Aber es sind ja nur Fußgänger und Radfahrer. Die sollen bleiben wo der Pfeffer wächst und gefälligst den MIV und die Öffis nicht behindern.
Es ist traurig, dass selbst hier bei so einigen die Meinung vorherrscht: "Öffis super, da muss man investieren. Aber dann ist Schluss mit sanfter Mobilität."
Also ich bin mir sicher, dass hier kaum jemand gegen ein Verkehrsmittel aus dem "Umweltverbund" sind, allerdings muss man halt schon einen Blick in die Vergangenheit machen, wo leider sehr viel Geld in ich sag mal "Prunkradwege" investiert wurde und kein Cent in den ÖV. - Das ist eigentlich maßgeblich in der Zeit passiert als die Grünen das Verkehrsressort inne hatten und nun wäre es auch aus meiner Sicht an der Zeit endlich einmal mehr Geld für den ÖV in die Hand zu nehmen.
Es ist sehr wichtig dass sich beim Modal Split etwas in Richtung ÖV tut. - Bei den Radfahrern gibt es ohnehin laufend Zuwächse, was ja auch kein Wunder ist, wenn man mit dem Rad schneller al mit der Bim ist!
Hier herrscht dringender Handlungsbedarf und vor allem der ÖV MUSS massiv attraktiviert werden.
Ich bin keinesfalls gegen andere Arten der "sanften Mobilität" und da gibt es auch viele vernünftige Projekte, die sicher förderungswürdig sind, aber das Gleichgewicht zwischen ÖV- und Radwegausbau ist leider nicht gegeben.
Prunkradwege?
Der Radweg hinterm Zaun beim LKH in der Riesstraße, der deswegen so gebaut werden muss, weil der MIV nicht von den Radfahrern gestört werden soll und zugleich der Zaun erhalten bleiben muss?
Die Murbrücke in Gösting, die errichtet werden muss, weil man in der Wiener Straße jeden nur erdenklichen Cm für den Kfz-Verkehr bereitstellen muss.
Geh- und Radweg Wetzelsdorferstraße: Wo jetzt schon ein Haufen Siedlungen steht bzw. es immer mehr werden und man entweder große Umwege in Kauf nehmen oder bei beinahe jeder Fahrt in der Wetzelsdorferstraße wegen Enge, großem Verkehrsaufkommen (auch LKW) und meist überhöhten Geschwindigkeiten damit rechnen muss, aufgegabelt zu werden. (Von Fußgängern die tw. auch nur einmal ein paar m beim Bahnübergang entlang gehen oder über die Straße zum Bus müssen/von dort kommen). Achja. Der wird ja immerhin auch schon nach 35 Jahren umgesetzt!!
Die Prunkgeh- und -radwege in der Eggenbergerstraße die mit prunkvollen Betonmasten gespickt wurden und in der Unterführung in Mindesbreite ausgeführt wurden und das bei hohem Fußgänger- und Radfahreraufkommen.
Oder sämtliche Prunkunterführungen der Südbahn entlang (auch GKB-Reininghaus), die in Ausführung als Geh- und Radweg eigentlich zu schmal sind nicht zuletzt durch die idiotisch nach innen geneigten Geländer, sodass man wie in der Kapellenstraße Richtung Osten wieder auf der Straße fahren muss.
Die Unterführung bei der Keplerbrücke (auch für Fußgänger), um den Verkehr oberhalb zu entflechten (an der Kreuzung Wickenburggasse/Körösistraße gab es oft nicht einmal ein Durchkommen, weil einfach zu wenig Platz für Fußgänger und Radfahrer war), um den Öffis und dem MIV längere Grünphasen zu ermöglichen. Auf der Fläche von 3 Autos sind dort oft 10 Radfahrer und ebenso viele oder mehr Fußgänger gestanden (bzw. ist das jetzt noch der Fall)
Keine Frage, dass der ÖV attraktiviert werden muss. Aber wegen ein paar 1000(0) € bei einem Geh- und Radwegprojekt braucht man sich über Verschwendung nicht zu echauffieren.
Die Galerie wird ja auch nicht errichtet, weil man den Radfahrern einen überdachten Prunkradweg gönnt, sondern weil dies (unter anderem als Teil des Verkehrskonzeptes LKH-Quadrant) für die Entflechtung notwendig ist und somit auch als Attraktivierungsmassnahme für den Öffi-Verkehr gewertet werden kann und im Bereich der MA-Garageneinfahrt schlicht kein Platz ist, um die Vekehrsbereiche zu trennen. Man darf nicht vergessen, dass sich mit der Inbetriebnahme des Medcampus gerade auch der Rad- und Fußgängerverkehr in diesem Bereich massiv erhöhen wird.
Wenn dann sollte man eher hinterfragen,
-warum ein Südgürtel auch unter großer Mithilfe des Landes möglich ist.
-Binnen kürzester Zeit der Knoten Graz-Ost aus-/umgebaut werden konnte.
-Straßenverbreiterungen wie in der St.Peter-Hauptstraße oder Triesterstraße möglich sind.
Für die Unterführung Josef-Huber-Gasse lässt sich auf jeden Fall sicher auch schneller Geld finden und somit auch umsetzen als jede Bim-Verlängerung, die auch in 20 Jahren alle noch in Konzeption sein werden.
Um auf St.Leonhard zurückzukommen:
Was ist mit der Brückenverbreiterung in Leonhard, die nur dazu dient dem MIV mehr Platz einzuräumen, die Wege zu optimieren und Grünzeiten für diesen zu erhöhen, während Fußgänger (Öffi-Benutzer) in Zukunft wesentlich weitere Wege aber dafür kürzere und weniger Grünzeiten haben (vorallem beim Umsteigen zu den Regionalbusssen). Mich würde interessieren wieviel allein die MIV-Brücken-Kreuzungsverbreiterung von diesen 24-Mio., die dreist unter den Titel "7er-Verlängerung" fällt, ausmacht. Warum das Projekt nicht "MIV-Riesplatz-Verbreiterung" heisst und unter diesem Titel dann die Straßenbahnverlängerung inkludiert ist?
So kann sich die Stadt natürlich auf die Fahnen heften, dass sie eh 24 Mio. in den ÖV gesteckt haben.