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Thema: Mur-Kraftwerk Puntigam (163374-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Stipe
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #240
Ehrlich gesagt kenne ich keine Prognosen, die in dem heutigen Umfeld - das Beispiel Japan ist da sehr gut - langfristig von steigenden Strompreisen ausgehen....

Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #241
Siehe z.B. Japan, wo die Energieversorgung trotz Abschaltung aller Kernkraftwerke nicht zusammengebrochen ist. Es stimmt zwar, dass es anfangs Stromrationierungen gab und dass die Kohle- und Gaskraftwerke dort derzeit auf Hochtouren laufen
Die Stromversorgung ist nur deshalb nicht überall gleichzeitig zusammengebrochen, weil man so viele AKWs hat(te), die man entsprechend weiter hochfahren konnte, um den Bedarf abdecken zu können und zusätzlich in gewissen Regionen den Strom rationierte. (Traurig aber wahr: weil so viele Küstenstriche und Städfte mit einem Schlag zerstört wurden, sank der Strombedarf in ganzen Regionen schlagartig auf fast Null.)
Alternative Stromerzeuger, z.B. große Staumauern wie die "Kurobe-damu" sind in Japan ganz klar in der Unterzahl. Aufgrund der vielen Erdbeben sind die wenigen Talsperren schon eine große Gefahr. Aktuell ist es leider so, dass Japan 49 Kohlekraftwerke baut bzw. bauen wird (siehe unten), weit mehr als alle anderen Länder, wobei die G7-Länder gar keine Neuen mehr bauen.

Zitat
Im Land selbst sind bereits sechs Anlagen mit 1,9 Gigawatt Kapazität im Bau und weitere 49 Kohlemeiler mit 28 Gigawatt in verschiedenen Phasen der Planung, so viel wie 25 große Atomreaktoren. Dagegen baut kein anderes G7-Land neue Kohlekraftwerke.
Quelle: Japanmarktonline (Artikel vom 20.05.2016)

So viele zusätzliche Umweltverschmutzer muss ein Land auch erst mal verkraften. Und der gigantische Aufwand der betrieben werden muss, um die Kohle nach Japan zu importieren, will auch erst bewältigt werden. Die einzigen echten Gewinner werden die Reedereien sein, die neue gigantische Frachtschiffe dafür bauen müssen, um den Transport der fossilen Brennstoffe überhaupt bewältigen zu können.
Ein möglicher Weg aus der Krise? Ausreichend Meeresströmungskraftwerke und Gezeitenkraftwerke sowie ein dichteres Stromnetz errichten. Das Problem: Unleistbar für Japan, weil es den großen Konzernen und Lobbys nach wie vor nur ums liebe Geld geht und die Jahr für Jahr nur mehr Gewinne erzielen wollen, auf Kosten der Mittel- und Unterschicht. Wieviel Natur dafür zerstört werden würde, weiß ich nicht. Man hat die Wahl zwischen Pest und Cholera. :-\
 
Zurück zum Thema Murkraftwerk:
Entlang der Mur, zwischen der Eisenbahnbrücke und der Puntigamerbrücke, werden vermutlich schon sehr bald (in den nächsten Tagen?) alle Bäume und Sträucher dem Erdboden gleich gemacht. Nur hierfür ist große Eile oberstes Gebot für Nagl und Co, denn sind die Stauden erst mal weg, ist es eh zu spät für Proteste. Aktionen wie z.B. bei der Besetzung der Hainburger Au wird es daher vermutlich gar nicht geben (können). Ich bin mir sehr sicher, dass es so eine Art Nacht und Nebel-Aktion werden wird.

Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #242
Entlang der Mur, zwischen der Eisenbahnbrücke und der Puntigamerbrücke, werden vermutlich schon sehr bald (in den nächsten Tagen?) alle Bäume und Sträucher dem Erdboden gleich gemacht. Nur hierfür ist große Eile oberstes Gebot für Nagl und Co, denn sind die Stauden erst mal weg, ist es eh zu spät für Proteste. Aktionen wie z.B. bei der Besetzung der Hainburger Au wird es daher vermutlich gar nicht geben (können). Ich bin mir sehr sicher, dass es so eine Art Nacht und Nebel-Aktion werden wird.

Aber es wird sicherlich entsprechend "Stimmung" gemacht werden - das könnte schon reichen, um den Siegi bei der GR-Wahl in Gefahr zu bringen ...

Es geht dabei auch gar nicht so um die Frage des Kraftwerkes selber, sondern die "Nebengeräusche", wie die Baumfällungen und die enormen Kosten für die Stadt beim Sammelkanal etc.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Stipe
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #243

  • w
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #244
(...) Wenn ein Kraftwerk dem man 100 Jahre Nutzungsdauer zurechnen kann, sich nicht rechnet, dann stimmt irgend etwas mit den Energiepreisen nicht. (...)
Das Kraftwerk Graz kostet aus diversen Gründen (Kanalumleitung, Erhöhung des Grundwasserspiegels im Stadtgebiet) etwa doppelt so viel wie jedes der Kraftwerke Gössendorf oder Kalsdorf. Bereits diese liegen aber in den Stromgestehungskosten (d.h. über die gesamte Nutzungsdauer gerechnet) über Windkraftanlagen und etwa gleich mit PV-Anlagen (bzw. ca. 300% über Braunkohle).
Oder kurz: die oben erwähnten 173 Mio EUR Murkraftwerksgesamtkosten z.B. in PV (Photovoltaik) investiert bringt uns mehr als die doppelte (tatsächliche) Strommenge!

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #245
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #246
Und los gehts!!!!  :boese:


Ja und? Was hast du erwartet? Daß ob des machtvollen Protests der Bevölkerung die Eigentümer auf den Bau verzichten? Gaunz sicha ned.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Torx
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #247
Allerdings müssen dann auch die Strompreise angepaßt werden. Und Strom importiert werden. Am klügsten wohl deutscher Kohle- oder schweizerischer Atomstrom. Und dann kann endlich auch Mellach wieder hochgefahren werden.

Sieht nicht so aus als müsste deswegen Strom importiert werden:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/energie/3816155/EControl_Oesterreich-braucht-nicht-mehr-Kraftwerke

Zitat
Und wir alle haben erlebt, wie Abstimmungen enden können - mit dem Brexit, den die Mehrheit sicher nicht wollte.
Das ist Spekulation. Wieso sollte die Mehrheit nicht wollen, was sie abgstimmt hat?
Mit dem Argument könnte man gleich jegliche Wahlen abschaffen, denn diese österreichische Regierung hat vermutlich auch keiner wollen.

Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #248
Und los gehts!!!!  :boese:

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/5145380/Graz_Baustart-fuer-Murkraftwerk-ist-heute-erfolgt
Zitat
"Von den Kraftwerksgegnern erwarte man jetzt "faires und vor allem rechtskonformes Verhalten" "

Mich würde aber auch interessieren, ob das Vorgehen der Energie Steiermark ein Projekt, dessen Finanzierung bisher nur zur Hälfte  gedeckt ist, zu realisieren, auch rechtskonform ist?  ::)

Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #249
Mich würde aber auch interessieren, ob das Vorgehen der Energie Steiermark ein Projekt, dessen Finanzierung bisher nur zur Hälfte  gedeckt ist, zu realisieren, auch rechtskonform ist?  ::)

Warum nicht? Ist halt ein gewisses Risiko für die Energie Steiermark, falls niemand den Rest des Kraftwerks zahlt, aber ihr dafür vorgesehenes Geld dürfen sie sicher verbauen...
...und irgendwer wird sich sicher finden, der den Rest zahlt...
...notfalls die Stadt...

  • PeterWitt
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #250
...und irgendwer wird sich sicher finden, der den Rest zahlt...
...notfalls die Stadt...
...und genau das ist ja ein großer Teil des Problems und Ursprung der Proteste: da wird/wurde schon so offensichtlich gebeugt und geschoben, dass selbst die glühendsten Verfechter der Wasserkraft misstrauisch werden müssen.
Von den Auswirkungen auf das Ortsbild im Zentrum mal gar nicht zu reden.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #251
Ein kleiner Bilderbogen von gestern...

Die Westseite der Ziehrerstraße ist mit Zäunen und einem Wachdienst abgesichert.
Man will schließlich ein zweites Hainburg verhindern.
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #252
Man will schließlich ein zweites Hainburg verhindern.

Also, das Kraftwerkerl mit Hainburg zu vergleichen, ist schon sehr heftig. Hier wir kein riesiges Auwaldgebiet zerstört, es werden halt ein paar Bäume umgehackt und dann neue gesetzt.
Ich frage mich aber, wo die Proteste gegen die Überdüngung im Leibnitzer Feld sind, wo immer noch das Grundwasser verunreinigt wird und zur Gefährdung von Kleinkindern wird. Aber die Bauern dürfen ja alles machen. Und die werden vom Steuerzahler bezahlt, das E-Werk nicht.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #253
Dass hier die Natur in der zweitgrößten Stadt Österreichs zerstört wird, ist nicht so wichtig. Dieser Kraftwerksbau wird sich nachhaltig äußerst negativ auf das Gebiet rund und vor allem nördlich des Kraftwerks auswirken. Alle die dort wohnen werden unter einer wesentlich erhöhten Anzahl an Insekten zu Leiden haben. Von allen anderen Freveln rede ich gar nicht.

Graz wird langfristig zerstört und nicht lebenswert sein. Auch die Luftqualität ist derzeit sehr mies:


Dazu ein Bildchen von gestern aus Kalkleiten mit ordentlicher "Dunstglocke". Dagegen unternimmt der Sargnagl nichts.  :boese:  Klar, gibt ja auch nix zum Verdienen daran.
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #254
Graz wird langfristig zerstört und nicht lebenswert sein. Auch die Luftqualität ist derzeit sehr mies:

Wer nicht weiß, muß alles glauben.
Die ZAMG weiß z.B. nichts davon, sie weiß allerdings, was eine Inversionswetterlage ist. Währenddessen du nur Behauptungen aufstellst. Ich habe leider die blöde Eigenschaft, Behauptungen nachzugehen und mich zu informieren. Wie bei der schon erwähnten ZAMG oder den Tabellen des Ministeriums. So einfach geht das, wenn man nur will.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.