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Verkehr => IV - Straßenverkehr => Graz => Thema gestartet von: Martin am August 24, 2015, 08:39:50

Titel: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Martin am August 24, 2015, 08:39:50
Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos

Provokante These: Wissenschaftlerin Birgit Kohla will den Individualverkehr deutlich reduzieren - und Car-Sharing fördern. Eine Herausforderung für die Politik. Von Michael Kloiber

Mobilitätsforscherin Birgit Kohla schwebt eine nahezu autofreie Zukunft für Graz vor - sie selbst fährt jetzt schon viel mit dem Rad
(http://www.kleinezeitung.at/images/uploads_520/e/d/5/4804309/5F9DBB9D-448D-46D6-8DFA-9FE86E95E04F_1440179506601460_v0_h.jpg)
Foto © Gery Wolf

An der TU Graz arbeiten Sie derzeit an neuen Mobilitäts-Konzepten für die Stadt. Wie sehen die Pläne im Detail aus?
BIRGIT KOHLA: Wir erforschen Maßnahmen für einen Stadtteil rund um die Waagner-Biro-Straße. Dort sollen nicht-motorisierte Verkehrsmittel klar gefördert werden.

Wird das Auto in dieser These von vorn herein weitgehend vom Verkehrskonzept ausgeschlossen?
KOHLA: Eine völlig autofreie Stadt ist unter den derzeitigen Rahmenbedingungen in Graz nicht realistisch. Das würde ohne Maßnahmen wie räumliche oder zeitliche Zugangsbeschränkungen nicht funktionieren - und das wäre politisch unpopulär.

Aber kann die Verkehrsbelastung auf lange Sicht so bleiben?
KOHLA: Solange die Gesellschaft Belastungen wie Lärm, Luftverschmutzung und Belegung des öffentlichen Raumes durch Privatfahrzeuge akzeptiert und die Bedürfnisse des Einzelnen, also der Komfort mit dem eigenen Auto überall hin fahren zu können, über der Lebensqualität der Gesellschaft steht, wird sich die Situation nicht ändern. Das ist vor allem ein politisches Thema.

Wieso sollte man die Zahl der Autos so drastisch reduzieren?
KOHLA: Je weniger Autos es gibt, desto weniger Lärm und Schadstoffe werden ausgestoßen, weniger Energie und weniger Platz wird verbraucht. Eine verkehrsberuhigte Stadt verspricht mehr Lebensqualität. Ziel muss es daher sein, Autofahrten auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.

Wie hoch kann dieses ,,absolute Minimum" sein?
KOHLA: Derzeit werden 46,8 Prozent aller Wege der Grazer mit dem Kfz zurückgelegt. Ziel ist es, den motorisierten Individualverkehr auf maximal 30 Prozent zu reduzieren.

Welche Maßnahmen müsste die Stadt setzen, um dieses Ziel zu erreichen?
KOHLA: Für das Stadtgebiet wären Zufahrtsbeschränkungen und Gebühren, eventuell eine City-Maut, eine Möglichkeit. Gleichzeitig muss das Angebot an alternativen Verkehrsmitteln verbessert werden, dazu zählt der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, Erweiterung des Rad- und Fußwegenetzes und Priorisierung umweltfreundlicher Verkehrsmittel im öffentlichen Raum, ebenso wie die Förderung von etwa Car-Sharing.

Wie kann Car-Sharing in einer Stadt wie Graz funktionieren?
KOHLA: Car-Sharing ist umso attraktiver, je mehr Fahrzeuge verfügbar sind und je dichter das Netz an Stellplätzen ist. Allerdings ist das System erst ab einer Anzahl von etwa 30 Nutzern pro Fahrzeug wirtschaftlich, weshalb es derzeit noch nicht viele Car-Sharing-Fahrzeuge in Graz gibt. Daher ist die Stadt gefordert, Car-Sharing zu fördern, indem beispielsweise Stellplätze im öffentlichen Raum für solche Fahrzeuge reserviert werden oder entsprechende Verträge mit Betreibern abgeschlossen werden. In Gebieten mit guter Öffi-Erschließung kann Car-Sharing eine Konkurrenz zum öffentlichen Verkehr oder - etwa als Zubringer am Stadtrand - durchaus auch eine gute Ergänzung dazu sein.

Es gibt futuristische Ansätze, dass autonom fahrende Autos den Trend zum Car-Sharing verstärken könnten.
KOHLA: Das stimmt! Solche Fahrzeuge haben den Vorteil, dass das Auto nicht abgeholt werden muss. Im Bedarfsfall wird das Fahrzeug gerufen, wie ein Taxi. Nutzer geben Start und Ziel der Fahrt, gewünschte Uhrzeit und Art des Kfz bekannt. Die Fahrzeuge können von einem zentralen System gesteuert werden und die Fahrtwünsche effizient bedienen. Als Nutzer muss man sich dann keine Gedanken über Parkplatz, Tanken oder Service machen. Das ist aber Zukunftsmusik, solange autonome Fahrzeuge nicht zugelassen sind.

Die Menschen wollen mobil sein, werden auch immer mobiler - und wünschen sich gleichzeitig mehr Grünraum. Geht das einher?
KOHLA: Ja, das ist für mich kein Widerspruch. Der Großteil der städtischen Verkehrsflächen ist für Fahrbahnen reserviert - in Wien sind es 67 Prozent. Zur Beförderung der gleichen Anzahl von Personen mit öffentlichen Verkehrsmitteln würde 20 Prozent der Fläche ausreichen, mit dem Fahrrad sind es sogar nur 15 Prozent. Das zeigt den Spielraum in der Nutzung öffentlicher Flächen - selbst bei steigender Verkehrsnachfrage.

Was sind die ersten Schritte, die das offizielle Graz nun aus Ihrer Sicht setzen muss?
KOHLA: Graz war immer Vorreiter in Sachen Mobilität. Aber man darf neue Mobilitätstrends nicht verpassen - und sollte versuchen sie gezielt zu steuern. Mobile Informationssysteme machen eine flexiblere Nutzung des Angebots möglich. Und auch das Thema Elektromobilität wird die städtische Infrastruktur vor enorme Herausforderungen stellen - vor allem, was die Errichtung und den Betrieb von Ladestationen angeht. Rahmenbedingungen für all das muss man jetzt schon schaffen.

ZUR PERSON
Birgit Kohla absolvierte ein Diplomstudium der Landschaftsplanung und Landschaftspflege an der Boku in Wien und promovierte dort im Fach ,,Verkehrswesen". Seit 2014 ist sie am Institut für Straßen- und Verkehrswesen der TU Graz tätig und arbeitet in der Mobilitätsforschung.

Zitate:

"Die Grazer legen 46,8 Prozent aller Wege mit dem Kfz zurück. Das müssen wir auf maximal 30 Prozent senken."
Birgit Kohla

"Befördert man alle Menschen, die heute mit dem Auto fahren, mit Öffis, braucht man nur 20 Prozent aller Fahrbahnen."
Birgit Kohla

CAR-SHARING
Dabei handelt sich um ein System mit fixen Stellplätzen, an denen Fahrzeuge gegen Gebühr ausgeborgt und zu denen die Autos auch wieder zurückgebracht werden müssen. Um sich ein Fahrzeug auszuleihen müssen sich Nutzer zuerst registrieren.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/graz/4804309/Im-Graz-der-Zukunft-fahren-kaum-noch-Autos?xtor=CS1-15




Graz als Vorreiter in der Mobilität? - ja  aber leider nicht im Bezug auf den ÖV!!!
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 24, 2015, 08:52:44
Das sind aber auch alles alte Hüte - ein Blick in die VÜP Ost, Verkehrspoliitsche Leitlinie der Stadt Graz oder GIVE genügt ...

Da will wieder wer das Rad neu erfinden - man braucht nur Politiker, die das umsetzen!!!

Edegger, schau oba!

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Commanderr am August 24, 2015, 15:31:27
Der Sommer dauert ja noch etwas und damit (siehe nächste Zeile) könnte man noch weitere Sommerlöcher stopfen:
Wo bleibt der Innenstadt-Flughafen? Warum macht sich darüber noch kein Politiker Gedanken?
Auf genügend vielen hohen Stützen könnte man den "Cityairport" doch ganz leicht in Hauptplatznähe über der Altstadt situieren.
:ironie:
Zurück zum Thema: In der Stadt der Zukunft werden mehr Autos den je fahren, solange es noch Treibstoff gibt. Man schafft es nicht einmal baulich abgetrennte Straßenbahntrassen zu bauen, wo soll dann noch plötzlich mehr Platz für Radwege herkommen, wo diese ohnehin nicht mehr verpflichtend zu benützen sind? Erstaunlich, dass man die finanziellen Mittel für die Radwege deshalb nicht schon zusammengekürzt hat...
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 26, 2016, 17:01:29
Noch nicht ganz, aber in Graz sinkt der Pkw-Motorisierungsgrad weiterhin und in der Steiermark stagniert sie erstmals: http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/ennstal/peak_ennstal/4934109/Autos_PkwMotorisierungsgrad-stagniert-erstmals

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: kroko am Februar 29, 2016, 09:33:32
Ein Rückgang von über ein Prozent in Graz, innerhalb eines Jahres - das ist gar nicht so wenig. Dass die (in Graz gemeldeten) Autos weniger werden heißt natürlich noch nicht automatisch, dass der Autoverkehr weniger wird. Trotzdem ist die Tendenz recht deutlich. Hat jemand ältere Zahlen über die Anzahl der Autos in Graz? Insbesondere, wann war der höchste Wert und um wieviel sind es seitdem weniger geworden?
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 29, 2016, 09:41:07
Problem bleibt der Stadtgrenzen überschreitende Verkehr, d. h. in die umliegenden Orte MUSS der Öffentliche Verkehr deutlich attraktiver werden (tagsüber dichtere Takte, Wochenend- und Abendverkehr) - da hilft auch kein Park & Ride und keine S-Bahn!

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: ptg am Februar 29, 2016, 10:13:22

Ein Rückgang von über ein Prozent in Graz, innerhalb eines Jahres - das ist gar nicht so wenig. Dass die (in Graz gemeldeten) Autos weniger werden heißt natürlich noch nicht automatisch, dass der Autoverkehr weniger wird. Trotzdem ist die Tendenz recht deutlich. Hat jemand ältere Zahlen über die Anzahl der Autos in Graz? Insbesondere, wann war der höchste Wert und um wieviel sind es seitdem weniger geworden?


Statistik Austria bietet da sehr umfangreiche Daten an:
https://www.statistik.at/web_de/statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/verkehr/strasse/kraftfahrzeuge_-_bestand/index.html (https://www.statistik.at/web_de/statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/verkehr/strasse/kraftfahrzeuge_-_bestand/index.html)

Das zeigt dann auch wie man mit statistischen Daten gut manipulieren kann.
Tatsächlich nimmt die Zahl der Kfz in absoluten Zahlen laufend zu.
Graz 2014: 127.828 PKW; 2015: 129.256.

Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Bim am Februar 29, 2016, 10:16:00

Problem bleibt der Stadtgrenzen überschreitende Verkehr, d. h. in die umliegenden Orte MUSS der Öffentliche Verkehr deutlich attraktiver werden (tagsüber dichtere Takte, Wochenend- und Abendverkehr) - da hilft auch kein Park & Ride und keine S-Bahn!

W.


Stadt-Regio-Tram  :hehe:   - siehe Linz, Innsbruck usw.

Aber bei uns beginnt man halt mit überlangen Bussen - somit kommnt man nicht einmal bis zur Stadtgrenze. (Die Busse fahren erst ab 2019/2020, dann werden sie bestimmt ca. 8 - 12 Jahre fahren bis sie ausgeschieden werden, das heißt, die SW-/NW-Linie und Innenstadtentlastung kommt nicht einmal vor 2030 ...)
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 29, 2016, 10:36:07
Natürlich ist das Statistik!

In Graz hatten statistisch 2014 1.000 Personen 466 Pkw und 2015 461 Pkw ...

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: ptg am Februar 29, 2016, 11:25:43

Natürlich ist das Statistik!

In Graz hatten 2014 1.000 Personen 466 Pkw und 2015 461 Pkw ...

W.


kroko schrieb: "Dass weniger Autos in graz gemeldet werden, heisst nicht, dass der Autoverkehr weniger wird."
Es sind weder in Graz noch in der Steiermark weniger Kfz gemeldet.
Heisst aber auch, dass der Verkehr in Graz sowohl durch die in Graz gemeldeten Kfz aber auch durch die ganzen Einpendler mit ihren Kfz weiter zunimmt.

Statistische (Fehl-)Interpretation:
Die Steiermark verzeichnete in den letzten 5 Jahren einen Bevölkerungszuwachs von rund 24.000 Einwohnern. In der gleichen Zeit haben die Kfz um knapp 46.000 zugenommen. Also statistisch hat in den letzten 5 Jahren jedes Kind bei der Geburt 2 Autos bekommen bzw. jeder Immigrant hat 2 Autos mitgebracht...  ::)
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 29, 2016, 11:36:46
Ich habe auch nicht behauptet, dass der Kfz-Verkehr zurückgeht, aber statistisch gesehen haben in Graz (das Bundesland ist ein anderes Thema) die Leute im Verhältnis weniger Pkw zur Verfügung.

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Moderator1 am Februar 29, 2016, 13:59:39

Aber bei uns beginnt man halt mit überlangen Bussen - somit kommnt man nicht einmal bis zur Stadtgrenze. (Die Busse fahren erst ab 2019/2020, dann werden sie bestimmt ca. 8 - 12 Jahre fahren bis sie ausgeschieden werden, das heißt, die SW-/NW-Linie und Innenstadtentlastung kommt nicht einmal vor 2030 ...)


Muss nicht sein. Die überlangen Busse können ja dann nachher auf anderen Linien eingesetzt werden, falls man 2025 tatsächlich schon SW und/oder NW Linie eröffnet. Zum Beispiel auf den Linien 63 oder 67, vielleicht auch auf den Linien 41 und 53 entwickelt sich bis dahin sicher ein Fahrgastpotenzial für Überlange Busse. Es sei den man kauft diese Busse wirklich nur deswegen um sich bis 2030 vor den Straßenbahnausbau zu drücken
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 29, 2016, 14:04:46
Problem ist, dass man für überlange Busse hws. sehr viele Infrastrukturmaßnahmen (Haltestellen, Wendekreise Endstation, Kreuzungsumbauen) machen muss. Ich weiß nicht, ob sich das überall rechnen würde.

Ich denke einmal, dass man vor 2025 eh nicht mit SW- und/oder NW-Linien rechnen kann.

Ohne jetzt das aktuelle GR-Stück zu kennen, würde ich einmal sagen, dass überlange Busse für die Linien 31, 32 und 40 angedacht werden, das wären dann so ca. 25 bis 30 Fahrzeuge.

Allerdings soll ja getestet werden, was besser ist (überlange Gelenkbusse, Doppel-Gelenkbusse oder Bus-Züge).

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Bim am Februar 29, 2016, 14:18:20

Problem ist, dass man für überlange Busse hws. sehr viele Infrastrukturmaßnahmen (Haltestellen, Wendekreise Endstation, Kreuzungsumbauen) machen muss. Ich weiß nicht, ob sich das überall rechnen würde.

Ich denke einmal, dass man vor 2025 eh nicht mit SW- und/oder NW-Linien rechnen kann.

Ohne jetzt das aktuelle GR-Stück zu kennen, würde ich einmal sagen, dass überlange Busse für die Linien 31, 32 und 40 angedacht werden, das wären dann so ca. 25 bis 30 Fahrzeuge.

Allerdings soll ja getestet werden, was besser ist (überlange Gelenkbusse, Doppel-Gelenkbusse oder Bus-Züge).

W.


Genau - ich denke auch, dass diese Busse wahrscheinlich gar nicht auf vielen anderen Linien einsetzbar sind, als auf 31, 32 und 40 (dort ist es ja geplant). Kann man diese Busse sonst nirgends einsetzen bzw. nur mit erheblichen Aufwand, wird man mit diesen Bussen auf diesen Linien bestimmt so lange fahren, so lange es nur geht, damit sie sich auch bezahlt machen - das heißt dann warten für die Straßenbahn.

Darum meinte ich ja, SW- und NW-Linien müssen vorgezogen werden und eine beschleunigter Ausbau stattfinden - vor allem auch, dass irgendwann die Trams über die Stadtgrenzen fahren um den Stadtgrenzen überschreitenden IV zu reduzieren - die Straßenbahn muss in die Region hinaus fahren.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 29, 2016, 14:31:34
Naja, ein Vorziehen von SW- und NW-Linie macht eigentlich im Moment keine Sinn, da die Pläne ja nicht fertig sind und es wirklich im Bereich westlich des Bahnhofs dringenden Handlungsbedarf gibt.

Was die Busse betrifft, wird man ja sehen, für welche Konfiguration man sich entscheidet.

Mittel- bis langfristig kommt man über eine SW- und NW-Linie aber eh nicht drumherum ...

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Martin am Februar 29, 2016, 14:49:53

Naja, ein Vorziehen von SW- und NW-Linie macht eigentlich im Moment keine Sinn, da die Pläne ja nicht fertig sind und es wirklich im Bereich westlich des Bahnhofs dringenden Handlungsbedarf gibt.

Die SW-Linie sollte eigentlich bereits in BAU sein, da ist nix mit vorziehen. - eher hintennachschleppen.

Zitat

Mittel- bis langfristig kommt man über eine SW- und NW-Linie aber eh nicht drumherum ...


Die Grazer Politiker samt Holding Granden schaffen auch das sicher.  :-X
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 29, 2016, 14:58:49

Die SW-Linie sollte eigentlich bereits in BAU sein, da ist nix mit vorziehen. - eher hintennachschleppen.


Die sollte eigentlich schon fahren (wann wurde der Bahnhof Kärntner Straße eröffnet?).

FAKT ist aber, es gibt keine fertigen Pläne und keine Finanzierung. Insofern bringt ein Vorziehen nichts, außer weitere Verspätungen bei anderen Projekten (bei Reininghaus-Spange und SmartCity-Anbindung wird es mit dem Zudrücken aller Augen und Hühneraugen gerade noch eine Punktlandung ...).


Zitat

Die Grazer Politiker samt Holding Granden schaffen auch das sicher.  :-X


Dann ist ihnen auch nicht zu helfen bzw. wäre das Chaos im Westen unermesslich ...

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Martin am Februar 29, 2016, 19:05:15
Da Gondeln schon Elektrobusse herum....  :hehe:
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: kroko am Februar 29, 2016, 21:34:23
Zitat
Statistik Austria bietet da sehr umfangreiche Daten an:
https://www.statistik.at/web_de/statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/verkehr/strasse/kraftfahrzeuge_-_bestand/index.html

Das zeigt dann auch wie man mit statistischen Daten gut manipulieren kann.
Tatsächlich nimmt die Zahl der Kfz in absoluten Zahlen laufend zu.
Graz 2014: 127.828 PKW; 2015: 129.256.


Sehr interessant, danke! Die ältesten Daten sind von 2004. Nur zwei interessante Details:

* In Graz sind die Pkw/1000 Bewohner seit 2014 von 495 auf 461 zurückgegangen - nachdem sich die Bevölkerung aber von 235.000 auf 280.000 erhöht hat, gibt es absolut natürlich viel mehr Kfz.
* Im gleichen Zeitraum hat sich die Anzahl der Pkw/1000 Bewohner in der ganzen Steiermark von 530 auf 586 erhöht. (Gut möglich, dass daher statistisch außerhalb von Graz ungefähr ein Pkw auf jeden erwachsenen Einwohner kommen könnte.)
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Bim am März 01, 2016, 06:38:56


Mittel- bis langfristig kommt man über eine SW- und NW-Linie aber eh nicht drumherum ...

W.


Was heißt das?! Mittel- bis langfristig erleben wir dann alle nicht mehr! Dass wäre dann nach den Erfahrungen irgendwann in den nächsten 50 - 100 Jahren. ... Dass ist ungefähr die gleiche Aussage, wenn ich sage, IRGENDWANN wird es in Graz eine U-Bahn geben ...

Auch wenn die Pläne der NW- und SW-Linie nicht fertig sind - mit vorziehen meine ich - die Planungen weiter vorantreiben und möglichst schnell abschließen um möglichst bald - vielleicht in 2 - 4 Jahren mit der Umsetzung beginnen zu können!
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 01, 2016, 09:44:45

Was heißt das?! Mittel- bis langfristig erleben wir dann alle nicht mehr!


Wieso? Mitte des nächsten Jahrzehnts ist doch durchaus realistisch ...

Zitat

Auch wenn die Pläne der NW- und SW-Linie nicht fertig sind - mit vorziehen meine ich - die Planungen weiter vorantreiben und möglichst schnell abschließen um möglichst bald - vielleicht in 2 - 4 Jahren mit der Umsetzung beginnen zu können!


Du hast aber schon verstanden, dass man nicht ein halbes Dutzend Großprojekte mit den personellen Ressourcen des Magistrats gleichzeitig bearbeiten kann. Jetzt muss einmal die Reininghaus-Spange und die SmartCity-Anbindung kommen und die Planungen für die SW- (und NW-)Linie vorangetrieben werden.

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Bim am März 01, 2016, 13:23:57


Du hast aber schon verstanden, dass man nicht ein halbes Dutzend Großprojekte mit den personellen Ressourcen des Magistrats gleichzeitig bearbeiten kann. Jetzt muss einmal die Reininghaus-Spange und die SmartCity-Anbindung kommen und die Planungen für die SW- (und NW-)Linie vorangetrieben werden.

W.


Ja deshalb sag ich ja seit ewigen Zeiten, dass endlich personell aufgerüstet werden muss bzw. eine ganze Abteilung für den Tramausbau eingerichtet gehört, die sich nur mehr damit beschäftigt.

Denn immer nur 1 - 2 Projekte nacheinander abzuarbeiten ist zu wenig, dann dauert es Jahrzehnte bis alles umgesetzt ist. Es muss genug Personal und Ressourcen vorhanden sein, um mehrere Projekte gleichzeitig abzuarbeiten!

(Auch das Projekt der langen Busse bindet Ressourcen (Personal und Budget bei HGL und Stadt) - und das im schlimmsten Fall zum Nachteil des Tramausbaus.)


Mittlerweile redet man bei der SW-Linie von 2025 und das ist entschieden zu spät! Ich meine ja damit, dass man jetzt planen muss um spätestens 2020 mit der Umsetzung beginnen zu können und das wäre durchaus im Bereich des möglichen (falls 2020 nicht die langen Busse alles weiter verzögern).
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 01, 2016, 14:22:47
Im Magistrat gibt es faktisch einen Beamten, der alleine für ÖV-Agenden zuständig ist ...

Und wenn rund um 2025 die Linie in Betrieb sein soll, dann muss man eh schon bald nach 2019 in die Umsetzung kommen, d. h. Finanzierung, Einreichplanung, Leitungsverlegungen etc. pp. Und bei der verkehrlichen Situation des Streckenverlaufes wird der Bau auch ein paar Jahre dauern - zuerst soll ja einmal die Innenstadtumfahrungsstrecke kommen, da wird ja dem Vernehmen nach jetzt der Fokus gelegt.

W.
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Bim am März 01, 2016, 14:46:11

Im Magistrat gibt es faktisch einen Beamten, der alleine für ÖV-Agenden zuständig ist ...


Genau dass ist ja die Katastrophe und das Armutszeugnis der Stadt Graz. Das gehört unbedingt geändert!

Zitat

Und wenn rund um 2025 die Linie in Betrieb sein soll, dann muss man eh schon bald nach 2019 in die Umsetzung kommen, d. h. Finanzierung, Einreichplanung, Leitungsverlegungen etc. pp. Und bei der verkehrlichen Situation des Streckenverlaufes wird der Bau auch ein paar Jahre dauern - zuerst soll ja einmal die Innenstadtumfahrungsstrecke kommen, da wird ja dem Vernehmen nach jetzt der Fokus gelegt.

W.


Ich hoffe, dass 2025 tatsächlich die Jahreszahl für die Inbetriebnahme ist!
Man hört ja auch munkeln, dass erst 2025 oder später begonnen werden wird und dass wäre einfach viel zu spät. Daher meine Forderung alles soweit als möglich nach vor zu ziehen bzw. zu beschleunigen!


Und eigentlich könnte man am Reininghaus-3er gleich den 2. BA der SW-Linie anschließen und danach, oder gleichzeitig auch den 1. BA in Angriff nehmen!
Titel: Re: Im Graz der Zukunft fahren kaum noch Autos
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 01, 2016, 14:55:58

Genau dass ist ja die Katastrophe und das Armutszeugnis der Stadt Graz. Das gehört unbedingt geändert!


Ist aber so! Zusätzliches Beamtenpersonal kostet Geld und die Stadt Graz muss bekanntlich sparen!

Zitat

Ich hoffe, dass 2025 tatsächlich die Jahreszahl für die Inbetriebnahme ist!


Das werden wir sehen - Papier ist bekanntlich sehr geduldig. Hängt vom politischen Willen und von den finanziellen Möglichkeiten ab.

Zitat

Man hört ja auch munkeln, dass erst 2025 oder später begonnen werden wird und dass wäre einfach viel zu spät. Daher meine Forderung alles soweit als möglich nach vor zu ziehen bzw. zu beschleunigen!


Wie gesagt: alles eine Frage der Ressourcen und der finanziellen Mittel - habe hier einen straffen Umsetzungsplanung vorgeschlagen: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=9446.msg146996#msg146996

Ob das eine oder andere Projekt vielleicht noch 1 oder 2 Jahre später kommt, ist bei der jetzigen Situation jedenfalls schon egal. Wichtig ist, dass man nach der Eröffnung von Reininghaus-Spange und SmartCity-Anbindung nicht die Hände in den Schoss legt, sondern gleich weitermacht und aus der Situation das Beste macht!

Zitat

Und eigentlich könnte man am Reininghaus-3er gleich den 2. BA der SW-Linie anschließen und danach, oder gleichzeitig auch den 1. BA in Angriff nehmen!


Können tut man viel, Frage ist, ob es machbar ist ...

W.