Ich versteh nicht, wieso da die Strassenbahn hinfahren soll, wenn die S-Bahn da hinfährt. Mit einem vernünftigen Intervall bringt das deutlich mehr.
Weil die Straßenbahn dann in ein Gebiet in beiden Richtungen weiterfährt, wo die S-Bahn nicht hinfährt bzw. die Leute sollen ja nicht mit dem Auto zur S-Bahnstation fahren!
NVK sind optimal immer eine Verknüpfung von z.B. S-Bahn/Straßenbahn/U-Bahn (U-Bahn fällt in Graz eh weg)
Das sehe ich anders (und teilweise verstehe ich nicht ganz was hier gemeint ist). Und gleich vorweg, nur weil wir eine Definition von einem optimalen Nahverkehrsknoten kennen, bedeutet das nicht, dass diese Definition die optimale Lösung in diesem Fall ist, nur weil wir es Nahverkehrsknoten titulieren.
In welches Gebiet (und vor Allem: Wieso in zwei Richtungen? Soll die Straßenbahn weiter südlich ins Feld fahren?) die Straßenbahn idF fahren soll haben wir hier garnicht geklärt. Es gibt natürlich zwei logische Schlüsse - entweder eine Verlängerung der Linie 5 vom NVK Puntigam oder eine Verlängerung der fiktiven Linie 8 vom fiktiven NVK Webling. Im Gegensatz zur S-Bahn, die zwar nicht direkt den Jakominiplatz anfährt (Und hier ist der erste Knackpunkt: Hier hat man zwar die besten Umsteigerelationen, aber wohnen tun hier nur wenige Menschen; tatsächlich kommen die meisten Grazer Kunden und Angestellten der SCS vermutlich aus den südlichen und westlichen Stadtteilen, also vor Allem auch dort wo die S-Bahnlinie verläuft), braucht die fiktive Straßenbahn 5 (lt. Scotty; 78+5) für die Strecke SCS-Jakominiplatz 31 Minuten, und ich vermute, dass nur wenige Fahrgäste am jakominiplatz ihr ziel erreicht haben. Die S-Bahn hingegen braucht für die Strecke Straßgang-HBF 10 Minuten. Natürlich sind hier nicht so viele Umstiegsmöglichkeiten vorhanden wie am Jakominiplatz, aber die Zeitersparnis ist enorm. Selbst wann man wirklich ins Stadtzentrum zum Jakominiplatz möchte, ist man mit einmal umsteigen immer noch deutlich schneller (und das auch gefühlt). Von der fiktiven Straßenbahnlinie 8 brauchen wir, denke ich, sowieso nicht sprechen. Sollte die Linie von der Hummelkaserne über die Straßganger Straße nach Webling geführt wird die Fahrtzeit jedenfalls mit keiner direkten Fahrt ins Stadtzentrum über die Kärntnerstraße konkurrieren können. Die weitere Fahrt nach Seiersberg (welche utopischen Strecken sich hier erörtern ließen,...) wird den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr nicht attraktiver machen.
Wenn wir nun also schon davon ausgehen, dass schon innerstädtisch keine schnellere Fahrzeit als auf der S-Bahn entsteht, warum sollte irgendjemand an diesem optimalen Nahverkehrsknoten aus der S-Bahn in die Straßenbahn umsteigen, wenn er/sie das auch am (fiktiven) NVK Webling kann (abgesehen natürlich von dem Fall, dass er/sie ins nähere Umfeld der Station muss, das von der Straßenbahn bedient wird).
Mein Fazit ist jedenfalls, dass ein Umstieg auf den öffentlichen Verkehr nur dann attraktiv erscheint, wenn die Fahrt tatsächlich schneller ist, und auch als schneller empfunden wird, als die Fahrt mittels IV. Die S-Bahn hat den Vorteil dieser Schnelligkeit und sie kann große Kapazitäten anbieten - deswegen meine ich, es wäre klüger, finanzielle Ressourcen für den Ausbau der S-Bahnstrecke zu verwenden, als für eine Führung der Straßenbahn nach Seiersberg. Ganz abgesehen davon, dass das ohnehin ein Ding der politischen Unmöglichkeit ist.
MfG
Ein Seiersberger, der vor langer Zeit für alle Fahrten in die Innenstadt und auf die Uni auf die S-Bahn umgestiegen ist, weil es schneller ist und weil ich meine Nerven schone und nicht mehr zusammenzucke, wenn die Straßenbahnlinie fünf am Zentralfriedhof hält, drei Sekunden fährt, an der Lauzilgasse hält, zwei Sekunden fährt, an der Dorschneidergasse hält und danach auf der Friedensbrücke im Stau steht.