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Thema: Schengen-Erweiterung: Grenzen zu Österreich gefallen  (4446-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Schengen-Erweiterung: Grenzen zu Österreich gefallen
Seit Mitternacht gilt freie Fahrt von Tallin bis Lissabon. Künftig wird nur noch an der Grenze zur Schweiz und Liechtenstein kontrolliert. 


Mit der Erweiterung des Schengen-Raumes um neun EU-Neumitglieder sind am Freitag um 00.00 Uhr die Grenzkontrollen zwischen Österreich und seinen Nachbarländern Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Slowenien aufgehoben worden. Reisende von und nach Österreich werden damit nur noch an den Grenzübergängen zur Schweiz und Liechtenstein kontrolliert.

Neue EU-Außengrenze. Die nach Osten verschobene besonders gesicherte Schengen-Außengrenze verläuft nun mit Russland, Weißrussland, der Ukraine, Rumänien und Kroatien und wird von den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie Polen, der Slowakei, Ungarn, Slowenien und Malta gesichert. Innerhalb des Schengen-Raumes, dem nunmehr 22 der 27 EU-Staaten sowie die skandinavischen EFTA-Staaten Norwegen und Island angehören, gibt es keine Personenkontrollen an den Staatsgrenzen mehr. Für Österreich gilt das im Jahr 1985 im Luxemburger Weinort Schengen unterzeichnete Abkommen seit dem EU-Beitritt 1995. Die Grenzkontrollen zu Österreichs damaligen EU-Nachbarländern Deutschland und Italien fielen jedoch erst im April 1998.

Feiern an den "alten" Grenzen. Schon am Donnerstag fanden an mehreren nun aufgelassenen Grenzkontrollpunkten Feierlichkeiten zur Erweiterung des Schengen-Raumes statt. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) und sein slowakischer Amtskollege Robert Fico zersägten einen Grenzbalken am bisherigen Grenzübergang Berg/Petrzalka bei Preßburg, am Abend folgte am Grenzübergang Nickelsdorf zu Ungarn eine ähnlicher Akt Gusenbauers mit Premier Ferenc Gyurcsany.

Weitere Feiern. Am Freitag waren unter anderem eine Feier an der slowenisch-österreichischen Grenze beim Kärntner Karawankentunnel mit den Außenministern Ursula Plassnik (V) und Dimitrij Rupel vorgesehen. Die offiziellen EU-Feiern unter Beteiligung von Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, dem EU-Ratsvorsitzenden Jose Socrates und zahlreichen Regierungschefs und Ministern finden dann von Freitagvormittag bis Samstagabend nacheinander im deutsch-tschechisch-polnischen Länderdreieck bei Zittau, dem estnischen Tallinn, in Nickelsdorf sowie an der italienisch-slowenischen Grenze bei Skofije/Rabuiese statt.

Österreich-Ungarn. Symbolträchtig ist vor allem die Feier an der ungarisch-österreichischen Grenze. Dort hatten der damalige Außenminister Alois Mock und sein Amtskollege Gyula Horn nämlich am 27. Juni 1989 den Stacheldraht des Eisernen Vorhangs durchschnitten, was als Beginn der Wiedervereinigung des mehrere Jahrzehnte lang in einen westlichen und östlichen Block geteilten Kontinents galt. 

Quelle: www.kleine.at


Ich verstehe die Aufregung der Österreicher und mancher Politiker nicht. Organisiertes Verbrechen könnte zunehmen, muss aber nicht. Weiss nicht, ob gestern jemand den "Runden Tisch" in ORF2 angeschaut hat (das war die einzige ORF-Sendung, die ich betrachtet habe  ;D ). Wie gesagt: Ich kann die Aufregung nicht verstehen und stimme Gerhard Bauer? voll zu.

Für die Schengen-Erweiterung wurden 1Milliarde Euro bereit gestellt und die Sicherheit an den neuen Grenzen wurde entsprechend auf höchsten Standard ausgebaut. In ORF24 haben sie da einen solchen modern ausgestatteten Grenzübergang gezeigt. Entlang der Grenze wurden viele Wachtürme positioniert, welche mit Tag- und Nachtkameras ausgestattet wurden.

Soviel dazu.


Michael
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Schengen-Erweiterung: Grenzen zu Österreich gefallen
Antwort #1
Bin ja gespannt wie die Kriminalstatistik in einem halben Jahr aussieht.

SG
Grazer111
Liebe Grüße
Martin

  • GuiAra
Re: Schengen-Erweiterung: Grenzen zu Österreich gefallen
Antwort #2
Da fällt mir ein Satz eines österreichischen Kabarettisten ein der diesen schon mal bei der ersten Grenzöffnung Richtung westeuropa sagte:

"Macht die Grenzen zu, es zieht!"  ;D


Ich sehe die ganze Sache mit gemischten Gefühlen, sowohl Vorteile als auch Nachteile. Wenn die Aussengrenzen gut gesichert werden&die nicht mehr vorhandenen Grenzen zu Österreich auch, hab ich kein Problem.
Aber früher waren ja die ehemaligen Ostblockländer untereinander für ihre "durchlässigkeit" bekannt. Ob sich es sich jetzt bessert  wird sich herrausstellen.

Von Václav Klaus, der ja ein gegner der Grenzöffnung ist, kommt auch ein Interessanter Satz zu dem Thema:
"Ist es der Zeitgewinn einiger weniger es werd die Sicherheit aller zu riskieren?".....so oder so ähnlich war sein Ausspruch gegen die Grenzöffnung.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Schengen-Erweiterung: Grenzen zu Österreich gefallen
Antwort #3
Zitat
"Macht die Grenzen zu, es zieht!"  ;D


:hehe: :one: :hehe:

Zitat
Ich sehe die ganze Sache mit gemischten Gefühlen, sowohl Vorteile als auch Nachteile. Wenn die Aussengrenzen gut gesichert werden&die nicht mehr vorhandenen Grenzen zu Österreich auch, hab ich kein Problem.


Eben...

LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Schengen-Erweiterung: Grenzen zu Österreich gefallen
Antwort #4

Bin ja gespannt wie die Kriminalstatistik in einem halben Jahr aussieht.


Ob diese statistik damals in Deutschland auffaellig gestiegen ist, als sie sich aufgeregt hatten, weil Oesterreich dazugekommen war? Die Bayern hatten sich ja besonders wild aufgefuehrt ueber unser "primitives" heimatland, das ja keine grenzen bewachen kann, und gleichzeitig die drehscheibe der verbrecher aus dem osten ist. Wenn es nach denen geht, dann duerften wir Schengen ausserhalb der EU mit den ostlaendern machen!

Schon vergessen? :pfeifend:

LG Hans

Re: Schengen-Erweiterung: Grenzen zu Österreich gefallen
Antwort #5
Zitat
Bin ja gespannt wie die Kriminalstatistik in einem halben Jahr aussieht.


Also ich kann dir in etwa sagen wie sie nach ein paar Monaten in Seiersberg aussieht. In einem Gespräch mit einem Polizisten von dort erfuhr ich, dass Taschendiebstähle um etwa 100% (in Worten: hundert!) gestiegen sind. Auch mit Einbrüchen und anderen ähnlichen Delikten hat man alle Hände voll zu tun und dank der SCS kommt man mit der Arbeit kaum mehr nach.
Soviel zu den tollen Berichten in der Zeitung laut diesen die Kriminalität nicht gestiegen ist. Die Politiker bescheissen uns ja wirklich von hinten bis vorne. Kein Mensch glaubt doch nicht wirklich das Gesülze, dass es jetzt sicherer etc. ist.

Würde es nach mir gehen, sollten die (Ost-) Grenzen sofort dicht gemacht werden und dieses Gesindel gar nicht reingelassen und wenn doch eingesperrt werden.


  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Schengen-Erweiterung: Grenzen zu Österreich gefallen
Antwort #6
Was die Statistik betrifft, ist das wohl auf die gesamte Steiermark bezogen. Klar gibt es da Unterschiede.
Das diese gerade in Seiersberg gestiegen sind, sollte auch niemanden verwundern. Schließlich ist die
Autobahn als idealer "Fluchtweg" in der Nähe.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Viel Betrieb durch Euro-Kontroll-Intermezzo an Grenze Spielfeld
Antwort #7
Viel Betrieb durch Euro-Kontroll-Intermezzo an Grenze Spielfeld
Innerhalb weniger Stunden Festnahmen, Zurückweisungen, Organmandate und Anzeigen. 

Nur wenige Stunden, nachdem am südsteirischen Grenzübergang Spielfeld anlässlich der EURO 2008 die Kontrollen nach Österreich bzw. nach Slowenien eingeführt worden sind, hat die Polizei bereits erste Erfolge zu verbuchen: Neben fünf Zurückweisungen wurde ein 25-jähriger Serbe erwischt, der ein in Frankreich gestohlenes Auto nach Slowenien verschieben wollte. Auch ein Haftbefehl konnte ausgeführt werden, erklärte Chefinspektor Josef Knapp am Donnerstag.
Schon bei den ersten Kontrollen nach der Erweiterung des Schengenraumes blieben einige Reisende im "Raster" hängen, so Knapp im APA-Gespräch. Fünf Serben - vier davon in einem Reisebus - wurden zurückgewiesen, da sie entweder ein Aufenthaltsverbot in Österreich haben oder einfach keine Aufenthaltsgenehmigungen vorweisen konnten. Ein Landsmann von ihnen, gegen den ein nationaler Haftbefehl vorlag, wurde aus dem Verkehr gezogen.

Gestohlenes Auto. Bei der Kontrolle des Lenkers eines französischen Kleinfahrzeuges schlugen die Polizisten Alarm. Das Leihauto war als gestohlen gemeldet, der 25-jährige Fahrer wurde festgenommen. Als die Beamten ihn auf die Dienststelle bringen wollten, riss sich der Serbe los und rannte bei strömenden Regen davon. Weit kam er nicht: Nach rund fünf Stunden griffen ihn die slowenischen Polizisten auf. "Der hat wild ausgesehen bei dem Wetter, aber auch die Beamten", schilderte der Chefinspektor.

Keine Reisedokumente. Einige Dutzend der zu Kontrollierenden hatten trotz der Informationen im Vorfeld keine Reisedokumente bei sich und mussten 35 Euro Strafe bezahlen - auch mehrere Anzeigen für uneinsichtige Lenker hagelte es. Die Kontrollen werden zeitweise und vor allem vor Spielen noch bis zum 1. Juli an Österreichs Grenzübergängen durchgeführt. Reisende sind verpflichtet, einen Pass mit sich zu führen.


"Nostalgie" am südsteirischen Grenzübergang Spielfeld
Die wieder eingeführte Kontrollen verärgert vor allem Österreicher. Chefinspektor: "Zum Teil arrogant und präpotent"
"Bitte warten" lautet das Motto seit Donnerstag am südsteirischen Grenzübergang Spielfeld, denn anlässlich der EURO 2008 werden wieder Reisepässe kontrolliert. Während in den Nachtstunden bereits reger Betrieb herrschte - etliche Festnahmen, Zurückweisungen und Strafen für passlose Einreisende wurden verzeichnet - zeigten sich am Vormittag vor allem die österreichischen Reisenden über die vorübergehend wiederbelebte Grenzkontrolle verärgert. Chefinspektor Josef Knapp berichtete von "arrogantem Auftreten" bis hin zu Beschimpfungen.

Wehmut. "Ein bisserl Wehmut war im Dezember, als die Kontrollen eingestellt wurden, schon dabei", räumt Knapp ein. "Als wir heute Nacht dann wieder die Reisepässe verlangten, kam Nostalgie auf", schmunzelte der Polizeibeamte im Gespräch mit der APA. Leider seien unter den Reisenden derzeit auch viele, die nicht verstehen, warum während der Fußball-EM wieder kontrolliert wird. Vom erbosten "Wofür brauche ich das?" bis hin zu Fäkalausdrücken hat der Polizist in den vorangegangenen Stunden schon einiges zu hören bekommen. Besonders Österreicher seien zum Teil "arrogant und präpotent".

"Dicke Fische". Knapp geht davon aus, dass den Uniformierten noch der eine oder andere "dicke Fisch" ins Netz gehen wird. Mit dem großen Ansturm rechnet man erst am Samstag. Mit den slowenischen Kollegen hält der Chefinspektor via Handy Kontakt - unter anderem, wenn es wie am Donnerstagvormittag um die Kontrollen von Fans in Sonderzügen aus Kroatien geht.

quelle: kleinezeitung.at

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Da werden einige Dicke Fische im Netz zappeln  ;D

Hoch leben die Grenzkontrollen  :one:

SG
G111
Liebe Grüße
Martin

Re: Schengen-Erweiterung: Grenzen zu Österreich gefallen
Antwort #8
Also ich bin gerade wieder nach ein paar Tagen aus dem "Osten" zurückgekommen.

Es gibt Passkontrollen an den Grenzen, allerdings nur stichprobenartig (eigentlich alles Autos mit Fahnen und anderem sichtbarem Fußballzeug.)

Österreicher, soweit sichtbar, werden durchgewunken.