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Thema: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen (248093-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Reininghausgründe: Baubeginn noch ungewiss
Antwort #90
Zitat

Ungemach.
Auch droht den Bauzeitplänen weiteres Ungemach. Aufgrund der Projektdimensionen könnte hier vom Land sowohl langwierige Umweltverträglichkeitsprüfung als auch eine strategische Umweltprüfung eingefordert werden.

Das sehen die wahrscheinlich auch kommen und deshalb werden sie das Projekt filetieren.
Scheibchenweise lockt auch vermutlich weniger "bewegte Bürger" auf den Plan.   :pfeifend:
Schade, aber mit dem Gesamtkonzept wird es dann wohl nichts werden...   :(
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #91
Stadt zittert: Visionen in Reininghaus geplatzt
Knalleffekt bei Asset One: Vorstand Koppensteiner geht, der "Neue" beendet Zeit der Träumereien. Stadt will Filetierung verhindern - auch mit Grundstückskäufen.
Das böse K-Wort hat nun auch Graz-Reininghaus erreicht. Dem ambitioniert angelegten Stadtteilentwicklungsprojekt von Asset One droht aufgrund der Wirtschaftskrise die Luft auszugehen. Dazu kommen interne Streitereien um die strategische Ausrichtung - große Visionen gegen einen konkreten Auftritt am Markt. Das Ergebnis: Vorstandschef Roland Koppensteiner nimmt seinen Hut, sein Nachfolger Gerhard Engelsberger lässt gleich mit der Aussage aufhorchen: "Jetzt braucht Asset One einen massiven Schub in den markt- und verkaufsorientierten Aktivitäten." Aufsichtsratschef Alexander Doepel sagt in der Wochenzeitung Falter, dass "vielleicht einzelne Flächen" nicht in das bisherige Gesamtkonzept miteinbezogen werden.

Kein ganzheitliches Konzept. Das alles lässt im Rathaus die Alarmglocken schrillen. Es droht das Horrorszenario: Kein einheitliches Konzept für die 550.000 Quadratmeter große Fläche - so groß wie die Innenstadt -, sondern eine Filetierung der ehemaligen Brauereigründe.

Stadt überlegt Kauf. Finanzstadtrat Gerhard Rüsch (ÖVP) macht deutlich: "Das werden wir einfach verhindern." Die Stadt hat einen Trumpf in der Hand: Asset One ist auf Flächenumwidmungen angewiesen, denn derzeit sind die Gründe fast vollständig als Gewerbegebiet ausgewiesen. "Wir werden nichts umwidmen, so lange nicht das Gesamtkonzept steht", stellt Rüsch klar.

Einmalige Chance. Sollte dieser Trumpf nicht stechen, denkt der VP-Stadtrat einen Schritt weiter: Die Stadt kauft die Grundstücke selbst oder über ein Konsortium, in dem sie das sagen hat. Rüsch: "Wir dürfen uns diese Jahrhundertchance durch zwei, drei Krisenjahre nicht zerstören lassen. Das ist die einmalige Chance, einen ganzen Stadtteil zu entwickeln." Wie Asset One-Chef Engelsberger, der bis 2008 Vorstand bei CA Immobilien war, dazu steht, ist offen.

Zusammenarbeit. Stadtbaudirektor Bertram Werle kommt mit Koppensteiner ein "verlässlicher Ansprechpartner" abhanden. Auch wenn Engelsberger betont, "die gute Zusammenarbeit mit der Stadt in der Planung für Graz-Reininghaus" fortsetzen zu wollen, ist man im Rathaus vorsichtig. Werle: "Wir brauchen rasch Klarheit, ob der bestehende Kurs weitergeführt wird." Derzeit hat die Stadt ja einen eigenen Beamten für das Reininghausprojekt abgestellt und erarbeitet gemeinsam mit Asset One ein Rahmenplankonzept für Wohnen, Grünraum und Verkehr, das im Herbst präsentiert werden sollte.

Kein Ausverkauf. Die KPÖ fordert "sozialen Wohnbau statt Ausverkauf. Der Hinauswurf Koppensteiners ist Zeichen dafür, dass die Zeit der schönen Stadtentwicklungsvisionen vorbei ist und an den Ausverkauf von Grundstücken gedacht wird", so KP-Chefin Elke Kahr.
GERALD WINTER
quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2040009/index.do
Liebe Grüße
Martin

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #92
Zitat
"Das werden wir einfach verhindern."
"Die Stadt kauft die Grundstücke selbst oder über ein Konsortium, in dem sie das sagen hat."


Wie will die Stadt kaufen? Vor allem: Mit welchem Geld?
Das wird im Chaos enden ...
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #93
Scheint so, als ob dieses Projekt nun gestorben ist.

Der "Kindergarten-Journalismus" der "Kleinen" ist aber auch kaum zu übertreffen:
Zitat
Das böse K-Wort hat nun auch Graz-Reininghaus erreicht.
  :lol:

SG
G111
Liebe Grüße
Martin

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #94
Mei....so gehts mit Graz nicht nach vorne...
Grüße aus 1200 Wien!!!

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #95
Projekt Reininghaus: Schwarz-grüne Angstzone
Nagl und Rücker glauben weiter an Reininghaus. FPÖ will "Großmannssucht" ablegen, die SPÖ fordert: "Stadt muss Geld in die Hand nehmen".
Das Ende einer Vision für Reininghaus: Asset One-Vorstandschef Köppensteiner musste gehen

Innen drin aufgewühlt, nach außen hin optimistisch: So lässt sich die Stimmung im Rathaus nach den Ereignissen rund um Reininghaus zusammenfassen. Die Absetzung des "bewährten Ansprechpartners" Roland Koppensteiner bei Asset One hat man noch nicht verdaut. Und die Ansage der neuen Führung, einen "massiven Schub in verkaufsorientierten Aktivitäten" zu setzen, liegt auch schwer im Magen. Die Angst: Die Vision vom neuen Stadtteil auf den ehemaligen Brauereigründen ist geplatzt. Es droht die Filetierung des 550.000 Quadratmeter großen Areals.

Jahrhundertprojekt. Dennoch wollen Bürgermeister Siegfried Nagl und Vize Lisa Rücker das Jahrhundertprojekt Reininghaus noch nicht abschreiben. Der "Neue", Gerhard Engelsberger, wird von ihnen zum städtischen Sonderausschuss am 1. Juli eingeladen. "Wir gehen davon aus, dass der eingeschlagene Weg fortgesetzt wird", lautet die Durchhalteparole von Nagl und Rücker. "Eine Zerstückelung wäre das Aus für diese einmalige Stadtteilidee."

Großmannssucht ablegen.Von dieser hält FP-Klubchef Armin Sippel ohnehin nicht viel: "Die Stadt soll endlich die Großmannssucht ablegen. Besser, die Blase platzt schon jetzt, sonst hätten wir später die Thalia zum Quadrat gehabt." Auch KP-Chefin Elke Kahr drängt eher auf Sozialwohnungen, anstatt teuren Visionen nachzuhängen.

Kraftanstrengung.Anders SP-Klubchef Karl-Heinz Herper. "Wir brauchen eine ähnliche Kraftanstrengung wie für die Kulturhauptstadt 2003. Da muss die Stadt Geld in die Hand nehmen. Für diese einmalige Chance müssen wir aber auch Bund und Land Bord holen."

Der neue Asset One-Chef Engelsberger wollte sich noch nicht zu Wort melden, betonte am Dienstag aber auch, die Zusammenarbeit mit Stadt fortsetzen zu wollen.
GERALD WINTER
quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2040009/index.do


Es lohnt sich

Fast 550.000 Quadratmeter stehen bereit und warten darauf, befüllt zu werden. Die Frage ist nun: Wie? Mit einem neuartigen Stadtteil, der so groß ist wie die Innenstadt? Der alle Stückl spielt - von einem durchdachten Verkehrskonzept, mit moderner und energiesparender Bauweise und ausreichend Grünflächen? Oder doch mit simplen Wohnblocks, die sich dicht aneinander gereiht drängen?

Zweiteres droht, ersteres ist die Vision der Stadt. Und für diese Vision lohnt es sich zu kämpfen. Das kann man als Großmannssucht abtun, aber wer über die nächsten Jahre hinausdenkt weiß, welch unwiederbringliche Chance in Reininghaus liegt.

Darum ist es gut, dass die Stadt mit sanftem Druck auf den Inhaber und Investor Asset One zugeht. Denn nur gemeinsam kann man das Großprojekt Reininghaus Neu stemmen - so dass alle etwas davon haben.

Sie erreichen den Autor unter

gerald.winter@kleinezeitung.at
Gerald Winter
quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2042531/index.do
Liebe Grüße
Martin

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #96

Für diese einmalige Chance müssen wir aber auch Bund und Land Bord holen.

Das wird nix, das trau ich mich jetzt schon prophezeien. Das Land macht vielleicht mit, der Bund aber sicher nicht. Vielleicht sollte man schauen, wie das in Linz (Solar City) gemacht wurde.

MfG, Christian

  • Ch. Wagner
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #97
CaptnFuture hatte Recht: es wird nix!
Asset One hat die Mitarbeiter in Graz entlassen. Das war's dann wohl.
LG!Christian

(Quelle: Der Standard)
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #98
Reininghausgründe: Baubeginn verzögert sich

Stadt Graz rechnet nicht damit, dass der geplante Baubeginn Ende 2010 eingehalten werden kann.

Die Reininghausgründe sind so groß, wie der Grazer Altstadt

Weiterhin Ungewissheit herrscht darüber, wann der Baustart auf den Reininghausgründen erfolgen kann. Die Stadt Graz rechnet nicht damit, dass der geplante Baubeginn Ende 2010 eingehalten werden kann.

Gerüchte, wonach das Projekt nicht realisiert werden solle, wurden von Asset One - jene Gesellschaft, die im Jahr 2006 rund 550.000 Quadratmeter Grund in Reininghaus mit dem Ziel gekauft hat, hier einen neuartigen Stadtteil aus dem Boden zu stampfen - am Freitag laut ORF Steiermark dementiert. Fest steht nur, dass "man die Sponsorentätigkeit und alle Eventmanagement-Aktivitäten einstelle". Die Hälfte der 14 Mitarbeiter wurden deshalb bereits gekündigt.




Projekt-Reininghausgründe noch immer aktuell

Der Reininghaus- Entwickler Asset One kündigt die halbe Belegschaft und stellt Sponsorings und Events ein. Vorstand Gerhard Engelsberger betont im Interview, das Projekt stehe nicht vor dem Aus.
Ab frühestens 2010 sollen die Reinighausgründe bebaut werden


Einmal mehr sorgt der Immobilien-Multi Asset One, der als Eigentümer der Reininghaus-Gründe in Eggenberg seit Jahren am Konzept eines neuen Stadtteils arbeitet, für Unruhe. Nach dem unsanften Abschied des Vorstandschefs Roland Koppensteiner im Sommer hat nun dessen Nachfolger Gerhard Engelsberger erste strategische Änderungen vorgenommen. Unter anderem hat er 14 Mitarbeiter von Asset One gekündigt. Gerüchte, wonach das Projekt vor dem Aus stehe, dementiert er aber im Kleine Zeitung-Interview.

Herr Engelsberger, Sie haben die halbe Belegschaft gekündigt und verkünden den Stopp jeglichen Sponsorings und von Events in Reininghaus. Ist Asset One in solchen Nöten, muss man sich um das Projekt Sorgen machen?

GERHARD ENGELSBERER: Nein, wir stellen nur Events und Sponsoring ein. Das haben wir zur Genüge getan, Reininghaus ist hinlänglich bekannt. Wir könnten uns Sponsoring noch leisten, aber es wäre verfehlt. Und da haben wir uns von jenen Mitarbeiter getrennt, die für diese Bereiche zuständig waren. Außerdem haben wir die Hausverwaltung outgesourct. Das ist günstiger.

Asset One versprach ein kleines Utopia, einen idealtypischen Stadtteil. Was bleibt von den Fesselballonen übrig?

ENGELSBERGER: Wir bringen das Projekt jetzt auf den Boden und machen die Hausaufgaben. Es ging hier doch von Anfang an um simple Stadtteilentwicklung. Und das tun wir gemeinsam mit der Stadt. Wir schreiben im Entwicklungskonzept öffentliche Parkanlagen, Aufschließungsstraßen und Bauareale fest.

Das klingt erstaunlich nüchtern nach all den "Konzeptionen des Wünschenswerten", die Asset One in Hochglanz-Broschüren pries.

ENGELSBERGER: Noch einmal, Fesselballone sind etwas Hübsches und oben drüber zu fliegen ist sehr schön, schöner als auf dem Boden die Hausaufgaben zu machen, aber diese machen wir

jetzt, wir gehen in die Umsetzung.

Wenn das Projekt nicht vor dem Aus steht, wann beginnt es mit konkreten Bauschritten?

ENGELSBERGER: Frühestens Ende 2010, das liegt schon an den Fristen für Bewilligungsverfahren.

Was wird als Erstes entstehen?

ENGELSBERGER: Wohnbau.

Das heißt, die Genossenschaften übernehmen in Reininghaus?

ENGELSBERER: Es soll auch frei finanzierter Wohnbau entstehen.

Gibt es schon Investoren?

ENGELSBERGER: Ja, sowohl einige, die sich nur für Grundstücke interessieren, als auch welche, die bauen wollen.

Das heißt, Sie würden auch das Areal verkaufen?

ENGELSBERGER: Ja, natürlich.

Die gesamten Reininghausgründe? Gibt es dafür einen Investor?

ENGELSBERGER: Ja, es gibt Interesse. Und warum nicht? Wir würden das gesamte Areal verkaufen.

Was, wenn so ein Käufer sich dann nicht an "Konzeptionen des Wünschenswerten" hält?

ENGELSBERGER: Was wir entworfen haben, ist ja im Stadtentwicklungskonzept festgeschrieben. Und ich halte diesen Prozess der letzten Jahre gemeinsam mit der Stadt Graz auch tatsächlich für eine vorbildhafte Entwicklungsarbeit. Aber dass die Asset One beim derzeitigen Immobilienmarkt Reininghaus selbst entwickelt, davon halte ich wenig.

INTERVIEW: BERND HECKE

quelle: kleine.at
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #99
Naja, glauben wir es halt. Aber: haben wir auch nicht an den Südgürtel geglaubt? Etwa gar an's Kommod Haus?
Ich glaube dieser ganzen Blase überhaupt nichts mehr!
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #100
Reininghaus-Gründe: "Die Filetierung ist eine große Chance"

Architekt Johannes Fiedler beleuchtet städtebauliche Aspekte rund um die Entwicklung des neuen Stadtteils auf den Reininghausgründen.

Graz-Reininghaus, das war bis vor Kurzem der Begriff für innovative Stadtentwicklung. Groß war die Enttäuschung, als die Eigentümergesellschaft Asset One im Juni bekanntgab, dass man sich - wirtschaftskrisenbedingt - diese Form der Projektentwicklung nicht mehr leisten könne und nun zur Grundstücksverwertung übergehen müsse.

Was nun? Es gibt einen wesentlichen Aspekt, den wir jetzt vielleicht besser verstehen: Stadtplanung ist und bleibt eine öffentliche Angelegenheit. Sie ist die res publica des räumlichen Zusammenlebens. Man kann sie nicht outsourcen, nicht delegieren, nicht privatisieren. Man kann die Stadt nicht in Form privatwirtschaftlicher "Anlagen" organisieren. Und: Man muss eine tragfähige, gemeinsame Vorstellung davon entwickeln, was Stadt ist und was Stadt sein soll.

Denn die elementare Logik der Stadt, die Idee des Zusammenlebens auf engem Raum, die Idee der Verdichtung, ist in der Konsumgesellschaft verloren gegangen. Warum soll man im Alltag die vielfachen Nachteile der Verdichtung in Kauf nehmen, wenn sich doch alles auch im "suburbanen System" erledigen lässt? Da gibt es Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote - und alles ist bequem mit dem Auto erreichbar.

Was ist es also, das man den Menschen bieten müsste, damit sie die Stadt wieder als Lebensraum akzeptieren? Es sind elementare Dinge, so elementar, dass man sich fragen darf, was passiert ist, dass wir uns so etwas Elementares erst wieder wortreich erklären müssen.

Erstens, die Stadt muss wieder - in allen ihren Gassen und Verästelungen - zu Fuß begehbar und erlebbar sein, und zwar sicher, angenehm und für Menschen aller Altersstufen.

Es muss zweitens wieder möglich werden, dass die Bürger und Bürgerinnen einer Stadt in dieser Stadt Häuser selbst bauen und dort auch selbstbestimmt wohnen können. Ist das nicht der Fall? Nein, das ist leider nicht der Fall.

Drittens, es muss wieder möglich sein, so zu bauen, wie es in den vergangenen sechstausend Jahren möglich war und in vielen Gesellschaften immer noch möglich ist. Dass Häuser Wand an Wand entlang öffentlicher Straßen errichtet werden und dass diese Häuser dieser Straße ihr Gesicht zuwenden und dass Menschen beim Fenster herunterschauen können und dass unten Kinder gehen können und wissen, dass da oben jemand herunterschaut und dass diese Häuser ein Ausmaß und einen Ausdruck haben, der für die Menschen erfassbar und erlebbar ist und dass daneben ein anderes Haus steht, das eine andere Geschichte erzählt.

So gesehen hat Asset One ungefragt einen wesentlichen Denkprozess ausgelöst. Jetzt aber brauchen wir Institutionen, die sich für den öffentlichen Raum einsetzen, wo er öffentlich sein soll und im Übrigen für eine möglichst kleinteilige Parzellierung und einen möglichst breit gestreuten Grundbesitz. In diesem Sinn ist die nun angehende "Filettierung" der Liegenschaft Reininghaus eine große Chance - vorausgesetzt, sie geschieht nach den Prinzipien der öffentlichen Stadt. Wir brauchen keine Anlagen, wir brauchen Häuser.


Fakten
Johannes Fiedler, Architekt und Stadtplaner, Lektor für Städtebau an der TU Braunschweig, der FH Graz Joanneum und an der Universität Graz.

quelle: www.kleine.at
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #101

Graz will größtes Stadtentwicklungsprojekt übernehmen

Bürgermeister Nagl denkt darüber nach, ob das Stadtteilentwicklungsprojekt auf den Reininghaus-Gründen um geschätzte 100 Mio. Euro von der Stadt Graz gekauft werden soll.
Ab frühestens 2010 sollten die Reinighausgründe bebaut werden

Das gefährdete Stadtteilentwicklungsprojekt im Westen von Graz könnte von der Stadt selbst in die Hand genommen werden. Aus dem Büro des Grazer Bürgermeisters Siegfried Nagl (V) hieß es am Dienstagnachmittag, dass nicht der Eigentümer Asset One, sondern lediglich das Stadtteilentwicklungsprojekt auf den Reininghaus-Gründen um geschätzte 100 Mio. Euro von der Stadt Graz gekauft werden soll. Die übrigen Gründe der Asset One in Puntigam blieben weiterhin in deren Besitz.

Nagl schwebt vor, mit dem Coup zwei Einnahmequellen zu erschließen: Einerseits könne so der Aufwertungsgewinn lukriert werden, anderseits würden die Kommunalsteuern eines neuen Stadtteils - Nagl spricht von "Young City" - mit 12.000 Einwohnern in den Stadtsäckel fließen. Um die Finanzierung zu ermöglichen, könnten auch andere Partner wie Banken an Bord genommen werden, die Stadt müsse aber das Sagen haben, so der Bürgermeister.

Asset One besitzt in Graz rund 900.000 Quadratmeter Grund, 545.000 davon auf dem Areal der ehemaligen Brauerei Reininghaus, den Rest in Graz-Puntigam. Interesse habe Nagl nur an den rund 545.000 Quadratmetern auf dem ehemaligen Sitz der Brauerei Reininghaus. Weitere rund 355.000 Quadratmeter an Industriegebiet besitzt Asset One in der Nähe der Brauerei Puntigam. Die Gründe sind fast ausschließlich Industriegebiet, bedürften also für eine andere Nutzung einer Umwidmung. Diese wiederum will die Stadt der Asset One nicht geben, seit sie von einer Gesamtentwicklung der Reininghaus-Gründe abgekommen ist und an eine tranchenweise Veräußerung denkt.

Vom Grünen Koalitionspartner wird die Idee mitgetragen, skeptisch haben sich hingegen schon die SPÖ und Oppositionsparteien geäußert. Immobilienmaklerei sei nicht die Aufgabe einer Stadt, schon gar nicht, wenn die Finanzsituation so prekär sei wie in Graz, lautet der Tenor.

Quelle: www.kleine.at | http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2140853/graz-will-groesstes-stadtentwicklungsprojekt-uebernehmen.story


Wenn das die Stadt Graz aufkauft, dann sehe ich schwarz. :P
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #102
Dann haben wir keine "Young City" in Graz, sondern ein klein Los Angeles. So wie in Straßgang dann, nur Einfamilienhäuser und keinen Öffi-Anschluss  :lol:
Grüße aus 1200 Wien!!!

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #103

Wenn das die Stadt Graz aufkauft, dann sehe ich schwarz. :P

oder schwarz - grün   ::)

GLG
G111
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #104
Vielleicht darf das dann der gleiche Architekt bauen, der den Klammerth renoviert hat. Und kennt der Herr Nagl nicht viele Leute? Der Herr Speer hat ja auch sehr großzügig geplant.

LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.