Bürgermeister Siegfied Nagl und Stadtbaudirektor Bertram Werle luden am Dienstag, dem 3. März 2015 zur BürgerInneninformation für eine Neugestaltung des Griesplatzes ein.
Neben der Information zur aktuellen Streckenführung der geplanten Straßenbahnanbindung wurden die TeilnehmerInnen eingeladen, sich aktiv an dem Prozess der Neugestaltung der Platzbereiche zu beteiligen. Zahlreiche Anregungen und Ideen wurden an diesem Abend gesammelt und sollen in den weiteren Prozess einfließen. Weitere Beteiligungsveranstaltungen - ua in Zusammenarbeit mit der Technischen Universtität Graz und den bestehenden Initiativen sollen in den nächsten zwei Jahren folgen.
Quelle: Stadt Graz Stadtentwicklung
Als PDF Datei: Präsentation BürgerInneninformation Griesplatz 3.3.2015
Siehe auch: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=10872.msg137181#msg137181
l.g. rellov
Unter dem oben angeführten Link ist alles zu sehen, was präsentiert wurde.
Die Veranstaltung war sehr gut besucht - es waren wesentlich mehr Personen dort, als in den Saal passten, wodurch bis zum Schluss einige die Veranstaltung wieder verließen.
Die Straßenbahnführung wurde wie bereits bekannt, vom GR beschlossen und verläuft gleich, wie die derzeitige Führung der Stadtbuslinien.
Nagl betonte mehrmals, er wolle nicht über den Verkehr sprechen, denn das sei ohnehin bereits fix beschlossen worden. Dagegen gab es natürlich einige Wortmeldungen, wo die Personen ihren Unmut Luft machten, dass RICHTIGE Bürgerbeteiligung wesentlich früher beginnen müsse und zwar bevor ein Verkehrskonzept beschlossen werde. Nagl gab dabei zu bedenken, dass sie aus den Fehlern der Neutorgasse lernten (Straßenbahnentlastungsstrecke), wo überhaupt nichts passierte, weil mit der Bürgerbeteiligung zu früh begonnen wurde. Deshalb fasste man diesen Beschluss über die Verkehrsführung vorab als Grundgerüst.
Der Sprecher des Verkehrsplanungsbüros gab an, dass der Verkehr mittels Ampelanschaltungen dosiert werden wird und zwar aus Richtung Rösselmühlgasse eine Reduzierung um 30% - 50% und aus Richtung Joanneumring um ca. 35% erfolgen wird. Dies wird erfolgen, um den ÖV nicht zu behindern und ein Vorankommen mit dem ÖV zu gewährleisten. Jedoch relativierte er etwas später gegenüber anderen Fragestellungen (wie das mit dem Autoverkehr funktionieren soll, wenn keiner mehr mit dem Auto auf den Griesplatz kommt - das war die Frage) seine Ansage wieder, da er meinte - diese Dosierung/Reduzierung sei, wenn überhaupt, nur zu Spitzenzeiten notwendig und wird auch nur zu Spitzenzeiten erfolgen.
Einige Bürger hielten nicht viel von der Straßenbahn und meinten, warum ihnen ohne zu Fragen eine "Rumpelbim" die nur Lärm erzeugt, vor die Nase gesetzt wird. Kein Mensch bräuchte eine "Rumpelbim" am Griesplatz. Es wurde auch niemand von den Bürgern befragt, über diese Rumpelbahn die keiner benötigt. Mit Bussen ginge es genauso - die sind leiser, komfortabler, kosten weniger und belasten nicht so stark das Budget wie eine Straßenbahn und es sind nicht so massive Bautätigkeiten notwendig! --> Solche, oder ähnliche Wortmeldungen kamen einige!
Hierbei wurde von Bgm. Nagl und Stadtbaudirektor Werle die Straßenbahn regelrecht "verteidigt"! (Natürlich hinsichtlich der beschlossenen Variante.) Nagl kündigte an, dass es in Zukunft noch mehr Straßenbahnausbauten in Graz geben wird, da es einerseits nur mit Bussen allein nicht funktioniert und deshalb die Straßenbahn als zentraler Bestandteil des Verkehrsnetzes ausgebaut werden muss (wie auch z.B. nach Reininghaus, etc.). Weiters erläuterte Nagl, dass sich die Stadtpolitik Anfang der 2000er Jahre wie von den Experten als sinnvollste Maßnahme empfohlen, dazu bekannte, die Straßenbahn in Graz auszubauen und das sei eben auch am Griesplatz bzw. für die Südwestlinie notwendig und unumgänglich. Eine U-Bahn, oder Mini-Metro sei damals von den Experten für Graz als zu teuer und für nicht finanzierbar abgelehnt worden, mit der Begründung, dass ein solches System erst ab Städten mit mind. 1 Mio. Einwohner Sinn macht. Weiters fahren die Menschen lieber mit einem Schienenverkehrsmittel, was in Graz die Straßenbahn ist, als mit einem Bus. Nagl machte sehr deutlich klar, dass es bezüglich Straßenbahn am Griesplatz (Südwestlinie) nichts zu rütteln gibt und keinen Weg zurück gibt und eine Straßenbahn kommen MUSS, weil Busse allein nicht reichen. Nachdem sich die Stadt damals zum Straßenbahnausbau bekannte, wird dies laut Nagl und Werle auch durchgezogen.
Man wird sehen, wie ernst die Herrschaften ihre Aussagen bei der Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung wirklich meinten!
Erstellt am: März 04, 2015, 20:24:14
Ergänzung zur Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung:
Laut Nagl sei unter anderem ein wesentlicher Grund für die beschlossene Straßenbahnvariante (durch die Zweiglgasse), dass dadurch die GKK endlich eine Anbindung an die Straßenbahn erhält!
(Anmerkung: Wenn man an die Zukunft des Straßenbahnnetzes denkt und es unter Umständen wieder einmal eine Verbindung vom Karlauer Gürtel zum Griesplatz gibt, sehe ich die Einbindung über die Zweiglgasse hinsichtlich des Radius beim Rechtseinbiegen von der Karlauerstraße in die Zweigelgasse doch recht sehr eng und eher unmöglich. Aus Richtung Karlauer Straße wird die Einbindung des Gleises in Richtung Osten und Westen gefühlsmäßig nur auf Höhe Brückenkopfgasse/Rösselmühlgasse möglich sein.
Somit befürchte ich, dass die Verbindung vom Griesplatz zum Karlauer Gürtel mit der Straßenbahnvariante durch die Zweiglgasse gestorben sein wird! Im Nachhinein wird man wohl kein 2. Gleis am Griesplatz und in der Brückenkopfgasse mehr verlegen.)