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Thema: Alternative zu Hochhäusern (5579-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Torx
Alternative zu Hochhäusern
Da das Thema wieder aktuell ist möchte ich hier noch einige gesammelte Beispiele zeigen, dass es nicht Hochhäuser braucht um eine entsprechende Dichte zu erreichen:

Beispiel aus Amsterdam:
http://www.west8.nl/projects/borneo_sporenburg/
http://www.uni-stuttgart.de/si/grundstudium/beispiele/pp_borneosporenburg.pdf

Französisches Viertel Tübingen:
http://www.tuepedia.de/index.php/Franz%F6sisches_Viertel
Statt große Investoren einzuladen, wird ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt [...] Das Konzept sieht neben der räumlichen Strukturierung vor allem eine kleinteilige Blockrandbebauung vor, die von privaten Baugruppen genutzt werden sollen.

Angehängt dann auch noch Beispiele aus Berlin (dank an den Forenuser der das hier mal gepostet hat), sowie ein Beispiel aus Kopenhagen.


Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #1
Waagrechte Hochhäuser mit dem kleinen Nachteil, dass sie mehr Platz beanspruchen --> verdichteter Flachbau hurra wir kommen...
Ausserdem optimal zur Ghetto-Bildung
CCP Wrangler : EVE is a dark and harsh world, you're supposed to feel a bit worried and slightly angry when you log in, you're not supposed to feel like you're logging in to a happy, happy, fluffy, fluffy lala land filled with fun and adventures, that's what Hello Kitty Online is for.

Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #2
Alternativen - historisch betrachtet:
Werkbundsiedlung Wien,
die
Siedlung Lockerwiese,
die
Malfatti-Siedlung,
oder auch die
Ostmarksiedlung,
um nur ein paar Beispiele zu nennen...
Se srdečným pozdravem, SC Pendolino

  • Ch. Wagner
Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #3
... oder die Gemeindebauten wie der Karl Marx Hof.

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #4

... oder die Gemeindebauten wie der Karl Marx Hof.

LG! Christian
Natürlich, keine Frage!!
Se srdečným pozdravem, SC Pendolino

Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #5

Waagrechte Hochhäuser ...


:rock:

Tschuldigung bitte, aber das schaut wirklich genau so aus!
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #6
Ja, finde es ist wirklich zielführender höher zu bauen, aber dafür die unbebauten Flächen ordentlich "durchzugrünen" - Gruss B
CCP Wrangler : EVE is a dark and harsh world, you're supposed to feel a bit worried and slightly angry when you log in, you're not supposed to feel like you're logging in to a happy, happy, fluffy, fluffy lala land filled with fun and adventures, that's what Hello Kitty Online is for.

Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #7

Ja, finde es ist wirklich zielführender höher zu bauen, aber dafür die unbebauten Flächen ordentlich "durchzugrünen" - Gruss B


Naja, es ist ja nicht nur der Abstand zwischen den Gebäuden, der größer werden muss. Auch im Gebäude geht mit zunehmender Höhe immer mehr Fläche für die Erschließung drauf. Das Treppenhaus muss auf eine größere Personenzahl ausgelegt werden, man braucht Aufzüge und fettere Steigschächte.

Meine Firma ist z.B. gerade in den Wiener Ares-Tower gezogen: da gehen in jedem Stockwerk gut 200m² für die Aufzüge und Fluchttreppen drauf (und die 8 Aufzüge sind eigentlich schon fast unterdimensioniert für die insgesamt 30 Stockwerke) - das ist ca. 1/7 der Gesamtfläche, und der Wert ist im Vergleich sogar schon recht gut; ich hab im Zuge der Umzugsplanungen Grundrisse von mehreren Wiener Bürotürmen studiert, beim Andromeda-Tower gleich daneben ist es z.B. knapp ein Viertel der Grundfläche!
  • Zuletzt geändert: Februar 08, 2014, 01:01:51 von invisible

  • 4010
Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #8

Ja, finde es ist wirklich zielführender höher zu bauen, aber dafür die unbebauten Flächen ordentlich "durchzugrünen" - Gruss B


Was meinst du mit höher? Hochhaushöhe? Das schafft aber keine Qualitäten, die wir von der europäischen Stadt gewohnt sind, und die wir möchten (und zwar die kompakte Stadt!). Große, weite Grünflächen sind nicht immer und überall von Vorteil - sei es im Bezug auf Pflege und Ausgestaltung, oder auch einfach aufgrund der Quantität: Das gibt dann ein zu viel an Grünraum in der Stadt, wer soll den nutzen? Mehr heißt nicht unbedingt besser, es kommt auch auf die Qualitäten an. Vergleiche die WG-Partys, am spannendsten waren die Festln immer dann, wenn alle in der Küche standen ;D Das führt dann auch zu Sachen wie der Donauplatte in Wien: Nachdem es rundherum mehr als genug Grünraum gibt (Donauinsel, Donaupark) wurden die Flächen in der Donaucity nicht begrünt (wieso auch und wer soll das zahlen und pflegen?). Und diese Freiflächen sind der absolute Horror.

Und auch wenn Hochhäuser viel Grünraum ermöglichen: Im gleichen Zuge erschweren sie die Nutzung von diesen - denn je höher die Häuser, desto weiter die Wege, desto unattraktiver wird es auch, einmal schnell raus zu gehen.

Auf die anderen Punkte gehe ich jetzt gar nicht mal ein, aber in den letzten 120 Jahre wurde eh schon von verschiedensten Leuten vieles dazu gesagt. Und dennoch, eine Lösung, eine perfekt Bebauungsform für die Stadt gibt es aber nicht, ein Dogma, das immer zutrifft, genauso wenig. Höher bauen kann durchaus zielführend sein - das aber nur bis zu einem gewissen Grad (sowohl in der Höhe als auch in der Menge) und das auch nur unter gewissen Voraussetzungen. Sonst ist man schnell bei den vielen Nachteilen, die hoch bauen mit sich bringt.

Was ich mir als hoch bauen einreden lasse, sind z.B. gründerzeitliche Strukturen. So "hoch" kann man bei sinnvollen Straßenbreiten ja aufgrund der Belichtungsproblematik heutzutage nicht (bzw. kaum - mit Laubengang und größeren Höfen müsste man die Bauordnung austricksen können) mehr bauen, deswegen gibt es ja so viele von den "waagrechten Hochhäusern".

Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #9
Der Vorteil der "liegenden Hochhäuser" ;), also einer konsequenten Blockrandbebauung ist ja sicher auch, dass diese einen zum Straßengeviert hin abgeschlossenen, begrünten Innenhof mit guter Luft und relativer Ruhe ermöglichen (Baulücken sollten geschlossen werden, Parkplätze im Innenhof sollten tabu sein.). Ein vielleicht nicht ganz unbedeutender Vorteil ist für mich auch, dass Gebäude mit sagen wir vier, fünf, sechs, sieben Stockwerken im Notfall rasch evakuiert werden können. Die gezeigten Beispiele aus Berlin und Kopenhagen demonstrieren das sehr gut.

  • Torx
Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #10

Ja, finde es ist wirklich zielführender höher zu bauen, aber dafür die unbebauten Flächen ordentlich "durchzugrünen" - Gruss B


Gerade die Grünflächen zwischen Hochhausbauten sind oft Grünflächen die mn nicht wirklich nutzt. Sieht man zum Beispiel am Berliner Ring. Während sich am ehesten noch am Kinderspielplatz ein paar Leute finden sind die Grunflächen zwischen den Hochhäusern meist leer.

Ein wesentlicher Vorteil von der modernen Blockrandbebauung ist die Kleingliedrigkeit und individuelle Ausgestaltung. Dadurch werden auch die Bereiche besser genutzt. Es braucht dazu alledings eine lebendige Baugruppenszene mit kleineren Bauträgern, statt weniger Bauträger die das Baugeschehen in der Stadt beherrschen.

Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #11
Stadt bedeutete zumindest früher Häuserschluchten in denen man sich bewegt, sowie es eben bei uns im Stadtzentrum der Fall ist. Heute meinen viele eine Stadt als Streusiedlung bauen zu müssen, indem man Hochhäuser irgendwie in eine Wiese stellt. Wahrscheinlich damit man von jedem Fenster aus den Verkehrslärm gut hören kann. Was hier einer als verdichteten Flachbau bezeichnet würde ich als Blockrandbebauung bezeichnen, und man kann dieselbe Dichte wie mit Hochhäusern erreichen, man muss ja nur den Blockrand entsprechend hoch bebauen und den grünen lärmgeschützten Innenbereich entsprechend großzügig bemessen. Aber das gilt eben als Bauart des 19. Jahrhunderts und weil wir schon im 21. Jahrhundert leben, müssen wir das anders machen, auch wenn es um vieles schlechter ist.
Da werden sogar aus der Blockrandbebauung in der Münzgrabenstraße Häuser herausgebrochen (wahrscheinlich meinen die Planer das sei eine Behübschung der Münzgrabenstraße), damit man zu den dahinter liegenden irgendwie in der Wiese stehenden Neubauten zufahren kann, als ob es da keine intelligenteren Lösungen gäbe. Auch das Bauen in normal zur Straße verlaufenden Zeilen wie in der Moserhofgasse, eine Erfindung des 20. Jahrhunderts, ist eine schlechte Lösung. Beim Mindestabstand nach steirischer Bauordnung, das ist die jeweilige Anzahl der Stockwerke+2m, ergibt sich bei 5-Stökigen Häuserzeilen ein Abstand von 14 m.Toll. Da sieht man wenigstens was der Nachbar gegenüber heute kocht.
Unsere Stadtplaner und Architekten wissen offensichtlich schon warum sie sich mit bei derartigen Neubauten verdientem Geld dann lieber eine Wohnung in einem Gründerzeitviertel kaufen.
Ja, ja die gute alte Zeit ...

Re: Alternative zu Hochhäusern
Antwort #12
Man kann es auch anders formulieren: Nur weil die klügsten Köpfe bereits im 19. Jahrhundert erkannt haben, dass der urbanste Städtebau mit den höchstmöglichen Vorteilen an Lebensqualität in der Blockrandbebauung liegt, muss man nicht im 20./ 21. Jahrhundert dümmer sein und so tun, als ob das Rad noch immer nicht erfunden wäre...