Der neue ÖBB-Rahmenplan für die Jahre 2021 bis 2026 bekommt einen Rekordhaushalt. Der Ministerrat hat am 14.10.2020 beschlossen, dafür insgesamt 17,5 Mrd. EUR bereit zu stellen.

Laut Klimaschutzministerin Leonore Gewessler liegt der Schwerpunkt des Rahmenplans im Ausbau des Nahverkehrs in den Ballungsräumen, die Stärkung der Regionalbahnen in Zusammenarbeit mit den Bundesländern und die weitere Elektrifizierung des Streckennetzes. So sollen bis 2030 50 km Bahnstrecke elektrifiziert werden. 1 Mrd. EUR bekommen die Länder für Strecken im ländlichen Raum. Details zum Rahmenplan stellen die Ministerin und der ÖBB-Chef Andreas Matthä am Freitag, den 16.10.2020, vor. (cm)

Quelle: eurailpress

Rahmenplan - Klimaschutzministerin Gewessler bringt größtes Bahnpaket aller Zeiten auf Schiene
17,5 Milliarden Euro von 2021 bis 2026 in das ÖBB-Netz - Gewessler: ,,Ansage im Kampf gegen Klimakrise"
Wien (OTS) - In den kommenden sechs Jahren werden in Österreich 17,5 Milliarden Euro in den Ausbau von Bahn-Infrastruktur investiert. Das wurde im ÖBB-Rahmenplan für die Jahre 2021 bis 2026 festgelegt, den der Ministerrat heute, Mittwoch, beschlossen hat. ,,Mit dem neuen ÖBB-Rahmenplan bringen wir das größte Bahnpaket auf Schiene, das die Republik je gesehen hat. Mehr als 17 Milliarden Euro für Bahnprojekte im ganzen Land sind eine Ansage im Kampf gegen die Klimakrise", sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Schwerpunkte des Rahmenplans sind der Ausbau des Nahverkehrs in den Ballungsräumen, die Stärkung der Regionalbahnen in Zusammenarbeit mit den Bundesländern und die weitere Elektrifizierung des Streckennetzes.

Um der wachsenden Bevölkerung in den Ballungsräumen Rechnung zu tragen und mehr Fahrgäste transportieren zu können, muss die Infrastruktur modernisiert und ausgebaut werden. So werden etwa auf der S-Bahn-Stammstrecke in und rund um Wien Bahnsteige von 160 auf 220 Meter verlängert, um längere Züge mit zusätzlichen Waggons zu ermöglichen. Darüber hinaus werden in Zukunft noch kürzere Intervalle (2,5 Minuten) gefahren, die Zahl der Züge erhöht sich so von 20 auf 26 pro Stunde und Richtung. Im Ballungsraum Linz wird die Weststrecke ausgebaut und so dichtere Takte ermöglicht. Rund um Salzburg, Innsbruck und im Kärntner Zentralraum werden Bahnhöfe und Strecken modernisiert und attraktiviert. Graz wird vom Ausbau der Koralmbahn, Südbahn und Steirischen Ostbahn profitieren.

Gemeinsam mit den Bundesländern wird in die für den ländlichen Raum besonders wichtigen Regionalbahnen investiert. Hier werden Bahnhöfe und Haltestellen modernisiert, die Sicherheit von Eisenbahnkreuzungen erhöht und neue Kundeninformationssysteme installiert. Von 2021 bis 2026 wird mehr als eine Milliarde Euro fließen, die Länder steuern dazu Mittel bei.

Bis ins Jahr 2030 werden weitere 500 Kilometer Bahnstrecke elektrifiziert. Wo eine Elektrifizierung technisch nicht machbar oder wirtschaftlich nicht darstellbar ist, soll das Ziel einer vollständigen Elektrifizierung des Bahnverkehrs über Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien (Wasserstoff oder Akku) erreicht werden. Bis 2035 soll der Bahnverkehr am Netz der ÖBB komplett CO2-neutral sein. Derzeit werden schon 90 Prozent aller Verkehre auf dem Netz der ÖBB elektrisch gefahren.

SERVICE: Der ÖBB-Rahmenplan für die Jahre 2021 bis 2026 steht in Kürze unter www.bmk.gv.at zur Verfügung. Am kommenden Freitag wird Klimaschutzministerin Gewessler mit ÖBB-Chef Matthä detailliert in einer Pressekonferenz über den Rahmenplan informieren. Ein entsprechendes AVISO folgt.

Quelle: APA

Link:

ÖBB Rahmenplan 2021 bis 2023

Aus steirischer Seite mMn etwas ernüchternd:

bekannte Projekte:

Ausbau Messendorf inkl. Raaba:          2022 bis 2026 (2,5/11,2/15/13/2 Mio Euro pro Jahr)
Elektrifizierung Ostbahn:                      2023 bis 2027 (5,6/23/30/30/25 Mio Euro pro Jahr)        [das dauert also noch]
Ausbau Flughafenast Phase 2a:            2022 bis 2025 (6/14/36/24 Mio Euro pro Jahr)      [das liest sich für mich, wie der 2-gleisige Ausbau]

neu dazugekommen:

Elektrifizierung Zeltweg - Pöls:           2022 bis 2023 (5,6/12,2 Mio Euro pro Jahr)
Haltestelle Leoben Lerchenfeld:         2021 (4,9 Mio Euro pro Jahr)
Attraktivierung Ennstalbahn:              2022 bis 2027 (5,3/5,7/15/15/25/50 Mio Euro pro Jahr)

Attraktivierung Ennstalbahn:              2022 bis 2027 (5,3/5,7/15/15/25/50 Mio Euro pro Jahr)

Wäre schön wenn da endlich mal die Schleife Selzthal (wovon aber nicht auszugehen ist, weil ja nur von Stainach-Bischofshofen die Rede ist) sowie Streckenbegradigungen dabei wären, ich fürchte aber, dass es sich wieder nur um Bestandssanierungen handelt. Obwohl interessant wäre, was mit den insgesamt 105 Millionen in den letzten 4 Jahren geschehen soll 

Mir kommt es etwas viel vor, für "nur Kleinigkeiten". Um den Betrag erwarte ich mir ehrlicherweise schon etwas mehr.

Attraktivierung Ennstalbahn:              2022 bis 2027 (5,3/5,7/15/15/25/50 Mio Euro pro Jahr)

Wäre schön wenn da endlich mal die Schleife Selzthal (wovon aber nicht auszugehen ist, weil ja nur von Stainach-Bischofshofen die Rede ist) sowie Streckenbegradigungen dabei wären, ich fürchte aber, dass es sich wieder nur um Bestandssanierungen handelt. Obwohl interessant wäre, was mit den insgesamt 105 Millionen in den letzten 4 Jahren geschehen soll 

Die Schleife Selzthal kommt sicher nicht. Passt auch nicht in die Planungen für den integralen Taktfahrplan. Der ist ohne Schleife geplant. Selzthal wird dort auch Umsteigebahnhof für die Züge von/nach Salzkammergutbahn zu den IR von/nach Graz.

Jetzt kommt auch endlich die Haltestelle Leoben-Lerchenfeld! Angekündigt mit Pressefotos wurde sie bereits vor mehreren Jahren. Damals wurde der Eindruck vermittelt, dass der Baubeginn schon kurz bevorsteht.

Elektrifizierung Ostbahn kommt mit 2023-2027 ehrlich gesagt früher, als von mir erwartet.

Elektrifizierung Zeltweg-Pöls überrascht mich! Ist da so viel Güterverkehr, dass sich das auszahlt?

Wird in Raaba so viel geändert, dass man da wirklich vier Jahre Bauzeit hat? Ich dachte, dort wird eine Unterführung mit neuer Haltestelle und Verlängerung des zweigleisigen Abschnittes gebaut. Das sollte doch deutlich schneller möglich sein (ca. 2 Jahre)...

Aus steirischer Seite mMn etwas ernüchternd:

Naja, die großen Projekte (KAB, Semmering, große Bahnhöfe) sind ja im Endspurt, wenn die Ostbahnelektrifzierung innerhalb dieses Jahrzehnts kommt, dann ist das alles in Ordnung.

W.

Ich hätte mir die Elektrifizierung der Ostbahn schon gegen 2025 bzw zumindest zur Eröffnung der KAB erwartet. Erst vor wenigen Jahren hieß es noch 2023.

Ok, habe jetzt nicht im Kopf, welche Jahresangaben dazu bisher veröffentlicht wurden.

Ich habe es jetzt eher mit der GKB verglichen, wo ja auch nicht mehr die Rede davon ist, dass das gesamte Streckennetz bis zur Eröffnung der Koralmbahn fertig ist, sondern da nur Wettmannstätten-Wies und der Rest wird dann bis 2028 (oder war es 2029?) fertig.
Streckenlänge habe ich jetzt überschlagsmäßig als vergleichbar angenommen.
Dadurch war die Fertigstellung 2027 für mich eigentlich überraschend früh.

Ich hätte mir die Elektrifizierung der Ostbahn schon gegen 2025 bzw zumindest zur Eröffnung der KAB erwartet. Erst vor wenigen Jahren hieß es noch 2023.

Nehme an, dass die Fertigstellung der Elektrifizierung möglicherweise 2027 mit der Eröffnung des SBT und der vollen Entfaltung des neuen Fahrplansystems einhergeht.

W.

(...)
Jetzt kommt auch endlich die Haltestelle Leoben-Lerchenfeld! Angekündigt mit Pressefotos wurde sie bereits vor mehreren Jahren. Damals wurde der Eindruck vermittelt, dass der Baubeginn schon kurz bevorsteht.
(...)

Erfreulich dass diese Station nun kommt. Ja, die ersten Ankündigungen sind bereits länger her, das müsste gewesen sein wenn ich mich nicht täusche bevor die S-Bahn Obersteiermark (S8 und S9) in Betrieb ging (Dez. 2016).

Die Folien der Präsentation des Rahmenplans sind nun auch online:
https://presse.oebb.at/de/dam/jcr:ceb4e07b-002c-4c7f-a636-1b35e5517835/20201016_OeBB_Rahmen_Praesi_V25.pdf

...
Ausbau Flughafenast Phase 2a:            2022 bis 2025 (6/14/36/24 Mio Euro pro Jahr)      [das liest sich für mich, wie der 2-gleisige Ausbau]
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Ja, zumindest lt. Präsentation kommt ein zweigleisiger Ausbau.

Danke für den Link!

Interessant finde ich vor allem die Planungsprojekte. Ein durchgehender 2-gleisiger Ausbau Werndorf - Spielfeld-Straß scheint doch noch zu kommen. Neubau Bosrucktunnel ist auch interessant. Da scheinen die Wünsche der Landesregierungen vielleicht umgesetzt zu werden.
Hoffentlich findet man beide Projekte in einem zukünftigen Rahmenplan als Bauprojekte.


Ein großer Wehrmutstropfen ist allerdings, dass die Radkersburger Bahn weder in den Bauprojekten noch in den Planungsprojekten aufscheint. Mein Informationsstand ist nämlich, dass die Strecke entweder auf 30 min Kantenfahrzeit ausgebaut, oder eingestellt wird.
Damit scheint die Zukunft der Strecke leider besiegelt zu sein...

Danke für den Link!
(...)


Ein großer Wehrmutstropfen ist allerdings, dass die Radkersburger Bahn weder in den Bauprojekten noch in den Planungsprojekten aufscheint. Mein Informationsstand ist nämlich, dass die Strecke entweder auf 30 min Kantenfahrzeit ausgebaut, oder eingestellt wird.
Damit scheint die Zukunft der Strecke leider besiegelt zu sein...

Da ist die Frage in welchem Zeitraum der Ausbau oder gar Einstellumg angedacht wäre - schon im Zuge des neuen Rahmenplanes oder erst im Hinblick auf das Zielnetz 2040?

Soweit ich es in Erinnerung habe mit dem Integralen Taktfahrplan (Inbetriebnahme Semeringbasistunnel) bzw. auslaufen der aktuellen Verkehrsdienstleistungsverträge. Also spätestens 2029, wenn ich das richtig im Kopf habe.

Damit sich das ausgeht, müsste die Strecke zumindest bei den Planungsprojekten bereits aufscheinen.

 

Ein großer Wehrmutstropfen ist allerdings, dass die Radkersburger Bahn weder in den Bauprojekten noch in den Planungsprojekten aufscheint. Mein Informationsstand ist nämlich, dass die Strecke entweder auf 30 min Kantenfahrzeit ausgebaut, oder eingestellt wird.
Damit scheint die Zukunft der Strecke leider besiegelt zu sein...

Stimmt leider und diese Möglichkeit könnte immer eintreffen. Ehrlich gesagt glaube ich es aber nicht. Es wird nicht im Rahmenplan sein, weil selbst das Land noch lieber herumwurschtelt und nicht sagt, wohin man gehen will. Daher glaube ich eher an entweder Status quo beibehalten oder Attraktivierung.

Die Radkersburger Bahn ist nicht dabei, weil nicht Teil vom Zielnetz. Die Strecke muss/müsste das Land übernehmen und für einen Weiterbetrieb grundlegend herrichten (weil Oberbau komplett im Eimer und 30er-Kante für effizienten Betrieb notwendig). Dafür hätte die Steiermark Geld aus dem 300-Millionen-Konjunkturpaket für ÖV-Angbote und Regionalbahnen[1] haben können. Hätte, denn die Steiermark hat es - als einziges Bundesland - vergeigt, rechtzeitig eine entsprechende Wunschliste ans Ministerium zu schicken und geht somit leer aus.
[1] https://www.kommunalnet.at/2020/05/26/300-millionen-fuer-ausbau-des-oev-200-millionen-euro-fuer-gewaesseroekologie/