger/Radfahrer gegen ÖV.
Dass ist auch nett: den Autos sämtliche Freiheiten und Möglichkeiten sichern; nur nix wegnehmen und das zu einem Match Fußgänger/Radfahrer gegen ÖV zu erklären. Genau dieses Denkmuster führt dazu, dass Graz bezüglich Schaffung sinnvoller und zukunftsweisender Infrastruktur für die sanfte Mobilität gegenüber anderen Städten massiv abkackt.

 


  • ptg
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #686
Ergänzend:  Wenn angeblich durch den Rechtsabbiegestreifen ein Chaos vor der Remise verhindert werden soll.
Warum gibt es dann vor dem Stadion einen Rechtsabbiegestreifen auf der Bimspur. Damit man ja 2 Geradeausspuren für die Autofahrer hat und diese von den Rechtsabbiegern nicht behindert werden. Achso falsch, das ist nur zur Sicherheit, dass die Straßenbahn nicht zu schnell aus der Haltestelle fährt.
Warum gibt es im Stiftingtal einen Rechtsabbiegestreifen auf der Schienenspur? Damit die geradeausfahrenden Autofahrer nur nicht behindert werden, wenn es Probleme bei der Garageneinfahrt gibt. Achso nein, die gibt es nur damit die Bimfahrgäste besser in den Stiftingbach schauen können.
Warum gibt es am Schönaugürtel Linksabbiegestreifen auf der Bimtrasse. Damit man ja 2 Fahrspuren geradeaus hat. Achso nein, damit die Bim beim dahinterstehen im Windschatten Energie sparen kann.

Schon interessant, immer wenn es um die Erhaltung von Fahrspuren und Beschleunigungsmaßnahmen für den MIV geht, ist es kein Problem den ÖV zu behindern.
Eine Fahrspur dem MIV wegzunehmen zu Gunsten der Fußgänger und Radfahrer an einer Stelle, wo die Straßenbahn eine eigene Trasse hat, geht nicht weil das zum ÖV-Kollaps führen würde.
  

  • PeterWitt
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #687
Die Einfahrt in die Remise hat übrigens auch eine UVLSA, die an sich die PKW anhält, bevor sie behindernd werden. Diese könnte man entsprechend mit der Ampel an der Kreuzung koppeln, sodass die Kreuzung ein Räumen der Gleise zulässt und die PKW hinter der Einfahrt angehalten werden.
Und, so nebenbei, sind Kreuzungsbereiche freizuhalten (ja, das wird nicht allzu oft befolgt), diesen Bereich könnte man auch entsprechend farblich markieren, so kann ein jeder erkennen dass der Bereich freigehalten werden muss.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #688
Baustart für Geh- und Radweg in der Grazer Puchstraße
https://grazer.at/de/HE6iIUl8/baustart-fuer-geh-und-radweg-in-der-grazer/


  • ptg
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #689
Ich finde die Kosten immer wieder spannend.
Zitat
5,5 Millionen Euro betragen die Kosten für alle Maßnahmen (inkl. Teilabschnitt Sturzgasse 2022). Das Land trägt im Rahmen der
Radoffensive Graz 2030 die Hälfte der Kosten für die Errichtung der Geh- und Radwege in Höhe von 1,6 Mio. Euro. Die Holding Graz steuert rund 1 Mio. und die Stadt 2,8 Mio.
Der Radweg selbst kostet anscheinend 3,2 Mio. (Hälfte Land 1,6 Mio)

Der Radweg ist nicht einmal 300m lang und dafür braucht man in Summe angeblich 5,5 Mio.
Von Kalsdorf bis zur Autobahn (mehr als doppelt so lang wie der Radweg) kostet der 4 spurige Betonausbau bzw. eigentlich Neubau für den Schwerverkehr 4,6 Mio.

Was da wohl wieder alles unter dem Titel "Radwegausbau" subsumiert wird.