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Verkehr => ÖPNV - Stadtverkehr => Straßenbahn => Thema gestartet von: ptg am April 04, 2016, 08:28:38

Titel: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: ptg am April 04, 2016, 08:28:38

Übrigens zum Thema Informationspolitik wieder einmal ein Blick zur MVG nach München: https://www.mvg.de/ueber/mvg-projekte.html

So sieht eine übersichtliche Projektdarstellung im Internet aus, da macht es Spaß drinnen rumzusurfen, man bekommt viele Informationen (z. b. konkrete Zeiteinsparungen beim Beschleunigungsmaßnahmen) - somit kann man auch das p. t. Publikum entsprechend für sich gewinnen ...

W.

Dazu müsste in Graz einmal ein Projekt vordergründig der Beschleunigung der Öffis dienen. Bei uns geht es hauptsächlich darum Autofahrer vom ÖV, Fußgängern und Radfahrern zu befreien. Das verstehen Nagl & Konsorten dann unter auto" "frei. 

Natürlich ist eine Entflechtung wie am Riesplatz sinnvoll und notwendig und bringt ev. auch ein wenig Verbesserung für die Öffis.
Aber hauptsächlich werden mehr Kapazitäten für Autofahrer stadteinwärts (keine Behinderung durch Regionalbusse&64er, die eine Fahrspur blockieren, weil wieder einmal ein Autofahrer in der Bushaltestelle steht) geschaffen, stadtauswärts Richtung Stifting durch eine zusätzliche Linksabbiegesopur und insgesamt durch den Wegfall von Ampeln. Dafür gibt es teilweise deutliche Weg- und Warteverlängerungen für Fußgänger bzw- ÖV-Nutzer beim Umsteigen insbesondere zu Regionalbussen). Wie soll man das positiv als Verbesserung des ÖV präsentieren, vor allem wenn das Projekt dann angeblich so teuer ist, weil alle Maßnahmen auch die, die rein dem MIV dienen dem ÖV zugerechnet werden.
Welche Zeitersparnis bringt die Südwestlinie, wenn der ÖV mit irren Umwegen gemeinsam mit dem MIV fährt.
Sanierung der Linie 1, die wenigstens eine halbwegs zeitgemäße Geschwindigkeit erlauben würde, wird auf die lange Bank geschoben. Was hat der MIV davon? Nichts! Also brauch´ma nix machen.
Die Bahnhofunterführung war auch nur möglich, weil man dadurch für den MIV wesentlich mehr Zeit und Raum schaffen konnte und auch hier die Kosten voll dem ÖV zurechnete. Immerhin gab es da für die damalige Zeit (in den letzten 10 Jahren hat sich informationstechnisch doch einiges getan) mMn gar nicht so schlechte und wenige Informationen.

Die Stadtregierung müsste abseits von Lippenbekenntnissen auch einmal dafür einstehen, was sie unter so vielsagenden Titeln wie Verkehrspolitische Leitlinie 2020, Mobilitätskonzept 2020 usw. präsentiert. Würde man da dahinterstehen und entsprechende Mittel zur Verfügung stellen, wäre es auch möglich mehr und konkretere Informationen "positiv" zu präsentieren.
Titel: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 04, 2016, 08:47:03
Man muss das schon differenzierter sehen:

Die Verlängerung der Linie 7 hat schon einen Mehrwert (bessere Anbindung LKH, Anbindung Med-Uni und Siedlungen am Anfang des Stiftingtals, betriebliche Verbesserungen, Entflechtung Riesplatz) - Wermutstropfen bleibt, dass es in der Riesstraße keine wirkliche Verbesserung gibt. Immerhin gibt es ein Vertragswerk mit dem LKH und der Med-Uni über ein Mobilitätskonzept, in dem der ÖV eine wichtige Rolle spielt.

Die Frage, ob die Südwestlinie eine Zeitersparnis gegenüber den Bussen bringen soll, ist meiner Meinung nach sekundär. Sie soll auf jeden Fall NICHT im Stau stehen und eine Straßenbahn hat eine größere Transportleistung und größeren Komfort als ein Bus. Das würde schon einmal genügen. Abgesehen vom betriebswirtschaftlichen Argument der Einsparung von Buslinien.

Noch ein Beispiel, dass eh in deine Kerbe schlägt: Die Umbaumaßnahmen in der Plüddemanngasse kosten ca. 180.000 Euro (50 % davon kommt vom Land) - und was kosten die zusätzlichen Einschubbusse zur Fahrplanstabilisierung pro Jahr? Da muss man ansetzen: wenn man beschleunigt, kann man sich zusätzlichen immer wiederkehrende Kosten ersparen und eventuell sogar Bus- oder Straßenbahnkurse einsparen.

W.
Titel: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Martin am April 04, 2016, 09:43:36
Das Upgrade von Buslinien auf Straßenbahn sollte bei Fahrgastzahlen jeneeits der 10 000 ohnehin selbstverständlich sein.
In Graz wird halt eine zusätzliche Buslinie eingeführt. :P

Leider interessiert das von den Verantwortlichen niemand.

Vielleicht wäre es besser statt störender Fahrgäste kleine gelbe Filzbälle zu transportieren.  :hehe:
Titel: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: ptg am April 04, 2016, 10:46:10
@Sanfte Mobilität: Sag ich ja, dass diese kurze Verlängerung gut und wichtig ist. Mit einem deutlichen Bekenntnis zum ÖV hätte das Projekt aber besser realisiert werden können. So ist es auch nur deswegen in Bau, weil man vertraglich verpflichtet ist (Bund und Kages) und es auch für den MIV Verbesserungen gibt. Welches ÖV-Projekt wird rein unter der Prämisse Optimierung oder Erweiterung des ÖV umgesetzt.
Wie ich unter SL6 Nadelöhr Münzgraben schon geschrieben habe, könnte man z.B. stadtauswärts in der Riesstraße durchaus eine eigene ÖV-Trasse errichten, da entweder morgens durch LKH-Bedienstete die linke Spur (Behinderung des ÖV) oder am Nachmittag die rechte Spur Richtung Ragnitz/Ries voll ist, aber nie/selten beide.
Die rechte Spur ist in der Früh weitgehend unbenutzt, die Linksabbieger/LKH-Bediensteten (oft genug mit G-Kennzeichen) stehen schon in der Elisabethstraße auf Höhe Studentenheim in der linken Spur, vor lauter (vielleicht sogar berechtigter) Angst, dass sie beim Riesplatz nicht mehr reingelassen werden. Insofern wir eigentlich immer nur eine Spur benötigt.

Auch mit einer/m engagierten Chef ohne Tennisvorlieben kann die HGL nur bedingt etwas erreichen. Denn durch Nagl und seine rot/blauen Machterhalter gibt es keinen politischen Willen den ÖV an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts auch nur anzunähern.
Titel: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Amon am April 04, 2016, 14:47:36
Ich finde nach wie vor, dass der blaue Eustacchio in puncto ÖV mehr erreicht hat, als die grüne Rücker. Natürlich ist der große Wurf ausgeblieben, aber die Verlängerungen der Linien 3 und 6 bis 2019 (hoffentlich...) sind ein großer Schritt, den es seit 2007 nicht mehr gegeben hat. Die neue Busspur in der Plüddemanngasse war auch überfällig, wäre aber von Kurzmann vermutlich nicht gebilligt worden.

Dass die Südwestlinie so fahren soll, wie derzeit geplant, ist außerhalb meiner Realität. Ich hoffe einfach, dass über dieses Thema noch einmal sachlich und fundiert diskutiert wird und eine neuer Beschluss gefasst wird. Immerhin ist die ganze Griesplatz-Sache derzeit nur eine Farce und die Bevölkerung muss das erst einmal begreifen.

Zitat
Dazu müsste in Graz einmal ein Projekt vordergründig der Beschleunigung der Öffis dienen. Bei uns geht es hauptsächlich darum Autofahrer vom ÖV, Fußgängern und Radfahrern zu befreien. Das verstehen Nagl & Konsorten dann unter auto" "frei.

Natürlich ist eine Entflechtung wie am Riesplatz sinnvoll und notwendig und bringt ev. auch ein wenig Verbesserung für die Öffis.
Aber hauptsächlich werden mehr Kapazitäten für Autofahrer stadteinwärts (keine Behinderung durch Regionalbusse&64er, die eine Fahrspur blockieren, weil wieder einmal ein Autofahrer in der Bushaltestelle steht) geschaffen, stadtauswärts Richtung Stifting durch eine zusätzliche Linksabbiegesopur und insgesamt durch den Wegfall von Ampeln. Dafür gibt es teilweise deutliche Weg- und Warteverlängerungen für Fußgänger bzw- ÖV-Nutzer beim Umsteigen insbesondere zu Regionalbussen). Wie soll man das positiv als Verbesserung des ÖV präsentieren, vor allem wenn das Projekt dann angeblich so teuer ist, weil alle Maßnahmen auch die, die rein dem MIV dienen dem ÖV zugerechnet werden.
Welche Zeitersparnis bringt die Südwestlinie, wenn der ÖV mit irren Umwegen gemeinsam mit dem MIV fährt.
Sanierung der Linie 1, die wenigstens eine halbwegs zeitgemäße Geschwindigkeit erlauben würde, wird auf die lange Bank geschoben. Was hat der MIV davon? Nichts! Also brauch´ma nix machen.
Die Bahnhofunterführung war auch nur möglich, weil man dadurch für den MIV wesentlich mehr Zeit und Raum schaffen konnte und auch hier die Kosten voll dem ÖV zurechnete. Immerhin gab es da für die damalige Zeit (in den letzten 10 Jahren hat sich informationstechnisch doch einiges getan) mMn gar nicht so schlechte und wenige Informationen.

Die Stadtregierung müsste abseits von Lippenbekenntnissen auch einmal dafür einstehen, was sie unter so vielsagenden Titeln wie Verkehrspolitische Leitlinie 2020, Mobilitätskonzept 2020 usw. präsentiert. Würde man da dahinterstehen und entsprechende Mittel zur Verfügung stellen, wäre es auch möglich mehr und konkretere Informationen "positiv" zu präsentieren.


Das gehört als Leserbrief an alle Grazer Zeitungen! Viele Menschen durchschauen das nämlich nicht. Wie oft habe ich gelesen: "26 Millionen für 500 Meter Straßenbahn" (Linie 7), obgleich der Großteil dieser Kosten nicht dem ÖV zugute kommt. Ähnliches gilt für diverse Pseudo-Radwege, wo es eigentlich nur darum geht, den Radfahrern das Fahren auf der Straße zu verbieten (untere CvH, Koßgasse/Waltendorfer Gürtel, westliches Murufer zwischen Ökonomiegasse und Keplerbrücke...). Dass die meisten ÖV-Projekte in Graz entweder auf die lange Bank geschoben werden, oder für den ÖV mehr Nachteile als Vorteile haben, sollte viel aggressiver kommuniziert werden!
Titel: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Martin am April 04, 2016, 15:15:01

Ich finde nach wie vor, dass der blaue Eustacchio in puncto ÖV mehr erreicht hat, als die grüne Rücker. Natürlich ist der große Wurf ausgeblieben, aber die Verlängerungen der Linien 3 und 6 bis 2019 (hoffentlich...) sind ein großer Schritt, den es seit 2007 nicht mehr gegeben hat.


Ich glaube das aber erst, wenn die Bagger auffahren. - Siehe SL 6  :-\
Titel: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: PeterWitt am April 04, 2016, 15:31:45

Ich finde nach wie vor, dass der blaue Eustacchio in puncto ÖV mehr erreicht hat, als die grüne Rücker. Natürlich ist der große Wurf ausgeblieben, aber die Verlängerungen der Linien 3 und 6 bis 2019 (hoffentlich...) sind ein großer Schritt, den es seit 2007 nicht mehr gegeben hat. Die neue Busspur in der Plüddemanngasse war auch überfällig, wäre aber von Kurzmann vermutlich nicht gebilligt worden.

Das würde ich grundsätzlich auch so sehen - nicht dass jetzt die Arbeit von Eustacchio so überragend wäre, aber für das, wofür er immer eingestanden ist, kam die Erkenntnis der Realität der Dinge  - sprich z.B. "Grüne Welle" durchaus an. Da war Rücker jedenfalls die größere Enttäuschung.

Zitat

Dass die Südwestlinie so fahren soll, wie derzeit geplant, ist außerhalb meiner Realität. Ich hoffe einfach, dass über dieses Thema noch einmal sachlich und fundiert diskutiert wird und eine neuer Beschluss gefasst wird. Immerhin ist die ganze Griesplatz-Sache derzeit nur eine Farce und die Bevölkerung muss das erst einmal begreifen.

Allerdings - denn wie man es dreht und wendet, will ich eine eigene Trasse, so muss eine PKW-Spur weichen. Und gerade die Straßenbahn könnte in der Brückenkopfgasse mit einer kleinen Gleisverschwenkung in beide Richtungen auf eigenem Gleiskörper verkehren...

Zitat

Die Stadtregierung müsste abseits von Lippenbekenntnissen auch einmal dafür einstehen, was sie unter so vielsagenden Titeln wie Verkehrspolitische Leitlinie 2020, Mobilitätskonzept 2020 usw. präsentiert. Würde man da dahinterstehen und entsprechende Mittel zur Verfügung stellen, wäre es auch möglich mehr und konkretere Informationen "positiv" zu präsentieren.

Und ich denke, dass mit dem Hintergrund Luftgüte, Bevölkerungsprognose etc. sich mit einem gut ausgearbeiteten Konzept (bis hinaus an die Stadtgrenzen bzw. über diese hinweg wie in Linz) sehr wohl Gelder von Land, Bund und EU mobilisieren lassen.

Nur: mit Straßenbahnausbau, oder doch Gondel, oder doch E-Busse, oder doch XXL-Busse, oder was für Blendgranaten sonst noch für Geld- und Zeitverschwendung gezündet werden, daran will sich verständlicher Weise niemand beteiligen...
Titel: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 04, 2016, 15:49:17

Nur: mit Straßenbahnausbau, oder doch Gondel, oder doch E-Busse, oder doch XXL-Busse, oder was für Blendgranaten sonst noch für Geld- und Zeitverschwendung gezündet werden, daran will sich verständlicher Weise niemand beteiligen...


Und das bestätigt wieder meine Theorie nach einem Masterplan für den Straßenbahnausbau (was baue ich in den nächsten 15 Jahren und was kosten die einzelnen Schritte ...) - mit dem derzeitigen Flickwerk der laufenden Verschiebungen bei den Prioritäten und dem dauernden Nachhecheln beim Tram-Ausbau wird man keine Co-Finanzierer finden ...

Und ob jetzt Eustacchio oder Rücker besser ist, ist wohl Ansichtssache. Der Bürgermeister hat da auch ein großes Wörtchen mitzureden. Für mich haben beide ihre Chance (im Wissen um die Probleme) nicht genützt.

Die Maßnahmen in der Plüddemanngasse sind sicherlich wichtig (und richtig), aber gerade in puncto Beschleunigung gibt es noch soooooooooooooooooooo viel zu tun ...

W.
Titel: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Ch. Wagner am April 04, 2016, 17:31:16

Ich finde nach wie vor, dass der blaue Eustacchio in puncto ÖV mehr erreicht hat, als die grüne Rücker.


Hätte Frau Rücker das nur ansatzweise erwähnt, was Herr Eustacchio jetzt macht, wäre sie auch hier im Forum in der Luft zerissen worden. Und Herr Nagl hatte wohl auch nie daran Interesse, mit Frau Rücker einig zu sein. Mit Herrn Eustacchio muß er das.

Chancenlos sind allerdings alle Projekte im Umkreis seiner Wohnung. Daher wird sich auch an der Münzgrabenstraße nichts ändern.
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Martin am April 04, 2016, 19:20:54

Hätte Frau Rücker das nur ansatzweise erwähnt, was Herr Eustacchio jetzt macht, wäre sie auch hier im Forum in der Luft zerissen worden.

Was meinst Du genau?
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Ch. Wagner am April 04, 2016, 19:55:02

Was meinst Du genau?


Nun, Frau Rücker hat sich sehr für die Verbesserung der Radwege eingesetzt, sie hat die autobehindernden Ampeln eingeführt, sie hat die Parkzonen ausgeweitet und versucht, den Öffis Vorrang zu geben. Herr Nagl hat noch viel mehr blockiert als Herr Kurzmann. Und Höhepunkt des Spottes war der Shared Space.
Was hat Herr Nagl für den öffentlichen Verkehr getan? Nichts, aber schon gar nichts. Ach, das habe ich beinahe vergessen: die Murgondelbahn. Und nicht einmal die billige Jahreskarte ist von ihm.
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: PeterWitt am April 04, 2016, 20:32:23
Das ist korrekt, wobei man dazu anmerken muss: PKW-Verkehr aktiv zurück drängen (Straßen-Rückbauten, Ausbremsen durch Ampelschaltungen, Auflassen von Parkplätzen, etc.) ist eine Maßnahme, die mann dann ergreifen sollte, wenn davor alle Aufgaben erledigt wurden. Für den Radverkehr hat sie sich ja doch immer wieder bekennend eingesetzt, nur beim öffentlichen Verkehr war halt gar nichts, und gerade dort wäre aber der größte Handlungsbedarf.
Stichwort Kapazitäten, Fahrzeiten, Netzausbau, Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln (Fölling zeigt ja, wie es nicht geht).

Nicht, dass der Radverkehr nicht gefördert werden soll, aber am Rad komme ich immer voran, mit oder ohne Radweg (zwischen den stauenden PKW hindurch). Mit dem Bus, der Straßenbahn geht das halt nicht...

Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: amoser am April 04, 2016, 20:52:41


Was hat Herr Nagl für den öffentlichen Verkehr getan? Nichts, aber schon gar nichts.
----


Sind nicht in der Zeit seiner "Regentschaft" die Linien 4, 5 und 6 verlängert sowie die Ersatzstrecke zur Schleife Laudongasse gebaut worden und die SL 7 folgt noch? Auch die CR und die VB (immerhin 63 45 Niederflustraßenbahnen) wurden - soweit ich mich erinnere - in seiner Zeit beschafft. In den vorherigen Jahrzehnten der roten Stadtführung ist das Liniennetz dagegen immer kleiner geworden. Ich kann politisch begründete Neigungen, Meinungen und Ansichten verstehen, aber eine gewisse sachliche Sicht der Dinge sollte nicht vergessen werden.
LG
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: PeterWitt am April 04, 2016, 21:13:27

Sind nicht in der Zeit seiner "Regentschaft" die Linien 4, 5 und 6 verlängert worden? Auch die CR und die VB (immerhin 63 Niederflustraßenbahnen) wurden - soweit ich mich erinnere - in seiner Zeit beschafft.


CR nein, die sind von 2000, Nagl ab 01/2003. Die VB sind unter seiner Regentschaft "passier", mehr will ich zu dem Fahrzeug auch nicht verlieren (gut, dafür kann Nagl nichts).
Die Linie 6 hat er eröffnet und sicherrlich auch an der Realisierung mitgewirkt, wenngleich die Vorarbeiten mit Volksbefragung etc. schon vor seiner Zeit waren.
Die Linie 5 ist ähnlich der NVD "passier", und halt gerade in seine Amtszeit gefallen, die Linie 4 lasse ich hier mal gelten, obwohl auch Spar da ein gewichtiger Grund war.

Dem gegenüber sei aber auch gestellt, dass sich der Schuldenberg verdoppelt hat, nur die Ausbeute (zumindest am Sektor öffentlicher Verkehr) gerade gemessen an den Dringlichkeiten aber eher dürftig war.
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: amoser am April 04, 2016, 21:28:05
OK, die CR wurden unter Stingl beschafft! Zu sagen, die anderen Investitionen sind "passiert", hat auch einen tendenziösen Touch! Bei der Linie 6 hat sich Stingl nicht durchsetzen können, erst Nagl und Rüsch haben diese - von vielen gar nicht mehr erwartete - Verlängerung nach Impulsen und PR-Arbeit des Vereins Fahrgast  - sogar bis ins Peterstal - durchgesetzt. Bei der Linie 4 war sehr wohl von Nagl ursprünglich eine etwas kürzere Verlängerung geplant, die dann durch das Mur-Park-Vorhaben zum heutigen Bestand geworden ist. Auch zu sagen, dass ÖPNV-Investitionen nur passieren, um den MIV zu begünstigen, ist mE auch nicht korrekt. Mit derartigen unsachlichen Kommentaren ist einer im Sinne der Sache konstruktiven Meinungsbildung nicht gedient und derart subjektiv agierende Kritiker werden auch nicht ernst genommen.
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: PeterWitt am April 05, 2016, 06:40:52

Zu sagen, die anderen Investitionen sind "passiert", hat auch einen tendenziösen Touch!

Ok, vielleicht sollte ich einmal definieren, wie das gemeint war: Diese Bauten entstanden nicht aus der Notwendigkeit eines Masterplans heraus, sondern haben sich gerade angeboten, da die Rahmenbedingungen günstig waren.

Linie 5: Bau Koralmbahn mit Verlegung der Station Puntigam, Kostenbeteiligung. Ohne dem wäre der Bau auch vollkommen sinnlos gewesen (mehr Platz für die Busse hätte man sonst zB auch günstig auf dem jetzigen Brauquartier-Areal schaffen können inkl. Verlegung der Endstation um 100m zurück)

NVD: war ja in mehreren Varianten schon lange geplant, dank kompletten Umbau HBF seitens ÖBB dann realisiert. Die (unbeabsichtigten) Folgen daraus ist die nun bessere Startposition für 3&6 in Richtung Smartcity/Reininghaus.

Linie 3/6: Laudongasse war ja nur eine Ersatzlösung, und selbst hier 2. Wahl

Linie 7: Ein 2. Gleis in der Schleife sowie Ertüchtigung für längere Fahrzeuge sind sicherlich die größten Vorteile dieser Variante, das LKH (Bereich Radiologie, Kinderklinik) wird besser angebunden, der Vorteil für Anrainer ist aber vernachlässigbar. Projekt wurde auch nicht aus der dringlichen Notwendigkeit einer Anbindung der Zahnklinik bzw. der Gegend um die Billrothgasse oder gar der gewünschten Verlagerung der Besucher/Personalströme LKH auf die Straßenbahn errichtet.


Ja, es wurde punktuell einiges getan, leider hat es aber dem "ganzen" recht wenig gebracht. Und hoffen wir, dass sowohl 3 als auch 6 im Westen verlängert werden und von den Fahrgästen gut angenommen werden - einzig die Freude wird etwas getrübt von einer dann noch mehr aus den Nähten platzenden Herrengasse sowie einem "Netz" mit zentraler Achillesferse, die mit Regelmäßigkeit den Verkehr zum Erliegen bringt.  :(
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: amoser am April 05, 2016, 08:57:46
Nachdem du die Linien 4 und 6 in deinem posting nicht als "passiert" anführst, ist anzunehmen, dass diese beiden bedeutsameren Verlängerungen sehr wohl das Tramnetz an das gewachsene Weichbild der Stadt im Südosten angepasst haben und nicht "Zufallsaktionen" waren. Ich weiß, beim 6er hat es eine lange Vorgeschichte gegeben und beim 4er hat die Fa. Spar auch einen wichtigen Impuls (sprich  Beitrag) geleistet. Fakten sind, dass der Südwesten schon lange "tramschwanger" ist und das Tramnetz insgesamt durch das Nadelöhr Herrengasse so störungsanfällig ist, dass seine Attraktivität darunter enorm leidet. Diese beiden großen Defizite bleiben auch nach der kommenden Verlängerung der SL 7 und den angedachten Verlängerungen der Linien 3 und 6 bestehen. Nagl's Bilanz müsste man daher so beurteilen, dass zwar einiges in seiner bisherigen Amtszeit geschehen ist, aber leider viel zu wenig für eine durchgreifende Attraktivierung des Angebots. Besonders kritisch und negativ sind seine Illusionen und Konzepte zu sehen, die Alternativen zum Tramnetz zum Ziel haben bzw. hatten. Neben der Murgondel dürfen dabei nicht die Mini-U-Bahn und der DUO-Bus bzw. Spur-Obus vergessen werden, für die Nagl bzw. seine Mitstreiter durch Studien und Gutachten sinnlos Zeit und Geld vergeudet haben.
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: ptg am April 05, 2016, 09:03:11

OK, die CR wurden unter Stingl beschafft! Zu sagen, die anderen Investitionen sind "passiert", hat auch einen tendenziösen Touch! Bei der Linie 6 hat sich Stingl nicht durchsetzen können, erst Nagl und Rüsch haben diese - von vielen gar nicht mehr erwartete - Verlängerung nach Impulsen und PR-Arbeit des Vereins Fahrgast  - sogar bis ins Peterstal - durchgesetzt. Bei der Linie 4 war sehr wohl von Nagl ursprünglich eine etwas kürzere Verlängerung geplant, die dann durch das Mur-Park-Vorhaben zum heutigen Bestand geworden ist. Auch zu sagen, dass ÖPNV-Investitionen nur passieren, um den MIV zu begünstigen, ist mE auch nicht korrekt. Mit derartigen unsachlichen Kommentaren ist einer im Sinne der Sache konstruktiven Meinungsbildung nicht gedient und derart subjektiv agierende Kritiker werden auch nicht ernst genommen.

Gegen die Beschaffung der Straßenbahnen konnte sich Nagl (mit politischem Anhang) nicht wirklich wehren, da man Ersatz brauchte. Dass im Zuge dessen, Parkplätze fielen, konnte er schlicht nicht verhindern, weil die Alternative die Einstellung der Straßenbahn gewesen wäre. Ohne Straßenbahn und damit halbwegs attraktivem ÖV kommt es in Graz zum Verkehrskollaps. So schnell lassen sich keine breiten Gürteltrassen errichten. Das weiß er also muss(te) er erdulden, dass die Autofahrer ein Opfer hinsichtlich Parkraum erbringen müssen.
Falls der fettmarkierte Teil auf meine Aussage bezogen ist, so habe ich nicht gesagt, dass Investitionen in  den ÖV bzw. sanfte Mobilität nur umgesetzt werden, um den MIV zu begünstigen. Sondern, dass in Graz unter Nagl schlicht nichts denkbar/umsetzbar ist, was eine Einschränkung für den MIV bedeutet. Die Projekte der letzten Jahre, bringen durch Entflechtuung tendenziell mehr dem MIV als dem ÖV siehe eben Bahnhof (für ÖV-Nutzer Wegverlängerung und 1-3maliger Niveauwechsel beim Umsteigen; für Autofahrer keine Behinderung durch die Straßenbahn, 4 spuriger Unterführungsausbau und mehr Fahrstreifen im Kreuzungsbereich); Verlängerung 5er (zumindest keine Behinderung/Verschlechterung für den MIV); Verlängerung Linie 4 (Verbreiterung und Umstrukturierung des Straßenraumes, der eine Verbesserung für die Autofahrer brachte); eigene Trasse für 4 und 5 am Kai (Verbesserung für die Straßenbahn, aber auch den MIV: keine langen Wartezeiten durch die Ampel für die entgegenkommende Straßenbahn, wodurch es immer wieder zu einem Rückstau bis über den Andreas-Hofer-Platz kam; unvermneidbarer Wehrmutstropfen: Wegfall von Parkplätzen).

Warum tut sich nichts bei der Innenstadtumfahrung? Behinderung des MIV in der Elisabethiner-, Rösselmühl-, Brückenkopfgasse - geht gar nicht.
Warum wird bei der geplanten SW-Linie die unattraktivste Lösung für den ÖV gewählt? Geringste/kaum Behinderung des MIV bzw. die Gestaltung Griesplatz lässt so sogar mehr Freiraum für den MIV. "Geplant" heisst "unter Nagl kommt sie nie über den Status hinaus"
NW-Linie dank Nagl zu Grabe getragen.

Das Übel sehe ich da weder bei den Grünen noch bei den (städtischen) Blauen noch bei der HGL, sondern beim Gondelvisionär (Vision = Nicht-Autofahrer aus der Ebene der Autofahrer entfernen)

Natürlich gebe ich hier meine Meinung kund also muss sie subjektiv sein.
Mir ist bewusst, dass man den MIV nicht verbannen kann, wenn mir eine Urbanität ohne MIV allerdings auch ersterebenswert erscheint. Das funktioniert aber nur, wenn ich attraktive Alternativen habe. Das heisst schneller, komfortabler und püntklicher ÖV, der nur durch Ausbau des (Tram-)Netzes auf weitgehend eigenen Trassen auf kürzestmöglichen Wegen erreicht werden kann.
Ausbau des Radwegenetzes bzw. bessere Berücksichtigung der Bedürfnisse der Radfahrer. Es gibt einige wenn auch teilweise nur kurze Radwegeabschnitte, die eine bessere Durchwegung bedeuten. Die werden dann aber mit unnötigen Kanten, blöden Geländern (Unterführung Südbahn , GKB), diversen Masten oder anderen Hindernissen (wichtige Radwege werden zu Gunsten der Autofahrer unterbrochen (Landesturnhalle) oder wie am Lendplatz mitten über den Sickerbereich des Baumes geführt)
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Mai 25, 2016, 22:36:55
http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/graz/4996328/Mittwochabend_Ueberfullte-Strassen_Staus-bremsen-derzeit-Grazer

W.
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Martin am Mai 25, 2016, 23:08:33
Tja die Kleine macht scheinbar die aktuellen News für die Holding....

Am Nachmittag gab es eine Meldung , dass die Straßenbahn wegen eines Feuerwehreinsatzes nicht nach Andritz verkehren konnte.
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Mai 26, 2016, 00:01:54

Tja die Kleine macht scheinbar die aktuellen News für die Holding....

Am Nachmittag gab es eine Meldung , dass die Straßenbahn wegen eines Feuerwehreinsatzes nicht nach Andritz verkehren konnte.


Na, vielleicht hat der KleZe-Praktikant heute die Holding-Facebook-Seite beobachtet bzw. den Betriebsfunk mitgehört  :hehe:

Aber eigentlich ging es mir nicht um die Meldung per se, sondern inhaltlich um das Gejammere, dass bestimmte Linien (z. B. 6, 41 etc.) durch das erhöhte Verkehrsaufkommen verspätet sind. Es sollte aber vielleicht jemand auch sagen, dass mit Beschleunigungsmaßnahmen diese Verspätungen minimiert werden könnten bzw. gänzlich entfallen würden ...

W.
Titel: Re: ÖV-Ausbau aktuell
Beitrag von: Martin am Mai 26, 2016, 06:10:48
Ja schon klar, gestern war auch eine Doppelseite mit Dingen die die Holding plant in der Printausgabe, leider hat man den Artikel noch nicht online veröffentlicht. Sollte er bis heute Abend nicht kommen, werde ich ein Foto organisieren.

Dafür die Störungsmeldungen:

http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/graz/4996162/Holding_Umleitungen-wegen-Prozession

http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/graz/4995879/Graz_Nach-Feuwehreinsatz_Tram-faehrt-wieder