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Thema: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn (6219-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
S-Bahn kommt nach Kärnten

Ab Dezember wird es in Kärnten ein S-Bahnsystem geben. Die Nebenbahnlinien der ÖBB sollen besser ausgelastet und die Pendler dazu gebracht werden, auf öffentliche Verkehrssysteme umzusteigen.                
             
Drei Linien im Halbstunden- und Stundentakt

Insgesamt wird es bis Ende nächsten Jahres drei S-Bahn-Linien geben. Eine von St. Veit über Klagenfurt nach Rosenbach, eine von Bleiburg über Klagenfurt nach Feistritz im Rosental und eine von Spittal über Klagenfurt nach Friesach, die bereits im Dezember ihren Betrieb aufnehmen wird.

Zwischen Villach und Klagenfurt werden die Züge im Halb-Stundentakt verkehren, zwischen Villach und Spittal, bzw. Klagenfurt und Friesach im Stundentakt.
                             
ÖBB erhofft sich zwei Mio. mehr Fahrgäste

Einem Großteil der derzeit 100.00 Kärntner Pendler soll so ein Umstieg auf die Bahn erleichtert werden. Insgesamt werden zusätzliche 310.000 Bahnkilometer und 60 zusätzliche Verbindungen angeboten, so LH Verkehrsreferent Gerhard Dörfler. Die ÖBB erhofft sich davon zwei Millionen mehr Fahrgäste pro Jahr.
                               
Dörfler: "Nebenbahnen werden gestärkt"

In anderen Bundesländern, konkret in Niederösterreich, werde über die Einstellung der Nebenbahnen diskutiert. In Kärnten gewinnen sie gerade durch das S-Bahn-Konzept an Bedeutung, so Dörfler: "Wir haben erstmals einen quasi innerstädtischen oder stadtähnlichen Taktverkehr in der Fläche. Damit ist auch klar, dass die entsprechenden Nebenbahnen gestärkt werden."
               
"Kein zusätzliches Budget notwendig"
     
Finanziert wird das S-Bahnsystem vom Land, dem Verkehrsverbund und durch Mittel aus den Klimaschutzfonds, sagte Finanzreferent Harald Dobernig.

Im Jahr müsse ein Volumen von 2,2 Mio. Euro aufgebracht werden. Bis zum Jahr 2016 sei dafür kein zusätzliches Budget notwendig. Nachtragsvoranschläge werden auch keine gebraucht. Durch gezielte Umschichtungen sei es gelungen, den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken.


Quelle: ORF Kärnten
[/quote]
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #1

Wird zwar ein langer Weg aber immerhin ist man auch in Kärnten für die Schiene. :)
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #2
Schön zu hören; immerhin waren noch vor wenigen Jahren einige Bahnlinien in Kärnten von der Einstellung bedroht. Wie es aussieht, geht der Trend der Attraktiverung des Schienenverkehrs ganz von West nach Ost, vielleicht erreicht es auch einmal Niederösterreich, wenn Niederösterreich von der Pröll'schen Bahneinstellungsdiktatur erlöst ist.

Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #3
Die "S-Zeit" vergeht wie im Zug

Knapp zwei Monate ist die neue S-Bahn nun auf Schiene. Die Kleine Zeitung ist auf der Strecke Friesach-Sankt Veit mitgefahren und berichtet über die Erfahrungen.



Nein, Gerhard Dörfler zwickt nicht die Karten in der S-Bahn. Der Landeshauptmann ziert zwar die Werbeplakate für die neueste Errungenschaft im öffentlichen Verkehr Kärntens, den fahrenden Betrieb sichert aber weiterhin das ÖBB-Personal. Allerdings fast nur hinter den Kulissen.

"Man wartet nur darauf, dass etwas passiert", sagt der Zugführer der S-Bahn von Friesach nach Klagenfurt. Er meint damit, dass in den meisten dieser Züge kaum noch Schaffner mitfahren. Wenn etwas passiert, muss er ausrücken. "Der Zug steht dann still, bis die Störquelle beseitigt ist." Feueralarme, die durch verbotenes Rauchen ausgelöst werden, oder betrunkene Fahrgäste am Wochenende sind besonders gefürchtet bei der lenkenden Zunft. Die hat es seit der Einführung der S-Bahn ohnehin nicht leichter; durch die Verdichtung des Fahrplans müssen sie mehr Fahrten erledigen. Mehr Personal gebe es dafür nicht. "Da kommt es schon vor, dass man fünfeinhalb Stunden durchgehend auf der Strecke ist. Ohne Trink- oder WC-Pause."

Die Passagiere auf der neuen "S1"-Strecke zwischen Spittal, Villach, Klagenfurt, St. Veit und Friesach kriegen von den Alltagsproblemen des Führerstands freilich wenig mit. Die meisten sind froh über die bessere Anbindung und den höheren Takt. "Wir sind sehr froh darüber, dass die S-Bahn so gut angenommen wird. Seit der Einführung haben wir rund 15 Prozent mehr Fahrgäste", sagt Christoph Posch. Der ÖBB-Sprecher freut sich darüber, dass "pro Tag nun mehrere tausend Kärntner zusätzlich mit der Bahn unterwegs sind." Im Jänner habe man die mit Abstand höchsten Verkaufszahlen in den letzten Jahren gemessen.

100-Jährige am Automaten

Und damit auch den höchsten Umsatz. Dass mit der S-Bahn auch Geld verdient wird, dafür sorgt ein "flexibles Team" von Fahrscheinkontrolleuren. Die Damen und Herren legen Wert darauf, nicht als Schaffner bezeichnet zu werden, denn: "Wir verkaufen keine Fahrkarten mehr. Zustieg nur noch mit gültigem Fahrschein", sagt einer der Kontrolleure. Er hat seinen Dienst um 6 Uhr 21 begonnen und kontrolliert auf der Strecke Klagenfurt - Villach. Erst um 21 Uhr kann er seinen Kartenzwicker wieder einpacken. Bis dahin trifft er auf viele ehrliche Zugfahrer und "nur wenige Spekulanten. Die Ticketautomaten machen kaum noch jemandem Schwierigkeiten, am wenigsten alten Leuten." Die hätten ihre Schwellenangst längst überwunden, außerdem gebe es Schulungen für Senioren. "Mich hat sogar einmal ein 101-jähriger Mann an einen Automaten zitiert, damit ich ihm das System erkläre. Er hat es sofort gecheckt." Anders als die beiden älteren Herren, die sich am Klagenfurter Hauptbahnhof mit dem "Blechtrottel" herumschlagen mussten - bis ihnen zwei junge Mädchen zu Hilfe eilten.

Wenn man es dann in den Zug geschafft hat, bleibt nur mehr wenig Grund zur Klage: Arbeitswütige suchen beispielsweise vergeblich Steckdosen für ihre Laptops (denn sonst wäre dieser Artikel sogar live vor Ort entstanden). Dafür: moderne, saubere Garnituren, Ruhezonen für Stressgeplagte, 98 Prozent Pünktlichkeit bei Zügen der S-Bahn.

Wie diese Pünktlichkeit zustande kommt, führt der Lokführer in Friesach vor Augen. Obwohl er zehn Minuten auf einen Anschlusszug warten muss, bringt ihn das nicht aus der Ruhe: "Muss ich eben mehr Gas geben."


Quelle: Kleine Zeitung

Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #4


Wie diese Pünktlichkeit zustande kommt, führt der Lokführer in Friesach vor Augen. Obwohl er zehn Minuten auf einen Anschlusszug warten muss, bringt ihn das nicht aus der Ruhe: "Muss ich eben mehr Gas geben."

Macht ja gleich einen ganz sicheren Eindruck. ::)

  • 4010
Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #5



Wie diese Pünktlichkeit zustande kommt, führt der Lokführer in Friesach vor Augen. Obwohl er zehn Minuten auf einen Anschlusszug warten muss, bringt ihn das nicht aus der Ruhe: "Muss ich eben mehr Gas geben."

Macht ja gleich einen ganz sicheren Eindruck. ::)


Macht jeder Österreicher im Auto so - von daher glaube ich kaum, dass da jemand Bedenken kriegt...

Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #6
Was wirklich auffällt, auf der S1 setzt man recht oft 4023er ein, damit kann auch sein, dass man zwischen Villach Hbf - Klagenfurt Hbf stehen darf.
LG TW 581

Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #7
In den Sommerferien fährt die S-Bahn in Kärnten am Wochenende bis ca. 3 Uhr.  :one:

http://www.fahrgast-kaernten.at/data/download/magazine_2/90_nightline_2011_fahrplan.pdf
LG TW 581

Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #8

Was wirklich auffällt, auf der S1 setzt man recht oft 4023er ein, damit kann auch sein, dass man zwischen Villach Hbf - Klagenfurt Hbf stehen darf.


Ich verstehe ohnehin nicht, warum man diese 4023 nicht in Wien auf der S45 einsetzt. Die 4024-Einfachzüge dort sind trotz (oder gerade wegen) der Taktverdichtung im Vorjahr oft überfüllt, für 2x 4024 sind einige Bahnsteige zu kurz, aber 2x 4023 sollte sich ausgehen und würde immerhin ca. 50% mehr Kapazität bringen.

Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #9

Ich verstehe ohnehin nicht, warum man diese 4023 nicht in Wien auf der S45 einsetzt. Die 4024-Einfachzüge dort sind trotz (oder gerade wegen) der Taktverdichtung im Vorjahr oft überfüllt, für 2x 4024 sind einige Bahnsteige zu kurz, aber 2x 4023 sollte sich ausgehen und würde immerhin ca. 50% mehr Kapazität bringen.


Dann braucht man aber einen Zub. Das will man nicht nur auf dieser Strecke unbedingt vermeiden! Deswegen fahren am Wochenende auch auf der Stammstrecke viele Züge nur mit einfacher Garnitur, was vor allem auf der S7 zu Problemen führt.

Außerdem wird auch ein 4023-Tandem in Hütteldorf zu lang sein!


Zum eigentlichen Thema: Ab August solls ja auch mit der S3 nach Feistritz losgehen! Man darf gespannt sein!

Lg
  • Zuletzt geändert: Juni 15, 2011, 19:28:30 von J. 1042

Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #10
Neue S-Bahn-Verbindungen für Kärnten
Spätestens ab Herbst bricht auch zwischen Klagenfurt und Weizelsdorf im Rosental das S-Bahn-Zeitalter an. Im Stundentakt sollen die Züge fahren. Im Dezember folgt die S-Bahn zwischen St. Veit, Feldkirchen, Villach und Rosenbach.
                     
S-1: Täglich 4.000 Passagiere zusätzlich
Seit einem halben Jahr ist die S-1 zwischen Friesach, Klagenfurt und Spittal an der Drau auf Schiene. Der Zuwachs an Passagieren beträgt 16 Prozent, sagen die ÖBB. 4.000 Passagiere fahren zusätzlich täglich mit dem Zug.
                     
S-3 zwischen Rosental und Klagenfurt
Vor wenigen Jahren wurde noch über das Zusperren von Strecken diskutiert. Nun soll es bis zum Ende des Jahres drei S-Bahnlinien in Kärnten geben.

Die geplante Einführung der S-Bahn am 1. Juli ins Rosental kann aus verkehrsplanerischen Gründen nicht eingehalten werden, sagen die ÖBB. Spätestens aber ab Schulbeginn im Herbst soll die S-3 zwischen Weizelsdorf im Rosental und Klagenfurt dann aber im Stundentakt verkehren.
                     
2.000 Kunden sollen täglich mit S-Bahn fahren
Unsinnige Parallelverbindungen von Zug und Bus werde es dann nicht mehr geben, sagen die ÖBB. Die Busse aus Ferlach und den Umlandgemeinden dienen künftig als Zubringer zum Zug.

Damit soll eine gute Auslastung der Züge erreicht werden, sagte Manfred Oberrauner von den ÖBB: "Wir gehen davon aus dass im Rosental - wenn das Konzept funktioniert - an die 2.000 Kunden pro Tag erreichbar sind. Das ist ein wesentlicher Effekt für die Umwelt."
                        
S-2 zwischen Rosenbach und St. Veit
Im Dezember startet dann die S-Bahn zwischen Rosenbach, Villach, Feldkirchen und St. Veit. Hier sollen die beiden Regionen Faaker See und Ossiacher See verbunden werden. Im wesentlichen fährt die S-2 an Werktagen im Stundentakt.

Oberrauner: "Und zwar erfolgt diese Verbindung in einer Durchmesserlinie durch Villach, das ist eine ziemlich ideale Linienführung. Wir glauben, dass wir damit nicht nur Pendler, sondern auch Touristen ansprechen werden."
                        
6,5 Millionen Euro bis 2015
Alle Langsamfahrstellen werden beseitigt. Daher wird es im Herbst Streckensperren zwischen St. Veit, Villach und Feldkirchen geben.

Das Land Kärnten nimmt für die S-Bahn 1,3 Millionen Euro jährlich in die Hand, vorerst bis 2015. Doch ÖBB und Land sind zuversichtlich, dass ein dichtes Angebot auch viele Bahnkunden anlockt.

LH Gerhard Dörfler (FPK): "Die Passagiere sollen die S-Bahn verstärkt benutzen und wir werden die Entwicklung genau beobachten, um auch Defizite - die es durchaus geben kann - zu verbessern. Vor allem die Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger werden wir verstärkt ins Auge fassen, damit wir dann 2015 sagen können, die Einführung ist gelungen und wir können, zumindest in den Zentralräumen, moderne, umweltfreundliche Verkehre anbieten."
               
Passagiere zum Umsteigen ermuntern
Auf den Strecken die starten, wird die Auslastung vorerst nicht sehr hoch sein. Auch zusätzliche Park and Ride Anlagen werden notwendig sein.

Oberrauner: "Verkehrslösungen sind meistens langfristige Lösungen. Das heißt, wir brauchen langfristig stabile Strukturen, um den Umdenk- und Umstiegsprozess zu begleiten und zu unterstützen. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir mit der Einführung des Kärnten Taktes und der S-Bahn ein Struktur haben, die es in Kärnten ermöglicht, diese langfristigen Planungsschritte zu setzen."

Quelle: http://oesterreich.orf.at/kaernten/stories/523557/
LG TW 581

Re: Klagenfurt bekommt eine S-Bahn
Antwort #11
Seit 1.August fährt die S 3 zwischen Klagenfurt und Weizelsdorf und gehört derzeit zu den kürzesten S-Bahn-Linien österreichweit. Geboten wird größtenteils ein Stundentakt, am Vormittag ist jedoch ein Taktloch zu finden. Sie gehört auch zu den wenigen S-Bahn-Linien die nur Mo-Fr verkehren. mfg