Wer in Kapfenberg auf der S6 schon mal nach Bruck an der Mur gefahren ist, dem ist sicher schon mal ein EI-förmiges Gebäude kurz vor der Einfahrt in den Tanzenbergtunnel auf der linken Seite aufgefallen.
Es handelt sich dabei um das earthDATAsafe (http://de.wikipedia.org/wiki/EarthDATAsafe) - Ein Hochsicherheitsrechenzentrum
Betreiber ist das Unternehmen Kapsch (http://www.kapsch.net)
Ein Bericht vom ORF über das earthDATAsafe - http://www.youtube.com/watch?v=lrm7Ppeow2o
Standort:
http://maps.google.de/maps?ll=47.449168,15.338175&spn=0.01,0.01&t=h&q=47.449168,15.338175
http://www.bing.com/maps/default.aspx?v=2&cp=47.449168~15.338175&style=h&lvl=15&sp=Point.47.449168_15.338175_EarthDATAsafe
Sehr interessant, danke! :one:
Links zum Standort ergänzt.
Ein Stollen als Datenbunker
Die Sony-Datenpanne (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=4371.msg72095#msg72095) zeigte die Gefahren des Datendiebstahls auf. Tief unter Kapfenberg lagert eine der sichersten Datenbanken Österreichs.
(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201104/kapsch_726pototschnig280411.jpg)
Foto © Franz Pototschnig
Die Tragluftblase ist weithin sichtbar, die Gänge führe Hunderte Meter in den Berg hinein
Viele nennen es UFO. Dabei geht's von der Kapsch-Tragluftblase in Kapfenberg nicht in lichte Höhen, sondern in schier unendliche Tiefen, in eine der größten und sichersten Datenbanken Österreichs. Und vor allem der Diebstahl von 77 Millionen Kundendaten bei Sony (wir berichteten) wirft nun die Frage auf: Wie sicher sind unsere Daten?
Kapsch gewährte diese Woche einen Einblick in seinen "Earth Data Safe" und schon beim Eingang ist klar: Hinein kommt man nur über acht Sicherheitsstufen. Mit einem Lift fährt man 29 Meter in die Tiefe, von dort geht's richtig in den Berg: In einem verzweigten, 900 Meter langen Stollensystem lagern die Daten von 50 Großkunden, "geschützt vor Blitz, Hochwasser, Erdbeben, Waldbränden und allen Übeln, die der Mensch verursachen kann", erzählt Günter Englert, Sprecher der Kapsch-Gruppe. Gebaut wurde das System im Zweiten Weltkrieg für die Rüstungsproduktion bei Böhler.
Bankomatdaten-Heimat
Elf Mitarbeiter bewachen und warten den Datenbunker. Die Namen der Kunden nennt man nicht gern, einer der größten hat damit aber kein Problem: "PayLife" betreut in Österreich 7650 Bankomaten und weiß dafür die Sicherheit des "Höhenkogels" zu schätzen. Laut PayLife-Chef Peter Neubauer fiel 2009 die Entscheidung für die Kapfenberger Anlage, weil man sich vor allem anschaute, wie das elektronische Sicherheitssystem aufgebaut ist. Von der drei- und vierstufigen Firewall übers Vieraugenprinzip bei allen Arbeiten bis zur doppelten Ausführung aller Einrichtungen sollte gewährleistet sein, dass es keinen Zugriff von außen geben kann und dass Ausfälle des Bankomatsystems absolute Ausnahme sind, denn immerhin wurden via Bankomat im Vorjahr österreichweit 146 Millionen Transaktionen durchgeführt. Die Fäden dieser Zahlungsströme laufen im Kapfenberger Bunker zusammen. Hacker hätten wohl keine Chance, betonen PayLife und Kapsch.
FRANZ POTOTSCHNIG
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/bruckandermur/2731899/ein-stollen-datenbunker.story