Tempo 20. Es geht noch langsamer. Planungswerkstatt will autofreie Altstadt und 20er-Zonen. Stadtrat Rüsch: "Leitprojekte kommen."Die gesamte Altstadt soll autofrei werden. Ringsherum sind als Puffer Begegnungszonen nach Schweizer Vorbild vorgesehen, in denen Tempo 20 gilt. 20er-Zonen soll es als Modellversuch auch noch um die Uni und in anderen Vierteln geben.
So soll Graz zur füßgängerfreundlichsten Metropole Österreichs werden. Nein, das sind keine Hirngespinste verträumter Fantasten, das ist eines der verbindlichen Leitprojekte der Planungswerkstatt "Zeit für Graz", dem groß angelegten Bürger-Beteiligungsprojekt von ÖVP-Planungsstadtrat Gerhard Rüsch.
Starker Tobak für Innenstadthandel, Zentrumsbewohner und Autofahrer. Denn das Ziel ist aus dem 100 Seiten starken Schlussbericht der Bürgerwerkstatt klar deklariert: "Möglichst ungestörter Bewegungsraum für Fußgänger und Radfahrer. Vom Kfz-Verkehr ungestörtes Einkaufserlebnis."
"Die Leitprojekte der Planungswerkstatt sollen natürlich umgesetzt werden. Das war von Anfang an klar." ÖVP-Stadtrat Gerhard Rüsch
Die Vorteile laut "Bürger-Weisenrat": Reduktion von Verkehr und Luftverschmutzung. Die Nachteile aus Sicht zuständiger Magistratsabteilungen: Intensive Überwachung und Einschränkungen für City-Bewohner. Der Umsetzungszeitraum wird von den Fachbeamten mit 2 Jahren ab Entscheidung angegeben.
Wann die Entscheidung gefällt wird, weiß Stadtrat Rüsch: "Die Prioritätenliste soll in den nächsten Regierungsverhandlungen nach der Wahl fallen. Es war von Anfang an klar, dass diese Leitprojekte der Planungswerkstatt von der Politik auch umgesetzt werden."
"Andernfalls wären die Kosten von 600.000 Euro für dieses VP-Beteiligungsprojekt schwer zu argumentieren", meint SP-Klubchef Karl-Heinz Herper, der dennoch Bedenken hinsichtlich der Realisierung anmeldet: "Die Bürger haben gute Arbeit geleistet, aber ich frage mich, wie die Umsetzung gelingen soll." Immerhin gebe es im Rathaus trotz guten Sanierungskurses nach wie vor kein Füllhorn, um all die Ideen zu finanzieren.
50 LeitprojekteDer Prozess: Eineinhalb Jahre lang haben rund 1300 Bürger Ideen gesammelt und sich auf 50 Leitprojekte für Graz geeinigt.
Die Leitprojekte: Verkehrsberuhigung liegt den Grazern am Herzen. Als Leitprojekt fordern sie die autofreie City, Tempo-20-Zonen und Shared Spaces - das sind verkehrsberuhigte Zonen ohne Straßenregeln, in denen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt "sanft" mobil sein sollen.
Grünraum und Umwelt: Der Erlebnisraum Mur soll mehr ins Stadtbild rücken und samt Kajakzentrum ausgebaut werden. Die Bürger wollen mehr Parks, die die Stadt Graz ankaufen soll (Erweiterung ORF-Park, Stadtpark-West auf den Reininghausgründen, etc.).
Platzgestaltung: Attraktivierung der Annenstraße, Umbau Dietrichsteinplatz, lebendige Bezirkszentren mittels Platzgestaltungen.
Jugend: Betreuung auf Bezirkssportplätzen, Schaffung von Abenteuerspielplätzen.
Quelle:
derGrazer vom 4. November 2007, Bericht von Bernd Hecke
http://www.graz.at/cms/beitrag/10062689/422020/http://www.zeit-fuer-graz.athttp://www.zeit-fuer-graz.at/wcms/Clients/103200659101311/Documents/347/070702_projektdirekt_konsenspapier.pdf
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.