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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => Inland => Thema gestartet von: Martin am Juni 15, 2013, 05:24:36

Titel: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Martin am Juni 15, 2013, 05:24:36
Die Erzbergbahn fährt nicht mehr


Seit 1. Juni ist der Lebensnerv der Erzbergbahn zwischen Heizhaus und Vordernberg-Markt eingestellt. Die ÖBB haben den Vertrag gekündigt. Der Verein ist verzweifelt.
Ehrenamtliche Erzbergbahn-Mitglieder verstehen die Welt nicht mehr: Hartmut Glettler, Wolfgang Müller, Rene Thaller und Roland Knall (von links) wollen weiter um die Fortführung der Bahn kämpfen und brauchen dazu unbedingt Hilfe vom Land

Ein rotes Rechteck, weiß umrahmt, steht mitten auf den Geleisen beim Heizhaus und den Werkstätten der Erzbergbahn in Richtung Bahnhof Vordernberg-Markt. Das eisenbahntechnische Zeichen für eine gesperrte Strecke. "Die Strecke, die den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gehört, ist gesperrt, seit Ende Mai. Und damit ist der Betrieb der Erzbergbahn seit diesem Datum eingestellt. Eingestellt deshalb, weil wir nicht mehr von unserer Werkstatt, die beim Bahnhof Vordernberg-Süd liegt, zum Bahnhof Vordernberg Markt kommen", sagen Rene Thaller, Obmann des Vereines Erzbergbahn, und Roland Knall, Vorstand des Vereins.

Emotionaler und empört ist da schon Hartmut Glettler, Vorstand der Werkstätte und des Fuhrparks. "Das ist ja ein Wahnsinn. Man hat uns einfach die Verbindung zu unserem Ausgangspunkt für unsere beliebten Fahrten genommen. Es gab kein Entgegenkommen, keine Ausnahme", erzählen die Drei.

Natürlich sei alles rechtens. 2002 wurde das 1,5 Kilometer lange Streckenstück, das die Erzbergbahn braucht, um die Schienenbusse auf die für Fahrten benötigte Strecke zu bringen, von den ÖBB quasi gepachtet worden. "Es heißt richtig, in Bestand genommen. Dafür haben wir jährlich Bestandszins gezahlt und auch die Instandhaltung gewährleistet", erzählt Thaller.

Streckenverkauf

Im Rahmen des Verkaufsprozesses der Strecke Trofaiach-Vordernberg, für die die ÖBB 820.000 Euro haben wollen, sei auch klar geworden, dass ein Teilverkauf dieses für die Erzbergbahn so wichtigen Teilstücks nicht infrage käme.

Ausnahmegenehmigungen für einige Fahrten nach der Kündigung seien von den ÖBB kategorisch abgelehnt worden. "Wir haben schon Voranmeldungen gehabt, so zum Beispiel am 8. Juni eine ganze Kindergartengruppe. Es war einer meiner schwersten Gänge, den Kindern zu sagen, dass das nicht mehr möglich sei", sagt Knall mit belegter Stimme.

Durch die Sperre des Streckenabschnitts sei es auch nicht möglich, Instandhaltungsarbeiten an der dem Verein gehörenden Strecke durchzuführen. "Weil wir eben unsere notwendigen Fahrzeuge nicht dorthin bringen können", bestätigen Glettler und Wolfgang Müller noch einmal.

Jahrelang habe man darum gekämpft, als Partner von Abenteuer Erzberg ein Paket zu schnüren, um Gäste zum Bahnhof Erzberg zu bringen. "Im Moment ist alles aus und vorbei. Abenteuer Erzberg hat uns auch aus der Werbung genommen. Logisch, wenn wir nicht fahren können", erzählt Thaller. Und Knall fügt hinzu: "Nach 122 Jahren und fünf Tagen." Mindestens 40.000 Euro habe der Verein jährlich durch die Fahrten eingenommen. "Geld, das wir als ehrenamtlich arbeitender Verein brauchen. Wir wissen nicht, ob wir überhaupt noch eine Zukunft haben", so Thaller.

Nun liegen die Hoffnungen beim Land. "Wir als Verein sind zu klein für die große ÖBB. Wir zählen auf das Land, dort wurde uns Unterstützung zugesagt. Auch die Regions-Bürgermeister stehen hinter uns", hoffen die Vereinsmitglieder. Ihre Panik und Verzweiflung über das derzeitige Aus ist aber nicht zu übersehen.
JOHANNA BIRNBAUM

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Dreiste Taktik?

Waren es bloß Lippenbekenntnisse, als es darum ging, der Erzbergbahn die Zukunft zu sichern? Nein, wir denken positiv und gehen davon aus, dass nicht nur die Bürgermeister der Region wissen, wie wichtig die Bahn für die Region und das Tourismusangebot der Hochsteiermark ist.

Doch derzeit steht die Bahn. Verantwortlich dafür ist die Kündigung einer 1,5 Kilometer langen und wichtigen Verbindungsstrecke durch die ÖBB. Keine Ausflugsfahrten zum Bahnhof Erzberg, keine Sonderfahrten, nicht einmal Instandhaltungsfahrten sind erlaubt.

Ist die Erzbergbahn Opfer im taktischen Krieg um den Verkauf des Streckenabschnitts Trofaiach-Vordernberg? Es wäre eine dreiste Taktik zwischen einem staatlichen Unternehmen und der öffentlichen Hand.

Sie erreichen die Autorin unter

johanna.birnbaum@kleinezeitung.at

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/3334604/erzbergbahn-faehrt-nicht-mehr.story
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am Juni 15, 2013, 09:09:56
Wirklich traurig.... Man kann ja über den Verein Erzbergbahn denken, was man will, aber der Tod des Vereins würde mit höchster Wahrscheinlichkeit den Verlust eine höchstinteressanten und einzigartigen Bahnstrecke und Kulturguts bedeuten. Man kann nur hoffen, dass die ÖBB doch noch zur Vernunft kommen bzw. die zuständigen Landes- und Regionalpolitiker mit mehr Weitblick agieren als bei anderen Bahnen, die jetzt nur mehr von Fahrrädern befahren werden können (Thörlerbahn, Neubergerbahn).

Die nächste interessante Fragestellung ist dann natürlich auch, ob und wer die Strecke von Trofaiach nach Vordernberg kaufen sollte. (Auch wenn die geforderten EUR 820.000 eigentlich "gar nicht so schlimm" klingen). Eine Wiederaufnahme des Betriebs ist doch wohl mehr als nur Utopie?
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Viator am Juni 15, 2013, 10:51:06
Gegen solche ÖBB-Betonköpfe kann man vielleicht nur mit Gegendruck etwas erreichen:

Warum stellt das Land die Strecke (insbesondere die steinernen Bögen) nicht ruck-zuck unter Denkmalschutz?!? Wären dann nicht die ÖBB verpflichtet, diese zu erhalten (bei gesperrter Strecke wie derzeit sogar ohne irgendeine Einnahme)? In der Folge könnte das weiters auch vielleicht mehr Entgegenkommen bei Miete oder Verkauf der Strecke bewirken.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: just4fun am Juni 15, 2013, 11:03:29

Gegen solche ÖBB-Betonköpfe kann man vielleicht nur mit Gegendruck etwas erreichen:

Warum stellt das Land die Strecke (insbesondere die steinernen Bögen) nicht ruck-zuck unter Denkmalschutz?!? Wären dann nicht die ÖBB verpflichtet, diese zu erhalten (bei gesperrter Strecke wie derzeit sogar ohne irgendeine Einnahme)? In der Folge könnte das weiters auch vielleicht mehr Entgegenkommen bei Miete oder Verkauf der Strecke bewirken.


So kanns ja auch nicht sein. Man kann ja viel negatives über die ÖBB sagen, aber da handeln sie absolut korrekt. Denn es ist sicher nicht Aufgabe der ÖBB irgendwelche morschen Strecken für Hobbyvereine zu erhalten. Das ist auch nicht Aufgabe des Landes. Wenn die dort fahren wollen, solln sies kaufen, aber rein finanziert durch private Investoren. Wenn nicht, solln sies lassen.
Den Preis könnens ja noch ein bisserl runterverhandeln, aber alles unter 500.000 für die Strecke wäre wohl sowieso illusorisch, und auch nachteilig für die ÖBB, allein schon wegen des Grundstückswerts.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: amadeus am Juni 15, 2013, 11:29:21

Warum stellt das Land die Strecke (insbesondere die steinernen Bögen) nicht ruck-zuck unter Denkmalschutz?!? Wären dann nicht die ÖBB verpflichtet, diese zu erhalten?


Denkmalschutz ist Bundesangelegenheit.
Und nein, es gibt keine Erhaltungspflicht für Denkmäler. Steht ausdrücklich so im Denkmalschutzgesetz. § 31.
http://www.ris.bka.gv.at/Ergebnis.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Kundmachungsorgan=&Index=&Titel=Denkmalschutzgesetz&Gesetzesnummer=&VonArtikel=&BisArtikel=&VonParagraf=&BisParagraf=&VonAnlage=&BisAnlage=&Typ=&Kundmachungsnummer=&Unterzeichnungsdatum=&FassungVom=15.06.2013&NormabschnittnummerKombination=Und&ImRisSeit=Undefined&ResultPageSize=100&Suchworte=&Position=1 (http://www.ris.bka.gv.at/Ergebnis.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Kundmachungsorgan=&Index=&Titel=Denkmalschutzgesetz&Gesetzesnummer=&VonArtikel=&BisArtikel=&VonParagraf=&BisParagraf=&VonAnlage=&BisAnlage=&Typ=&Kundmachungsnummer=&Unterzeichnungsdatum=&FassungVom=15.06.2013&NormabschnittnummerKombination=Und&ImRisSeit=Undefined&ResultPageSize=100&Suchworte=&Position=1)
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Viator am Juni 15, 2013, 16:19:40

Denkmalschutz ist Bundesangelegenheit.
Und nein, es gibt keine Erhaltungspflicht für Denkmäler. Steht ausdrücklich so im Denkmalschutzgesetz. § 31.


Das wäre sehr schade.

Mir geht es übrigens nicht darum, pauschal Negatives über die ÖBB zu sagen, sondern um Einzelpersonen darin, die, wie es den Anschein hat, keinen Millimeter entgegenkommen wollen und mit einer besonders kulturell interessanten Strecke als Faustpfand Geldmittel erpressen wollen.
Heißt es denn nicht, dass im Falle des Nichtkaufes oder Nichtpachtens durch den Verein oder bspweise das Land die Herstellung des "Ursprungszustandes" (=Vernichtung der Kunstbauten mitsamt der ganzen Trasse) droht? Oder habe ich da falsch gelesen?
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: amadeus am Juni 15, 2013, 17:51:02

Heißt es denn nicht, dass im Falle des Nichtkaufes oder Nichtpachtens durch den Verein oder bspweise das Land die Herstellung des "Ursprungszustandes" (=Vernichtung der Kunstbauten mitsamt der ganzen Trasse) droht? Oder habe ich da falsch gelesen?


Ist wohl so. Hier der entsprechende Paragraph aus dem Eisenbahngesetz. Ein fürchterlicher Text. Ach ja, ,,Auflassung" im Sinne dieses Gesetzes bedeutet ,,Abbau"!


Zitat
Auflassung einer Eisenbahn

§ 29. (1) Dauernd betriebseingestellte Eisenbahnen oder dauernd betriebseingestellte Teile einer Eisenbahn sind aufzulassen, sofern sie nicht weiterhin dafür vorgesehen sind, ganz oder teilweise, unmittelbar oder mittelbar der Abwicklung oder der Sicherung des Betriebes einer Eisenbahn, des Betriebes von Schienenfahrzeugen auf einer Eisenbahn oder des Verkehrs auf einer Eisenbahn zu dienen. Solange nicht aufgelassen ist, gilt § 19 Abs. 2 auch für den Inhaber der dauernd betriebseingestellten Eisenbahn oder des dauernd betriebseingestellten Teiles einer Eisenbahn. Der Inhaber der aufzulassenden Eisenbahn oder von aufzulassenden Teilen einer Eisenbahn hat der im Abs. 2 angeführten Behörde anzuzeigen, welche Eisenbahnanlagen er zu beseitigen beabsichtigt und die Vorkehrungen anzuzeigen, die er im Hinblick auf die Belange der öffentlichen Sicherheit und zur Vermeidung von Schäden an öffentlichem oder privatem Gut zu treffen beabsichtigt, die durch die aufzulassende Eisenbahn oder von aufzulassenden Teilen einer Eisenbahn verursacht werden könnten.

(2) Bei dauernder Einstellung des Betriebes einer öffentlichen Eisenbahn oder von Teilen einer öffentlichen Eisenbahn hat der Landeshauptmann, bei dauernder Einstellung des Betriebes einer nicht-öffentlichen Eisenbahn oder von Teilen einer nicht-öffentlichen Eisenbahn hat die Bezirksverwaltungsbehörde, unter Bedachtnahme auf die öffentlichen Interessen, insbesondere auf die Belange der öffentlichen Sicherheit, von Amts wegen zu verfügen, welche Eisenbahnanlagen über die bekannt gegebenen Eisenbahnanlagen hinaus zu beseitigen und welche über die angezeigten Vorkehrungen hinaus gehenden Vorkehrungen zu treffen sind, um Schäden an öffentlichem oder privatem Gut, die durch die aufzulassende Eisenbahn oder von aufzulassenden Teilen einer Eisenbahn verursacht werden könnten, zu vermeiden, insoweit nicht ohnedies der vor dem Bau der aufzulassenden Eisenbahn oder des aufzulassenden Teiles einer Eisenbahn bestandene Zustand hergestellt wird. Ist keine behördliche Verfügung notwendig, ist dies dem Inhaber der aufzulassenden Eisenbahn oder dem Inhaber von aufzulassenden Teilen einer Eisenbahn mitzuteilen.

(3) Der Inhaber der aufzulassenden Eisenbahn oder der Inhaber eines aufzulassenden Teiles einer Eisenbahn hat die durchgeführte Auflassung der dauernd betriebseingestellten Eisenbahn oder von dauernd betriebseingestellten Teilen einer Eisenbahn der Behörde anzuzeigen.

(4) Die dauernd betriebseingestellte Eisenbahn oder der dauernd betriebseingestellte Teil einer Eisenbahn gelten als aufgelassen, wenn der Inhaber der aufzulassenden Eisenbahn oder eines aufzulassenden Teiles einer Eisenbahn diese entsprechend seiner Anzeige, und falls die Behörde eine Verfügung gemäß Abs. 2 erlassen hat auch entsprechend dieser Verfügung, aufgelassen hat und die Behörde dies bescheidmäßig festgestellt hat. Mit dem Eintritt der Rechtskraft dieses Feststellungsbescheides ist die Auflassung beendet und erlischt die eisenbahnrechtliche Baugenehmigung für die aufgelassene Eisenbahn oder für den aufgelassenen Teil einer Eisenbahn.

(5) Abs. 1 bis 4 gelten sinngemäß auch für Anlagen und Bauten, die auf Grundlage einer für erloschen erklärten eisenbahnrechtlichen Baugenehmigung bereits errichtet worden sind, mit der Maßgabe, dass zuständige Behörde der Landeshauptmann ist, wenn die eisenbahnrechtliche Baugenehmigung von diesem oder dem Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie für erloschen erklärt worden ist, und dass zuständige Behörde die Bezirksverwaltungsbehörde ist, wenn die eisenbahnrechtliche Baugenehmigung von ihr für erloschen erklärt worden ist.


Das komplette Kunstwerk ist hier zu finden: http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10011302 (http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10011302)
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Viator am Juni 15, 2013, 19:09:49
Was ich noch immer nicht verstehe, ist, warum im Falle der Erzbergbahn die Vernichtung der in technisch-kultureller Hinsicht hochinteressanten Bahnanlagen droht, wogegen ich im Falle der vielen eingestellten niederösterreichischen Nebenbahnen dergleichen noch nicht gehört habe.
Andererseits lautet der Gesetzestext ja:

"§ 29. (1) Dauernd betriebseingestellte Eisenbahnen [...] sind aufzulassen, sofern sie nicht weiterhin dafür vorgesehen sind, [...] unmittelbar oder mittelbar der Abwicklung oder der Sicherung des Betriebes einer Eisenbahn, [...] oder des Verkehrs auf einer Eisenbahn zu dienen [...]."

Wer kann schon die Zukunft voraussagen? Da könnten doch Land und Bezirk wohl noch intervenieren und möglichen künftigen Bedarf anklingen lassen!

Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Commanderr am Juni 15, 2013, 19:20:18
Sehr traurig das ganze! Für so viel Mist werden tagtäglich Steuergelder in Österreich verpulvert, aber hierfür gibts keinen Cent! Weg mit ein paar Politiker-Karossen (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/dieredaktion/thomas_golser/2982260/sparpakete-fahren-nicht-dienstwaegen.story) und schon wäre mehr als genug Geld da, für die Erhaltung der Erzbergbahn! Sollen doch alle Politiker-Tocker (http://www.ostarrichi.org/woerterbuch.html?wort=16656) ausschließlich mit der Bahn fahren (müssen), wenn sie zwischen 2 Städten in Österreich hin- und her-fahren wollen! Es gibt doch ohnehin erste Klasse-Abteile in den Railjets, wenn das denn schon unbedingt notwendig sein müsste! Weiters hätte das noch den Vorteil, dass keine Polizei-Eskorten mit mehreren Streifenwagen notwendig wären! Auch das würde wieder Steuergelder sparen helfen! Und sollten die Herrschaften plötzlich Zeitprobleme durch ihre vielen Termine bekommen, so müssten sie eben ganz einfach nur früher aufstehen und den früheren Zug nehmen, ganz genau so, wie der einfache Österreicher es eben auch machen muss, um pünktlich am Ziel zu sein!

Doch zurück zum Thema:
Dank meinem Onkel aus Eisenerz (er arbeitete früher am Erzberg) konnte ich als kleines Kind noch den Eisenbahnbetrieb beim Schichtturmtunnel beobachten! Auf einer kleinen Blumenwiese stand eine kleine Holzbank, von der aus wir oft stundenlang dem Eisenbahnverkehr zuschauen konnten! Das war immer ein Riesenspaß für mich! Die Loks, der Dampf, der viele Rauch und die unzähligen Waggons... *seufz* Schön war's! Schade, dass ich die Erzbergbahn meinen (im Moment noch zu kleinen) Kindern nicht mehr zeigen können werde! Hoffentlich gibts dann wenigstens noch die Feistritztalbahn und die Stainzer Flascherbahn!
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: amoser am Juni 15, 2013, 20:09:02
Wenn die Bahnen nach Bad Gleichenberg, Übelbach und Bad Radkersburg erhalten bleiben, müsste der PV im Verband des obersteirischen S-Bahnverkehrs zwischen Leoben und Vordernberg-Markt an Werktagen eine Frequenz bringen, die für einen Weiter- bzw. Wiederbetrieb dieser elektrifizierten Bahnstrecke eine seriöse Grundlage sein müsste. An SuF könnte dann als Tourismusangebot  der Erzbergverein mit seinen Schienenbussen auf den Präbichl und zumindest weiter bis zum Bhf. Erzberg fahren. Als Lösung ist daher nur die Übernahme der Strecke durch die StLB zu sehen. Nachdem von vielen Politikern auf Landes-, Bezirks- und Gemeindebene in den letzten Monaten für die Erzbergbahn sehr viele hoffnungsspendende Worte zu vernehmen waren, werden sich die Damen und Herren diesen Zusagen wohl noch im Wort fühlen. Oder?
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: invisible am Juni 15, 2013, 20:21:29

So kanns ja auch nicht sein. Man kann ja viel negatives über die ÖBB sagen, aber da handeln sie absolut korrekt. Denn es ist sicher nicht Aufgabe der ÖBB irgendwelche morschen Strecken für Hobbyvereine zu erhalten. Das ist auch nicht Aufgabe des Landes. Wenn die dort fahren wollen, solln sies kaufen, aber rein finanziert durch private Investoren. Wenn nicht, solln sies lassen.
Den Preis könnens ja noch ein bisserl runterverhandeln, aber alles unter 500.000 für die Strecke wäre wohl sowieso illusorisch, und auch nachteilig für die ÖBB, allein schon wegen des Grundstückswerts.


Allerdings verstehe ich da nicht, warum die ÖBB nicht die 1,5km extra verkaufen, sondern darauf bestehen, dass die ganze Strecke in einem Stück übernommen wird. Was haben's davon?
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Bahnhof-Halbenrain am Juni 16, 2013, 21:16:40
Siehe Seite 69:

http://www.landtag.steiermark.at/cms/dokumente/11245420_5076210/23a801ff/15_3614_1_BE.pdf

M.f.G.
Bahnhof-Halbenrain
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: f-taler am Juni 16, 2013, 22:57:06

Siehe Seite 69:

http://www.landtag.steiermark.at/cms/dokumente/11245420_5076210/23a801ff/15_3614_1_BE.pdf

M.f.G.
Bahnhof-Halbenrain

"Des Weiteren sollen zentrale Anlaufstellen wie Flughäfen, Bahnhöfe und zentrale Straßenknotenpunkte
verstärkt in touristische Aktionen (Informationsstellen etc.) eingebunden werden.
Auf der innerörtlichen Ebene kann nicht nur dem Touristen durch verkehrsberuhigende Maßnahmen
ein Wohlgefühl vermittelt werden.
Nachdem die Bahn zu den umweltschonenderen Verkehrsmitteln zählt, ist ein vermehrtes
Umsteigen auf diese ,,Transportform" erstrebenswert (Bahntourismus).
"
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am Juli 02, 2013, 22:16:03
Hier noch ein paar interessante Infos (hab ich grad durch Zufall entdeckt):

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/3333901/abbau-oberleitung-fuer-sicherheit.story
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: f-taler am Juli 03, 2013, 17:45:27
Weiß wer, was bei der im Artikel erwähnten Podiumsdiskussion 'rausgekommen ist?
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am Februar 27, 2014, 21:35:22
Ich bin überrascht... - nicht überzeugt, aber überrascht. Positiv.

http://www.erzbergbahn.at/2014/02/16/provisorischer-fahrplan-2014/
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am März 08, 2014, 21:12:53
Heute per Mail erhalten:

Liebe Newsletter Abonnentinnen und Abonnenten!

Status der Situation der Erzbergbahn vom 04. 03. 2014

Wie bereits berichtet hat die ÖBB, mit Wirkung vom 31. Mai 2013 den
Mietvertrages für die lebenswichtige Verbindungsbahn vom Heizhaus,
welches Eigentum der Erzbergbahn ist, bis zum Bahnhof Vordernberg Markt,
wo die ebenfalls im Eigentum der Erzbergbahn befindliche Bergstrecke
über den Präbichl beginnt, gekündigt. Deswegen waren 2013 keine
Fahrten möglich.
Wie bereits berichtet hat die ÖBB, mit Wirkung vom 31. Mai 2013 den
Mietvertrages für die lebenswichtige Verbindungsbahn vom Heizhaus,
welches Eigentum der Erzbergbahn ist, bis zum Bahnhof Vordernberg Markt,
wo die ebenfalls im Eigentum der Erzbergbahn befindliche Bergstrecke
über den Präbichl beginnt, gekündigt. Deswegen waren 2013 keine
Fahrten möglich.

Das Ultimatum der ÖBB lautet: ,,Die Strecke mit ca. 1,9 km kaufen,
ansonsten wird dieser Teil der Strecke abgebaut, bzw. einer anderen
Verwendung zugeführt. Kaufpreis: €411.000.- mit Bahnhofsgebäude oder
€341.000,-- ohne Bahnhofsgebäude, zuzüglich MWST, sowie Kosten für
Vermessung und Verbücherung. Die beiden Liegenschaften,
Heizhausgelände samt Werkstätten und Remisen und Bergstrecke wurden im
Jahre 2003 um 1.000.000,- öS (€72.672.-)vom Verein gekauft.

Vorgeschichte:
Die ÖBB bieten 2012 die gesamte stillgelegte Eisenbahnstrecke zwischen
Trofaiach und Vordernberg Markt zum Verkauf an. Teilverkäufe sind nicht
möglich. Basierend auf diesem Kaufangebot wurde im Februar 2013 ein
fundiertes Projekt namens ,,FE Express"  mit Business Plan,
Betreiberkonzept und Finanzplan, welches von Fachleuten ausgearbeitet
wurde, an das Land, LH Voves eingereicht. Bis dato leider keine
Reaktion.Erst im November 2013 wurde von den ÖBB die Möglichkeit
eingeräumt, die für uns lebenswichtige Teilstrecke zu kaufen. Vor
einigen Tagen wurden wir von  der ÖBB davon informiert, dass eine
zinsfreie Ratenzahlung über 10 Jahre nicht möglich sei.

Der Verein kann weder die Summe von 411.000,-- noch die Summe von
341.000,-- EURO  aus eigener Anstrengung aufbringen. Wir von der
Erzbergbahn arbeiten an der Finanzierung der ÖBB Forderungen in denen
unsere Zwangssituation auf nicht gerade faire Art ausgenutzt wird.
Folgende Maßnahmen wurden gesetzt. Dabei sind wir bis jetzt immer davon
ausgegangen, dass die Zahlung über 10 Jahre in Raten zinsfrei erfolgen
kann.

1. Ein Bittschreiben an die ca.  350 Mitglieder der Erzbergbahn um eine
einmalige Sonderzahlung. Diese Briefe sind bereits verschickt.
2. Ein Bittschreiben an Freunde und Bekannte des Kernteams der
Erzbergbahn um Finanzhilfe.
3. Bittschreiben an Firmen in der Region um die Erzbergbahn.
4. Ein Ansuchen um Förderung Datum 18.02.2014 an das Verkehrsreferat,
Dr. Kurzmann. Hier gibt es bereits eine allerdings nur verbale Zusage,
sich an den jährlichen Ratenzahlungen mit einem 5 stelligen Betrag zu
beteiligen.
5. Ein Ansuchen mit Datum 18.02.2014 um Förderung an das
Tourismusreferat, LH. Stv. Schützenhöfer. Bis dato keine Reaktion.
6. Ein Ansuchen an Landesbaudirektor DI. Andreas Tropper durch seine
Gutachter zu prüfen ob die verlangten Preise der Region, bzw. dem
Zustand der Grundstücke entsprechen. Hier gibt es bereits eine verbale
Zusage.
7. Der Hauptschuldirektor von Schladming, Herr Karl Müller hat  5743
Unterschriften für den Erhalt der Erzbergbahn gesammelt. Seine Briefe
an alle Fraktionen des Landes um Unterstützung der Erzbergbahn blieben
unbeantwortet. Möglicherweise finden sich unter diesen Freunden der
Erzbergbahn einige, die uns auch finanziell unterstützen wollen.

Wir versuchen mit allen uns möglichen Maßnahmen die Erzbergbahn zu
erhalten. So haben wir auch beim Bezirksgericht Leoben den Antrag auf
Einräumung des Notwegerechtes eingebracht und liegt nun sogar beim OGH.
Das Argument der ÖBB ist, das Eisenbahnrecht kennt kein Notwegerecht.
Nur die Grundstücke um die es geht sind keine Eisenbahngrundstücke
(Konzession vor Jahren erloschen), sondern nur ganz normale Grundstücke
die zufällig einer Eisenbahngesellschaft gehören.

Weitere Aktionen sind:  Ansuchen um Hilfe an Großfirmen, wie VOEST,
Mateschitz, Siemens und andere. Für Adressen von Personen und Firmen
die der Erzbergbahn helfen wollen wären wir dankbar.

Mit den leitenden Herren der ÖBB sind wir permanent in Kontakt. Ein
persönliches Gespräch mit ÖBB Vertretern fand am 5. März 2014 im
Gemeindeamt Vordernberg statt.

In den nächsten Wochen muss eine tragfähige Lösung für den Ankauf
der Teilstrecke gefunden werden.

Weitere ausführliche Informationen über die Erzbergbahn wird es in
einem Mitteilungsblatt geben, welches in Vorbereitung ist. Mit der
Aussendung wollen wir jedoch so  lange warten bis wir Erfreuliches über
den Weiterbestand der Erzbergbahn berichten können.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: invisible am März 09, 2014, 16:37:35

Heute per Mail erhalten:

Liebe Newsletter Abonnentinnen und Abonnenten!

(...)


Das klingt leider gar nicht gut. Diesen Betrag wird man ganz ohne Unterstützung durch das Land und ohne entgegenkommen der ÖBB in Form einer Ratenzahlung wohl nur sehr schwer aufbringen können.

Die ÖBB Infra ist scheinbar wirklich darauf aus, die Strecke nicht nur loszuwerden sondern einen Weiterbetrieb durch die "Konkurrenz" unmöglich zu machen. Anders kann ich mir das nicht erklären, denn eigentlich sollte man ja froh sein, wenn es wenigstens für eine Teilstrecke einen Interessenten gibt. Immerhin spart man sich dadurch die Kosten des Abbruchs (Sondermüll!) und der Wiederherstellung des Urzustandes, wie es im EisBG vorgeschrieben ist.
Seltsam, dass es in Niederösterreich möglich war, die Strecken zu einem symbolischen Preis abzugeben (was der GröLHaZ dann damit gemacht hat steht natürlich auf einem anderen Blatt), hier aber Länge mal Breite kassiert werden soll.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Martin am April 23, 2014, 21:24:17
Pressemitteilung: Die Erzbergbahn von der endgültigen Einstellung bedroht. Die letzte Frist verstreicht am 30. April 2014!


,,Der Verein Erzbergbahn hat über 350 ehrenamtliche Mitglieder, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das technische Denkmal Erzbergbahn zu erhalten. Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, stellt sich der Denkmal- und Heimatpflege im Bereich und hinsichtlich der Substanz der steiermärkischen Erzbergbahn, die schon zur Zeit der Monarchie als interessanteste Lokalbahn Österreichs galt." (Auszug aus den Vereinsstatuten).
Wie bereits mehrfach berichtet, hat die ÖBB mit Wirkung vom 31. Mai 2013 den Mietvertrages für die lebenswichtige Verbindungsbahn vom Heizhaus Vordernberg ,,Süd", Eigentum des Vereines Erzbergbahn, bis zum Bahnhof Vordernberg Markt, wo die ebenfalls im Vereinseigentum befindliche Bergstrecke über den Präbichl zum Erzberg und nach Eisenerz beginnt, gekündigt. Aus diesem Grund sind seit 2013 bis dato keine Fahrten möglich. Darüber hinaus ist der Verein auch verpflichtet, durch regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen für die Sicherheit zu sorgen. Da dies nur mit schienengebundenen Instandhaltungsfahrzeugen möglich ist, können die Vereinsmitglieder diese nicht durchführen. Wegen des Wegfalls der Publikumsfahrten (bis zu 5000 Fahrgäste pro Jahr) und der Einnahmen davon, fehlen dem Verein auch die finanziellen Mittel hierfür. Die Strecke ist somit dem Verfall preisgegeben. Ein Abstellen von Fahrzeugen auf der dem Verein gehörenden Bergstrecke ist mangels Witterungsschutz und aus Gründen der Fahrzeuginstandhaltung nicht möglich.

Das Ultimatum der ÖBB lautet nun: ,,Die Strecke mit ca. 1,9 km kaufen, ansonsten wird dieser Teil der Strecke abgebaut bzw. einer anderen Verwendung zugeführt. Kaufpreis: €411.000.- zuzüglich UST, sowie Kosten für Vermessung und Verbücherung.

Zur Vorgeschichte:
Die ÖBB bieten 2012 die gesamte stillgelegte Eisenbahnstrecke zwischen Trofaiach und Vordernberg Markt zum Verkauf an. Teilverkäufe sind nicht möglich. Basierend auf diesem Kaufangebot wurde im Frühjahr 2013 ein fundiertes Projekt namens ,,FE-Express"  mit Business Plan, Betreiberkonzept und Finanzplan, welches von Fachleuten ausgearbeitet wurde, an das Land Steiermark, LH Mag. Voves eingereicht. Mitte April 2014, nach einem Jahr, ging die Antwort ein. NEGATIV! Keine Unterstützung des Projektes durch Landesmittel. Erst im November 2013 wurde von den ÖBB die Möglichkeit eingeräumt, nur die für den Museumsbahnbetrieb essentielle Teilstrecke von Vordernberg Süd bis Vordernberg Markt, zu kaufen. Der Verein kann jedoch die Summe von €411.000,-- aus eigener Anstrengung nicht aufbringen.

Folgende Maßnahmen wurden bereits vom Verein Erzbergbahn gesetzt, um den Erhalt der Erzbergbahn zu sichern:

    Ein Bittschreiben an die Mitglieder, Firmen und Freunde der Erzbergbahn um eine einmalige Sonderzahlung. Diese Briefe sind bereits verschickt und die ersten Spenden in der Höhe von annähernd €10.000.- von unterstützenden Mitgliedern  eingegangen.

    Ein Ansuchen um Förderung an das Verkehrsreferat, Dr. Kurzmann. Hierzu gibt es allerdings nur eine vage verbale Zusage.

    Ein Ansuchen mit Datum 18.02.2014 um Förderung an das Tourismusreferat, LH. Stv. Schützenhöfer. Dieses Ansuchen wurde mit dem Verweise, es handle sich dabei um kein touristisches Projekt, abgewiesen.

    Ein Ansuchen an Landesbaudirektor DI Andreas Tropper,  die Gutachter der Landesbaudirektion mögen prüfen, ob die verlangten Preise der Region bzw. dem Zustand der Grundstücke entsprechen. Hier gibt es bereits eine verbale Zusage.

Zum Vergleich: Im Jahre 2003 wurde die Bergstrecke von Vordernberg Markt nach Eisenerz (16,7 km) um rund € 72.600.- erworben, nun, rund 10 Jahre später kosten etwa 2 Kilometer Strecke € 411.000.--!

    Der ehemalige Hauptschuldirektor von Schladming, Herr Karl Müller hat 5.743 Unterschriften für den Erhalt der Erzbergbahn gesammelt. Seine Briefe sind an alle Fraktionen des Landes übermittelt worden, mit der Bitte um Unterstützung der Erzbergbahn, blieben jedoch unbeantwortet.

    Der Verein versucht auch mit rechtlichen Schritten die Erzbergbahn zu erhalten. So haben die Vereinsverantwortlichen beim Bezirksgericht Leoben den Antrag auf Einräumung eines Notwegerechtes eingebracht. Zwei Instanzen haben diesen Antrag aber bereits abgelehnt. Der ordentliche Revisionsrekurs an den obersten Gerichtshof ist eingebracht.

    Das Regionalmanagement Obersteiermark Ost hat in enger Zusammenarbeit mit dem Verein Erzbergbahn mehrere Treffen mit Mandataren aus Nationalrat, Bundesrat und Stmk. Landtag, allen Bürgermeistern der Region, Vertretern des Museumsverbundes, des Vereins Eisenstraße und der Tourismusverbände sowie Vertretern des Verkehrsministeriums und den ÖBB sowie organisiert.

    Mit den leitenden Verantwortlichen der ÖBB standen die Vereinsfunktionäre permanent in Kontakt. Bei den vielen Gesprächen mit den ÖBB gab es allerdings kein Entgegenkommen


Fazit:
Das Ultimatum der ÖBB lautet: €411.000,-- bezahlen oder die Strecke wird abgetragen bzw. einer anderen Verwendung zugeführt.
Die Bürgermeister der Region können, mangels finanzieller Mittel, nur zahnlose Bekundungen zum Erhalt der Erzbergbahn abgeben.
Der Verein Erzbergbahn hat alles in seine Macht befindliche getan, um den Erhalt zu sichern. Hierzu sei noch angemerkt, dass der Verein Erzbergbahn seit seinem Bestehen keine nennenswerten Förderungen, abgesehen von Unterstützungen im Rahmen des Ankaufes der Bergstrecke im Jahr 2003 sowie kleineren Zuwendungen durch Sponsoren, erhalten hat. Der Verein hat keine Schulden und hat sich immer rein durch die ehrenamtlichen Tätigkeiten, Einnahmen aus den Plan- und Sonderfahrten und den Beiträgen von über 350 Mitgliedern selbst finanziert.

Wenn es also bis zum 30. April 2014 zu keiner Lösung kommt, ist das technische Denkmal "Erzbergbahn" endgültig und unwiederbringlich Geschichte. Die Gemeinden der Eisenstraße, die regionalen Tourismusverbände und vor allem das Land Steiermark sind nun gefordert, um einen unwiederbringlichen Verlust eines Kulturgutes in einer ohnehin von der Abwanderung bedrohten Region noch zu verhindern. Ein bedauerndes Achselzucken mancher Verantwortlichen ist hier zu wenig. Müsste der Verein seine Tätigkeit nun tatsächlich einstellen und würde die Strecke mit ihren Bauwerken und Anlagen verfallen und verwildern, wäre dies ein Armutszeichen ersten Ranges für die Steiermark.
Glück Auf!

Quelle: http://www.erzbergbahn.at/2014/04/23/pressemitteilung-die-erzbergbahn-von-der-endg%C3%BCltigen-einstellung-bedroht-die-letzte-frist-verstreicht-am-30-april-2014/




Ohne Worte.  :-X
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Martin am April 24, 2014, 20:49:38
Erzbergbahn steht vor der endgültigen Einstellung

411.000 Euro braucht die Erzbergbahn bis kommenden Mittwoch für ihren Weiterbestand. Das ist der von den ÖBB geforderte Kaufpreis für die Strecke Heizhaus bis Vordernberg-Markt.

Es ist zum Verzweifeln. Wir arbeiten alle ehrenamtlich mit viel Engagement, und dann scheitern wir daran, dass wir das Geld nicht aufbringen, um mit der Erzbergbahn den Betrieb aufnehmen zu können", sagt Joachim Lanner, Vorstandsmitglied des Vereines Erzbergbahn bestürzt und verzweifelt. Seit mehr als einem Jahrzehnt arbeitet der Trofaiacher beim Verein Erzbergbahn, der 350 Mitglieder zählt, wovon an die 25 aktiv den Betrieb aufrechterhalten.

Bereits vor einem Jahr waren die Mitglieder mit einer Situation konfrontiert, die sie an den Rand des Tragbaren gebracht hatte: Die ÖBB sperrten die Strecke zwischen Vordernberg-Süd, in dessen unmittelbarer Nähe sich die Werkstätten befinden, bis zum Bahnhof Vordernberg-Markt. "Dieser Teilbereich gehört noch den ÖBB. Das Areal der Werkstätten und die Strecke ab Vordernberg-Markt gehören dem Verein. Damit ist der Betrieb seit diesem Datum eingestellt, weil wir von unserer Werkstatt nicht zum Ausgangspunkt unserer Fahrten fahren können", erklärten Obmann Rene Thaller und seine Vorstandskollegen Roland Knall, Hartmut Glettler und Wolfgang Müller vor einem Jahr.

2002 hatte der Verein das 1,9 Kilometer lange Teilstück von den ÖBB gepachtet. Dafür wurde jährlich Bestandszins gezahlt und die Instandhaltung gewährleistet. Im Vorjahr nahm dann die Sache eine Wendung. Die ÖBB wollten den gesamten Streckenabschnitt von Trofaiach nach Vordernberg verkaufen, um 820.000 Euro. Ein Teilverkauf sei nicht möglich, auch Ausnahmegenehmigungen für einige Fahrten der Erzbergbahn wurden kategorisch abgelehnt.

Enttäuscht seien die Vereinsverantwortlichen von den offiziellen Stellen wie Gemeinden und auch dem Land. "Viele sagen zwar, wie wichtig die Bahn ist, aber eigentlich werden wir alleine gelassen. Es wurde dem Land ja ein Projekt für eine Bahnanbindung von Trofaiach nach Vordernberg vorgelegt. Diesen Dienstag kam die Ablehnung von der Abteilung 7, weil die Erstkosten und die Instandhaltung zu hoch seien", so Lanner.

Teilstreckenverkauf

Die ÖBB habe im November insoweit umgedacht, einen Teilstreckenverkauf doch möglich zu machen, um 411.000 Euro, "zuzüglich Steuer sowie Kosten für Vermessung und Verbücherung. "Das ist auch nicht nachvollziehbar, weil die acht Kilometer lange Strecke mit 140.000 Quadratmetern Grund 820.000 Euro gekostet hätte und unsere Teilstrecke mit knapp zwei Kilometern Länge und 60.000 Quadratmetern Grund die Hälfte", wunderte sich Lanner gestern. Das Geld habe der Verein aber nicht, auch, wenn durch Spenden von Mitgliedern und Sponsoren 10.000 Euro zusammengekommen seien. "Wir können nur einen Bruchteil der Verkaufssumme aufbringen. Die geforderten 411.000 Euro aber nicht", so Lanner. "Die ÖBB haben uns auch mitgeteilt, dass wir, wenn wir bis 30. April 275.000 Euro bar zahlen und den Rest mittels einer Bankgarantie bis Ende des Jahres aufbringen, am 1. Mai mit dem Betrieb starten können", so Lanner. Das sei utopisch. Auch eine Reduktion um 70.000 Euro des Verkaufspreises für das nicht benötigte Bahnhofsgebäude in Vordernberg-Markt sei nicht ausreichend.

Auf jeden Fall steht das Aus des Bahnbetriebes unmittelbar bevor, wenn nicht noch ein Wunder geschehe oder eingelenkt werde. "Wir müssen uns dann was überlegen, es steht ja heuer auch eine Generalversammlung an. Anscheinend ist das technische Denkmal Erzbergbahn der Region nichts wert. Das ist traurig."
JOHANNA BIRNBAUM

FAKTEN

1872: Eröffnung der Bahnlinie Leoben - Vordernberg

1873: Eröffnung der Bahnlinie Hieflau - Eisenerz

1888: Konzession für den Bau und Betrieb einer 20 Kilometer langen Adhäsions- und Zahnradbahn von Eisenerz nach Vordernberg

1891: Offizielle Eröffnung der Erzbergbahn für den Güterverkehr

1892: Start des Personenverkehrs

1978: Letzter Erzzug mit Dampflokomotive

1980: Zahnstangen entlang der Bahn wurden trotz Protesten entfernt

1986: Einstellung des Erzverkehrs und der Erzbergbahn

1990: Wiedereröffnung der Erzbergbahn als Museumsbahn

2001: Einstellung der ÖBB-Strecke Vordernberg - Trofaiach, Einstellung des Personenverkehrs Leoben - Vordernberg Markt

2010: Eine Mure verschüttet einen Teil der Strecke. Betrieb nur noch von Vordernberg zum Bahnhof Erzberg möglich

2013: Einstellung des Fahrbetriebs wegen der ÖBB-Vertragskündigung der Strecke Vordernberg-Süd bis Vordernberg-Markt


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/vordernberg/3613320/erzbergbahn-steht-vor-endgueltigen-einstellung.story
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Moderator1 am April 24, 2014, 21:26:43
Wenn es gewünscht wird kann ich ein paar Fahrplanbilder der Erzbergbahn aus Kursbüchern hier reinstellen. ;)

Zur Auswahl hätte ich:



Natürlich kann ich auch aus allen drei Fahrplanperioden die Fahrplanbilder hochladen. ;)
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Moderator1 am April 24, 2014, 22:12:47
Nun kommen die Fahrplanbilder:

A: Fahrplanbild  21 aus dem  Kursbuch 1961/62
B: Fahrplanbild  61 aus dem Kursbuch Sommer 1982 (Hieflau-Leoben)
C: Fahrplanbild  61 aus dem Kursbuch Sommer 1982 (Leoben-Hieflau)
D: Fahrplanbild 61  aus dem  Kursbuch 1998/1999
E: Fahrplanbild 13b aus dem  Kursbuch 1998/1999  

Da 1998 die Strecke Eisenerz - Vordernberg Markt nicht mehr betrieben wurde, war ein zweites Fahrplanabild nötig. (13 war die Gesäusebahn, 13a die Ybbstalbahn)

Interessant finde ich den Zug Graz - Präbichl aus dem  Kursbuch 1961/62 ;)
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am April 25, 2014, 22:49:00
Erzberrgbahnrettung gefordert
Nach unserem Bericht über das drohende Aus der Erzbergbahn schießt sich die Politik darauf ein.

Noch vor zwei Jahren wurden eifrig Unterschriften gesammelt, um aus der Erzbergbahn ein Unesco-Weltkulturerbe werden zu lassen. Jetzt kämpft die Bahn um das nackte Überleben (wir berichteten).

Lambert Schönleitner, Landtagsabgeordneter der Grünen, forderte gestern, dass die "Landesregierung endlich aufwachen müsse, weil es um eine große Chance für den Tourismus in der Obersteiermark" gehe. Und Schönleitner geht noch weiter: "Wenn der Ausbau der S-Bahn bis Vordernberg sogar für den neuen Leobener Bürgermeister ein Thema ist, dann muss doch die Absicherung der Erzbergbahn herstellbar sein", meinte er gestern. Österreich verschlafe hier eine große Chance, weil die Bahn bis ins Gesäuse "eine der bedeutendsten europäischen Tourismusbahnen" werden könnte. Schönleitner fordert Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann und den für Tourismus zuständigen Landeshauptmannstellvertreter Hermann Schützenhöfer auf, "umgehend Mittel für die Absicherung bereitzustellen".
Anders sieht es FPÖ-Bundesrat Gerhard Krusche, der sich über "das Schweigen von SPÖ und ÖVP" wundert. Dass Schützenhöfer wissen ließ, das die Angelegenheit Erzbergbahn nicht in den Zuständigkeitsbereich des Tourismusressorts falle, empfindet Krusche als "ungeheure Ignoranz gegenüber den Interessen eines ohnehin wirtschaftlich benachteiligten Gebietes". Krusche versteht diese Argumentation nicht: "Schließlich erfreute sich die Bahn großer Beliebtheit, ist ein touristisches Zupferd und bringt viele Gäste in die Region."
Gäste, die schon im Vorjahr vergeblich versucht haben, mit der Bahn zu fahren. "4000 Gäste hätten wir 2013 gehabt. Auch heuer gibt es schon 300 Anfragen, aber wir können nicht fahren", erklärte Erzbergbahn-Vorstandsmitglied Joachim Lanner.
Krusche geht mit den regionalen SP- und VP-Abgeordneten hart ins Gericht: "Die Zahl von sechs Abgeordneten der beiden Regierungsparteien aus Bund und Land, die allesamt nichts zur Erhaltung dieses Kleinodes beitragen konnten, erscheint mir deutlich überhöht."

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/3613938/erzbergbahnrettung-gefordert.story
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Martin am April 28, 2014, 20:13:38
Gerade auf Facebook gefunden: http://www.oesterreich-am-wort.at/treffer/atom/018AA4FF-0B9-01EE9-00000484-0189A3E5/#
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Martin am April 29, 2014, 08:25:03
Erzbergbahn legt Angebot

Die ÖBB hält grundsätzlich an ihrem morgigen Ultimatum zum Verkauf einer Teilstrecke der Erzbergbahn fest. Verein macht nun Kaufangebot.

Es ist keineswegs Nostalgie, wenn der Bürgermeister von Vordernberg und Eisenbahnfreunde für den Weiterbestand der Erzbergbahn eintreten", bemerkt Franz Stephan Parteder, ehemaliger steirischer KP-Vorsitzender aus St. Peter Freienstein. Er werte es als schlechtes Signal, "wenn die Gemeinde Vordernberg ein Schubhaftzentrum bekommt, und dafür die Touristenattraktion Erzbergbahn verliert". Gespräche zwischen dem Land, den ÖBB, der Gemeinde, dem Verein Erzbergbahn und Touristenvereinigungen sollten zu einer Lösung führen, meinte er abschließend.

Für den Vordernberger Bürgermeister Walter Hubner, seit 1987 auch Kassier beim Verein Erzbergbahn, ist die Situation einfach nur "frustrierend". "Von Anfang an haben wir immer gekämpft, damit es weitergeht. Erst wussten wir im Herbst nie, ob wir uns die Pacht für die Strecke im nächsten Jahr noch leisten können. Auch der Kauf der Strecke von Vordernberg-Markt bis Eisenerz, die damals eine Million Schilling, heute also 73.000 Euro, gekostet hat, war nicht einfach", erzählte er im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.

Kritik, dass nicht überall verstanden werde, warum das Land einige Hundert Tausend Euro in eine Museumsbahn stecken solle, verstehe er nicht. "Das Problem ist zum einen, dass vielen nicht bewusst ist, was die Erzbergbahn für ein einzigartiges Kulturgut ist. Außerdem hat die Bahn wesentlich zur guten wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen", meinte er bestimmt.

Es sei schade, dass aus dem "FE Express", einer Bahnerlebnisstrecke, nichts geworden sei, weil sie nicht finanziert werde.

JOHANNA BIRNBAUM

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/vordernberg/3616584/erzbergbahn-legt-angebot.story
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Ch. Wagner am April 29, 2014, 09:59:15
! Minute vor 12 Uhr wird Aktivität geheuchelt. Seit einem Jahr ist der Verkauf bekannt, keiner hat auch nur mit dem Ohrwaschel gewackelt. In dieser Zeit hätte man auch sinnvollerweise die Trasse pflegen können. Stattdessen wir hier ein Angebot gelegt, daß nicht einmal den Schrottpreis übersteigt. Und wo sind die langfristigen Konzepte? Wie zB den Dampfbetrieb zu reaktivieren. Aber nein, man hat harmlose Bahnwanderer verklagt. Es ist eine Tragikkomödie österreichischer Vereinsmeierei.
LG! Christian
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: invisible am April 30, 2014, 22:47:52

In dieser Zeit hätte man auch sinnvollerweise die Trasse pflegen können.


Bei ausgelaufenem Pachtvertrag? Den ÖBB würd ich zutrauen, dem Verein diesfalls auch gleich noch eine Besitzstörungsklage anzuhängen...

Zitat

Stattdessen wir hier ein Angebot gelegt, daß nicht einmal den Schrottpreis übersteigt.


Und? Mehr kriegen die ÖBB dafür auch nicht. Und auf dem Grundstück bleiben sie dann genauso sitzen (oder glaubst im ernst, dass die paar anliegenden Bauern >20€/m² zahlen um ihre Wiesen um ein paar Meter zu verbreitern?). Außer natürlich, das Land will unbedingt einen neuen Radweg bauen...

Zitat

Und wo sind die langfristigen Konzepte? Wie zB den Dampfbetrieb zu reaktivieren


Solange er fahren konnte hat sich der Verein doch selbst getragen. Sogar die Beseitigung der Vermurung vor zwei Jahren wurde selbst und WIMRE ohne finanzielle Hilfe auf die Beine gestellt. Wozu also das Konzept ändern. Dampfbetrieb würde doch die laufenden Kosten erst mal extrem in die Höhe treiben.


Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Ch. Wagner am Mai 01, 2014, 11:12:59


In dieser Zeit hätte man auch sinnvollerweise die Trasse pflegen können.

Bei ausgelaufenem Pachtvertrag?


Am 25. Juni 2005 hat der Verein, rückwirkend mit 1. Jänner 2005, gekauft.

Die Erzbergbahn untersteht auch dem Denkmalschutz als Einheit. Der Verein wollt einzelne Bauteile noch gesondert schützen lassen, diese Klage wurde aber 2012 abgewiesen, weil eben schon die ganze Strecke mit allen Bauwerken usw. unter Schutz gestellt ist. Die Eigentümer hätten also ausreichend Zeit gehabt, in den 9 Jahren mehr zu tun, als Wanderer wegen Betreten eines Privatgrundes zu verklagen.

LG! Christian
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: invisible am Mai 01, 2014, 20:24:19



In dieser Zeit hätte man auch sinnvollerweise die Trasse pflegen können.

Bei ausgelaufenem Pachtvertrag?


Am 25. Juni 2005 hat der Verein, rückwirkend mit 1. Jänner 2005, gekauft.


Die Strecke zwischen Vordernberg Markt und Eisenerz.

Nicht aber das Stück zwischen Vordernberg Markt und Vordernberg Süd, um das es jetzt geht. Dieses gehört noch den ÖBB (sonst hätten wir das Problem ja gar nicht) und war nur gepachtet.

Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Ch. Wagner am Mai 02, 2014, 08:46:26

Nicht aber das Stück zwischen Vordernberg Markt und Vordernberg Süd, um das es jetzt geht. Dieses gehört noch den ÖBB (sonst hätten wir das Problem ja gar nicht) und war nur gepachtet.


Das ist schon klar. Hätte sich aber der Rechtsanwalt, statt Spaziergänger zu verklagen, mit einem Vorverkaufsrecht zu damals noch billigeren Konditionen beschäftigt, hätten "wir" das Problem erst recht nicht. Die Furka Dampfbahn zeigt uns, wie ein solcher Verein ein solches Vorhaben stemmen kann: mit einem professionellem Führungsteam.
Wobei ich natürlich mir bewußt bin, daß die beiden Strecken nicht zu vergleichen sind. Aber: der Hauptteil der Touristen kommt mit Bussen, zahlt ein Schweinegeld für eine Fahrt und wird dann wieder abgeholt, es bleibt also in der Region nicht viel Geld. Außer bei der DFB, aber das soll ja auch so sein.
Es wäre also eine langfristige Planung notwendig gewesen, die meinetwegen auch einen Wiederaufbau der Zahnradstrecke beinhaltet hätte. Und der Verein hätte nicht Ende April Zeter und Mordio schreien müssen, weil genau das eingetreten ist, was seit Jahren bekannt war.
LG! Christian
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am August 05, 2014, 09:21:18
Also langsam empfinde ich die lange Stille die um den Verein herrscht schon als etwas merkwürdig. War man doch gerade vor Verstreichung der Angebotsfrist sehr lautstark in den Medien unterwegs und hat ja auch um neue Mitglieder und Spenden geworben, sollte man doch jetzt wenigstens so viel sein, die "Niederlage" einzugestehen und die Pläne für die Zukunft bekanntzugeben. Die Bergstrecke an sich befindet sich ja weiterhin im Eigentum des Vereines, gleich wie die Fahrzeuge, damit muss ja zumindest mittelfristig auch was geschehen.

Interessanterweise hätte ich aber auch noch nichts davon gehört, dass die Trasse einer anderen Verwendung zugeführt wird bzw. anderweitig verkauft wurde (da gab es ja auch mal ein Gerücht um einen anderen potentiellen Käufer). Desweiteren veranstaltet der Verein jetzt Heizahausabende. Auch von diesem ersten (und der Generalversammlung) scheint aber bisher nichts an die eisenbahninteressierte Öffentlichkeit gelangt zu sein...

Vielleicht ist ja jemand besser informiert als ich...?
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 05, 2014, 09:42:02
Ich fürchte, das Thema hat sich erledigt - ohne Strecke wird es wohl keinen Fahrbetrieb mehr geben ...

W.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am August 05, 2014, 10:15:22
Das wäre wohl auch die typisch österreichische Lösung: Nichts sagen und alles weitere unter den Tisch kehren, alles stehen und liegen lassen und zum monatlichen Vereinsstammtisch, der guten alten Zeiten wegen, übergehen.  :bier:  :P
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 05, 2014, 10:40:00
Du kannst ja gerne das nötige "Kleingeld" für den Streckenkauf und die -sanierung auf den Tisch legen. Das ist ein Verein und nicht die öffentliche Hand!

W.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am August 05, 2014, 11:04:32

Du kannst ja gerne das nötige "Kleingeld" für den Streckenkauf und die -sanierung auf den Tisch legen. Das ist ein Verein und nicht die öffentliche Hand!

W.


Darauf will ich meine Kritik auch nicht beziehen. Dass die geforderte Summe absolut utopisch für einen kleinen Verein wie diesen ist, ist schon klar und absolut keine Schande.

Ich möchte auch nicht falsch verstanden sein, ich schätze die Arbeit dieses Vereines (so wie auch vieler anderer) sehr.

Was mir nur zunehmend sauer aufstößt, ist einfach das typisch österreichische Verhalten in so vielen Bereichen des "öffentlichen Lebens", und eben auch hier.
Wenn ich das Geld nicht aufbringen kann, dann muss ich als Verein eben auch dazu stehen. Immerhin haben genug Außenstehende Geld gespendet oder Mitgliedschaften abgeschlossen, um den Weiterbestand zu unterstützen. Hier, und auch in Anbetracht der medialen Aussendungen usw. früher dieses Jahr wäre es  doch angebracht einmal darzulegen, was Sache ist, und nicht monatelang so zu tun, als herrsche Normalität.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Ch. Wagner am August 05, 2014, 15:18:22

Warum wendest Du Dich ...  nicht direkt an den Verein? Dort erhältst Du sicher Antworten ...


BRUHAHAHA!
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Cerberus2 am August 06, 2014, 13:28:48
Melancholisch, ja fast traurig gestimmt hat mich die Situation in Vordernberg schon 2006. Dabei war damals noch voller Betrieb ... zumindest in Richtung Erzberg ...
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am Oktober 11, 2014, 10:36:21
Irgendetwas tut sich anscheinend doch: Heute berichtet der Verein Erzbergbahn auf seiner Facebook-Seite von einem Arbeitseinsatz (mit Draisine) auf Höhe Glaslbremse! Ein Bild zeigen sie auch.

EDIT/Nachtrag: Unter dem Beitrag wurde dann natürlich auch nachgefragt, was der Stand der Dinge sei. Dazu kam einerseits der Verweis auf intensiv laufende Gespräche ("über ungelegte Eier spricht man nicht") sowie auch folgender Hinweis:

Zitat
Die Gespräche laufen intensiv. Wir hoffen, bald Positives berichten zu können. Aber es ist doch schon ein deutliches Zeichen, dass wir auf der Strecke arbeiten (dürfen), oder? ;-)
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am November 29, 2014, 20:28:48
Habe heute wieder mal auf der Homepage des Vereins vorbeigeschaut, und siehe da, ich bin auf interessante Neuigkeiten gestoßen:

Zitat
Das Heizheizhaustreffen findet diesmal am Samstag den 6. Dez.  ab 15h im Informationszentrum Vordernberg statt.
Bei steirischem Buffet gibt es zum Jahresabschluss auch sehr erfreuliche Nachrichten über unsere Erzbergbahn.
Alle Mitglieder und Freunde der Erzbergbahn sind willkommen.
Glück Auf!
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Cerberus2 am Dezember 01, 2014, 10:51:45

Irgendetwas tut sich anscheinend doch: Heute berichtet der Verein Erzbergbahn auf seiner Facebook-Seite von einem Arbeitseinsatz (mit Draisine) auf Höhe Glaslbremse! Ein Bild zeigen sie auch.

Zitat
Die Gespräche laufen intensiv. Wir hoffen, bald Positives berichten zu können. Aber es ist doch schon ein deutliches Zeichen, dass wir auf der Strecke arbeiten (dürfen), oder? ;-)



Die Strecke bei Glaslbremse gehört doch ohnehin dem Verein, oder? Dann ist es doch nichts besonderes, dass sie da arbeiten dürfen.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am Dezember 01, 2014, 20:22:23


Irgendetwas tut sich anscheinend doch: Heute berichtet der Verein Erzbergbahn auf seiner Facebook-Seite von einem Arbeitseinsatz (mit Draisine) auf Höhe Glaslbremse! Ein Bild zeigen sie auch.

Zitat
Die Gespräche laufen intensiv. Wir hoffen, bald Positives berichten zu können. Aber es ist doch schon ein deutliches Zeichen, dass wir auf der Strecke arbeiten (dürfen), oder? ;-)



Die Strecke bei Glaslbremse gehört doch ohnehin dem Verein, oder? Dann ist es doch nichts besonderes, dass sie da arbeiten dürfen.


Das nicht, aber um mit der Draisine dorthin zu gelangen, muss auch das strittige Streckenstück, welches nach wie vor der ÖBB gehört und worum es in dem ganzen Theater geht, befahren werden.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Cerberus2 am Dezember 21, 2014, 12:20:07
2006 war noch alles in Ordnung, die Fotos wurden aus dem Heck eines von Eisenerz aus bergauffahrenden Triebwagens gemacht.

Zwei Taurus schieben einen leeren Erzzug hinauf zur und durch die Verladeanlage. Der Zug rückt anschließend von Wagen zu Wagen zurück, bis auch der letzte (oberste) Wagen befüllt ist. Ganz oben am Zug befindet sich ein aus einem Spantenwagen gebauter Steuerwagen, wobei die Steuerung vermutlich nur ein Funksprechgerät ist.

Die Abgaswolken stammen von den beiden Triebwägen der Erzbergbahn.
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: 1050.01 am Dezember 22, 2014, 08:38:57
Am 01.12.2014 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet, Vordernberg - Vordernberg Mark gehört nun dem Verein Erzbergbahn!
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Vespa am Dezember 22, 2014, 10:50:32

Am 01.12.2014 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet, Vordernberg - Vordernberg Mark gehört nun dem Verein Erzbergbahn!


Danke für die Infos, das sind doch einmal positive Nachrichten.
Ich hatte gehofft dass bei dem auf der Homepage angekündigten Termin Anfang Dezember etwas derartiges verkündigt wurde.
Interessanterweise gab es aber seither keine Infos vom Verein. Hast du zufällig nähere Informationen?
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: invisible am Dezember 22, 2014, 16:04:14

Am 01.12.2014 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet, Vordernberg - Vordernberg Mark gehört nun dem Verein Erzbergbahn!


Super Neuigkeiten!

Wenn sich jetzt noch eine Lösung für die Erhaltung der Strecke Vordernberg -- Trofaiach ergäbe...
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Hubert Voller am Dezember 22, 2014, 17:32:51


Am 01.12.2014 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet, Vordernberg - Vordernberg Mark gehört nun dem Verein Erzbergbahn!


Danke für die Infos, das sind doch einmal positive Nachrichten.
Ich hatte gehofft dass bei dem auf der Homepage angekündigten Termin Anfang Dezember etwas derartiges verkündigt wurde.
Interessanterweise gab es aber seither keine Infos vom Verein. Hast du zufällig nähere Informationen?


Steht seit heute (22.12.14) auf der Hompage

Nach langen Gesprächen und Verhandlungen verkaufen die ÖBB das Streckenstück vom Bahnhof Vordernberg Süd bis zur Haltestelle Vordernberg Markt an den Verein Erzbergbahn. Museumsbahnbetrieb wird 2015 wieder aufgenommen!
Vor wenigen Tagen übernahm der Verein Erzbergbahn das für den Museumsbetrieb dringend notwendige Teilstück mit allen Rechten und Pflichten zwischen Vordernberg Süd und Vordernberg Markt. Damit wurde die steilste normalspurige Adhäsionsstrecke der europäischen Union und anno dazumal wichtige Zahnradstrecke, die dem Transport von Eisenerz diente, nun nach dem bereits 2003 realisierten Teilverkauf komplett in museale Erhaltung gegeben.
Gemeinsam wurde ein bedeutendes Stück Eisenbahngeschichte und Steirisches Kulturgut gerettet. Bereits im kommenden Jahr soll der Museumsbahnbetrieb wieder aufgenommen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Finanzierung wurde durch großzügige Spenden der Vereinsmitglieder, durch private Gönner und Sponsoren aus der Wirtschaft sowie durch maßgebliche Unterstützungen des Verkehrsressorts des Landes Steiermark und der Marktgemeinde Vordernberg sichergestellt.
Der Verein Erzbergbahn, dessen Mitglieder sich ausschließlich ehrenamtlich um die Erhaltung und den Betrieb dieses historischen Juwels kümmern, ist jenen zu Dank verpflichtet, die entweder durch ihre Spende oder ihren Einsatz gezeigt haben, dass ihnen die Erzbergbahn am Herzen liegt. Und so kann die Bahn an ihrem 123. Geburtstag wieder gesichert in die Zukunft rollen.

Die Steirische Erzbergbahn
Der Eisenerzabbau am Steirischen Erzberg hat eine jahrhundertelange Tradition. Zumindest seit dem 11. Jahrhundert wird hier Eisenerz gewonnen. Die Industrialisierung und der Hunger nach dem begehrten Rohstoff im 19. Jahrhundert ließ schon bald den Plan einer Eisenbahn über den Präbichl gen Süden gedeihen, der bereits 1864 eine hohe Priorität zugestanden wurde. Zunächst wurden je eine Stichstrecke von Leoben nach Vordernberg und eine von Hieflau nach Eisenerz gebaut. Die eigentliche 19,7 Kilometer lange Steirische Erzbergbahn wurde zwischen
1888 und 1891 gebaut und am 15. September 1891 feierlich eröffnet. Eine Besonderheit der Steirischen Erzbergbahn ist die besonders aufwändige und steile Trassierung. Denn von Beginn an wurde sie als normalspurige Zahnradbahn projektiert. Die notwendigen Zahnstangen des Systems Abt wurden in der Mitte des Gleiskörpers montiert. Die eingesetzten Dampflokomotiven verfügten über zusätzliche Antriebszahnräder, die in die Zahnstangen griffen.
Freilich waren mit diesem System keine Höchstgeschwindigkeiten zu erzielen, galt es jedoch eine leistungsfähige Eisenerzbeförderung zu gewährleisten. Der Zahnradbetrieb wurde schließlich am 30. September 1978 aufgegeben und der gesamte Bahnverkehr am Präbichl verdieselt. Nur acht Jahre später endete auch der Eisenerzverkehr über die Erzbergbahn, denn in Krumpenthal wurde eine moderne und leistungsfähige Verladeanlage in Betrieb genommen. Nach einem Lawinenabgang im Jahre 1988 erfolgte letztlich die Einstellung der Erzbergbahn. Der Museumsbahnbetrieb wurde durch den Verein Erzbergbahn im Jahre 1990 aufgenommen und begeistert seitdem tausende Gäste pro Saison.

Mit dem nunmehr erfolgtem Verkauf des Reststücks der Bergstrecke konnte nun gemeinsam mit dem Verein Erzbergbahn eine Lösung erreicht werden, die sich sehen lassen kann. Sämtliche Infrastrukturanlagen inklusive der umfassenden Heizhausanlagen in Vordernberg Süd stehen nun dem Museumsbetrieb uneingeschränkt zur Verfügung, der bereits 2015 wieder aufgenommen werden soll.

Quellen
Presseaussendung Verein Erzbergbahn (http://www.erzbergbahn.at/2014/12/22/verein-erzbergbahn-und-%C3%B6bb-sichern-wichtiges-kulturerbe/)
Presseaussendung ÖBB (http://www.erzbergbahn.at/app/download/11021496927/20141222_PI_Infra_Erzbergbahn_Steiermark.pdf?t=1419256273)

l.g. rellov

Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: 222 am Dezember 22, 2014, 21:19:52
Die Kleine Zeitung berichtet heute:

Große Freude nach Rettung der Erzbergbahn

Durch den Kauf einer wichtigen Teilstrecke ist die Zukunft der Erzbergbahn gesichert. Freude und Erleichterung sind bei den Beteiligten groß.

Ehrlich gesagt, habe ich wirklich daran gezweifelt, dass es noch etwas wird", sagt der Vordernberger Bürgermeister Walter Hubner erleichtert. Und es ist ,,etwas" geworden. Seit gestern ist offiziell bekannt, dass der Verein Erzbergbahn, dessen Kassier Hubner auch ist, das für den Betrieb der Erzbergbahn so wichtige Teilstück zwischen Vordernberg Süd und Vordernberg Markt von den ÖBB gekauft hat. Die Strecke verbindet das Heizhaus und die Werkstätten des Vereins mit dem Bahnhof mitten im Ort. Von dort bis nach Eisenerz gehört die gesamte Strecke bereits dem Verein.
,,Seit 1. Dezember gehört uns alles, und wir können wirklich loslegen und die Erzbergbahn wieder in Betrieb nehmen", war gestern auch Obmann Rene Thaller erleichtert. Über den Kaufpreis des 1,5 Kilometer langen Teilstücks wurde Stillschweigen vereinbart, aber laut Hubner habe sich die ,,ÖBB preislich schon bewegt", wie auch der Verein.
Im Sommer 2013 hatten die ÖBB den Pachtvertrag für das Teilstück gekündigt. Nach 122 Jahren und fünf Tagen stand die Bahn still. Die ÖBB räumten aber eine Kaufoption ein, für ,,günstige" 411.000 Euro. Eine Summe, die nicht aufzubringen war. ,,Nun konnten wir uns einigen und das war durch die finanzielle Hilfe der Vereinsmitglieder, privater Sponsoren, der Verkehrsabteilung des Landes und der Gemeinde Vordernberg möglich", erklärte Thaller. Jetzt gehe es darum, die notwendigen Arbeiten an der Strecke durchzuführen. ,,Dann können wir 2015 wieder starten", freuen sich Thaller und Hubner.
JOHANNA BIRNBAUM
Fakten und Geschichte der Erzbergbahn
1872: Eröffnung der Bahnlinie Leoben - Vordernberg
1873: Eröffnung der Bahnlinie Hieflau - Eisenerz
1888: Konzession für den Bau und Betrieb einer 20 Kilometer langen Adhäsions- und Zahnradbahn von Eisenerz nach Vordernberg
1891: Offizielle Eröffnung der Erzbergbahn für den Güterverkehr
1892: Start des Personenverkehrs
1978: Letzter Erzzug mit Dampflokomotive
1980: Zahnstangen entlang der Bahnstrecken wurden entfernt
1986: Einstellung des Erzverkehrs und der Erzbergbahn
1990: Wiedereröffnung der Erzbergbahn als Museumsbahn
2001: Einstellung der ÖBB-Strecke Vordernberg - Trofaiach, Einstellung des Personenverkehrs Leoben - Vordernberg Markt
2010: Eine Mure verschüttet einen Teil der Strecke Bahnhof Erzberg - Eisenerz, dieser Streckenabschnitt wird stillgelegt, Betrieb nur noch von Vordernberg zum Bahnhof Erzberg möglich
2013: Einstellung des Fahrbetriebs wegen ÖBB-Vertragskündigung der Strecke Vordernberg Süd bis Vordernberg Markt
2014: Intensive Verhandlungen mit den ÖBB über den Verkauf dieser Teilstrecke, die das Heizhaus und die Werkstatt der Erzbergbahn mit dem Bahnhof Vorderberg Markt verbindet
1. Dezember 2014: Die Teilstrecke wird vom Verein Erzbergbahn gekauft, die Erzbergbahn ist gerettet

http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/leoben/peak_leoben/4625087/TOURISMUS_Erzbergbahn-ist-gerettet
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: urbanite am März 20, 2015, 11:34:24
Laut Kleine Zeitung bekommt der Verein "Freunde der Erzbergbahn" 30.000 Euro vom Land um einen weitereren Streckenabschnitt zwischen dem Bahnhof Vordernberg und Vordernberg/Markt zu kaufen  :one:

http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/leoben/peak_leoben/4689770/Regierungssitzung_Land-bewilligt-30000-fur-Erzbergbbahn-
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Hubert Voller am März 20, 2015, 11:46:09
Ab Juli 2015 werden Planfahrten und ab September 2015 auch Sonderfahrten angeboten.

Planfahrten ab Mai 2015 (http://www.erzbergbahn.at/app/download/11521238627/Planfahrten+2015.pdf?t=1425913696)
Sonderfahrten 2015 (http://www.erzbergbahn.at/app/download/11521221627/Sonderfahrten+2015.pdf?t=1425555913)

l.g. rellov
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Hubert Voller am Mai 12, 2016, 13:57:35
Aktuelles aus den Aktivitäten des Vereins
In den Werkstätten werden an unseren 5081er-Triebwagen Verbesserungen vor dem Saisonstart durchgeführt, die Instandsetzung der auch für Fahrgastverkehr geeigneten Erzbergbahndraisine mit Schienenbremse ist vor der Fertigstellung, der für die Streckenarbeiten benötigte Kranwagen wird saniert.
Nach der Verbesserung des Oberbaus und der Gleise im Vorjahr werden heuer wichtige Bauwerke saniert, um wieder die behördlichen Auflagen für den Museumbahnbetrieb erfüllen zu können.
Für die immer noch aufgrund von Unwetterschäden unbenutzbare Nordrampe hat sich ein Team gebildet, welches mit viel Handarbeit und Maschineneinsatz in Eigenregie eine Wiederinbetriebnahme vorantreibt.

Jubiläumsfeier 1891 - 2016 125 Jahre Erzbergbahn
Die Erzbergbahn wurde zwischen Eisenerz und Vordernberg am 15. September 1891, also vor genau 125 Jahren eröffnet.
Aus diesem Anlass veranstalten wir heuer am Samstag, 17.September 2016 eine Jubiläumsfeier mit Beginn um 10 Uhr im Bahnhof Vordernberg
anschließend Jubiläumsbahnfahrt zum Bahnhof Erzberg und zurück

Das genaue Programm ist noch in Ausarbeitung.

Vom 3. Juli bis zum 11. September 2016 fahren wir jeden Sonntag mit unseren historischen Triebwagen 5081 von Vordernberg Markt bis Bahnhof Erzberg
Planfahrten ab 03. Juli 2016 (http://www.erzbergbahn.at/fahrpl%C3%A4ne/planfahrten/)

Sonderfahrten samstags vom 24. September bis 29. Oktober 2016
An den genannten Terminen können Sonderfahrten bestellt werden, wobei der Fahrplan individuell vereinbart werden kann. Zurzeit sind Fahrten nur zwischen Bf. Vordernberg Markt und Bf. Erzberg möglich (Unwetterschäden)
Sonderfahrten 2016 (http://www.erzbergbahn.at/fahrpl%C3%A4ne/sonderfahrten/)

Quelle:Verein Erzbergbahn (http://www.erzbergbahn.at/fahrpl%C3%A4ne/)

l.g. rellov
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Hubert Voller am Juli 03, 2016, 07:15:12
Erzbergbahn startet wieder voll durch

Die steilste Normalspurbahn der EU, die Erzbergbahn in Vordernberg, nimmt heute, Sonntag, wieder offiziell Fahrt auf und startet in ihr 125. Bestandsjahr. Von Johanna Birnbaum
Umfangreiche Sanierungsarbeiten und viele Stunden Arbeit waren notwendig, um die Strecke und auch die Schienenbusse wieder auf Vordermann zu bringen

Wenn Sonntag um 10 Uhr der erste Schienenbus der Erzbergbahn den Bahnhof Vordernberg in Richtung Bahnhof Erzberg verlässt, wird es nicht nur bei den Mitgliedern der Vereins Erzbergbahn ein Durchschnaufen geben, sondern auch bei vielen Eisenbahnfans.

,,Wir haben so viele Anmeldungen, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit mit allen vier Schienenbussen in die Saison der Planfahrten starten werden", erzählt Obmann Martin Reiter mit leuchtenden Augen. Bis einschließlich 11. September stehen nun jeden Sonntag die historischen Triebwagen zur Abfahrt bereit.
Martin Reiter, Obmann Verein Erzbergbahn


Die Begeisterung ist spürbar, die er für die Bahn und das Drumherum empfindet. ,,Wir sind alle mit so großem Engagement dabei, weil wir einfach sehen, was jetzt wieder weitergeht", sagt er zufrieden und freut sich, dass genau im 125. Jahr des Bestehens alles wieder läuft.

Nach drei Jahren voller Hoffen und Bangen werden nun wieder regelmäßig an Wochenenden Planfahrten mit den Schienbussen stattfinden. ,,Wir haben diese Woche schon zwei Sonderfahrten durchgeführt. Wir sehen einfach, wie sehr sich Leute mit uns freuen und auch das Erlebnis Bahn wieder haben wollen - eben bei uns", sagt Reiter überzeugt.
Viel Arbeit

Seit einigen Wochen ist der 45-Jährige Obmann des Vereins Erzbergbahn. Rene Thaller, der die Geschicke zwölf Jahre lang lenkte, trat aus beruflichen Gründen zurück, ebenso wie andere Vorstandsmitglieder (wir berichteten).

Nun ist eine nahezu neue Mannschaft am Ruder, gestützt und gestärkt von vielen langjährigen aktiven Mitgliedern, die sich in den vergangenen Monaten um die Sanierung der Strecke über den Präbichl in Richtung Eisenerz bemüht haben, die Werkstatt in Vordernberg-Süd weiter auf Vordermann brachten und auch die Fahrzeuge einschließlich Draisine generalüberholten. ,,Wir haben sicherlich 20.000 Arbeitsstunden hineingesteckt", sagt Reiter voller Überzeugung.

Es freut ihn besonders, dass das handwerkliche Geschick der ehrenamtlichen Mitarbeiter so viel möglich macht. ,,Wir haben zwölf Kilometer Strecke in einen Topzustand gebracht. Bei der Abnahme durch die Behörde haben wir großes Lob bekommen", erzählt Reiter.

Die vermurte Strecke auf der Eisenerzer Seite sei auch in Arbeit und die Hoffnung da, sie 2018 wieder befahren zu können, dann gehe es wieder von Vordernberg nach Eisenerz.
Jubiläumsfest

Für den 17. September ist ein großes Fest geplant: 125 Jahre Erzbergbahn. ,,Wir werden Fahrten machen und arbeiten derzeit an einem umfangreichen Programm rund um die Erzbergbahn und die Geschichte", verrät Reiter.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/leoben/peak_leoben/5041147/VordernbergEisenerz_Erzbergbahn-startet-wieder-voll-durch?_vl_backlink=/s/index.do

l.g. rellov
Titel: Re: Die Erzbergbahn fährt nicht mehr
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 02, 2017, 09:43:17
Die Erzbergbahn ist - zumindest in Richtung Eisenerz - wieder durchgehend befahrbar: http://bahnbilder.warumdenn.net/19820.htm

W.