Zu übervoll: ÖBB-Schaffner warf 300 Fahrgäste aus Zug
Rund 300 Fahrgäste ohne Sitzplatz mussten aus Sicherheitsgründen aus einem von Budapest nach Wien fahrenden EuroCity aussteigen. Bei den ungarischen Staatsbahnen sieht man die Sache offenbar anders.
Wegen eines völlig überfüllten Zuges hat ein ÖBB-Schaffner am Samstag zu einer drastischen Maßnahme gegriffen. Er warf am Grenzübergang Hegyeshalom/Nickelsdorf rund 300 Fahrgäste ohne Sitzplatz aus einem von Budapest nach Wien fahrenden EuroCity. Der EuroCity "Franz Liszt" setzte seine Fahrt erst fort, nachdem alle stehenden Fahrgäste ihn verlassen hatten, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur. Damit kam es zu einer Verspätung von 40 Minuten. Die des Zuges verwiesenen Fahrgäste mussten an der Grenze auf einen späteren Zug nach Wien warten.
"Sicherheit nicht gewährleistet". Wenn dem Schaffner beim Öffnen der Tür "die Fahrgäste entgegenpurzeln, dann ist die Sicherheit nicht gewährleistet", verwies ÖBB-Sprecher Nikolaus Käfer auf die massive Überfüllung des Zuges, durch die etwa die Fluchtwege im Zug blockiert gewesen seien. Damit wäre bei einem Unfall kein Rettungseinsatz möglich gewesen. Der Schaffner habe richtig gehandelt, entgegnete Käfer auf die Kritik der ungarischen Staatsbahnen MAV an dem Eingreifen des ÖBB-Mitarbeiters. "Die Sicherheit hat oberste Priorität", betonte Käfer.
"Ohne Grund". Bei den ungarischen Staatsbahnen sieht man die Sache offenbar anders. MAV-Sprecher Tibor Sigulinszki sagte der MTI, es habe in dem Zug zwar keine Sitzplätze mehr gegeben, Stehplätze seien aber durchaus vorhanden gewesen. Die Passagiere seien "ohne Grund" zum Aussteigen gezwungen worden, da es keine Regel gebe, die eine Maximalanzahl von Fahrgästen festlege. Käfer sagte dazu, es werde lediglich eine "geringe Anzahl" von Stehplätzen im Zug toleriert. Der betroffene EuroCity habe aber eine Überbelegung von 300 Fahrgästen gehabt. Dabei sei der Zug ohnehin mit zwei Waggons verstärkt worden, fügte der ÖBB-Sprecher hinzu.
quelle: kleinezeitung.at
Da wird er wohl schon richtig reagiert haben. ::)
Die Frage ist ja, wie lange kann man am Schalter Tickets für diesen Zug kaufen?
Keine Ahnung wie das in Ungarn gehandhabt wird?
SG
Grazer111
Also, ich finde den "Sicherheits-Aspekt" gar nicht einmal so abwegig!
Immerhin hat ein total überladener Zug auch ein spürbar anderes Bremsverhalten!!!
Nur: wo liegt die Grenze?
LG, E.
Die Frage ist ja, wie lange kann man am Schalter Tickets für diesen Zug kaufen?
Theoretisch unendlich lange, weil es in Ungarn sowie in Österreich keine "Zugbindung" gibt. In Deutschland ist es ja so, dass du bestimmte Tickets (Sparpreis etc.) nur mit Zugbindung erhältst (dann musst du auch genau mit diesem Zug fahren). Kurios dabei ist aber, dass du trotzdem deinen Sitzplatz extra reservieren musst (inkl. zusätzlicher Kosten).
W.
Theoretisch unendlich lange, weil es in Ungarn sowie in Österreich keine "Zugbindung" gibt. ...
Kurios dabei ist aber, dass du trotzdem deinen Sitzplatz extra reservieren musst (inkl. zusätzlicher Kosten).
Das ist zugegebenermaßen wirklich sehr eigenartig!
Nur möchte ich nochmals darauf hinweisen - dies ist auch in anderen Foren leider nicht ausführlich behandelt worden - ,
dass bei einer "Überladung" sich das Bremsverhalten des Zuges derart zum Nachteil verändern kann,
sodass bei einer Schnellbremsung die vorgeschriebene Bremsweglänge überschritten wird!
Das heisst: der Lokführer kann zwischen Vorsignal und Hauptsignal (beim Begriff HALT) den Zug nicht mehr rechtzeitig anhalten!
Sogesehen hat in diesem Falle der Zugbegleiter (Zugführer) absolut korrekt gehandelt.
LG, E.
Richtig. Aber es wäre die Aufgabe des EVU dafür zu sorgen, dass der Zug entsprechend verstärkt wird bzw. ein entsprechender Verstärkungszug eingesetzt wird.
W.
Aber es wäre die Aufgabe des EVU dafür zu sorgen .....
Na klaro.
Aber so ist halt wieder einmal "der kleine Mann" zum Handkuss gekommen ...
... alle Anderen haben sich ja mit Floskeln "abgeputzt".
LG, E.