AUAStreckennetz Graz-Wien wird ab März ausgedünntDie marode AUA wütet mit dem Sparstift in den Bundesländern - betroffen sind sechs Prozent der gesamten Flüge nach Wien.
Das hatten Insider befürchtet: Der Sparkurs der flügellahmen heimischen Airline Austrian Airlines geht zuallererst auf Kosten der Passagiere. Ab März dünnt die AUA ihr Flugnetz radikal aus, es betrifft Auslandsdestinationen gleichermaßen wie Inlandsflüge, zum Beispiel von Graz und Klagenfurt nach Wien. Bis zu zehn Prozent des Streckennetzes im Inland werden eingespart.
115 Millionen Einsparung. "Die AUA muss 225 Millionen Euro abspecken. Die Einsparungen gehen quer durch das Streckennetz", erklärt die Pressesprecherin des Unternehmens, Pia Stradiot. Dabei hat man sich jene Strecken herausgepickt, die auf den ersten Blick am unrentabelsten erscheinen und jene Monate, die am wenigsten frequentiert sind. Im Falle von Graz betrifft das Nachmittagsflüge an Samstagen im März, April, Juli, August und September und Mittagsflüge am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von April bis August. Damit möchte die AUA vorderhand 115 Millionen Euro einsparen.
Nahezu unüberblickbar. Dass diese Ausdünnung für Kunden nahezu unüberblickbar wird, gibt Stradiot zu: "Da muss man sich eben auf der Homepage informieren, dort werden alle Flüge ausgeworfen", rät sie und verteidigt pflichtgemäß das Sparmodell. "Die Inlandsdestinationen sind nicht grundsätzlich in Gefahr".
"Streng limitiert". Die wirtschaftliche Situation erfordere aber eine Ausdünnung, die streng zeitlich begrenzt sei, man habe bewusst Destinationen herausgesucht, die schlecht frequentiert waren. Den Schwarzen Peter teilt die Pressesprecherin den Passagieren zu: "Wären die Steirer mehr mit der AUA geflogen, ginge es uns besser. Wir können es uns nicht leisten, leer zu fliegen". Ein Grund für die Verweigerung war in der Vergangenheit mitunter die hohe Preispolitik der AUA.
Teilzeitarbeit. Vom Sparpaket sind auch Mitarbeiter der AUA am Flughafen Graz-Thalerhof betroffen. Es geht ums Aussetzen von Pensionskassen, einen temporären Gehaltsverzicht, eine Arbeitszeitflexibilisierung bis hin zur Teilzeitarbeit. "Alle AUA-Mitarbeiter sind betroffen. Auch das Management verzichtet auf zehn Prozent seiner Gagen", sagt Stradiot.
Nicht ganz nachvollziehbar. Während Insider fürchten, dass die Strecken Graz-Wien und Linz-Wien à la longue überhaupt dem Sparstift zum Opfer fallen, stellt Stradiot dies in Abrede. "Von einer gänzlichen Streckenstreichung war nicht die Rede". Warum die AUA gerade das Inlands-Streckennetz aufs Korn nimmt, ist nicht ganz nachvollziehbar. Neben den Pendlern frequentierten vor allem Zubringerpassagiere ins AUA-Streckennetz die Flieger der Austrian Arrows.
ELISABETH TSCHERNITZ-BERGER
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http://www.kleinezeitung.at/steiermark/1770196/index.do