Styria-Mobile Forum

Verkehr => ÖPNV - Stadtverkehr => Straßenbahn => Thema gestartet von: Martin am Juli 15, 2021, 23:54:00

Titel: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Martin am Juli 15, 2021, 23:54:00
https://meinepaper.kleinezeitung.at/?issue=KLZ/20210716/GRAZ/article/7D3FE65D-BE8B-4F59-A28F-0F44441BB82D
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Walther am Juli 16, 2021, 01:29:11
The same procedure as every year...

Lg
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: FlipsP am Juli 16, 2021, 06:39:30
Wieder ein Grund mehr sie Rostschüsseln endlich aus dem Betriebsdienst zu werfen und den CR eine Klimaanlage zu spendieren.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: just4fun am Juli 16, 2021, 07:16:05
Und der Artikel wird an dem Tag veröffentlichit an dem das Cover "Klima aus dem Lot" mit der Überschwemmungskatatsrophe ziert, und gleichzeitig will man bei uns sinnlos Strom verschwenden, und entsprechend das Klima weiter schädigen, nur damit man ein paar Grad kühlere Strassenbahnen hat. Das zeigt schön das Problem der Menschheit auf, immer sollen die anderen anfangen...

Auch für öffentliche Verkehrsmittel gehören Energieffizienz Rahmenbedingungen her. Besser man investiert in Doppelglasscheiben mit Beschichtung und vernünftige Fenster statt in Klimaanlagen.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: gradl am Juli 16, 2021, 07:18:30
Besser man investiert in Klimaanlagen und bringt die Leute in die Öffis, als sie fahren in ihren klimatisierten PKWs.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Ch. Wagner am Juli 16, 2021, 08:36:42

Das wäre doch ein Anlaß für die Redaktion gewesen, nachzuforschen, warum am §er keine Variobahnen fahren dürfen.

Ansonsten ist es für Fahrgäste, die ein paar Haltestellen fahren, ganz wuascht, ob es ein paar Grad mehr oder weniger hat. Sintemalen ja an den Haltestellen auch ein Luftaustausch erfolgt.

Und man könnte auch anregen, vor der Benützung der Öffis sich zu waschen. (Ups, scho wieda ot)
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Martin am Juli 16, 2021, 09:05:58
Wieder ein Grund mehr sie Rostschüsseln endlich aus dem Betriebsdienst zu werfen und den CR eine Klimaanlage zu spendieren.
Die Cityrunner werden aber nach derzeitigem Stand nicht modernisiert, da Bombardier sich diese Arbeiten vergolden lassen möchte. Das bedeutet auch, dass die CR vor 5xx und 6xx abgestellt werden. Letztere sind keine Rostschüsseln aber eben auch nicht mehr ganz zeitgemäß und in die Jahre gekommen. Seien wir froh, dass wir die Altwagen haben, bei der Geschwindigkeit, die die Politik bei den Neuwagen drauf hat...
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Bus 15 O530 Citaro L am Juli 16, 2021, 10:22:14
Für mich ist das der Grund, warum ich im Sommer (wenn ich die Zeit dazu habe) immer auf eine Variobahn warte. - Es ist zwar nicht jedes Mal ein klimatisiertes Fahrzeug notwendig, aber halt doch sehr angenehm :)
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: FlipsP am Juli 16, 2021, 13:32:12
Die Cityrunner werden aber nach derzeitigem Stand nicht modernisiert, da Bombardier sich diese Arbeiten vergolden lassen möchte. Das bedeutet auch, dass die CR vor 5xx und 6xx abgestellt werden.

Was noch keiner fix bestätigt hat.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: TW 529 am Juli 16, 2021, 13:49:14
Wieder ein Grund mehr sie Rostschüsseln endlich aus dem Betriebsdienst zu werfen und den CR eine Klimaanlage zu spendieren.
Es zwingt dich keiner mit einem 500er oder 600er mitzufahren, die Leute sind froh dass überhaupt eine Bim daher kommt.

Natürlich sollten jetzt in den Ferien keine Altwagen fahren, aber spätestens ab Ende November wird alles fahren was Räder hat und da wird man froh sein auf 500er und 600er zurückgreifen zu können.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: whz am Juli 16, 2021, 14:04:27
Wieder ein Grund mehr sie Rostschüsseln endlich aus dem Betriebsdienst zu werfen und den CR eine Klimaanlage zu spendieren.

Du kennst scheinbar nicht wirklich viele Straßenbahnbetriebe...fahr mal in Budapest oder Szeged mit der Bim und rede dann von Rostschüsseln  ;)
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: FlipsP am Juli 16, 2021, 14:38:25
Wieder ein Grund mehr sie Rostschüsseln endlich aus dem Betriebsdienst zu werfen und den CR eine Klimaanlage zu spendieren.

Du kennst scheinbar nicht wirklich viele Straßenbahnbetriebe...fahr mal in Budapest oder Szeged mit der Bim und rede dann von Rostschüsseln  ;)

Fahr mal nach Linz, Innsbruck, München (okay, die 2 P-Wagen gibt's noch), fast ganz Frankreich oder gar Gmunden.
Dann siehst du zeitgemäße Fahrzeugeinsätze ;)

Man sollte sich nach oben, nicht nach unten orientieren.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: TW 581 am Juli 16, 2021, 15:43:16
Die zwei P-Wagen sind schon länger nicht unterwegs!

Und zur Klima München wird seine R 2.2 sowie R 3.3 nicht nachrüsten!

Zu den 500er die gehörten in paar Jahren endgültig durch Neufahrzeug ersetzt!
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Bus 15 O530 Citaro L am Juli 16, 2021, 16:37:22
Du kennst scheinbar nicht wirklich viele Straßenbahnbetriebe...fahr mal in Budapest oder Szeged mit der Bim und rede dann von Rostschüsseln  ;)
Fahr mal nach Linz, Innsbruck, München (okay, die 2 P-Wagen gibt's noch), fast ganz Frankreich oder gar Gmunden.
Dann siehst du zeitgemäße Fahrzeugeinsätze ;)

Man sollte sich nach oben, nicht nach unten orientieren.
Dem ist nichts hinzuzufügen! Gmunden, Linz, Innsbruck sind hier wirklich sehr positive Beispiele, wie die Fahrzeugsituation aussehen sollte.


Das ist vom Prinzip her wie in der Schule. Nur weil es Leute gibt, die noch schlechtere Noten haben, heißt das nicht, dass man selbst kein Musterschüler sein darf bzw. sich nicht an den besseren Schülern orientieren darf  ;)

Es ist super, dass Graz mit den 45 Variobahnen mehr als 50% des Fuhrparks niederflurig und klimatisiert hat. Aber man sieht halt mit den Altwagen (vor allem die 500er meine ich dabei), dass auch noch komplett veraltete Fahrzeuge unterwegs sind, die außerhalb des Museums nichts mehr verloren haben.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: PeterWitt am Juli 16, 2021, 17:08:59
Man sollte dabei halt nicht vergessen, dass Gmunden und Innsbruck davor heillos veraltete Fahrzeuge betrieben, da war es ein Leichtes (insbes. Gmunden, wo mein schon alleine aufgrund der Stückzahl nur den ganzen Wagenpark tauschen konnte), den Wagenpark einmal komplett zu erneuern. hier hat man in Graz konsequent immer wieder auf Neufahrzeuge gesetzt, weswegen diese eben technisch und wirtschaftlich noch zu betreiben waren. Insofern steht/stand Graz nicht so schlecht da wie man hier meint...
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: 38ger am Juli 16, 2021, 17:44:01
Die Cityrunner werden aber nach derzeitigem Stand nicht modernisiert, da Bombardier sich diese Arbeiten vergolden lassen möchte. Das bedeutet auch, dass die CR vor 5xx und 6xx abgestellt werden.

Was noch keiner fix bestätigt hat.

Das käme aber schon einem Schildbürgerstreich gleich...die 500er ohne jeglichen Niederflureinstieg, die 600er mit Ihren platzraubenden und den Fahrgastfluss behindernden Treppen im Wageninneren vor den vergleichsweise modernen CR auszumustern.
Ich hoffe doch stark, dass dem nicht so ist und man die alten Fahrzeuge zuerst ersetzt - und zwar gleich durch längere, zumindest letzteres dürfte mittlerweile zum Glück gesichert sein!
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: danihak am Juli 16, 2021, 17:48:16
Klar, andere Betriebe haben 100% NF und 100% Klima. Ob jetzt der Vergleich mit den relativ neuen Netzen in Frankreich fair ist weiß ich aber nicht. Die haben halt zum neuen Netz auch neue Fahrzeuge bekommen, klar das es dort jetzt keine "Rostschüsseln" gibt. Es gibt aber auch Betriebe die überhapt auf Klima verzichten. Dresden fällt mir da als Beispiel ein.

Was ist die Alternative zu den "Rostschüsseln"? Sofortige Abstellung der 500er? Da hat man dann spätestens im September zu wenige Fahrzeuge. Dann fährt halt der Bus. Der wäre modern und klimatisiert.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: FlipsP am Juli 16, 2021, 17:58:56
Was ist die Alternative zu den "Rostschüsseln"? Sofortige Abstellung der 500er?

Habe ich etwas von sofortiger Abstellung ohne Ersatz geschrieben?
Man müsste schnellstmöglich Ersatz beschaffen und nicht erst in 5-10 Jahren, sondern besser schon vor 5-10 Jahren.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Bus 15 O530 Citaro L am Juli 16, 2021, 17:59:22
hier hat man in Graz konsequent immer wieder auf Neufahrzeuge gesetzt, weswegen diese eben technisch und wirtschaftlich noch zu betreiben waren. Insofern steht/stand Graz nicht so schlecht da wie man hier meint...
Die Fahrzeuge sind aber leider nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben! Die 500er sind fast 50 Jahre alt. Gerade an der Steuerung hat man gemerkt, dass die Fahrzeuge nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind. Die Steuerung funktionierte nicht mehr perfekt und man bekam keine Ersatzteile mehr, soweit ich es mitbekommen habe. Das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, um die Fahrzeuge auszutauschen. Das hat man leider nicht gemacht. Man hält sie lieber mit einer neuen Steuerung künstlich am Leben, um sie auch nach Ablauf der wirtschaftlichen Nutzungsdauer weiter verwenden zu können.

Was ist die Alternative zu den "Rostschüsseln"? Sofortige Abstellung der 500er? Da hat man dann spätestens im September zu wenige Fahrzeuge. Dann fährt halt der Bus. Der wäre modern und klimatisiert.
Klar kann man sie nicht ohne Ersatz abstellen! Das verlangt auch niemand. Aber man hätte rechtzeitig Ersatz in Form von Neufahrzeugen beschaffen können. Dann wäre die notwendige Abstellung der 500er kein Problem.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: danihak am Juli 16, 2021, 18:03:03

Das käme aber schon einem Schildbürgerstreich gleich...die 500er ohne jeglichen Niederflureinstieg, die 600er mit Ihren platzraubenden und den Fahrgastfluss behindernden Treppen im Wageninneren vor den vergleichsweise modernen CR auszumustern.
Ich hoffe doch stark, dass dem nicht so ist und man die alten Fahrzeuge zuerst ersetzt - und zwar gleich durch längere, zumindest letzteres dürfte mittlerweile zum Glück gesichert sein!

Die 500er und 600er wurden erst vor kurzem für weitere Jahre erdüchtigt und sind jetzt 750V fähig. Die Cityrunner bräuchten so eine Auffrischung und den 750V Umbau auch. Bekommen sie diesen nicht werden sie höchstwahrscheinlich vorher ausgemustert. So einfach ist das.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Bus 15 O530 Citaro L am Juli 16, 2021, 18:37:57

Das käme aber schon einem Schildbürgerstreich gleich...die 500er ohne jeglichen Niederflureinstieg, die 600er mit Ihren platzraubenden und den Fahrgastfluss behindernden Treppen im Wageninneren vor den vergleichsweise modernen CR auszumustern.
Ich hoffe doch stark, dass dem nicht so ist und man die alten Fahrzeuge zuerst ersetzt - und zwar gleich durch längere, zumindest letzteres dürfte mittlerweile zum Glück gesichert sein!

Die 500er und 600er wurden erst vor kurzem für weitere Jahre erdüchtigt und sind jetzt 750V fähig. Die Cityrunner bräuchten so eine Auffrischung und den 750V Umbau auch. Bekommen sie diesen nicht werden sie höchstwahrscheinlich vorher ausgemustert. So einfach ist das.
Der Schildbürgerstreich war ganz einfach, dass man die 500er und 600er für die nächsten Jahre ertüchtigt hat, anstatt sie gegen Neufahrzeuge auszutauschen. So einfach ist das.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: 5047er am Juli 16, 2021, 18:57:08
Der einzige große Schildbürgerstreich in diesem Zusammenhang ist, dass man nicht alle Fahrzeuge auf allen Linien einsetzen kann. Denn heuer wird ja - wie eigentlich jedes Jahr in den Sommerferien rund ein Viertel des Straßenbahnnetzes baustellenbedingt nicht betrieben. Man könnte somit während bei einem aktuellen Wagenauslauf von 34 Wägen ohne Probleme alle Kurse mit Variobahnen fahren. Natürlich gibt's auch im Juni und ggf. im September noch ein paar Tage mit wirklich heißen Temperaturen, aber das sollte sich grundsätzlich auch aushalten lassen.
Ich würde halt eher die Maskenpflicht überdenken, aber ich weiß schon, was Eigenverantwortung angeht, sind ja hier die meisten anderer Meinung.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: TW 581 am Juli 16, 2021, 21:20:31
Der einzige große Schildbürgerstreich in diesem Zusammenhang ist, dass man nicht alle Fahrzeuge auf allen Linien einsetzen kann. Denn heuer wird ja - wie eigentlich jedes Jahr in den Sommerferien rund ein Viertel des Straßenbahnnetzes baustellenbedingt nicht betrieben. Man könnte somit während bei einem aktuellen Wagenauslauf von 34 Wägen ohne Probleme alle Kurse mit Variobahnen fahren. Natürlich gibt's auch im Juni und ggf. im September noch ein paar Tage mit wirklich heißen Temperaturen, aber das sollte sich grundsätzlich auch aushalten lassen.
Ich würde halt eher die Maskenpflicht überdenken, aber ich weiß schon, was Eigenverantwortung angeht, sind ja hier die meisten anderer Meinung.

Zumindest man könnte fast alles mit VB fahren außer am 3er in den Ferien, 6 CR bräuchte man.

Längerfristig wird der 1er auch komplett VB fähig werden wo man diese noch flexibler einsetzen wird können.

Zu den 500er die sollen man halt bis 2028 nützen dann sind sie 50 und dann wäre eigentlich ein guter Zeitpunkt diese zu ersetzen und der 3er wird sich bis dorthin hoffentlich auch für die VB frei sein. Die 600er haben ja NF da würde ich nun eine Fahrerkabine einbauen plus ne Klima, dann kann man die noch länger fahren lassen.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Walther am Juli 16, 2021, 22:10:49
Weder 500er noch 600er erfüllen die voraussetzungen sie im derzeitigen Takt sinnvoll ohne Verspätungen zu verwenden.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: FlipsP am Juli 16, 2021, 22:58:57
Zu den 500er die sollen man halt bis 2028 nützen dann sind sie 50 und dann wäre eigentlich ein guter Zeitpunkt diese zu ersetzen ..

Stimmt. Nur wäre der Zeitpunkt halt um 2008 (=30 Jahre Nutzungsdauer) gewesen..
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: 5047er am Juli 16, 2021, 23:03:19
Weder 500er noch 600er erfüllen die voraussetzungen sie im derzeitigen Takt sinnvoll ohne Verspätungen zu verwenden.
Wieso das denn? Die halten in der Regel die Fahrzeiten in etwa gleich gut wie Cityrunner oder Variobahn.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Martin am Juli 17, 2021, 00:14:00
Weder 500er noch 600er erfüllen die voraussetzungen sie im derzeitigen Takt sinnvoll ohne Verspätungen zu verwenden.
Naja man muss die Kirche schon im Dorf lassen. - Viele ältere Fahrer*innen fahren (wohlgemerkt bei Temperaturen unter 25°C) gleich gerne mit den Altwagen und die Fahrzeit lässt sich schon halten. - Natürlich gehörten geschlossene Fahrerkabinen umgesetzt und evtl. auch gleich eine Klimaanlage - zumindest für das Fahrpersonal. Hier ist jedoch die Schuld beim Unternehmen zu suchen....
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: 38ger am Juli 17, 2021, 00:45:06

Das käme aber schon einem Schildbürgerstreich gleich...die 500er ohne jeglichen Niederflureinstieg, die 600er mit Ihren platzraubenden und den Fahrgastfluss behindernden Treppen im Wageninneren vor den vergleichsweise modernen CR auszumustern.
Ich hoffe doch stark, dass dem nicht so ist und man die alten Fahrzeuge zuerst ersetzt - und zwar gleich durch längere, zumindest letzteres dürfte mittlerweile zum Glück gesichert sein!

Die 500er und 600er wurden erst vor kurzem für weitere Jahre erdüchtigt und sind jetzt 750V fähig. Die Cityrunner bräuchten so eine Auffrischung und den 750V Umbau auch. Bekommen sie diesen nicht werden sie höchstwahrscheinlich vorher ausgemustert. So einfach ist das.

Danke für die Erklärung, aber was bedeutet das genau. Kommen die Fahrzeuge mit 600 Volt auch mit 750 Volt zurecht oder ist die Umstellung der Stromleitungen erst geplant?
Falls letzteres zutrifft...würde das nicht auch bedeuten, dass sämtliche Oldtimer nicht mehr im Netz fahren könnten?
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Martin am Juli 17, 2021, 01:26:20

Das käme aber schon einem Schildbürgerstreich gleich...die 500er ohne jeglichen Niederflureinstieg, die 600er mit Ihren platzraubenden und den Fahrgastfluss behindernden Treppen im Wageninneren vor den vergleichsweise modernen CR auszumustern.
Ich hoffe doch stark, dass dem nicht so ist und man die alten Fahrzeuge zuerst ersetzt - und zwar gleich durch längere, zumindest letzteres dürfte mittlerweile zum Glück gesichert sein!

Die 500er und 600er wurden erst vor kurzem für weitere Jahre erdüchtigt und sind jetzt 750V fähig. Die Cityrunner bräuchten so eine Auffrischung und den 750V Umbau auch. Bekommen sie diesen nicht werden sie höchstwahrscheinlich vorher ausgemustert. So einfach ist das.

Danke für die Erklärung, aber was bedeutet das genau. Kommen die Fahrzeuge mit 600 Volt auch mit 750 Volt zurecht oder ist die Umstellung der Stromleitungen erst geplant?
Falls letzteres zutrifft...würde das nicht auch bedeuten, dass sämtliche Oldtimer nicht mehr im Netz fahren könnten?
Die Erhöhung der Netzspannung hätte schon vor einigen Jahren umgesetzt werden sollen, wurde aber immer wieder aufgeschoben.
VB, 5 und 6 Hunderter (Umbau 2018-2020) sind bereits für 750V geeignet.
Was die Oldtimer betrifft, wäre TW 530 und ich glaube auch TW 93 ohne Umrüstung für die höhere Spannung tauglich. - Bei den anderen Oldtimern sollte es mit einfachen Mitteln (elektr. nachrüstbare Widerstände) möglich sein, diese zu adaptieren. Dafür gibt es aber Pläne bzw. fertige Szenarios.
Was die CR betrifft, so ist dies nicht so einfach möglich, da diese ja bereits jede Menge Elektronik mitführen und daher eine Umrüstung technisch nicht so einfach ist, wie bei den elektrisch einfach gestalteten Oldtimern. - Bombardier wollte sich - wie gesagt - die Umrüstungen quasi "vergolden" lassen. Dieses Projekt wird jedoch nicht weiterverfolgt. Daher könnte meiner bescheidenen Meinung nach die Ausmusterungsreihenfolge so aussehen:
1. CR
2. 500er
3. 600er
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: danihak am Juli 17, 2021, 09:38:52
Stimmt. Nur wäre der Zeitzeitpunkt halt um 2008 (=30 Jahre Nutzungsdauer) gewesen..

Versteh das immer noch nicht. Ihr - du und Citaro L - wollen immer alles nach x Jahren Nutzungsdauer abstellen. Wären die Fahrzeuge nach 40 Jahren wirklich so ein Schrott gewesen, hätte man sie sicher nicht mehr einer Modernisierung unterzogen. Man hat sich entschlossen weiter auf die Fahrzeuge zu setzten, und das machen sie auch jetzt ohne mehr als die anderen Typen auszufallen. Also können sie nicht so schlecht beieinander sein, auch wenn sie die magische Grenze von 30 Jahren schon überschritten haben.

München und Nürnberg haben die über 25 Jahre alten GT6N auch modernisiert. Die werden auch auf gut 40 Jahre Nutzungsdauer kommen. Also 10 Jahre über euren Wert wo es wirtschaftlich wäre.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: PeterWitt am Juli 17, 2021, 10:40:01
Man darf das ganze ja auch nicht mit einem PKW oder Bus vergleichen.
Wenn das Fahrzeug an sich noch gut in Schuss ist (tragende Teile, Verkabelung), dann ist ja sogar einen neue Steuerung quasi ein Klacks. 100.000€ entsprechen einem Invest von ca. 600€ in einen alten PKW (wo ein vergleichbarer Neuwagen ca 20.000€ kosten würde).
Und man sollte ja nicht vergessen, dass man hier nicht so ohne weiteres mal andere Fahrzeuge einsetzen kann, da jeder Betrieb andere Parameter hat, es neue Zulassungen benötigt etc. - da ist auch ein größeres Investment in Altfahrzeuge (wobei eben "Alt" so eine Definitionssache ist) mal durchaus vernünftig.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Bus 15 O530 Citaro L am Juli 17, 2021, 11:22:08
Also der Wert für Schienenfahrzeuge, den ich kenne, ist eh 40 Jahre. Darauf sind die (älteren) Fahrzeuge ausgelegt. Bei neueren Schienenfahrzeugen geht es (leider) eher Richtung 30 Jahre Nutzungsdauer. Darauf ist die Technik ausgelegt und dann sind die Fahrzeuge auch abgeschrieben.

Also eine Modernisierung (Midlife-Update) nach 25 Jahren ist absolut sinnvoll, wenn man das Fahrzeug 40 Jahre einsetzt. Eine vorzeitige Abstellung macht nur in Ausnahmefällen Sinn.

Bei den 500ern ist es schon was ganz anderes. Da hat man nach 40 Jahren die Steuerung (doch ein wesentlicher Bestandteil) tauschen müssen, da sie am Ende war und die wirtschaftliche Nutzungsdauer überschritten war. Keine Ersatzteile mehr - funktionierten ohne nicht mehr zuverlässig.
Dass man bei dem Alter Millionen (zusammengerechnet - nicht pro Fahrzeug) in eine neue Steuerung investiert ist unverständlich.

Wenn man eine große Fahrzeugserie hat, ist es schon gut und richtig, wenn man die Fahrzeuge langsam ausmustert und einige unter Verwendung von Ersatzteilen bereits ausgemusterter Straßenbahnen über die 40 Jahre hinaus weiterfahren lässt. Dann holt man wirtschaftlich wirklich das Optimum heraus.
Das ist aber in Graz nicht der Fall. Man hat Millionen investiert, um neue Teile für die gesamte Serie zu kaufen.


Bei den 500ern kommt halt auch noch hinzu, dass es nicht nur die alte Technik ist, sondern dass auch merklich Unterschiede für die Fahrgäste sind, da es da in der Zwischenzeit extreme Fortschritte gegeben hat.
Zwischen 260ern, 580ern, Duisburgern, 500ern, E1 waren für die Fahrgäste keine ernstzunehmenden Unterschiede (bis auf die Kapazität). Da wäre es aus Fahrgastsicht relativ egal, ob einer der Wagentypen ein bisschen älter oder neuer ist.

In der Zwischenzeit hat sich aber für die Fahrgäste einiges getan. Heute erwartet man Niederflurfahrzeuge, die im Idealfall auch noch eine Klimaanlage haben. Allein aus diesem Grund ist es nicht zu rechtfertigen, dass die Fahrzeuge länger als die wirtschaftliche Nutzungsdauer ist, eingesetzt werden. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Fahrzeuge um Millionen am Leben erhalten wurden, weil man sich nicht zu einer rechtzeitigen Ausschreibung von Neufahrzeugen einigen konnte, muss man sich als Fahrgast eigentlich verarscht vorkommen.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Martin am Juli 17, 2021, 11:45:38
Fakt ist aber auch, dass die Altfahrzeuge vor allem beim jüngeren Fahrpersonal extrem unbeliebt sind. Hier treffen mehrere Faktoren aufeinander, die schon zeigen, dass die Gelenktriebwagen nicht mehr zeitgemäß verwendet werden können. Neben dem fehlenden "Komfort" für das Fahrpersonal (keine abgeschlossene Kabine, keine Klimaanlage, aber auch keine gescheite Heizung im Winter) sind vor allem die Fahrzeiten heutzutage auf CR und VB ausgelegt. Mit den alten Wägen kommt es leichter zu Verspätungen und die Ausgleichszeit ist schnell dahin.
Das ist aber ein hausgemachtes Problem des Betriebes, denn wenn die Fahrzeiten auf Fahrzeuge ausgelegt sind, die über Mechanismen verfügen, die Abfertigungszeiten für den Fahrgastwechsel zu minimieren ist es ja prinzipiell gut so, aber andererseits geht sich das mit den Gelenktriebwagen oft nicht aus, da die werten Fahrgäste es ja mittlerweile auch gewohnt sind, dass die Türen zentral geschlossen werden, wenn das Fahrzeug voll ist oder jemand die Lichtschranken blockiert. Das ist aber bei den alten Wagen nicht möglich, daher sieht man diese auch oft mit größeren Verspätungen auf der Strecke als die Multigelenker.

Ich bin der Meinung, dass die Gelenktriebwagen (zumindest die 600er) nach einer Modernisierung in Form eines geschlossenen Führerstandes samt Einbau einer Klimaanlage, die im Winter auch für einen wohlig warmen Raum sorgen kann, noch zumindest 16 aber auch noch 24 Jahre (abhängig von der HU-Frist) unterwegs sein können, wenn die Fahrpläne - vor allem die Ausgleichszeiten - entsprechend angepasst werden.

Aus Fahrgastsicht sind die Gelenktriebwagen vor allem in den Sommermonaten schon eine unangenehme Angelegenheit, aber in den Sommerferien wird man auch in den nächsten Jahrzehnten die Gelenktriebwagen nicht brauchen, daher sollte das kein großes Problem darstellen.

Die Cityrunner sehe ich da eher als Problem, weil die auch in den Sommermonaten fleißig unterwegs sein müssen. Wenn keine Modernisierung erfolgt, sollte man sich SOFORT überlegen zusätzliche Garnituren bei der gerade schwebenden Ausschreibung zu besorgen, am besten gleich 24, damit man für alle Eventualitäten gerüstet ist.

Nach dem Bau der Entlastungsstrecke könnte man sich ja auch betrieblich überlegen, gewisse Linienäste zum Beispiel fix mit Altwagen zu besetzen. - Z.B. die Linien 6 und 17. - Dann könnte man die Fahrpläne entsprechend gestalten, was sowohl für Fahrgäste als auch Fahrpersonal ein Vorteil wäre.

Ich sehe auch für die 500er in den nächsten Jahrzehnten durchaus ein Einsatzgebiet als Frühverstärker bzw. Einschubwagen bei Großveranstaltungen und es ist kein Beinbruch, wenn sich einmal ein Fahrzeug einen Tag lang auf Linie befindet. - Im Gegenteil, das Herumstehen schadet den Fahrzeugen mehr.

Zusatz @Bus 15:
Ich gehe vom jetzigen Stand aus, nachdem alle Modernisierungen schon gemacht wurden.
Ich habe nicht den Eindruck dass es wegen den Ersatzteilen einen Unterschied bei 500ern und 600ern gäbe.
Natürlich könnte Graz auch gleich 55 Neufahrzeuge ordern, das wäre sicher viel einfacher und fahrgastfreundlicher aber eben auch eine Kostenfrage.  :)
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: PeterWitt am Juli 17, 2021, 12:08:09
Aus Fahrgastsicht finde ich (jetzt rein für mich, ohne Kinderwagen bzw Rollstuhl) die 500er am bequemsten, die sind einfach sehr geräumig aufgebaut. Die Reihenbestuhlung im 600er wirkt da schon wieder etwas drückend.
Die 500er zB wirklich rein als Verstärker bei Veranstaltungen wäre für mich auch nach 2030 durchaus denkbar, zumal er ja 5 statt 4 Türen hat - vielleicht sogar noch ein paar Sitzgruppen ausgebaut für große Auffangräume wie sie der Wuppi hatte, das wäre perfekt. Für die Strecke Jakominiplatz-Stadthalle bzw Jakominiplatz-Stadion muss man ja wirklich nicht sitzen, und wer auf Niederflur angewiesen ist kann ja auch den regulären Kurswagen nehmen, der ja weiterhin im gewohnten Takt verkehrt.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: FlipsP am Juli 17, 2021, 15:10:27
Stimmt. Nur wäre der Zeitzeitpunkt halt um 2008 (=30 Jahre Nutzungsdauer) gewesen..

Versteh das immer noch nicht. Ihr - du und Citaro L - wollen immer alles nach x Jahren Nutzungsdauer abstellen. Wären die Fahrzeuge nach 40 Jahren wirklich so ein Schrott gewesen, hätte man sie sicher nicht mehr einer Modernisierung unterzogen. Man hat sich entschlossen weiter auf die Fahrzeuge zu setzten, und das machen sie auch jetzt ohne mehr als die anderen Typen auszufallen. Also können sie nicht so schlecht beieinander sein, auch wenn sie die magische Grenze von 30 Jahren schon überschritten haben.

München und Nürnberg haben die über 25 Jahre alten GT6N auch modernisiert. Die werden auch auf gut 40 Jahre Nutzungsdauer kommen. Also 10 Jahre über euren Wert wo es wirtschaftlich wäre.

Du vergisst aber wichtige Punkte:

In München wird/wurde ein Teil der Flotte VOR dem Ende der Nutzungsdauer einem Refit unterzogen. Diese Fahrzeuge sind mit ca 25 Jahren modernisiert worden. Dabei handelt es sicher aber zumindest um NF Fahrzeuge, die man so noch ca 10-15 Jahre einsetzen möchte. Anmerken möchte ich, dass dafür auch schon eine Ersatzbeschaffung vergeben wurde und im Prinzip nur noch gezogen werden muss.

Bei uns hat man Fahrzeuge Fahrzeuge modernisiert, die schon über 30 Jahre alt waren (500 sogar über 40). Diese Fahrzeuge sind mit 0 bzw ca 20 % NF überhaupt nicht mehr zeitgemäß (kein oder unnötiger kleiner NF Anteil, kein Temperatur-/Luftmanagement) machen aber ca ein Viertel der Fahrzeugflotte aus. Martin schreibt sogar davon, diese nich weitere 16 bzw 24 Jahre einzusetzen. Hallo? Wieso überhaupt Neufahrzeuge? Wir könnten ja die ,,topmodernen" E aus Wien übernehmen.

Ich bin keiner der sagt, dass am Tag genau nach 30 Jahren das Fahrzeug abgestellt werden muss, aber es sollten halt Fahrzeuge eingesetzt werden, die einigermaßen zeitgemäß sind. Bei den 500 und 600 erkennt man seit 10 Jahren, dass sie alt sie. Die modernisierten R2 erkennt man als Otto Normalfahrgast vermutlich auch in 10 Jahren nicht (außer an wirklich heißen Tagen).
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: 5047er am Juli 17, 2021, 17:32:21
Lieber FlipsP, nix für ungut, aber ich bin schon sehr dankbar, dass was die Anschaffung bzw. Ausmusterung angeht, Leute wie du bei den HGL bzw. insbesondere in der Vergangenheit bei den Grazer Verkehrsbetrieben nichts zu melden gehabt haben. Weil sonst hätte man wohl niemals die Wuppertaler und Duisburger Gelenktriebwägen angeschafft und spätestens mit einer Außerdienststellung der 260er nach 30 Betriebsjahren Anfang der 90er Jahre (wenn nicht sogar deutlich früher) hätte man die Grazer Straßenbahn wohl komplett eingestellt.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: FlipsP am Juli 17, 2021, 18:11:26
Ich kritisiere hier nicht die Personen, die für Wartung oder Beschaffung bei den Linien zuständig sind.

Die Politik ist es, die die CR seit 10 Jahren nicht modernisieren will und schon bei der Bestellung der Variobahnen auf 40 m Fahrzeuge verzichtete!
Die Angestellten geben vermutlich eh ihr Bestes (was halt in den Rahmen der Politik passt).

Öffentlicher Verkehr in einer Stadt muss attraktiv sein, Fahrzeuge, die gefühlt der Kaiser noch einweihen durfte und die auch diesen Komfort bieten sind in den 2020 Jahren nicht attraktiv!
Die Politik wäre für diesen attraktiven ÖV verantwortlich!

Aber mit den alten Fahrzeugen kann man halt gut eine moderne Metro verkaufen...
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Bus 15 O530 Citaro L am Juli 17, 2021, 19:09:48
spätestens mit einer Außerdienststellung der 260er nach 30 Betriebsjahren Anfang der 90er Jahre
Warum man sich da jetzt immer auf 30 Jahre versteift, die für die ,,guten, alten" Fahrzeuge gar nicht zutreffen. Da sind es nämlich eigentlich 40 - also Anfang der 2000er ;)

Und da merkt man: genau so hat es die GVB damals gemacht. Der Großteil war bis dahin ausgemustert. 7 Fahrzeuge waren dann noch im Einsatz, wenn ich es richtig im Kopf habe. Das sehe ich auch gar nicht als Problem. Da hat man offenbar so viele Ersatzteile von den ausgemusterten Fahrzeugen gehabt, dass man die restlichen OHNE Großinvestition weiter betreiben konnte. (Man vergleiche die Situation mit der Modernisierung der 500er - da hat man nicht so gehandelt.)

Wobei die Alternative auch einfach gewesen wäre, wenn man bei den Cityrunnern nicht so sparsam gewesen wäre und einfach 25 statt 18 bestellt hätte.

Auch bei den Wuppertalern hat man gemerkt, dass sich die Großinvestition (Neuverkabelung) nicht mehr ausgezahlt hat und man die Fahrzeuge aus wirtschaftlichen Gründen abgestellt hat, obwohl sie vom Alter her noch ein paar Jahre fahren hätten können.


Man sieht also, dass das keine an den Haaren herbeigezogenen Dinge sind mit der Wirtschaftlichkeit, sondern dass danach gehandelt wird, wenn die politischen Rahmenbedingungen passen.
Bei den 500ern ist es ja nicht die Schuld der Graz Linien sondern der Politik, die zu lange mit der Ausschreibung gewartet hat.


Aber noch einmal: Damals (Anfang der 2000er) war das aus Fahrgastsicht gar kein großes Problem. Ob man jetzt mit einem 260er, 580er, Duisburger oder 500er fährt, ist für den Fahrgast eigentlich egal. Dass man damals nicht den gesamten Fuhrpark getauscht hat ist auch klar, da die 500er, 600er damals noch viel zu jung waren.
Jetzt sind immerhin 20 Jahre vergangen und heutzutage erwartet man sich Niederflurfahrzeuge, die im Idealfall auch klimatisiert sind.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: PeterWitt am Juli 17, 2021, 22:13:02
Und da merkt man: genau so hat es die GVB damals gemacht. Der Großteil war bis dahin ausgemustert. 7 Fahrzeuge waren dann noch im Einsatz, wenn ich es richtig im Kopf habe. Das sehe ich auch gar nicht als Problem. Da hat man offenbar so viele Ersatzteile von den ausgemusterten Fahrzeugen gehabt, dass man die restlichen OHNE Großinvestition weiter betreiben konnte. (Man vergleiche die Situation mit der Modernisierung der 500er - da hat man nicht so gehandelt.)

Wobei die Alternative auch einfach gewesen wäre, wenn man bei den Cityrunnern nicht so sparsam gewesen wäre und einfach 25 statt 18 bestellt hätte.
Man hat die 7 260er aber nicht aufgehoben, um Ersatzteile zu verbrauchen, sondern einfach, weil man die Rechnung nicht aufgehen sah. Es waren nämlich ursprünglich nur 12 CR geplant, die Stadt hat 6 weitere für die Bedienung von 4, 5 und 6er-Verlängerung beigestellt. Naja, und dann war da hat das Problem: 18 Wagen (4x 580 und 1x 262 waren ja schon weg aus dem 260er-Bestand) durch 18 Wagen ersetzen, wo man aber 6 Wagen zusätzlichen Auslauf dazu bekommt, und moderne Wagen mit viel Elektronik halt auch anfälliger sind als analoge Altwagen, das wird nicht gehen. So blieben eben 7 Stk. noch länger bestehen.

Übrigens ist alt nicht immer schlecht - in Mailand fahren die 92 Jahre alten 4x noch immer zahlreich und zuverlässig, und deren Fahrzeiten schafft kein einiges modernes Fahrzeug zu erreichen. Gute Beschleunigung, minimaler Stationsaufenthalt, Türen öffnen schon beim Ausrollen und schließen zusammen mit dem Anfahren. Dazu nicht unbequem, sehr geräumig, rundum viel Fensterfläche zum Öffnen, sodass man absolut keine Klima benötigt....
Klar, zeitgemäß ist anders, aber vollkommen zweckdienlich.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Schampuskrampus am Juli 18, 2021, 00:14:25
Für mich ist das der Grund, warum ich im Sommer (wenn ich die Zeit dazu habe) immer auf eine Variobahn warte. - Es ist zwar nicht jedes Mal ein klimatisiertes Fahrzeug notwendig, aber halt doch sehr angenehm :)

Und was hat man früher gemacht?
Damals, ja damals war es im Sommer auch heiß, da gab es keine gedämmten Fahrzeuge oder Häuser wie heute aber auch über 30 Grad. Früher also damals gab es keine Klimaanlagen, da machte man die Fenster auf und war froh, und wer ein Auto mit Schiebedach (mechanische Bedienung natürlich) besaß der war jemand und wurde von den anderen neidisch beäugt.

Die Menschen heute sind faul und verweichlicht!
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: PeterWitt am Juli 18, 2021, 00:45:43
Damals, ja damals war es im Sommer auch heiß, da gab es keine gedämmten Fahrzeuge oder Häuser wie heute aber auch über 30 Grad. Früher also damals gab es keine Klimaanlagen, da machte man die Fenster auf und war froh, und wer ein Auto mit Schiebedach (mechanische Bedienung natürlich) besaß der war jemand und wurde von den anderen neidisch beäugt.

Die Menschen heute sind faul und verweichlicht!
Nun, letzter Satz hat schon was wahres an sich - wobei die frage ist, ob es die Menschen sind, oder es bewusst dahin getrimmt wird.
Wie fein war z.B. eine Fahrt mit den 260ern, als die Fenster noch beidseitig zu öffnen waren? Die Duisburger hatten ebenso Klappfenster beidseitig, zwar nicht so effizient, aber dennoch besser als 500er und 600er.
Bei der Variobahn hingegen gibt es zwar Klappfenster, die sind aber das gesamte Jahr über mechanisch blockiert, weil man lieber klimatisiert. Auch in der Übergangszeit, wenn es am Morgen nur 5 Grad hat läuft ab und an die künstliche Kühlung und macht das Fahrzeug zu einem Eiskasten. Wäre es nicht besser, in der kalten Jahreszeit die Fenster zu öffnen, anstatt selben Effekt unter Zuhilfenahme von Energie zu erzielen?
Wäre ggf. eine elektrisch lösbare Verriegelung der Fenster (gesperrt wenn Klima an, freigegeben wenn Klima aus) so viel aufwändiger und teurer?
Heute dürfen die Fenster nur mehr minimale Prozente zu öffnen sein, Türen müssen beim Öffnen und Schließen blinken, biepen, es braucht davor und danach Sicherheitszeit, bis man wieder losfahren kann.
All das sind "Verbesserungen", die im Grunde gar keine sind, weil die Funktionalität verloren geht. 100% NF ist Dogma, auch wenn 70% der Zielgruppe, welche ebene Einstiege benötigt, genauso hilfreich wäre. Dafür nimmt man scheinbar gerne schlechteren Komfort und höhere kosten in Kauf, auch wenn es dafür keinen Mehrwert gibt.

Ja, und da stellt sich dann schon die Frage, ob man bei all dem wirklich mitmachen muss. Insofern war es früher ab und an durchaus gut, weil man offenbar die Prioritäten anders, nämlich näher an der Praxis, gesetzt hat.
Titel: Re: Wieder einmal - die Klimadebatte bei der Straßenbahn
Beitrag von: Martin am Juli 18, 2021, 01:17:33
Ja da hast Du völlig recht, aber man möchte es eben jedem Recht machen. - Da fällt mir nur das alte Sprichwort ein:
,,Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann."

Das Gepiepse beim Zentralschließen nervt einfach nur und mittlerweile wird der Prozentsatz jener Fahrer*innen, die diese Funktion IMMER verwenden, immer höher.  Durch die Pandemie wurde die Lärmbelästigung sogar oft noch vervielfacht, da ja alle Türen geöffnet werden mussten. Da frage ich mich, wieso man in die Software der Fahrzeuge kein Time-Out einbaut, welches diese Funktion erst xx Sekunden nach dem Löschen freigibt.
Selbst die Türen der Autobusse müssen laut piepsend zugehen.  :P
Durch die Anweisung die Fahrzeuge zentral zu öffnen, kommt es leider auch sehr häufig vor, dass Fahrzeuge bei Außentemperaturen jenseits von 30 °C bzw. unter Null Grad minutenlang offen dastehen und dann wundert man sich, dass es so heiß bzw. kalt in den Wagen ist. - Sind die Türen jedoch geschlossen gewesen, kam in Lockdown-Zeiten sicher jemand daher und beschwerte sich über fehlenden Luftaustausch.
Den Verantwortlichen ist das alles egal, weil sie selbst nur im seltensten Fall betroffen sind. Tja - eigentlich ist es ja "wurscht".  ::)