Styria-Mobile Forum

Verkehr => ÖPNV - Stadtverkehr => Thema gestartet von: Martin am Mai 04, 2014, 18:09:51

Titel: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Martin am Mai 04, 2014, 18:09:51
Die Kleine hat in ihrer heutigen Ausgabe eine neue Serie vorgestellt:

Spurwechsel nennt sie sich und im ersten Teil gibt es einige interessante Dinge zu lesen:

Anbei eine Linksammlung davon.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3620091/7-gruende-warum-graz-dem-verkehr-so-nicht-weitergeht.story

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3620122/ende-auto-macht.story

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/3620091/7-gruende-warum-graz-dem-verkehr-so-nicht-weitergeht.story

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/multimedia.do?action=showEntry_detail&project=201809

INTERAKTIVE GRAFIK: http://www.kleinezeitung.at/portal/fragments/steiermark/graz/grafik_verkehr/index.jsp

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/multimedia.do?action=showEntry_detail&project=201810

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/3620121/auto-peripherie-zu-hause.story



Es ist gut, dass man das Thema Verkehr ins Bewußtsein der Bevölkerung bringt. - Das Thema Straßenbahnausbau sollte mehr Gewicht bekommen.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Mai 04, 2014, 18:53:29
Dazu sollte sich auch ProBim mit seinen wesentlichen Forderungen melden!

W.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: FlipsP am Mai 04, 2014, 20:31:58
Nur leider kommt in vielen Antworten dazu die Murgodel als Lösung für Alles vor..
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: kroko am Mai 05, 2014, 06:21:12
Stark, dass die "Kleine Zeitung" ausführlich über Verkehrspolitik berichtet. Für viele andere Medien scheint mir das Thema zu nachrangig zu sein (sie berichten über Verkehrspolitik allenfalls im indirekten Sinn, nämlich über die politischen Implikationen verkehrspolitischer Vorgänge). Daher erst mal: Hut ab! Weiter so, Kleine Zeitung!

Freilich wär's dann auch noch gut, wenn in der Zeitung auch die "richtigen" Lösungen stehen. Das Interview ist eh schon mal sehr gut. Wie schon von anderer Seite vorgeschlagen, sollte sich da "Pro Bim" anbieten.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Martin am Mai 05, 2014, 08:20:12
Die Forderungen von Pro Bim sind ohnehin beim Thema Straßenbahn dabei.
Das Thema Straßenbahnausbau geht im Moment bei diesen Berichten leider etwas unter.

Auch in der interaktiven Grafik fährt vorne der (riesengroße) Bus und irgendwo im Hintergrund eine kleine Bim...
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Empedokles am Mai 05, 2014, 08:40:07

Dazu sollte sich auch ProBim mit seinen wesentlichen Forderungen melden!


Die Forderungen von Pro Bim sind ohnehin beim Thema Straßenbahn dabei.
Das Thema Straßenbahnausbau geht im Moment bei diesen Berichten leider etwas unter.
Auch in der interaktiven Grafik fährt vorne der (riesengroße) Bus und irgendwo im Hintergrund eine kleine Bim...


Man sollte trotzdem keine Gelegenheit verpassen den Finger in die offene Wunde zu legen!
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: FlipsP am Mai 05, 2014, 09:10:11
Kann jemand bitte den Link zum heutigen Artikel online stellen?
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Bim am Mai 05, 2014, 10:39:39

Die Forderungen von Pro Bim sind ohnehin beim Thema Straßenbahn dabei.
Das Thema Straßenbahnausbau geht im Moment bei diesen Berichten leider etwas unter.

Auch in der interaktiven Grafik fährt vorne der (riesengroße) Bus und irgendwo im Hintergrund eine kleine Bim...


Vielleicht wird dem Straßenbahnausbau noch ein eigener Artikel gewidment?! Wäre schon schön!
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Empedokles am Mai 05, 2014, 12:40:12
Damit dieser Beitrag im Laufe der Zeit nicht verloren geht:

Das Ende der Auto-Macht

Graz steht im Stau, doch das große Verkehrskonzept für den Großraum fehlt. Verkehrsplaner Kurt Fallast erklärt, was passieren muss.



Herr Fallast, es hat den Anschein, als werde derzeit kein großräumiges Verkehrskonzept für Graz und sein Umland verfolgt. Trügt dieses Bild?


KURT FALLAST: Es gibt Konzepte, aber keine Instanz, die sie umsetzt. Doch nichts zu tun ist ja auch eine Maßnahme.

Was meinen Sie damit?

FALLAST: Dass allen bewusst sein muss, dass sich die Wirtschaft weiterentwickelt, die Bevölkerung, die Stadt, alles verändert sich. Verkehrspolitik darf also nicht ideologisiert und von Parteipolitik vereinnahmt werden.

Woran krankt es?

FALLAST: Wenn man Wohnungen baut und danach an den Öffentlichen Verkehr (ÖV) denkt, ist es zu spät dafür. Das Beispiel Ragnitz zeigt das deutlich. Man muss also ÖV-Trassen konsequent frei halten. Der Zersiedelung muss endlich Einhalt geboten werden.

Der ÖV ist also die Lösung aller Probleme?

FALLAST: Naja, eine Stadt lebt davon erreicht zu werden. Aber in Graz tut man so, als sei das nur durch das Auto möglich. Eine von mehreren Lösungen ist für mich, dass das Auto selbst zum ÖV wird. Wir müssen es schaffen, die Fahrgastzahlen im Pkw zu erhöhen. Wir sind da auch dabei, eine App zu entwickeln.

Aber warum hat man trotz ständiger Baustellen das Gefühl, dass in Graz nichts weitergeht?

FALLAST: Die Schmerzgrenze ist noch nicht erreicht, deshalb fehlt es an radikalen Verkehrslösungen. Der Grazer jammert ja schon, wenn er in 100 Meter Entfernung von seiner Wohnung keinen Parkplatz bekommt. Und die Besucher aus den Bezirken erwarten sich Parkgebühren wie in Feldbach und Parkplätze vor den Geschäften wie in Fürstenfeld. Das funktioniert so aber nicht.

Viele setzen alle Hoffnungen auf E-Mobility. Sie auch?

FALLAST: Ich bin der Meinung das E-Bikes viel höher gefördert werden müssten. Aber ich bin gegen E-Autos. Die lösen das Platzproblem der Stadt ja nicht.

Graz war einmal Vorreiter im Radverkehr. Was müsste passieren, um wieder dahin zu gelangen? FALLAST: Auf jeden Fall muss der Autofahrer sehen, dass er mit anderen Fortbewegungsmittel besser dan wäre. Ganz sicher gehört zum Beispiel am Joanneumring ein Radweg installiert. Man muss dem Auto kontinuierlich Flächen wegnehmen.

Das heißt die großen Straßenprojekte gibt es nicht mehr?

FALLAST: So ist es. Eine Ostbahn-Unterführung in der Fröhlichgasse bei der Messe und eine beim Stadion - das werden die letzten großen Maßnahmen sein. Selbst die Busspuren sind schon ziemlich ausgereizt.

Immer wieder angedacht wird auch die Ideen, die komplette Grazer Innenstadt zur Fußgängerzone zu machen.

FALLAST: Es wäre denkbar von der Bürgergasse bis zur Neutorgasse mit Ausnahme von Ladetätigkeiten Autos auszusperren. Parkplatzsuchende stellen ja ohnehin den Großteil des Verkehrs dar, wenn man etwa an die Kaiserfeldgasse denkt.

Ist dieser Gedanke eine Utopie?

FALLAST: Nein. Es setzt ein großes Umdenken ein, denn den Leuten ist bewusst, dass es nicht mehr Autos in der Stadt geben kann. Politiker dürfen aber keine Angst vor der Meinung der Autofahrer haben.

. . . die sich aber stets als Melkkühe im Staat fühlen . . .

FALLAST: Was vollkommen falsch ist. Mobilität ist generell defizitär, doch der Autoverkehr besonders. Durch die Mineralölsteuer ist das Straßennetz nicht zu erhalten. Da zahlen alle dazu. Es ist unerhört, welche Privilegien sich Autofahrer herausnehmen. Wenn man sich vorstellt, was ein Parkplatz kostet und was man mit der Miete für einen Gastgarten verdienen könnte.


INTERVIEW: ROBERT PREIS


http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3620122/ende-auto-macht.story
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Martin am Mai 07, 2014, 01:11:36
Wenn der 1-Euro-Tag nichts wert ist

Das Öffi-Dilemma: Da kann man um nur 1,06 Euro/Tag durch Graz sausen - und trotzdem rechnen viele weiterhin ganz anders.

Alle Leistungen einen Tag lang um nur einen Euro: Was anderen Unternehmen einen Ansturm von Kunden sowie hektische Hamsterkäufe bescheren würde, entpuppt sich für die Graz-Linien als Marketing-Fahrt mit angezogener Handbremse: Kauft man eine Jahreskarte um derzeit 388 Euro, so könne man umgerechnet um 1,06 Euro pro Tag Bus und Bim nützen - "wo bitte bekommt man heutzutage noch etwas um so wenig Geld? In vielen Cafés kostet Leitungswasser mehr", betont Barbara Muhr, Vorständin der Holding Graz.

Das Problem dabei: Das sehen bei Weitem nicht alle Grazer so. Wiederholt ist das Verkehrsunternehmen, aber auch die Politik mit (medialer) Kritik konfrontiert: Wenn es um Verspätungen und mürrische Lenker geht - oder wenn wie nun im Juli die Ticketpreise "schon wieder" steigen. Überhaupt: Warum kostet in Linz eine Jahreskarte nur 285 Euro? Und in Tallinn in Estland fährt man gar kostenlos (siehe rechts)! Höhere Ticketpreise: Dass mit Juli die meisten Zeitkarten erhöht werden, beruht auf den mittlerweile gut bekannten Verträgen zwischen der öffentlichen Hand und den Öffi-Unternehmen - mit der Verkehrsverbund-Gesellschaft als Vermittler und Schnittstelle (siehe Grafik oben). "Einmal im Jahr darf eine durchschnittliche Tariferhöhung um das 1,75-Fache des Verbraucherpreisindexes vorgenommen werden", weiß Stephan Thaler vom Verkehrsverbund. Das heißt aber auch: Im Gegensatz zu anderen Bundesländern bestimmen steirische Unternehmen die Tarifpolitik quasi selbst. Investitionen: Auf die Frage, warum die Ticketpreise überhaupt erhöht werden, zitiert Graz-Linien-Chefin Muhr stellvertretend aus einer umfangreichen Liste: "Weil für uns selbst die Kosten steigen, allein beim Diesel-Treibstoff um 45 Prozent pro Liter binnen vier Jahren. Und unsere Busflotte benötigt 4,5 Millionen Liter jährlich. Dazu kommt, dass wir laufend in Service, Sicherheit und Infrastruktur investieren." Schmerzgrenze: "Krise hin oder her: Viele Grazer leisten sich weiterhin den unglaublichen Luxus, mit dem Auto ein paar Kilometer weit zu fahren. Und das meist bloß zähflüssig", so Muhr, die erneut betont, "dass man um den Preis unserer Jahreskarte ein Auto nur fünf Mal volltanken kann. Aber wie Verkehrsplaner Fallast gesagt hat: Die Schmerzgrenze ist noch nicht erreicht." Generationenwechsel: Muhr ist der Überzeugung, "dass Verkehr auf der Straße oder der Schiene stattfindet, Mobilität aber im Kopf. Und diese Eigenverantwortung für mein Verhalten wird zum Glück immer wichtiger." Der öffentliche Verkehr werde insofern immer mehr an Bedeutung gewinnen, "das ist schlicht auch eine Generationenfrage".

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3623658/wenn-1-euro-tag-nichts-wert.story

Fahrgastzahlen: Diesen Trend würden schon jetzt die jüngsten Zahlen belegen: So wurden im Vorjahr insgesamt 6,4 Millionen Tickets verkauft, die Erlöse stiegen um 7,6 Prozent auf 33,2 Millionen Euro. Und allein 55,4 Millionen Fahrgäste sausten im Vorjahr mit einer Straßenbahn durch die Landeshauptstadt (53,6 Millionen waren es noch zuletzt). Und: Die Zahl der verkauften Jahreskarten stieg von 9006 im Jahr 2010 auf 12.384 im Jahr 2013.
MICHAEL SARIA
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: kroko am Mai 07, 2014, 02:08:10
Ein Plus von 37% bei den Jahreskarten innerhalb von nur drei Jahren - das ist schon massiv (wenn die Zahlen stimmen). Andererseits ist aber auch noch ziemlich viel Luft nach oben, wenn immer noch nur ca. 4.6% der Bewohner eine Jahreskarte besitzen - es muss viel viel mehr geben, für die sie an sich sinnvoll wäre (also die sehr guten Öffi-Anschluss haben).
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Bim am Mai 07, 2014, 07:21:40
Dieser Bericht zeigt wieder, dass unter anderem durch die Treibstoffverteuerung um 45% in nur 4 Jahren, der Bus nicht so toll, gut und günstig ist, wie er von manchen hingestellt wird! Also ist die Straßenbahn doch nicht so schlecht, auch wenn sie von manchen durch die höheren Errichtungskosten so hingestellt wird.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: tyr am Mai 07, 2014, 10:25:35
Zitat von: "Graz-Linien-Chefin Muhr"
Weil für uns selbst die Kosten steigen, allein beim Diesel-Treibstoff um 45 Prozent pro Liter binnen vier Jahren.


Wie kommt man denn auf diese Zahl? Anfang (http://www.verbrauchsrechner.de/entwicklung-der-benzinpreise/%C3%B6sterreich/) 2010 (http://www.lko.at/?+6-9-Entwicklung-der-Treibstoffpreise-in-OEsterreich+&id=2500,,1644178,,eF9NWV9NRE9DWzBdPTE4OTYxMjImc1F1PSUyNXNRdSUyNSZtb2RlPSZwYWdpbmc9JnJlaXRlcj0xNjAmYmFjaz0x) kostete der Diesel doch so um 1,10€ pro Liter, heute so um die 1,30€, das sind für mich ein Plus von etwa 20%‽
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: FlipsP am Mai 08, 2014, 07:12:37
Wahrscheinlich haben die Graz Linien einen teureren Anbieter  ;D
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Firehawk am Mai 08, 2014, 10:41:56
Da die Angabe "Prozent pro Liter" keinen Sinn ergibt könnte es auch sein, dass die Treibstoffkosten insgesamt gemeint wurden - denn man fährt ja inzwischen auch mehr. Dadurch könnte sich die restliche Steigerung erklären lassen. Die Differenz zwischen Hoch/Tief der letzten Jahre liegt bei etwas über 30%.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: ptg am Mai 08, 2014, 12:19:29

Da die Angabe "Prozent pro Liter" keinen Sinn ergibt könnte es auch sein, dass die Treibstoffkosten insgesamt gemeint wurden - denn man fährt ja inzwischen auch mehr. Dadurch könnte sich die restliche Steigerung erklären lassen. Die Differenz zwischen Hoch/Tief der letzten Jahre liegt bei etwas über 30%.

Dafür wurden neue, sparsamere Busse angeschafft.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Empedokles am Mai 10, 2014, 08:08:06
Verkehr: Wir fragten die in der Stadtregierung vertretenen Parteien um ihre Konzepte für Graz.

6 Millionen Euro liegen schon bereit
Stefan Haberler, VP:
"Von einer Citymaut halten wir nichts, im Gegensatz zur SPÖ. Denn aus unserer Sicht wird dabei die soziale Komponente völlig vernachlässigt. Der öffentliche Verkehr gehört ausgebaut und attraktiver gemacht. Und wenn es um Alternativen geht, gehört halt eine Gondelbahn dazu." Finanzierung: "Eine Nahverkehrsabgabe in Kooperation mit den Umlandgemeinden macht Sinn. Und wir müssen Geld, das bereitliegt liegt, auch abholen. So habe ich mir sagen lassen, dass sechs Millionen Euro für die Südwestlinie längst budgetiert sind!".

Öffi-Offensive ohne Belastung
Manfred Eber, KPÖ-Verkehrssprecher:
"Statt des unrealistischen Murgondel-Projektes hat der Öffi-Verkehr Vorrang. Die Tramverlängerung nach Reininghaus müsste passieren bevor Wohnungen entstehen. Außerdem brauchen wir die Entflechtung der Linien über die Herrengasse, modernere Waggons und eine Taktverdichtung der Öffis, den Ausbau der S-Bahn sowie neue Park & Ride-Anlagen im Umland." Finanzierung. "Keine Belastungen für Autofahrer mehr, dafür eine landesweite Nahverkehrsabgabe für Unternehmer von zwei Euro pro Arbeitgeber und Woche. Das würde 10 bis 15 Millionen Euro bringen."

Bürger sollen abstimmen
SP-chefin Martina Schröck:
"Wir müssen etwas unternehmen, unseren Kindern bleibt doch die Luft zum Atmen weg! Ich meine, dass die Politik mit Experten drei mögliche Verkehrskonzepte ausarbeiten sollte - und die Bürger sollen dann abstimmen, welches Paket davon definitiv umgesetzt wird. Auch über die Murgondel könnte abgestimmt werden, die VP sollte uns dazu übrigens endlich etwas vorlegen." Finanzierung: "Ich halte viel von einer Citymaut in Zusammenarbeit mit den Umlandgemeinden. Und parallel muss man weiter draußen Gratis-Park+Ride-Plätze und eine adäquate ÖV-Anbindung schaffen."

Freie Bahn für Öffi-Verkehr
Edith Glanzer, Grüne Verkehrssprecherin:
"Die Umsetzung längst beschlossener Tramprojekte, wie die Südwestlinie nach Reininghaus, sind wichtig. Aber auch neue Trassen für Straßenbahnen und der Ausbau der Busspuren sollten angegangen werden. Wir brauchen zudem Schnellfahrspuren für Autos, in denen mindestens zwei Personen mitfahren." Finanzierung: "Höhere Parkgebühren bringen fünf Millionen Euro jährlich, diese müssen zweckgebunden an den ÖV sein. Und wir sind für eine Citymaut, die Nahverkehrsabgabe und eine Großparkplatzsteuer."

Land und Bund sollen mitziehen
FP-Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio:
"Zunächst einmal: Laut Experten gibt es in Graz keinen Stau. Was wir an gewissen Stellen haben, ist zähflüssiger Verkehr. Trotz allem müssen wir eine Reduktion des Autoverkehrs schaffen - aber nicht durch Verbote, sondern durch einen attraktiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Und keinesfalls mithilfe einer Seilbahn, die sich in ÖVP-Gags ohne Realisierungspotenzial einreiht." Finanzierung: "Um den ÖV auszubauen, brauchen wir endlich die finanzielle Hilfe von Bund und Land. Uns gegenüber lehnt sich der Bund lässig zurück - und in Wien gibt man das Geld mit vollen Händen aus!".

ROBERT PREIS, MICHAEL SARIA

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3626484/wohin-parteien-lenken.story
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: kroko am Mai 10, 2014, 09:31:40
Das sind keine "Konzepte", das ist Geplapper. Insgesamt sieht man nur dass es in Graz keinen Konsens gibt was gemacht werden sollte, sonder völlig verschiedene (teils absurde) Ideen, bei denen es obendrein keinerlei "Verlierer" geben darf. Fazit: wahrscheinlich passiert für erste mal genau gar nichts.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Viator am Mai 10, 2014, 10:15:24
Warum zum Kuckuck werden nicht entlang der bereits bestehenden S-Bahn-Strecken Großparkplätze für Pendler errichtet?

Z.B.:

Großparkplatz beim Flughafen (S-Bahn)
Großparkplatz Feldkirchen/ Seiersberg (S-Bahn)
Großparkplatz Weinzödl ("Shopping Nord") einschließlich neuer S-Bahn-Hst. Weinzödl
Großparkplatz Raaba (S-Bahn)
Großparkplatz Premstätten-Tobelbad oder Seiersberg (S-Bahn)

Dann wäre noch irgendwo ein Großparkplatz in Wetzelsdorf mit Straßenbahnanschluss (7er-Verlängerung?) nötig.

Und wenn der Bezirkskaiser von Mariatrost sich weiter gegen einen Großparkplatz bei der Straßenbahn-Schleife sträuben sollte, dann gehört eben die Mariatroster Straße auf ihrer ganzen Länge parallel zum Einser mit Pendler-Parkplätzen ausgestattet.

Bevor da eine Gondel-Idiotie gebaut würde, könnte man das überhaupt erst aufzutreibende Geld locker für obige Projekte einschließlich S-Bahn-Taktverdichtungen verwenden.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Bim am Mai 10, 2014, 11:42:06
Seit wann ist Herr Haberler doch wieder für die Gondel?! Ich kenne seine persönliche Aussagen dazu - die lauteten allerdings ganz anders!

Und was ist mit der SPÖ und Frau Schröck auf einmal los??? Ist für die SPÖ die Murgondel offensichtlich doch eine Alternative?!  :hammer:  Der Verkehrssprecher der SPÖ verfolgte bis jetzt aber eine andere Linie!
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: schwann am Mai 10, 2014, 22:05:57
Politiker haben keine Linie!! Die wenigsten jedenfalls.........
MfG   Gerold
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Amon am Mai 11, 2014, 01:07:21
Zitat
Seit wann ist Herr Haberler doch wieder für die Gondel?! Ich kenne seine persönliche Aussagen dazu - die lauteten allerdings ganz anders!


Solange die Murgondel zur offiziellen ÖVP-Parteilinie gehört und von Nagl befürwortet wird, kann sich Habeler als junger Verkehrssprecher kaum öffentlich gegen seine Partei positionieren. Aber ja, er ist grundsätzlich vernünftiger als manch anderer.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: amadeus am Mai 11, 2014, 06:49:00

Und was ist mit der SPÖ und Frau Schröck auf einmal los??? Ist für die SPÖ die Murgondel offensichtlich doch eine Alternative?


Die Grazer SPÖ will, um wenigstens ein paar Amterln zu besetzen, nicht völlig in der Bedeutungslosigkeit versinken und die Frau Schröck will Vizebürgermeisterin (ein Titel ohne Mittel) bleiben. Ansonsten haben beide keinerlei Linie.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: Empedokles am Mai 11, 2014, 07:01:19

Politiker haben keine Linie!! Die wenigsten jedenfalls.........


Was mich überrascht hat ist, daß der FP-Verkehrsstadtrat beim Gondelprojekt kein "Realisierungspotenzial" sieht und es als ÖVP-Gag abtut.

Bei den Grünen verstehe ich folgendes nicht:
Zitat

Wir brauchen zudem Schnellfahrspuren für Autos, in denen mindestens zwei Personen mitfahren.


Bitte wer soll das kontrollieren? Die Polizei? Die kommt ja nicht einmal bei den zu lauten Mopeds ihrer Arbeit nach.
Titel: Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Beitrag von: FlipsP am Mai 13, 2014, 21:19:59
Es ist wirklich schlimm, wenn man mal die Kommentare zu den einzelnen Artikeln auf der HP der Kleinen Zeitung, der Konsens lautet eigentlich, die Straßen auszubauen und den ÖV einzustellen, weil er ja an seine Grenzen stößt (sowas merken sich die Leute natürlich!!). Eigentlich zu 95 Prozent sehr dummes und contra-ÖV-Geschreibsel  ::)