Mit Nagl-Masken über dem Gesicht warf die rund zehnköpfige Gruppe Flugzettel von der Galerie im Rathaus. Politisch: Die Bestandsrechte des Andreas-Hofer-Platzes gehen von Shell an die Baufirma Acoton.

Plötzlich segelten A6-große Flugzettel von der Galerie in den Sitzungssaal des Gemeinderates hinunter. Verwundert blickten die Stadtregierer und Abgeordneten nach oben - dort bekamen sie eine rund zehnköpfige Truppe zu Gesicht, die sich jeweils Nagl-Masken über den Kopf gezogen hatten. VP-Bürgermeister Siegfried Nagl ließ die Sitzung unterbrechen, seine wandelnden Kopien wurden von den Feuerwehrbeamten vor Ort wieder hinausbegleitet.

Des Rätsels Lösung. Beim Blick auf die Flugzettel löste sich das Rätsel, wer sich hinter den Masken verbarg: Es handelte sich um dieselbe Gruppe, die heuer schon zwei Häuser in Graz besetzt hatte und die Einrichtung eines autonomen Kulturzentrums fordert.

Politik. Nach dem kurzen Zwischenfall widmeten sich die Mandatare wieder der Politik. So wurde der Wechsel der Bestandsrechte für den Andreas-Hofer-Platz von Shell an die Acoton um kolportierte 12,5 Millionen Euro einstimmig abgesegnet. Die Stadt bekommt damit einen neuen Ansprechpartner, wenn sie daran geht, den von VP-Stadtrat Gerhard Rüsch als "Schandfleck" bezeichneten Platz neu zu gestalten. Liegenschaftreferent Wolfgang Riedler (SP): "Diese Transaktion bedeutet nichts anderes, als dass die Tiefgarage auf dem Andreas-Hofer-Platz jetzt der Acoton gehört. Was und ob überhaupt darüber etwas passiert, ist einzig und allein Sache der Stadt. Ich will keine zweite Thalia."

Acoton. Dass die Firma Acoton so happig auf die Bestandsrechte war, liege aber wohl nicht nur an der Garage, wird vermutet. Geschäftsführer Gerald Gollenz hat auch gegenüber der Kleinen Zeitung schon mehrmals über Projekte an diesem Standort gesprochen, die er im Kopf habe. "Die Erfahrungen mit Gollenz und Acoton bei der Thalia lassen nicht unbedingt Gutes erwarten", äußert Grünen-Gemeinderätin Lisa Rücker Bedenken und fordert die Stadtregierung auf, initiativ zu werden.

Platznot in VS Afritsch. Diskutiert wurde auch über die Platznöte der wachsenden Volksschule Afritsch in der Marschallgasse, die auch die GIBS beherbergt. Im einstimmig angenommenen Antrag wurden Land und Bund aufgefordert, ab dem Schuljahr 2008/09 geeignete Ersatzräume für die GIBS zur Verfügung zu stellen. "Ich sehe als einzige Lösung die ehemalige Pädak in Eggenberg. Sonst weiß ich nicht weiter", so Schulstadtrat Werner Miedl (VP).

HANS ANDREJ, GERALD WINTER

Quelle: www.kleine.at


Das man da so einfach reinkommt. 

Die stehen auf die grazer fledermaus genauso wie ich  

LG Hans