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Allgemein => Graz => Thema gestartet von: Michael am April 04, 2009, 06:49:58

Titel: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Michael am April 04, 2009, 06:49:58
Das Alkoholverbot auf den Straßen des Uni-Viertels soll die Bar-Meile trockenlegen. Die Kleine Zeitung begleitete Ordnungswache und Polizei auf der ersten Patrouille. Erstes Fazit: Die Kontrolle wird schwierig.

ALEXANDRA WEITZER

Im Epizentrum der Grazer Partyszene ist es gespenstisch ruhig. Es ist Donnerstag Abend und Andreas Köhler tritt mit seinem Kollegen und drei Beamten der Polizeiinspektion Ries kurz nach Mitternacht seinen ersten Streifzug durch das Univiertel an. Ab sofort sind die Herren von der Ordnungswache dort unterwegs, um das jetzt in Kraft getretene ,,Alkoholverbot auf öffentlichen Straßen" zu kontrollieren.

,,Was macht ihr denn hier?", dauert es nicht lange, bis sich den Männern zwei junge - offensichtlich nicht ganz nüchterne - Burschen in den Weg stellen. Entsprechend frech gebärden sie sich gegenüber den Beamten. ,,Dass man es mit Leuten zu tun hat, die meinen, ihre Rechte sehr gut zu kennen, damit ist natürlich zu rechnen", meint Köhler. ,,Man muss das emotionslos sehen."

Inzwischen hält vor dem Kulturhauskeller ein Taxi. Eine junge Frau steigt aus, in der Hand eine volle Flasche Whiskey. ,,Dass die Leute draußen ,vorglühen' ist offensichtlich. Allerdings ist das sehr schwer zu kontrollieren, wenn die Flasche dann rasch in einer Tasche verschwindet", sind sich Bezirksinspektor Mario Sattler und seine zwei Kollegen einig.

Dass es des öfteren dementsprechenden Wirbel gibt, vor allem in der Elisabethstraße, weiß der ehemalige Türsteher Tommy nur zu gut. ,,Am schlimmsten ist es samstags gegen drei Uhr morgens", meint er. Wie seine Begleiterin Manuela, findet Tommy das Alkoholverbot auf der Straße gerechtfertigt. ,,Trinken sollte man drinnen." Wobei die Leute ja auch dort abgefüllt würden, relativiert Manuela. ,,Stichwort ,Pinkelparty'. Vandalismus und Lärm draußen sind damit ja nicht gebannt."


Schockierende Zustände

Köhler und seine Kollegen dürfen Strafmandate in der Höhe von 35 Euro verhängen. Kommt es zu einer Anzeige, reicht der Strafrahmen bis zu 2000 Euro. ,,Das ist vielleicht ein wenig überzogen", meinen Maria und Regina, die gerade auf dem Heimweg durch die Elisabethstraße sind. ,,Andererseits soll das Ausmaß abschrecken, sonst hält sich ja niemand daran." Immer sei sie schockiert, wie es morgens in der Zinzendorfgasse aussehe, sagt Maria. ,,Oft sind Zeitungsständer ausgeräumt und umgeworfen."

Beim ersten Kontrollgang bleibt es bei Ermahnungen. ,,Uns geht es in erster Linie darum, Bewusstsein zu schaffen", meint Köhler. Wie oft man in den nächsten Tagen im Univiertel präsent sein wird, hänge vor allem vom Wetter ab.

Quelle: www.kleine.at
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am Oktober 13, 2011, 10:49:15
Uni-Lokalen blüht Sperrstunde um zwei Uhr

Neue Aufregung bei Uni-Viertel-Wirten. Stadt arbeitet bereits Bescheide für verkürzte Sperrstunde aus. Eigentümer von Kottulinsky und Three Monkeys gehen dagegen in die Offensive.

Die Wirte wehren sich
Pünktlich zu Semesterbeginn im Uni-Viertel flattern wieder Leserbriefe empörter Anrainer in unsere Reaktion. Mit den Studenten kommt die Partylaune zurück ins Viertel um die Elisabethstraße. Während Nachtvögel in und vor Bars feiern, beklagen Anrainer den nächtlichen Cocktail aus Ruhestörung und Sachbeschädigung.

An dieser Partymeile wird das Motto "Wir feiern die ganze Nacht" mangels Sperrstunde gelebt. Bisher ist noch jede Aktion scharf der Stadtpolitik erfolglos geblieben. Jetzt will Bürgermeister Siegfried Nagl die Sperrstunde um zwei Uhr früh durchsetzen. In den nächsten Wochen sollen die Bescheide an bis zu neun bekannte Bars im Viertel ergehen, bestätigt Magistratsdirektor Martin Haidvogl: "Noch laufen die Erhebungsverfahren." Konkret arbeitet die Bau- und Anlagenbehörde mithilfe der Polizei gerade daran, die sicherheitspolizeiliche Notwendigkeit für diesen Schritt zu belegen. Haidvogl: "Um die frühere Sperrstunde verhängen zu können, müssen wir im Zusammenhang mit den jeweiligen Lokalen Delikte wie Körperverletzungen oder Sachbeschädigungen nachweisen."

Strafen für schwarze Schafe

Bei den Wirten ist Feuer am Dach. Three-Monkeys-Chef Michael Schachner sowie die Kottulinsky-Eigentümer Wolfgang Nusshold und Oswald Held gehen in die Offensive, legen Zahlen auf den Tisch, die belegen sollen, dass ihre Bars nicht Wurzel für das Übel sind. So gebe es laut Langzeiterhebung (485 Tage) der Polizei in den beiden Lokalen gerade ein paar Dutzend Vorfälle/Anzeigen (siehe Infobox). "Weil", betonen die Lokalbesitzer, "wir alles tun, um die Auflagen einzuhalten, eigens eine Security-Firma beschäftigen, vor unseren Lokalen selbst reinigen lassen und keine stark Alkoholisierten oder Gäste unter 21 Jahren hineinlassen." Dass als Folge des Univiertel-Ärgers alle Lokale im Gießkannenprinzip mit der Sperrstunden-Sanktion zum Handkuss kommen sollen, sehen sie nicht ein: "Wir fordern stattdessen scharfe Kontrollen in den Lokalen und Strafen für die schwarzen Schafe, um Missstände im Viertel abzustellen."

"Wir bekämpfen Bescheid"
Kottulinsky und Three Monkeys haben wegen der drohenden Sperrstunden-Bescheide Anwalt Michael Stummvoll eingeschaltet: "Sollte diese frühere Sperrstunde verhängt werden, berufen wir." Für die Gastronomen geht es um Existenzielles: Das Geschäft beginnt erst gegen ein Uhr richtig zu laufen, müssen sie um zwei zusperren, koste das Umsatz "und viele Arbeitsplätze in den Lokalen, aber auch bei Lieferanten", warnt Schachner. Kottulinksy-Eigentümer Held legt nach: "Wir haben vor eineinhalb Jahren enorm viel in die Eröffnung dieser Bar gesteckt und diese Investition im Vertrauen auf unsere Bewilligungen getätigt." Laut dieser Bescheide darf das Kottulinsky Gäste eben auch bis ins Morgengrauen feiern lassen.
Dem Uni-Viertel droht ein langer Kampf um die Sperrstunde. Selbst Rathaus-Juristen zweifeln, ob die Bescheide halten: "Es ist natürlich ein massiver Eingriff in die Erwerbstätigkeit." Und es gibt dazu noch keine Judikatur des Verwaltungsgerichtshofs.
Die Anrainer sollten sich nicht zu früh über mehr Nachtruhe freuen. Denn: Eine Berufung der Wirte hätte aufschiebende Wirkung. Und: Kippt das Höchstgericht die Bescheide, feiert das Uni-Viertel auch künftig die ganze Nacht.
BERND HECKE

Die Anzeigen
Kottulinsky und Three Monkeys haben behördliche Vorfälle/Anzeigen aus ihrem Betrieb veröffentlicht. Polizeilicher Beobachtungszeitraum: 485 Tage. Das Fazit: In Anbetracht der Gästeschar sei das Sündenregister überschaubar.
Kottulinsky: 36 Vorfälle, davon zehn Körperverletzungen, ein Raufhandel, zwei Sachbeschädigungen, der Rest: Diebstähle.
Three Monkeys: 64 Vorfälle, 21 Körperverletzungen, ein Raufhandel, zwei Sachbeschädigungen, 41 Diebstähle.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/2853099/uni-lokalen-blueht-sperrstunde-um-zwei-uhr.story



Also da fehlen mir ja die Worte!
In Graz ist im Vergleich zu anderen österreichischen Städten ohnehin nichts los und jetzt will der Herr Bürgermeister den Unternehmern, die viel Geld investiert haben den (Zapf-) Hahn um 2:00 abdrehen.  :boese:
Seit über 25 Jahren wird in der Elisabethstraße "Party gemacht".  Das Three Monkeys ist eines der bedeutendsten Lokale in Graz, wo es um zwei Uhr erst so richtig losgeht.

Da sieht man wieder einmal dass wir in der tiefsten Provinz leben. Das Univiertel ist ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor in Graz, dass auch zahlreiche Arbeitsplätze sichert. Das ist unserem lieben Herrn BM aber egal...
Wieviele Anrainer leben länger als zehn Jahre dort? Oder sind es nur Leute, die eine billige Wohnung genommen haben und jetzt FEUER schreien.

Die Innenstadt wurde bereits erfolgreich "umgebracht" jetzt gehts gegen's Uni-Viertel.

Willkommen im Provinzdorf Graz.  :P

Vielleicht würde es aber auch reichen, wenn man vor zwei Uhr die Kinder (jünger als 18J.)  nach Hause schickt und auch die Straßenzüge entsprechend kontrolliert.
Diese Gruppe ist mMn für eine Vielzahl der Anzeigen verantwortlich.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Stipe am Oktober 13, 2011, 11:17:14
Ich hab selber mein Studium damals im Kult verdient, und was dort abgeht war schon arg und wurde seither ärger. Würden sich alle Wirte dort wie der Michi von den drei Affen verhalten gäbe es die Eskalation auch nicht in dem Ausmass. Und zu den Wohnungen -  billig ist es dort eh nicht so und da gibts halt auch Familien, die seit Generation dort wohnen. Wenn mir jedes Wochenende wer in den Vorgarten kotzt reg ich mich auch auf.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am Oktober 13, 2011, 11:57:13
Ich glaube aber nicht, dass eine frühere Sperrstunde die Situation verbessert.

Die Neigung zum Randalieren nimmt mit zunehmendem Alter sicher ab.

Das sich manche Leute aufführen wie sie wollen, sollte deren Problem sein und dafür würde ich empfindliche Strafen kassieren. Wenn sich das mit den Strafen herumspricht, würde sich die Situation sicher bessern.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Stipe am Oktober 13, 2011, 13:47:48

Ich glaube aber nicht, dass eine frühere Sperrstunde die Situation verbessert.


In der Elisabethstraße schon - weil dort die Lokale teilweise zusperren und woanders Lokale entstehen werden. Also wäre das auch nur eine Verlagerung, zumindest à la longue.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Metro5 am Oktober 13, 2011, 14:11:39
Wer feiern will, der wird auch weiterhin feiern.
Und wer das ohne Rücksicht auf andere Menschen macht, der wird sich wegen eines Verbotes nicht ändern.

So sehr ich das mit einer gewissen Genugtuung sehe, dass diese reaktionären Pseudo-Glamour-Lokale für
angehende Juristen mit Minderwertigkeitskomplexen ( :-X ) mal eins auf den Latz bekommen, so traurig ist
die politische Einfallslosigkeit seitens der Stadt. Ich meine, hat dort echt jemand geglaubt, dass irgendwelche
Gehsteigsheriffs oder "Das ist aber nicht nett"-Plakate die Situation verändern werden? Und jetzt einfach "Sperrstund is!"
Für mich ist die Situation eigentlich klar: Fehlender Mix an verschiedenen Lokalen in der Stadt, Konzentartion auf
nur wenige Orte und ein Haufen Studenten vom Land... Und am Land kann man bekanntlich a bissl lauter sein!
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Torx am Oktober 13, 2011, 14:24:40

In Graz ist im Vergleich zu anderen österreichischen Städten ohnehin nichts los

Wie kommst Du denn zu der Annahme??  ???


Die Innenstadt wurde bereits erfolgreich "umgebracht" jetzt gehts gegen's Uni-Viertel.

Hat man das? Ich kann mich erinnern, dass es auch vor 10 Jahren nicht so leicht war nach 2 Uhr noch ein Lokal zu finden das offen hat. Jetzt gibt's mit O'Riginal und King Cadillag ja zwei, die meistens noch länger offen häben. Zusätzlich zu den üblichen verdächtigen in der Innenstadt.

Zitat

Vielleicht würde es aber auch reichen, wenn man vor zwei Uhr die Kinder (jünger als 18J.)  nach Hause schickt und auch die Straßenzüge entsprechend kontrolliert.
Diese Gruppe ist mMn für eine Vielzahl der Anzeigen verantwortlich.

Da kann ich auch nur absolut zustimmen. Wieso kontrolliert man nicht einfach bestehende Gesetze bevor man gleich mal alle dort bestraft?

Meiner Meinung nach sind das auch alles schon lange keine Studenten mehr die sich dort heurmteiben.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: StefanTiran am Oktober 13, 2011, 14:45:55

In Graz ist im Vergleich zu anderen österreichischen Städten ohnehin nichts los


Nichts los stimmt schon aber das hat nichts mit dem Univiertel zu tun. Was schlimm ist, ist dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, im Sommer nach 21:00 in der Innenstadt noch ein Eis zu bekommen. Dass man am Samstag nach 19:00 fast nirgends rauchfrei Essen kann, außer zu sehr hohen Preisen wie am Schlossberg. Dass man auch unter der Woche nach 20:00 eigentlich nur bei McDonalds Tee und Kuchen bekommt.

Was ich auch schon erlebt habe, ist, dass um 23:30 der Nichtraucherbereich abkassiert wurde und man nur noch im Raucherbereich konsumieren hätte können, was mich natürlich nicht interessiert.

Verrauchte Spelunken, wo sich Vandalen Mut ansaufen, brauch ich echt nicht.

Liebe Grüße,
Stefan
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Torx am Oktober 16, 2011, 16:18:09

Nichts los stimmt schon aber das hat nichts mit dem Univiertel zu tun.

Das kann ich eigentlich nicht bestätigen. In Städten vergleichbarer Größe ist oft weit weniger los und als wir mal Besuch aus dem Ausland hatten und diejenige am Mittwoch ein Konzert sehen wollte, war ich ganz überrascht was an einem Mittwoch alles geht. Ob im Stephaniensaal, Wist-Heim, Orpheum und was weiß ich wo - wir haben da so viel Auswahl gehabt und uns letztens für eine italienische Band in der Postgarage entschieden.

Zitat

Was schlimm ist, ist dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, im Sommer nach 21:00 in der Innenstadt noch ein Eis zu bekommen. Dass man am Samstag nach 19:00 fast nirgends rauchfrei Essen kann, außer zu sehr hohen Preisen wie am Schlossberg. Dass man auch unter der Woche nach 20:00 eigentlich nur bei McDonalds Tee und Kuchen bekommt.

Beim McDonalds bekommst dann auch einen McSundae Eisbecher.  :sh: Rauchfrei später essen sollt wohl auch im Brot & Spiel gehen.

Aber was die Gastronomie angeht dürftest Du wohl recht haben. Da folgt das ganze allerdings wohl dem österreichweiten Trend, dass die Leute eher zu Fastfood tendieren. Ist es für Wirte tagsüber schon schwer genug zu überleben, so zahlt es sich wohl noch weniger aus zu später Stunde eine warme Küche anzubieten. Das ist schade, aber ich wüßte auch nicht was man da nun machen kann. Grund sind wohl auch die geänderten Essgewohnheiten: heute ißt man, wenn man hunger hat - und dann muß es meist schnell gehen und vor dem geistigen Auge aufleuchten.
Die mißlungenen Nichtrauchergesetze tragen halt dazu bei, dass sich auf dem Sektor nicht wirklich viel geändert hat...
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Michael am Oktober 22, 2011, 21:29:19

Auf der Suche nach der Partymeile

Bürgermeister Nagl will Graz eine neue Partymeile samt Festwiese verpassen und hofft auf Änderung der liberalen Gewerbeordnung.

Derzeit kann in jedem Haus ein Lokal aufgesperrt werden - und wir als Behörde können nichts dagegen tun", klagt Bürgermeister Siegfried Nagl. Seit der Änderung der Gewerbeordnung 1998 gibt es für Cafés, Bars und Discos faktisch keine Sperrstunden mehr. "Stadtentwicklung oder Anrainerbedürfnisse spielen dabei keine Rolle", so Nagl. Diese Gewerbeordnung ist auch schuld an der Situation im Uni-Viertel. Nagl hofft, dass Land und Bund endlich einsehen, dass "das zu liberal ist". Trotz rechtlicher Schwierigkeiten will er eine Sperrstunde von 2 Uhr verordnen, im Gegenzug aber eine neue Partymeile in Graz hochziehen (wir berichteten).

Dort sollen auch kleine Freiluftkonzerte möglich sein und Platz für einen Zirkus. Einen Ort habe er schon im Auge, so Nagl, verraten kann er ihn aber noch nicht. Aufgrund der Kriterien - keine Anrainer, öffentlich erschlossen - ist die Auswahl aber begrenzt. Hier eine Auswahl. GERALD WINTER


Die Ackern-Wiese

Ein möglicher Standort für die neue Partymeile könnte die Ackern-Wiese neben dem Brauhaus Puntigam sein. Die SPÖ hat hier ja schon den idealen Ort für eine Festwiese ausgemacht. Die Vorteile: Perfekt öffentlich erschlossen mit der Linie 5 und einer S-Bahn-Station sowie veranstaltungserprobt. FUCHS


Die Seifenfabrik

Zentrumsnah, keine unmittelbaren Anrainer - auch die Seifenfabrik würde auf das Anforderungsprofil passen. Vor- und Nachteil zugleich: Das Areal wird schon professionell bespielt, hätte aber im Freien noch viel Potenzial. Mit den Öffis ist es nicht ganz einfach, in die Angergasse zu kommen. KK


Reininghaus-Gründe

Eine Partymeile auf der grünen Wiese? Da kommt das Reininghaus-Areal in die Ziehung. Die Grünen wollten das Gebiet schon für Zwischennutzungen öffnen, jetzt könnte das Partyvolk hier einziehen. Nachteil: Öffentlich nicht erschlossen, Nutzung als Festwiese wohl nur auf Zeit möglich. BIG SHOT

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2860053/suche-nach-partymeile.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am Oktober 22, 2011, 22:34:50
Glaubt UHBM etwa, dass die Studenten, die traditionell per Fahrrad oder per Pedes unterwegs sind, den Weg in entfernte Gefilde antreten werden, um dort Party zu machen?

Der Großteil wird halt Privatpartys in WG's etc. organisieren und das Lärmproblem streut sich dann eben auf die ganzen Bezirke II und III ;)

Das ist Schildbürgerei pur. Zuerst lässt man einen Wirt das alte Amt für Wahlen und Einwohnerwesen anmieten und um teures Geld umbauen und dann dreht man dem Unternehmer um zwei Uhr den Hahn ab, wo das Kerngeschäft am WE erst um eins beginnt. :P
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Michael am Oktober 23, 2011, 10:19:57

Pro & Contra frühere Sperrstunde

Um zwei Uhr früh soll künftig Schluss sein mit lustig im Uni-Viertel, denn die Anrainer der Elisabethstraße beklagen erneut Ruhestörungen und Sachbeschädigungen durch Feierwütige.


Die Stadt Graz arbeitet daher am Konzept für die Sperrstunde ab zwei Uhr, die Lokalbetreiber wehren sich. Käme die Sanktion, würde das ihr Geschäft massiv beeinträchtigen.
Pro

Marlene Suppan (18), Maturantin: Ganz ehrlich: Ich hätte nichts gegen die Sperrstunde um zwei Uhr früh im Uni-Viertel. Ich gehe dort zwar selber hin, zum Beispiel ins Gecko oder ins Merano, aber wenn die Lokale um zwei zusperren, würde das für mich schon in Ordnung sein. Ich bin meistens gegen elf Uhr dort, drei Stunden Uni-Viertel reichen meistens sowieso. Und wenn die Sperrstunde kommt, schauen die Leute vielleicht automatisch früher in die Lokale. Außerdem hat das sicher einen Grund, warum sich die Bewohner aufregen. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass es dort ziemlich laut wird.
Contra

Julia Zirngast (19), Studentin: Mit der geplanten Sperrstunde kann ich nichts anfangen. Die Leute, die im Uni-Viertel wohnen, sind ja selber Schuld. Wenn ich dort wohne, weiß ich, worauf ich mich einlasse. Das Uni-Viertel ist für seine Partys und Lokale ja bekannt. Ich gehe selbst gern im Uni-Viertel weg und hab die Situation dort nie so schlimm erlebt oder Randale gesehen. Außerdem geht's in den Lokalen erst um Mitternacht richtig los, da kommen die Leute. Es wäre also ziemlich blöd, wenn um zwei Uhr schon Schluss sein müsste. Vielleicht ist ja eine Sperrstunde um vier ein Kompromiss.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/2859702/pro-contra-fruehere-sperrstunde.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Michael am Oktober 30, 2011, 15:37:45

Die Liste für das Recht, zu feiern

Streitzone Uni-Viertel. Jetzt machen Studenten gegen die Zwei-Uhr-Sperrstunde mobil.

Wir sind der Meinung, dass eine frühere Sperrstunde das Problem nicht lösen, sondern sogar verstärken würde." Was man für ein Zitat der UniViertel-Wirte im langjährigen Streit rund um Vandalenakte und Lärmbelästigung entlang der Partymeile halten könnte, kommt von anderer Seite. Nämlich von den Studenten selbst. Haben sich diese bisher nicht an der Diskussion beteiligt, wird die Gruppe Martina Winkler (Obfrau der Aktionsgemeinschaft) jetzt aktiv.

,,Am Dienstag haben wir mit unserer Aktion begonnen", so die Studentin. In nur einer Nacht konnte sie mit ihren Kommilitonen 400 Unterschriften gegen die von der Stadt geplante allgemeine Sperrstunde um zwei Uhr früh sammeln. ,,Die Leute haben sogar zehn Minuten gewartet, um ihren Namen auch auf die Liste setzen zu können." Diese Liste soll an ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl geschickt werden. Als Zeichen, dass sich auch die Studenten Gedanken machen. Und als Denkanstoß. ,,In England wurde die Sperrstunde wieder aufgehoben", erklärt Winkler. ,,Weil sich gezeigt hat, dass die Leute, wenn sie wissen, dass sie nur bis zwei Uhr trinken können, viel mehr konsumieren als sonst." Auch das Gewaltpotenzial steige, wenn alle gleichzeitig das Lokal verlassen. Winkler selbst ist es ein Anliegen, mit der Unterschriftenliste zu zeigen, dass sich nicht alle Anrainer belästigt fühlen. ,,Immerhin wohnen ja auch viele Studenten selbst im Viertel."

Bis Mitte nächster Woche sammelt die AG im Viertel noch Unterschriften. Stimmen können auch per Mail an sperrstunde@ag-graz.at gesandt werden. Und spätestens bei der Geidorfer Bürgerversammlung im November ist die AG als Diskussionspartner vor Ort. HEIKE KRUSCH

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Michael am November 06, 2011, 11:23:09

Wo um zwei Uhr Schluss sein muss

Erste Bescheide für frühere Sperrstunde in Uni-Lokalen sind fertig. Warum die Wirte aber noch eine letzte Chance haben.

Vandalenakte, Lärm, Schlägereien: ,,Schlaflos im Uni-Viertel" ist seit Jahren das Anrainerschicksal an der Elisabethstraße. Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) macht ernst und will mit einer früheren Sperrstunde (um zwei statt fünf Uhr früh) die Partymeile entschärfen. Noch haben die Bescheide das Rathaus nicht verlassen. Aber sechs Uni-Lokale, die ihre Gäste künftig nicht mehr die ganze Nacht feiern lassen dürfen (siehe links), stehen G7-Informationen zur Folge schon fest.


Kein Zurück mehr

Nagl gibt ,,keinen Kommentar" zu offenen Verfahren ab und bestätigt auch die Liste nicht. Bevor Bescheide ergehen, werde er mit den Wirten das von ihnen gewünschte persönliche Gespräch führen. Nur - auch wenn die Gastronomen bei diesem Gipfel ein schlüssiges Sicherheitskonzept präsentieren, wird es keinen Kompromiss geben, kann Nagl aufgrund des eingeleiteten Verfahrens gar nicht mehr zurück.

Hält doch der Paragraf 113 der Gewerbeordnung fest, dass die Stadt eine frühere Sperrstunde verhängen muss, wenn es unzumutbare Belästigungen oder sicherheitspolizeiliche Bedenken gibt. Diese sind durch das Ermittlungsverfahren der Stadt im Uni-Viertel dokumentiert. Für sechs Lokale wird die frühere Sperrstunde auf Basis der ihnen nach Polizei-Statistik zugeordneten gerichtlich strafbaren Tatbestände wohl jedenfalls verhängt.

Kurios: Während der ,,Kultus" davon betroffen ist, soll das ,,Orange" eine Etage darüber verschont bleiben, weil es hier nicht ausreichend zuordenbare Delikte gegeben hat. Das ,,Merano" kommt auch ohne die Sanktion davon. Auch für das ,,Revolution" wird es keinen neuen Sperrstundenbescheid geben. Im Magistrat ist man darauf gestoßen, dass hier ohnehin die Sperrstunde um zwei Uhr verordnet ist. Deren Einhaltung wird nun kontrolliert. Auf der Revolution-Homepage liest man aktuell von einer Sperrstunde um fünf Uhr früh.

Das Lokal-Duell der Juristen scheint unvermeidbar. Die Gastronomen haben ja angekündigt, die Bescheide durch alle Instanzen bekämpfen zu wollen. Obwohl die höchstgerichtliche Judikatur solche Sperrstundenvorverlegungen bestätigt hat, dürfte es für die Wirte eine letzte Chance geben. Die Zweitinstanz ist die Berufungskommission der Stadt. Berufen die Barbetreiber, hat dies aufschiebende Wirkung und sie brauchen vorerst nicht früher dichtmachen. Setzen sie ihr Sicherheitskonzept um und senken im Zeitraum bis zur zweitinstanzlichen Entscheidung die Zahl der Delikte, könnten sie mit dem Schrecken davonkommen.

Ist die Zone dann entschärft, kann die Stadt die Sperrstundenvorverlegung noch abblasen. Und Nagls Wirtschaftspartei könnte sich den Vorwurf ersparen, mit der Sanktion Wirte-Existenzen und Jobs zu gefährden.



800 Unterschriften gegen die Sperrstunde

Die Bilanz ist positiv. Nach einer Woche nächtlichen Einsatzes konnten Studentin Martina Winkler und die Mitarbeiter der Aktionsgemeinschaft (AG) 800 Unterschriften gegen die Sperrstunde im Univiertel sammeln (G7 berichtete). ,,Jetzt sammeln wir an der Uni selbst weiter." Auch online unter sperrstunde@ag-graz.org können Stimmen abgegeben werden. Das Ziel: 1000 Unterschriften, die dann dem Bürgermeister persönlich übergeben werden sollen. Dieser Termin steht zwar noch aus. Ein anderer ist indes fix: die Mid-Term-Party der AG, die am 17. November im Kottulinsky stattfindet. ,,Dort würden wir gerne länger als bis 2 Uhr früh feiern." HK

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am November 22, 2011, 07:22:58
Anrainer laufen gegen Disco "Retro" Sturm

Unter dem "Lärmterror" leiden die Anrainer schon länger. Nach dem Höhepunkt mit Messerstecherei fordern sie das Aus für die Disco "Retro" in der Gleisdorfer Gasse. Die Stadt reagiert.

Sex, Drogen und Kriminalität - das alles bekommen die Bewohner der Gleisdorfer Gasse 15 geboten, direkt in ihrem Stiegenhaus und vor ihren Wohnungstüren. "Ich wohne seit 56 Jahren hier", sagt ein Anrainer, "aber das, was sich in den vergangenen drei Jahren hier abgespielt hat, geht auf keine Kuhhaut mehr." Drogendeals finden im Stiegenhaus statt, betrunkene Disco-Gäste urinieren und erbrechen im Stiegenhaus, auch Geschlechtsverkehr können die Anrainer regelmäßig vor ihren Wohnungstüren beobachten.

Die Wurzel des Übels laut Anrainern: die Disco "Retro" im Keller des Hauses, die bis Mittag offen hat. Und: Partygäste und Bewohner teilen sich denselben Eingangsbereich, Konflikte sind so vorprogrammiert.

Die Polizei ist Stammgast in der Gleisdorfer Gasse - bis zu vier Mal pro Wochenende müssen die Uniformierten ausrücken. Vergangenes Wochenende ist die Situation wieder eskaliert: Ein Streit nahm im Lokal seinen Ausgang und gipfelte in einer Messerstecherei davor in der Gleisdorfer Gasse. Eines der Opfer musste im Krankenhaus operiert werden. Die Blutreste am Gehsteig machten auch am gestrigen Montag deutlich, was am Wochenende hier abgelaufen ist.

"Gefahr im Verzug"

Anrainer orten "Gefahr im Verzug". Sie haben Angst, am Vormittag die Wohnung zu verlassen. Ihre Forderung: Das Retro muss geschlossen werden. "Für die Anrainer hier ist das ein Wahnsinn", sagen Ludmilla Haase, ÖVP-Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, und ihre Stellvertreter Bernd Pekari (Grüne) und Franz Parteder (KPÖ). Die Bezirkspolitik weiß, dass eine Schließung unrealistisch ist. Ihnen schwebt ein Maßnahmenbündel aus früheren Sperrstunden, starker Polizeipräsenz und harten Strafen bei kleinsten Verwaltungsübertretungen vor.

Sperrstunde um 2 Uhr

Im Rathaus wird reagiert: "Es läuft dasselbe Verfahren wie im Uni-Viertel, um die Sperrstunde vorzuverlegen", so Thomas Rajakovics, Sprecher von Bürgermeister Siegfried Nagl. Derzeit darf die Disco rund um die Uhr offen halten, künftig soll um 2 Uhr Schluss sein. "Der Vorfall vom Wochenende bestätigt uns in unserem Bestreben", so Rajakovics.

Von den Eigentümern der Disco war niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Der grüne Bezirksrat Bernd Pekari kritisiert, dass sie eine Art Katz- und Mausspiel mit der Behörde treiben: "Es wird scheinbar regelmäßig der Betreiber gewechselt, es gibt keinen echten Ansprechpartner und die Stadt lässt sich so auf der Nase herumtanzen."

Den Anrainern ist jedenfalls der Geduldsfaden gerissen: "Die Krawallzone in Graz besteht nicht nur aus dem Uni-Viertel", sagt einer. Und ein anderer macht den Unterschied zur Elisabethstraße deutlich: "Die Leute hier sind nicht nur laut und besoffen - sie sind auch brandgefährlich!"
GERALD WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2882587/anrainer-laufen-gegen-disco-retro-sturm.story




Es ist eine bodenlose Frechheit von der Stadt die Disco Retro, die eigentlich eine weitere "Frühbar" ist mit den etablierten Lokalen im Univiertel (Three Monkeys) zu vergleichen.
Das Klientel ist ein komplett anderes! Eben wie erwähnt brandgefährlich, was auf die Gäste im Univiertel aber gar nicht zutrifft!!!
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: ptg am November 22, 2011, 10:54:58
Hmmm? Wie ist das mit dem Billa-Eck und den Glühweinstandln? Auch da gibt es die Guten und die Bösen.
Bei den Glühweinstandln hab´ich schon einiges erlebt, beim Billa bin ich bis jetzt maximal angeschnorrt worden.
Ob man erkennen kann, ob ein Angesoffener Arbeiter oder Prokurist ist, ist auch komplett egal. Das ist eine rein individuelle Geschichte wie man unter Alkoholeinfluss reagiert.

Der Unterschied ist das Gewalteinwirkungspotenzial (Massenschlägerei, Messerstecherei) und das ist gebietsabhängig schon unterschiedlich.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: 4020er am November 22, 2011, 13:55:46
Zitat
Hier gibt es genauso Streitereien und Raufereien.

Natürlich, hierbei stellt sich aber die Frage wie oft und in welchem Zeitraum.
Das Kottulinsky zum Beispiel zieht eher intellektuelles Puplikum an (außerdem erst ab 21...), Schlägereien halten sich da schon in Grenzen, sowie das Univiertel meiner Meinung nach auch nachts verhältnissmäßig friedlich ist.
Weitaus gewalttätiger wird es da schon wenn man in den Süden kommt, nur wohnt halt dort keiner...
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am November 22, 2011, 15:14:19
Also im Univiertel, vor allem beim Three Monkeys kannst Du sicher sein, dass massiv betrunkene Gäste sicher nicht eingelassen werden.
Wenn sich vor dem Lokal wer übergeben sollte, wird das vom Personal bzw . Securitypersonal des Monkeys sofort beseitigt.

In der Gleisdorfergasse interessiert das niemanden, außerdem kommt jeder in das Retro hinein.
Oft habe ich den Eindruck je besoffener umso leichter...

Wie 4020er schon erwähnt hat ist auch ein Unterschied beim Publikum zu bemerken.

Ich bin mir sicher dass es im Retro mind. 5mal mehr Polizeieinsätze gibt als im 3 Monkeys...
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Bumsti am Dezember 31, 2011, 00:59:58
Das Retro hat eine so lange Geschichte. In den 1980ern war es dem Gerhard Möser sein Mr. Bojangles - das war das Publikum einigermaßen erträglich, dann war es das Space, da waren dann schon schrägere Leute drinnen. Zwischendurch war es glaub ich einmal eine Albaner Disco, das war zu Zeiten als die ehemalige Tenne/Monte Carlo/2Night/Monte/Stage dann das Kristall war. Zwischendurch war es eine Zeitlang geschlossen, dann sollte es als Mr. Bojangles wiederauferstehn, das ist aber in die Hose gegangen seitdem heißt es Retro. Sollte ich irgendeine Zwischenstation vergessen haben, freue ich mich über jede Erinnerung. Ich war in den Jahren 1999 bis 2007 nicht in Graz und kann daher wenig bis nix über die Szene in der Zeit sagen außer vom weghören.

Verstehe natürlich die Problematik aber es sollte trotzdem ein Konsens gefunden werden und die Mieter sollen mal nicht so auf die Pauke hauen, denen geht es hauptsächlich um die extrem niederen Mieten, da sie schon teilweise über 50 Jahre in den Wohnungen sind. Das Lokal steht übrigens seit Oktober vorigen Jahres zum Verkauf. Die Ablöse beträgt 3000.000 Euro und die Pacht inkl. BK und USt 2400.-
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am Januar 14, 2012, 16:24:26
Alkverbotszone mit Wachstumsproblemen

Alkverbot-Ausweitung verzögert/Uni-Viertel-Kampagne startet/Prämie für "Magistratler"

Am Schloßbergplatz, in der Sackstraße, am Hauptplatz (weiterhin), in der Landhausgasse, in Mur- und Albrechtgasse und obendrein in der Hans-Sachs-Gasse: Überall dort soll Freiluft-Bechern künftig untersagt sein. Die Ordnungswachse kontrolliert, bei Verstößen blühen Strafen von 35 bis 2000 Euro.

Bloß sind die Amtswege aufwendiger als gedacht. So kann die Polizei nicht auf Knopfdruck ermitteln, wie viele Straftaten in Zusammenhang mit Alkohol es in den Gassen gegeben hat. "Das ist irrsinnig schwer", bestätigt Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter. Die Daten für die Verordnung müssen aufwendig erhoben werden. Und ein Leiterwechsel in der Behörde beschleunigt die Sache nicht eben. "Für Jänner geht es sich nicht mehr aus. Wir wollen das Alkoholverbot dem Gemeinderat im Februar zum Beschluss vorlegen", schildert Thomas Rajakovics, Sprecher von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP).

Im Uni-Viertel gilt ja das Verbot. Nur hat es keine Beruhigung gebracht. Um die von Nagl geplante Sperrstunde um zwei Uhr früh zu verhindern, haben die Wirte ihre eigene Security-Truppe installiert. "Seither ist es merklich ruhiger", meint Kottulinsky-Eigentümer Oswald Held erleichtert: "Jetzt starten wir unsere Marketing-Kampagne." Unter dem Motto "Das gibt Ärger" werden Gäste der Partymeile in Foldern in den Lokalen und mit Markierungen auf Gehwegen humorvoll auf die Folgen rücksichtslosen Verhaltens hingewiesen. Dass Bewusstseinsbildung nicht alles ist, weiß Held: "Seit wir über zwei Gäste Lokalverbote in allen Bars über die ganze Nacht verhängt haben, ist die Disziplin enorm gestiegen." Beruhigt sich die Meile, könnte die Vorverlegung der Sperrstunde fallen.

Das Haus "Graz" - also Magistrat, Holding und Töchter - ist aufgestellt, die "Bewohner" müssen aber noch den Umgang miteinander lernen. So beantragte Nagl nun im Namen von Magistratschef Martin Haidvogl 59.000 Euro - um bei 91 Führungskräften das "Wir-Gefühl Haus Graz" und die Führungskräfteentwicklung zu forcieren. Das Malik-Management-Zentrum St. Gallen führt Regie und ein dänischer Markenexperte wird den städtischen Managern zur Seite gestellt.

Beim Gemeinderat kommende Woche wird die "Konsolidierungsprämie" abgesegnet. Damit umgeht die Stadtpolitik die Nulllohnrunde für Beamte, die die Landeshäuptlinge Franz Voves (SPÖ) und Hermann Schützenhöfer (ÖVP) verhängt haben. Jeder städtische Mitarbeiter bekommt heuer eine Prämie von 70, 2013 von zusätzlich 30 Euro - je 14 Mal. Für Finanzstadtrat Gerhard Rüsch bedeutet das Mehrkosten von 3,1 Millionen Euro (2012) und 4,8 Millionen Euro (2013).
Die Freude von Personalvertretungschef Gerhard Wirtl ist groß, ein Satz im Gemeinderatsstück wird das aber trüben: "Die Vereinbarung umfasst auch die Aufnahme von Verhandlungen zur Besoldungsreform für städtische Bedienstete." Die Politik will Zulagen und automatische Gehaltsvorrückungen streichen. B. HECKE, T. ROSSACHER, G. WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/2922171/alkverbotszone-wachstumsproblem.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am März 14, 2012, 12:47:29
Das Univiertel kommt nicht zur Ruhe

Die Anrainer wollen Mittwochabend bei der Infoveranstaltung Antworten auf alle brennenden Fragen einfordern. Die Wirte sehen eine deutliche Beruhigung durch die "Selbsthilfe".

Trotz aller Bemühungen der Wirte sehen Anrainer kaum eine Beruhigung in der Partymeile rund um die Uni Graz
Die Partymeile abseits der Karl-Franzens-Universität sorgt nach wie vor für heftige Turbulenzen. Solche sind auch bei der am Mittwoch, auf Wunsch der Interessengemeinschaft Lebensraum Univiertel einberufenen Infoveranstaltung um 19 Uhr im Hörsaal 07/02 der Vorklinik zu erwarten. Die Beurteilung der Situation ist diametral wie eh und je, ganz von der jeweiligen Betroffenheit abhängig.

Mit der für sieben Lokale per Bescheid verordneten Sperrstunde um 2 Uhr, gegen die die Lokalbetreiber berufen haben, hat die Stadt Graz den Wirten eine Rute ins Fenster gestellt. Mit einer Art "Selbsthilfeaktion" wollen die Gastronomen während des Berufungsverfahrens beweisen, dass die Vorverlegung der Sperrstunde nicht notwendig ist.
Seit Herbst sorgen von den Lokalbetreibern beauftragte Security-Trupps für die Abkühlung allzu erhitzter Gemüter auf den Straßen. Und auch bei der Reinigung greift man unterstützend ein. "Selbst die Straßenreinigung durchführen dürfen wir aufgrund der Gesetzeslage gar nicht", erklärt Kottulinsky-Eigentümer Wolfgang Nusshold. Dazu läuft eine Marketingaktion in den Lokalen, um die Gäste auf die Folgen von Lärm und Vandalismus aufmerksam zu machen.
"Viel merkt man nicht durch die Aktionen der Wirte. Es gibt nach wie vor häufig Wirbel und am Samstag in der Früh war unsere Straße fürchterlich verdreckt", stellt Johann Eder von der Interessengemeinschaft fest. "Wir sind komplett von allen Informationen abgeschnitten", klagt Eder und ist froh, dass man die seit September gewünschte Infoveranstaltung bekommt. "Wir wollen Antworten auf alle Fragen."
"Mit der Security hat sich die Situation wesentlich verbessert, die Anzeigen sind massiv zurückgegangen", widerspricht Nusshold den Anrainern. Man stoße bei den Gästen auf viel Verständnis. "Unbelehrbare bekommen aber überall Lokalverbot", so Nusshold.
Zweifel am Erfolg der Aktionen äußert auch Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter: "An der Grundstruktur ändert sich nichts. Mit Alkoholisierten hat auch die Security ihre Probleme." Auf der Straße sei es etwas besser geworden, meint Verena Ennemoser, die Leiterin der Bau- und Anlagenbehörde. Es gebe aber immer wieder Strafen für Wirte, die sich nicht an die Lautstärke in ihren Lokalen hielten. Es werde streng kontrolliert.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2970177/univiertel-kommt-nicht-zur-ruhe.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am März 16, 2012, 08:53:12
"Gute Gründe für eine frühe Sperrstunde"

Univiertel: Bei Infoabend spricht sich auch Polizei für vorgezogene Sperrstunde aus. Gegen diese hatten ja einige Wirte berufen, nun muss Kommission entscheiden.
Nachtruhe ist für viele Bewohner im Univiertel Mangelware. Sie hoffen auf frühere Sperrstunde

Mit zum Teil heftigen Attacken über die unzumutbaren Belastungen durch die Partymeile im Univiertel fuhren zahlreiche Anrainer bei der Infoveranstaltung Mittwochabend in der Vorklinik auf. Tenor der Wortmeldungen: Die von den Wirten gestarteten Maßnahmen, etwa der Einsatz von Security, hätten nichts gebracht. Nun setzt man alle Hoffnung in die Berufungskommission, die bis zum Sommer eine Entscheidung treffen muss.

Gegen die Vorverlegung der Sperrstunde auf 2 Uhr, die sieben Lokalen vorgeschrieben wurde, ist ja berufen worden (wir berichteten). Damit ist die vorgezogene Sperrstunde ausgesetzt. Aus verständlichen Gründen ließ sich beim Infoabend die Beamtenschaft um Magistratsdirektor Martin Haidvogl und die Amtsleiter Verena Ennemoser (Bau- und Anlagenbehörde) sowie Harald Hrubisek (Straßenamt) nicht in die Karten blicken, wie die Entscheidung aussehen könnte.

Klare Worte fand hingegen der stellvertretende Grazer Polizeidirektor Hofrat Gerhard Lecker: "Nach den Erhebungen im Auftrag der Stadt sehen wir gute Gründe für die Vorverlegung der Sperrstunde." Und er berichtete weiter, dass bei mehreren Schwerpunktaktionen im vergangenen Jahr insgesamt 598 Organmandate ausgestellt und 436 Verwaltungsstrafanzeigen erstattet wurden.

Die Behörde hat jetzt die betroffenen Wirte um Stellungnahmen ersucht. Es können auch noch weitere Erhebungen, etwa Lärmmessungen, durchgeführt werden. Sollte die Kommission die frühere Sperrstunde bestätigen, könnten die Lokalbetreiber zum Verwaltungsgerichtshof gehen. Für die Wirte erklärte Kottulinsky-Eigentümer Wolfgang Nusshold: "Wir hören immer wieder, dass die von uns gesetzten Maßnahmen zur Beruhigung beigetragen haben."

Anrainerin Doris Malli widersprach heftig: "Lärm und Dreck stehen weiter auf der Tagesordnung. Ich bin berufstätig. Der Mensch braucht einfach ein paar Stunden Schlaf."
HANS ANDREJ

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Ein langer Weg

Immer wieder Radau, der aus dem Schlaf reißt. Tagelang verdreckte und mit Glasscherben übersäte Gehsteige. Kaum zu glauben, dass die Bewohner des Univiertels das alles nur erfinden. Erst recht nicht, wenn man die vielen gleichlautenden Wortmeldungen bei der Infoveranstaltung am Mittwoch gehört hat.

Daran haben auch die von den Wirten mit viel Aufwand in die Wege geleiteten Maßnahmen kaum etwas geändert (siehe Seiten 22/23). Die Stellungnahme der Polizei lässt an Deutlichkeit nichts offen. Auch wenn die Wirte das etwas anders sehen.

Akuter Handlungsbedarf ist nach wie vor gegeben. Ob das Problem mit einer vorgezogenen Sperrstunde gelöst werden kann, ist fraglich, wäre aber vielleicht ein Signal. Vor allem für jene Herrschaften, die für das Problem sorgen. Vor der Ruhe steht wohl noch ein langer Weg. Vor allem viel Überzeugungsarbeit.

Sie erreichen den Autor unter

hans.andrej@kleinezeitung.at


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2972142/gute-gruende-fuer-fruehe-sperrstunde.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Torx am März 16, 2012, 16:00:31
Also ich bin generell dagegen, dass man meine Freiheit einschränkt, nur weil sich andere nicht benehmen können.

Sicher, ist das im Univiertel oft schon zuviel des guten wie sich die Leute benehmen. Aber Randalieren ist verboten, nachts lärmen ist verboten - wieso werden nicht einfach die bestehenden Gesetze kontrolliert?

Für eine Studentenstadt wie in Graz ist es wichtig dass es auch Fortgehmöglichkeiten bis in der früh gibt, man kann nicht einfach vom italienischen Flair reden und die ganze Stadt dicht machen. Wenn das so weitergeht wird es daraus hinauslaufen, dass sämtliche Aktivitäten nur mehr in irgendwelchen Einkaufszentren stattfinden. Eine Stadt braucht Leben - aber das soll natürlich kein Freibrief dafür sein, dass sich ein paar Leute nicht vernünftig benehmen können!
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Ch. Wagner am März 16, 2012, 18:28:32

man kann nicht einfach vom italienischen Flair reden


Das ist mir jetzt neu, daß man unter "italienischen Flair" Flaschen-/Gläserwerfen, in Hauseingänge speiben, Autospiegelabreißen usw. usf. versteht. Die Mafia würde das nicht dulden.

LG! Christian
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Torx am März 18, 2012, 18:25:30

Das ist mir jetzt neu, daß man unter "italienischen Flair" Flaschen-/Gläserwerfen, in Hauseingänge speiben, Autospiegelabreißen usw. usf. versteht.

Das nicht. Aber damit meine ich dass bei uns dauernd wer daherkommt und sich aufregt, dass es zu laut ist - auch wenn's friedlich zugeht. Dass der Mur Beach um Punkt 10 die Aktivitäten einstellen müssen und dergleichen. In Italien hat man in der Stadt auch noch lange etwas los - aber vielleicht auch keine solchen Exzesse.

Nur wie schon gesagt: Die von Dir beschrieben Sachen sind ohnehin schon verboten - da braucht man kein neues Gesetz. Und: Anderso ist das Publikum sicher reifer als in der Elisabethstraße...
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: TW 581 am März 18, 2012, 19:06:17
Bin schon gespannt, wie man die Sperrstunde um 2 Uhr durchbringen will, denn um diese Zeit sind die Lokale voll!
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am März 27, 2012, 09:46:25
Sperrstunde auf Probe sorgte für Straßenparty

Lärm und Vandalismus im Uni-Viertel: Wirte und JVP führten verordnete Sperrstunde im Probelauf durch - Straße wurde zur Partymeile.

Es ist Samstag früh kurz vor zwei Uhr. Die Uni-Viertel-Lokale sind mit Besuchern gefüllt, die tanzen, feiern und trinken. Um Punkt zwei Uhr geht plötzlich die Musik aus und das Licht an - im Gecco, Revolution, Kulturhauskeller, Kottulinsky, Orange, Tamtam, Three Monkeys und in der Scheinbar. Über Durchsagen oder Monitore werden die Gäste aufgefordert, die Lokale zu verlassen.

Rund 2000 junge Menschen strömen auf die nächtliche Elisabethstraße: Es wird gepfiffen, gegrölt und Schlachtgesänge wie in Fußballstadien werden angestimmt. Eine junge Frau fordert: "Macht?s an Krawall, sonst sperrt alles zu!" Warum das alles? Seit Jahren beklagen sich Anrainer im Uni-Viertel über Lärmbelästigung und Vandalismus, Politiker ringen um Lösungen: Bisherige Schwerpunktaktionen und runde Tische ergaben nichts. Nun verordnete VP-Bürgermeister Nagl eine generelle Sperrstunde um zwei Uhr früh, dagegen berufen die Wirte. Ziel der von der Jungen Volkspartei Graz (JVP) initiierten und in Kooperation mit den Wirten veranstalteten Aktion war es, "die Problematiken rund um die generelle Sperrstunde aufzuzeigen. Mit der Simulation wollten wir demonstrieren, was es heißt, wenn alle gleichzeitig auf der Straße sind und sich das Lärmaufkommen verstärkt", sagt Obfrau Martina Kaufmann.

Auf Höhe der "Three Monkeys" kommt es um 2.10 Uhr zu einem Sitzstreik mitten auf der Straße, Fahrzeuge stauen sich und werden nicht durchgelassen - 15 Minuten später beginnen Autofahrer und Taxler zu hupen. Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei, die Feierhungrigen kehren zurück in die Lokale.

Die JVP ist "natürlich dafür, dass Vandalismus, Urinieren in der Öffentlichkeit oder Flaschenwerfen abzustrafen" sind und fordert "strenge Jugendschutzkontrollen". Klar ist für sie, "dass die von Bürgermeister Nagl geforderte Sperrstunde nicht das Allheilmittel ist, denn je mehr Leute auf einem Fleck sind, desto mehr Vandalismus und Schlägereien gibt es". Dennoch meint sie, dass "Nagl richtig handelt, da Handlungsbedarf gegeben" sei. Kottulinsky-Eigentümer Wolfgang Nusshold glaubt, dass sich das "Grundproblem nur verlagern würde - etwa in den Stadtpark" und ist "überzeugt, dass im Sommer auch der Shared Space" genutzt wird.
KATHARINA PILLMAYR

Quelle:  http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2979440/probe-sperrstunde-uni-viertel.story
Erstellt am: März 27, 2012, 09:34:18
Univiertel-Aktion in Graz schlägt hohe Wellen
Ausnahmezustand auf Probe: Die jüngste Aktion der Jungen Volkspartei im Grazer Univiertel sorgt für Wirbel - und schlägt VP-Chef Nagl auf den Magen.

Samstag, zwei Uhr früh: Knapp 2000 Feiernde stehen "probehalber" auf der Elisabethstraße

Wurde Sturm Graz frühzeitig Fußballmeister? Oder die Aktion "1 plus 1 gratis" bei Uni-Prüfungen eingeführt? Immerhin zeigt das jüngste Graz-Video auf der Internetplattform "Youtube", wie massenhaft junge Leute mitten im März und mitten in der Nacht auf der Elisabethstraße grölen und feiern.

Der wahre Hintergrund ist bekanntlich ein anderer: In der Nacht auf Samstag griff die Grazer Junge Volkspartei (JVP) aktionistisch in die Univiertel-Debatte ein. Laut JVP ist der Plan der Stadt Graz, dank einer einheitlichen Sperrstunde um zwei Uhr früh die Partymeile zu bremsen, der falsche Weg. Um dies zu untermauern, wurde nun ein genereller Feierabend "simuliert": Um Punkt zwei Uhr sperrten acht Lokale zu - und kurz danach wieder auf (wir berichteten).
Die Folge: Straßenparty pur. Und teils harsche Kritik. So spricht Christina Jahn, Klubchefin der Grünen, von einer "populistischen Aktion auf Kosten der Anrainer". Johann Eder, Sprecher der IG Lebensraum Univiertel, wiederum betont, man werde sich auch durch diese Aktion nicht vertreiben lassen.
Und nicht zuletzt ist Bürgermeister und VP-Chef Siegfried Nagl verärgert: Nein, er begrüße diese Aktion nicht, "sie ist nicht zielführend", lässt er ausrichten. Genau aus diesem Grund dürfte er sich auch gestern mit Martina Kaufmann getroffen haben.
Dabei ist die JVP-Chefin nicht die einzige der jungen Schwarzen, die ausgerechnet den Vorstoß von Parteichef Nagl in Richtung Sperrstunde kritisiert. Auch VP-Gemeinderat Kurt Hohensinner ließ zuletzt bei einer Schülerdiskussion aufhorchen, da er wie Kaufmann argumentiert: Ja, im Univiertel herrsche Handlungsbedarf, dazu gehören strenge Auflagen für Wirte und harte Strafen für alkoholisierte Poltergeister. "Aber eine generelle Sperrstunde um zwei Uhr verschärft das Problem eher noch", so Hohensinner.
MICHAEL SARIA

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2981158/kater-danach.story




Ich begrüße diese Aktion, vielleicht erkennt der Herr Bürgermeister jetzt die Lage....  :-\
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Stipe am März 27, 2012, 09:48:12
Wahnsinnig intelligente Aktion. Wenn dort um 2 Uhr Sperrstund ist gehen auch weniger Leute hin, viele kommen ja erst um Mitternacht herum. Deshalb würde es nie so laut werden wie am Samstag. Soweit denkt die JVP aber offenbar nicht...

Kontrolliert man die bestehenden Sperrstunden und die Straßen etwas mehr wirds auch ruhiger, da brauche ich den Hammer der Sperrstundenverlegung nicht auspacken.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: amadeus am März 27, 2012, 09:52:20
Ich halte es für eine nicht angemeldete Demonstration.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: StefanTiran am März 27, 2012, 09:55:56
Also ich finde solche Aktionen Scheiße! Damit wird doch nur erzielt, dass das Univiertel zu einem Asozialenviertel verkommt, und die, die es sich leisten können wegziehen. Discos haben in der Innenstadt nichts verloren! Die sind nämlich eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Während entlang der Eisenbahnstrecken sinnlos Lärmschutzwände aufgebaut werden, obwohl ein vorbeirauschender Güterzug ein beruhigendes Geräusch ist, das wohl kaum beim Schlafen stören kann, wird hier den AnwohnerInnen aggressiver Lärm erzeugt von Arschgeigen zugemutet. Wenn es nach mir ginge, gäbe es in der Stadt nur ruhige Piano-Bars mit Rauchverbot! Für Raucher und Freunde der Bumm-Bumm-Musik kann man gerne Discos in der Peripherie errichten, die dann per Nachtbusnetz angeschlossen werden.

Liebe Grüße,
Stefan
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Metro5 am März 27, 2012, 11:06:10
Oder du ziehst aufs Land...
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Torx am März 27, 2012, 13:23:59
Wenn wundert's dass das rauskommt wenn der Nagl den jungen Leuten den Kampf ansagt und einfach immer alles verbieten will weil sich eine Minderheit nicht benehmen kann. So mobilisiert man auch diejenigen die bisher nicht in Szene getreten sind.

Eine Stadt ist halt mal eine Stadt und auch wenn ich nicht Disco gehe, sehe ich nicht ganz wieso ich das für andere verbieten sollte. Aber diejenigen die sich über alles aufregen sind dann eh die gleichen die am Land dann jammern weil die Hühner vom Nachbarn krähen!

Vielleicht hilft ein Blick nach Reykjavik: Da ist unter der Woche um 1 Uhr Sperrstunde was zur folge hat, dass dann wirklich alle auf der Straße sind und dass man vorher eine Wohnungsparty finden muss weil man nachher nicht mal gemütlich irgendwo auf ein Bier gehen kann. Enttäuschend, diese Stadt.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: TW 581 am März 27, 2012, 13:35:30
Auf Youtube gibt es zwei Videos von der Sperrstunde auf Probe!

http://www.youtube.com/watch?v=-77MXt1r8PU
http://www.youtube.com/watch?v=gk7LpEtVkmQ
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Ch. Wagner am März 27, 2012, 16:10:37

Auf Youtube gibt es zwei Videos von der Sperrstunde auf Probe!


Toll, die kommende Elite des Landes. Aber eine Demo in der Herrengasse ist böse. Und die Bettler stören.

LG! Christian
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: just4fun am März 27, 2012, 16:19:14
Tja, jetzt wird der Nagl wohl doch umdenken müssen. Weil er, und die Bewohner des Univiertels werden sicher nicht glücklich damit sein wenns das dann zukünftig 3-5x pro Woche haben.

Was für eine Überraschung, wenn alle Gäste gleichzeitig raus müssen gibts mehr Lärm als wenns nach und nach vonstatten geht.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Deadlocked am März 27, 2012, 20:15:06
Seit wievielen Jahren ist das Univiertel eine Partygegend? Das ist wie wenn man aufs Land zieht und sich aufregt, wenn in der Früh der Hahn kräht.  ::)
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: amadeus am März 27, 2012, 20:38:59
Seit 2003 mit immer steigendem Lärmpegel. Und ja, die Bewohner sind in der Mehrzahl schon wesentlich länger dort, oft schon seit Generationen.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Torx am März 28, 2012, 02:22:09

Tja, jetzt wird der Nagl wohl doch umdenken müssen. Weil er, und die Bewohner des Univiertels werden sicher nicht glücklich damit sein wenns das dann zukünftig 3-5x pro Woche haben.

Was für eine Überraschung, wenn alle Gäste gleichzeitig raus müssen gibts mehr Lärm als wenns nach und nach vonstatten geht.

Ja, da muss er dann die Sperrstunde auf 22 Uhr vorverlegen. ;) Ist sicher alles was dem Nagl dazu einfällt...
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Railfritz am März 28, 2012, 06:45:07

Ja, da muss er dann die Sperrstunde auf 22 Uhr vorverlegen.

Allerdings, und da bin ich auch dafür!
Wenn sich die Lokalbesuchenden nicht benehmen können - und das ist ganz offensichtlich der Fall, man muss nur in der Früh in die Gegend kommen, um zu sehen, wie es dort aussieht, dann hat Schluss mit lustig zu sein!
Die Lebensqualität der dort Wohnenden hat auf jeden Fall Vorrang! Die Chaoten, die sich in den obskuren Lokalen dort herumtreiben, die braucht wirklich niemand. Die Bettler in der Innenstadt und die Szene am 'Billa-Eck' am Hauptplatz stören wesentlich weniger, aber die haben keine Lobby der Wirte hinter sich!
Ich bin wirklich nicht dafür, alles zu verbieten - und auch eine Lokalszene gehört dazu. Ich gehe auch gerne am Abend aus, sitze oft im Gastgarten. Aber wenn andere Personen (=Bewohner) permanent geschädigt werden, dann muss eingegriffen werden.

Fritz
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am März 28, 2012, 09:05:10
Seit einigen Monaten patroulliert privates Security-Personal, welches von den Lokalen bezahlt wird, in der Gegend und die Situation dort ist dadurch wesentlich besser und auch ruhiger geworden.
Natürlich gibt es immer wieder schwarze Schafe, aber diese kann man sicher aussieben. Wenn es punktuell Probleme gibt, lassen sich diese auch sicher lösen.

Wie sieht die Alternative aus? - Da schweigt der Herr Bürgermeister!

Das Nachtleben in der Grazer Innenstadt ist nach Sperrstunde der Gastgärten praktisch nicht mehr vorhanden. Die einzige Alternative dazu ist dann eben das Uni-Viertel.
Wenn man die Lokale zum Schießen zwingt zerstört man auch jegliche Szene in Graz. Im Three Monkeys kann man öfters auch dem einen oder anderen "Promi" über den Weg laufen.
Vielleicht kommt dann ja wieder eine Umlandgemeinde zum Zug. (In der SCS wäre genug Platz  :P ) Die Grazer würden dann wieder jammern und sind wie auch bei der SCS selbst schuld!

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. - Allein den Willen muss man suchen gehen.

Am Sonntag ist die Grazer Innenstadt jetzt schon tot. - Mit dem Aus für die Univiertellokale stellt sich die Studentenstadt Graz selbst aufs Abstellgleis.

Studentenstadt - > Pensionistenstadt





Seit wievielen Jahren ist das Univiertel eine Partygegend? Das ist wie wenn man aufs Land zieht und sich aufregt, wenn in der Früh der Hahn kräht.  ::)


Seit 2003 mit immer steigendem Lärmpegel. Und ja, die Bewohner sind in der Mehrzahl schon wesentlich länger dort, oft schon seit Generationen.

Also zu Zeiten in denen ich noch das Gymnasium besuchte (Mitte-Ende der 80er), war der Kultus (Kulturhauskeller) schon "IN".
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Stipe am März 28, 2012, 09:06:30

Tja, jetzt wird der Nagl wohl doch umdenken müssen. Weil er, und die Bewohner des Univiertels werden sicher nicht glücklich damit sein wenns das dann zukünftig 3-5x pro Woche haben.

Was für eine Überraschung, wenn alle Gäste gleichzeitig raus müssen gibts mehr Lärm als wenns nach und nach vonstatten geht.


Wie viele werden noch gegen Mitternacht ins Univiertel gehen wenn dort um 2 Uhr Schluss ist? Das würde sich von selbst erledigen, glaub mir, ich habe einige Jahre dort gearbeitet.

@Martin: Ende der 80er gab es den Kult und die Black Box, bei der Uni noch die Wartburg. Das wars, und damit waren es ca. nur 20% der heutigen Lokale. Und der Kult machte noch um 2 Uhr zu... circa halt.  ;)
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: amadeus am März 28, 2012, 09:43:11


Seit 2003 mit immer steigendem Lärmpegel. Und ja, die Bewohner sind in der Mehrzahl schon wesentlich länger dort, oft schon seit Generationen.

Also zu Zeiten in denen ich noch das Gymnasium besuchte (Mitte-Ende der 80er), war der Kultus (Kulturhauskeller) schon "IN".


Ja klar, aber sonst war nicht wirklich viel. Der große Zug ins Univiertel begann eben erst im Kulturhauptstadtjahr, da war die Innenstadt von anderem Publikum besetzt.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Empedokles am März 28, 2012, 09:45:19

Studentenstadt - > Pensionistenstadt


Und was ist mit der arbeitenden Bevölkerung, die einen erholsamen Schlaf braucht?
Kreischende Weiber, gröhlende Trunkenbolde und hupende Taxis, sowie sinnlos herumfahrende Autos mit voll aufgedrehter Musik, Kurventriften und Beschleunigungstests mit quietschenden Reifen. Wer braucht das vor seinem Schlafzimmerfenster? Die totale Rücksichtslosigkeit ist angesagt. Nicht nur im UNI-Viertel!

Welche Alternativen haben die Betroffenen? Sollen die alle nach Seiersberg umziehen, weil es dort in der Nacht (noch) ruhig ist?
Die, die es sich leisten können, sind eh schon alle weggezogen.

Dass wir uns bitte nicht falsch verstehen: ich hab nix gegen das Abfeiern; tu´ ich ja selber gerne. Ich höre auch gerne laute Musik.
Ich habe aber etwas gegen die ausufernde Rücksichtslosigkeit!
Und da wird es dringend Zeit, dagegen endlich etwas zu unternehmen. Es gibt bereits bestehende Gesetze auf die man sich berufen kann, nur werden sie scheinbar nicht mehr geahndet. Die Polizei patroulliert wegen Personalmangel viel weniger und man müsste wegen einer Ruhestörung die Notrufnummer wählen ...

In meiner Wohnung kann ich nach 22:00 Uhr auch keinen Krach machen, oder ich muss halt mit Konsequenzen rechnen. Das ist aber auch leichter zu ahnden. Der Lärm auf der Straße ist meistens nach dem Eintreffen der Polizei nicht mehr beweisbar, weil die Verursacher inzwischen schon ganz wo anders sind.

LG, E.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am März 28, 2012, 10:01:03
Natürlich gibt es zwei Seiten und die Rücksichtslosigkeit mancher Leute steigt ins Unermessliche, aber warum werden jene bestraft, die normal feiern möchten?

Von den Einbußen der Unternehmer, deren Existenz davon abhängt, rede ich nicht.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Ch. Wagner am März 28, 2012, 10:51:54
Ach herrje, die armen Wirte!
Also: 1 l Schnaps im Einkauf: 15,- €, 1 Stamperl: 4,- €. 1 l = 50 Stamperl. Umsatz: 200,-€. Minus Waschen, Personal etc: Gewinn = 100,- €. Ned schlecht. Und nur wer schon angetschikert ist, trinkt weiter. Und weil die Preise in Discos so hoch sind, wird vorgeglüht. Und wer schon so richtig vorgeglüht hat, geht dann noch um 2:00 ins Uni Viertel zum komplett zudröhnen. Und die Kundschaft wollen die Wirte nicht verlieren.
Und noch ein Tip: fragt mal in den Aufnahmen von UKH und LKH nach, was da so in der Früh abgeht.
LG!Christian
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am März 28, 2012, 10:57:04
Nur weil sich manche nicht im Griff haben, muss man nicht von allen das Schlechteste annehmen...  ;)

Der Gewinn ist ein bisschen falsch berechnet... - Da kommen noch andere Ausgaben dazu.. - Security, Garderobe,....
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Empedokles am März 28, 2012, 12:05:05

Natürlich gibt es zwei Seiten und die Rücksichtslosigkeit mancher Leute steigt ins Unermessliche, aber warum werden jene bestraft, die normal feiern möchten?


Die Frage sollte eher lauten: Warum werden dauernd all jene "bestraft", die einfach nur ruhig schlafen wollen oder müssen?


Nur weil sich manche nicht im Griff haben, muss man nicht von allen das Schlechteste annehmen ...


Auch nur deswegen gehörte wieder härter durchgegriffen.
Schon einmal davon gehört, dass ständiger Lärm krank macht?
Schon einmal davon gehört, dass Schlafmangel die Leistungsfähigkeit (am Arbeitsplatz) mindert?
Was in den letzten Jahren in Graz (den nächtlichen Lärm betreffend) abgeht, ist eigentlich Körperverletzung!

Von mir aus können alle Leute solange feiern bis sie umfallen. Von mir aus können alle Wirte soviel verdienen, wie es ihnen möglich ist.
Wie schon erwähnt, können sich die betroffenen Anrainer leider nicht immer aussuchen, wo sie wohnen möchten. Wer schützt eigentlich IHR Recht?
Und wenn wer wohinspeibt, dann sollte er dazu verdonnert werden im Gegenzug eine andere Speibe wegzuputzen.
Die Freiheit hört dort auf, wo die Freiheit des anderen beginnt.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Torx am März 28, 2012, 15:01:07

Und was ist mit der arbeitenden Bevölkerung, die einen erholsamen Schlaf braucht?

Problem ist aber dass bei uns auch zuviel gejammert wird. In der Elisabethstraße ist das sicher gerechtfertigt, aber:
- dass man beim Murbeach Securities anweist das anzuzeigen wenn nach 22 Uhr noch Musik ist (wo die sowieso meist durch den Fluss selbst übertönt wird)
- dass Leute jammern wenn von den Kasematten noch leicht Musik über der Stadt zu hören ist
das halte ich oft für übertrieben. Wie läuft das in italienischen Städten mit denen wir uns so gern vergleichen?

Zitat

Und da wird es dringend Zeit, dagegen endlich etwas zu unternehmen. Es gibt bereits bestehende Gesetze auf die man sich berufen kann, nur werden sie scheinbar nicht mehr geahndet. Die Polizei patroulliert wegen Personalmangel viel weniger und man müsste wegen einer Ruhestörung die Notrufnummer wählen ...

Dann soll man halt meinetwegen einen Schwerpunkt machen wo ein Monat nachts die Polizei dortsteht und alle abstraft die Randalieren, Lärmen oder blindlinks über die Straße laufen, aber auf alle Fälle sehe ich nicht ein wieso man diejenigen bestrafen soll die sich benehmen können. Die Überstunden muss uns das Wert sein, dass man nicht generell mit schwarzen Schafen in die Schublade gesteckt wird, die viele die dort feiern wahrscheinlich selbst stören.

Ich ärgere mich deswegen weil so, weil ich gerne im Stadtpark bin und immer liest man dort nur über die Punks und dass Leute sich nicht durchgehen trauen uns was weiß ich alles. Dass da Leute gemütlich in der Wiese liegen, Sport und Brettspiele machen und friedlich nebenbei ein Bier trinken können, das auch viele Pensionisten dort unterwegs sind die kein Problem dort sehen, das liest man nicht.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Ch. Wagner am März 28, 2012, 15:19:00
Wie mir ein ausgewiesener Kenner der Grazer Gastronomieszene heute erzählte, liegt das Hauptproblem an den vielen Lokalen. Nach einer Liberalisierung der Gaststättenverordnung konnte überall ein Lokal eröffnet werden, egal, wieviele andere es in der Gegend schon gibt. Das führte zu einem Überangebot und auch einer Zentralisierung. Ebenso führte es zu einem Konkurrenzkampf, bei dem es kaum Überlebende gibt. Es werden dauernd Lokale eröffnet oder geschlossen. Schaut man in ander Bezirke, gibt es kaum so eine Massierung wie im Univiertel. Und Traditionslokale, wie Mohrenwirt, Lendplatzl usw. können gut leben.
Im Univiertel wird sich halt leider nicht viel ändern. Man könnte ein paar Wirte vergrämen wie weiland die Störche in Zeltweg: häufige Lebensmittelkontrollen, Hygienekontrollen, Finanzkontrollen usw. Aber es kommen immer wieder andere nach, die glauben, daß auch sie ein Stück vom Kuchen bekommen - nicht einmal Krümel werden es werden.
Und letztlich, wen haben denn schon je die Anwohner interessiert. So sie nicht in bervorzugter Wohnlage ihr Leben fristen müssen und sich die Geräusche auf das Plop derChampagnerkorken reduzieren.
LG!Christian
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Metro5 am März 28, 2012, 15:41:02
Das Problem sind mMn nicht die Lokale, sondern das Klientel, das sich dort die Klinke in die Hand drückt.
Es gibt verschiedenste Lokale überall in der Stadt, wo auch mal einer zu viel getrunken wird, aber deswegen
noch lange nicht der Hut brennt. Da scheint das Univiertel schon ein Anzugspunkt für Leute zu sein, die
keine andere Möglichkeit sehen, ihren Zwängen zumindest kurzzeitig zu entkommen. Je spießiger ich bin,
desto mehr aufgestaute Sch**** kommt raus, wenn ich ordentlich einen sitzen habe.

Wer mit sich selbst zumindest halbwegs im Klaren ist und sich selbst respektiert, der hat es nicht nötig,
sich am Freitag wie ein Halbaffe zu profilieren. Da wird klar: Verbote und Sperrstunden (Symptombekämpfung)
werden wenig bringen, solange das Klientel da ist. Und dass man eben jene Menschen einfach in die
Peripherie abschieben kann, naja, das muss ich wohl nicht wirklich erklären, wie behämmert...
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Amon am März 28, 2012, 23:57:25
Ich verstehe das Problem nicht:

* Innerhalb der Lokale bzw. in deren Eingangsbereich haben die Betrieber oder deren Security für Ordnung zu sorgen. Bei Nachläsigkeit droht Verlust der Gewerbeberechtigung.
* Auf der Straße ist abends eben verstärkte Polizeipräsenz vonnöten. Das schüchtert sicher ein und das wird sich die Stadt verdammt noch mal leisten können müssen.
* Darüberhinaus sollte es Beschränkungen beim Alkoholausschank geben: Keine Flatrates, Pinkelpartys oder ähnliches und z.B. ab 2 Uhr kein Ausschank von "Hochprozentigem". Das gehört aber gesetzlich geregelt, da kann der Bürgermeister nicht viel machen...
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Torx am März 29, 2012, 01:18:20

Da scheint das Univiertel schon ein Anzugspunkt für Leute zu sein, die
keine andere Möglichkeit sehen, ihren Zwängen zumindest kurzzeitig zu entkommen. Je spießiger ich bin,
desto mehr aufgestaute Sch**** kommt raus, wenn ich ordentlich einen sitzen habe.

Schön gesagt!
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am März 29, 2012, 16:33:21
Grazer Uni-Viertel: Allianz der Wirte bröckelt

Vier Lokalbetreiber distanzieren sich von der jüngsten Probe-Sperrstunde. Die Kleine Zeitung lädt am Freitag um 17 Uhr vor dem Uni-Hauptgebäude zur Diskussion.
Die als Realitätscheck gedachte Probesperrstunde vergangenen Samstag wurde zur lauten Straßenparty

Die nächtliche Aktion der Jungen ÖVP hat die Diskussionen ums Uni-Viertel ordentlich angeheizt. Wie berichtet, wurde ja in der Nacht auf Samstag die Sperrstunde um zwei Uhr geprobt. Die Folge: eine Straßenparty, die den Konflikt zwischen Anrainern, Wirten und Jugendlichen verschärft.
Die Kleine Zeitung lädt morgen, Freitag, um 17 Uhr zur öffentlichen Diskussion: Unser "Sprinter" macht direkt vor dem Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität Station, mit an Bord: Martina Kaufmann (JVP-Chefin), Wolfgang Nusshold (Bar Kottulinksy), Gerhard Rüsch (ÖVP) und Oliver Stenitzer (Anrainer).

Vier Wirte distanzieren sich

Traten die Wirte aus dem Viertel bisher als Einheit auf, um die von der Stadt verhängte Sperrstunde zu verhindern (die Berufung mit aufschiebender Wirkung läuft), bröckelt diese Allianz nun. Über ihren Anwalt Gregor Kohlbacher lassen die Lokalbetreiber von Revolution, Scheinbar, Wartburg und Gecco wissen, dass sie sich von der Sperrstundenprobe-Aktion "distanzieren beziehungsweise gar nicht daran teilgenommen haben". Dem Lokal Gecco sei "fälschlich mitgeteilt worden, dass sämtliche Betriebe im Uni-Viertel mitmachen würden". Daher habe der Betreiber "passiv die Aktion hingenommen". Alle vier kritisieren die "unprofessionelle Vorgehensweise". Initiatorin JVP-Chefin Martina Kaufmann kommentiert das nicht.

Wo sich die Wirte einig sind: Eine Universitätsstadt brauche ein "breit gefächertes kulturelles und auch gastronomisches Angebot", so Kohlbacher im Namen der vier Lokale. Und Wolfgang Nusshold, Eigentümer des Kottulinsky, ergänzt: "Zu einer Stadt, die attraktiv für Junge sein will, gehört dazu, dass auch in der Nacht gefeiert wird."

Was Anrainer anders sehen: "Die Leute machen sich auf Kosten unserer Gesundheit eine Gaude, die Wirte ihr Geschäft", schimpft Johann Eder, Mitglied der IG Lebensraum Uni-Viertel. Und er legt nach: "Kommt die Sperrstunde um zwei Uhr nicht, setzen wir uns mit dem Staatsanwalt zusammen." Immerhin habe man seit 2005 Gutachten, die eine Gesundheitsgefährdung belegen. Das zu ignorieren, grenze an Amtsmissbrauch.
GERALD WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2983163/grazer-uni-viertel-allianz-wirte-broeckelt.story

Eben!

Uni-Viertel und kein Ende! Man stelle sich vor: Der von der JVP in der Elisabethstraße um zwei Uhr früh initiierte lautstarke Sperrstunden-Protest sprengt sogar die Allianz der Wirte. Vier distanzieren sich nun von der Radau-Aktion. In einem sind sie sich aber weiter einig: Sie wollen ihre Lokale fürs Partyvolk die ganze Nacht offen halten dürfen. Für die Anrainer hieße das, weiter schlaflose Nächte, verdreckte Hauseingänge und Vandalismus im Viertel hinnehmen zu müssen. Seit Jahren leiden sie, seit Jahren hoffen sie vergeblich auf eine Lösung. Die Kleine Zeitung lädt daher morgen zur öffentlichen Diskussion (S. 28/29).

Die Frage: Ist Anrainern so eine Partymeile zumutbar? Wer jetzt nicht gleich eine Antwort parat hat, bekommt eine Zusatzfrage: Stellen Sie sich vor, Sie wohnen dort. Und noch einmal: Ist Menschen in einer Stadt so etwas zumutbar? Eben!

Sie erreichen den Autor unter

bernd.hecke@kleinezeitung.at
BERND HECKE
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Torx am März 29, 2012, 20:05:30

Über ihren Anwalt Gregor Kohlbacher lassen die Lokalbetreiber von Revolution, Scheinbar, Wartburg und Gecco wissen, dass sie sich von der Sperrstundenprobe-Aktion "distanzieren beziehungsweise gar nicht daran teilgenommen haben".

Haha, das sagen genau die richtigen!  ::) Und: Alle haben den gleichen Anwalt?
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am April 24, 2012, 00:52:31
Uni-Viertel: Wirte wollen klagen

Knalleffekt: Wirte reichen Klagen gegen die Stadt und die IG Lebensraum Uni-Viertel ein - zudem gründen sie eine eigene Interessengemeinschaft.

Schon bislang wurde die Debatte rund ums Grazer Uni-Viertel überaus emotional geführt - nun jedoch spitzt sich der Wirbel zu: Einige Wirte haben genug davon, dass ihr Viertel "permanent verunglimpft wird", wie sie meinen - und dass wegen der Vorgehensweise der Behörde ihre Existenz gefährdet sei.

Die Folge: "Wir werden nun Klagen einreichen", bestätigte Rechtsanwalt Gregor Kohlbacher der Kleinen Zeitung - im Anschluss an einen runden Tisch, der gestern Abend über die Bühne ging. Zu diesem Schritt haben sich laut Kohlbacher die Wirte von Wartburg, Scheinbar, Gecco, Revolution und Poco Loco entschlossen.

Gegen wen sich die Klagen richten? Kohlbacher: "Vor allem gegen die Proponenten der Interessengemeinschaft Lebensraum Uni-Viertel." Diese IG würde "fälschlicherweise" behaupten, für alle Anrainer zu sprechen - zudem drohe den Wirten durch die "Schlechtrederei" ein massiver Umsatzrückgang. "Daher wird es Unterlassungs- und Feststellungsklagen geben." Wie Kohlbacher betont, vertrete er dabei auch einzelne Kellner - sowie eben Anrainer, "die sich gegen diese Vereinnahmung durch die IG wehren".

Die Stadt Graz werde man ebenfalls klagen: Ja, dabei gehe es auch um die von der Stadt vorgeschriebene Sperrstunde um zwei Uhr früh, die derzeit Inhalt eines Berufungsverfahrens ist. "Wobei dies ohnehin nie und nimmer vor dem Verwaltungsgerichtshof hält", so Kohlbacher. "Bis heute haben wir die relevanten Polizeianzeigen nicht gesehen."

Parallel dazu gehe es seinen Mandanten jedoch auch um eine Bewusstseinsbildung, um ein "unverfälschtes Bild" vom Uni-Viertel. "Daher werden sie die ,IG Leben im Uni-Viertel' gründen. Samt Unterschriftenlisten und allem, was dazugehört."
MICHAEL SARIA

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3002707/uni-viertel-wirte-wollen-klagen.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: TW 581 am Oktober 24, 2012, 11:29:32
Sperrstunden im Uni-Viertel: Die Bescheide

Gerichtshöfe gewähren den Lokalen Kottulinsky und Three Monkeys Aufschub, Gecco muss um zwei Uhr sperren - vorerst.
Szenen der berüchtigten Protestveranstaltung im Uni-Viertel vom März 2012: Die vorgezogene Sperrstunde schmeckt vielen Wirten und Gästen nicht

Während Tag für Tag viele Gäste weiterhin ein Prosit der Gemütlichkeit anstimmten, herrschte hinter den Kulissen des Uni-Viertels angespannte Stille: Die Berufungskommission der Stadt Graz hatte ja im Juli entschieden, dass drei Lokale (Kottulinsky, Three Monkeys und Gecco) bereits um zwei Uhr früh zusperren müssen - in den letzten Wochen wurde gespannt darauf gewartet, was die Höchstgerichte dazu sagen.

Jetzt sind die Bescheide da, wie auch Verena Ennemoser, Leiterin der Grazer Bau- und Anlagenbehörde, bestätigt: So habe der Verfassungsgerichtshof den Verfahren gegen die Lokale Kottulinsky und Three Monkeys eine aufschiebende Wirkung zuerkannt. Das heißt: Diese beiden Lokale müssen vorerst nicht um zwei Uhr früh zusperren, es werde weiter geprüft.

Im Gegensatz dazu findet der druckfrische Bescheid des Verwaltungsgerichtshofs in puncto Gecco, der erst am Dienstag in Graz eintraf, deutlichere Worte: Er bestätigt die Zwei-Uhr-Sperrstunde für das Lokal. Zugleich aber wird auf die Notwendigkeit einer Widerrufung hingewiesen für den Fall, dass der Wirt Maßnahmen ergreift, die der Verordnung jegliche Grundlage nehmen.

Genau wegen dieser "überraschend deutlichen Worte" kann Rechtsanwalt Gregor Kohlbacher mit diesem Bescheid leben - auch wenn der Wirt des Gecco als sein Mandant nun doch früher Feierband machen muss. Aber eben nur vorerst, ist sich Kohlbacher sicher. "Im Bescheid steht klipp und klar, dass zu widerrufen ist, wenn wir im Inneren des Lokals entsprechende Schritte setzen." Welche das sind ("Mehr Security ist sicher eine Möglichkeit") werde man nun prüfen - und sich dann mit der Behörde in Verbindung setzen.

Bauamtsleiterin Ennemoser jedenfalls will schon in den kommenden Tagen die Kontrollgänge im Uni-Viertel fortsetzen - "und dabei werden wir schauen, ob das Gecco jetzt auch wirklich um zwei Uhr zusperrt". Ganz generell erhalte sie von ihren Mitarbeitern die Rückmeldung, dass sich die Lage beruhigt habe. "Jetzt, da es hart auf hart kommt, ergreifen viele Wirte längst fällige Maßnahmen."

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3149539/bescheide.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am April 11, 2013, 14:41:36
Uni-Viertel: Um zwei Uhr ist Schluss

Uni-Viertel: Es ist so weit, Stadträtin Elke Kahr (KP) will die Sperrstunde vereinheitlichen. Zwei-Uhr-Bescheide sollen nun zugestellt werden.

Es ist die Partymeile von Graz - und sie tut sich mit Kompromissen enorm schwer: Im Uni-Viertel rund um Elisabeth- und Beethovenstraße kommen Anrainer, Wirte und Lokalgäste auf keinen grünen Zweig. In der Causa, in der für ein Prosit der Gemütlichkeit kein Platz mehr ist, serviert die Stadt Graz nun Neues - mit dem Ziel, Beteiligten reinen Wein einzuschenken. Und die Sperrstunde zu vereinheitlichen - auf zwei Uhr früh.

In einem ersten Schritt gehen solche lieben Grüße an drei betroffene Wirte: Sie sollen in den nächsten Tagen frische Bescheide erhalten - und diese sollen bedeuten, dass sie ihr Lokal um zwei Uhr früh zusperren müssen. Diese Stoßrichtung bestätigt man im Büro von KP-Stadträtin Elke Kahr - "sofern sich nicht eine dramatisch neue Erkenntnis ergibt". Kahr selbst betont, dass Beteiligte gleichsam ein Recht darauf haben, "endlich eine klare Entscheidung zu erhalten".

Somit kommen die jüngsten Bescheide einer Bestätigung der Vorgehensweise von 2011 gleich: Schon damals richtete die Stadt Wirten im Uni-Viertel aus, dass um zwei Uhr Schluss mit lustig sei. Einige Lokalbesitzer stellten allerdings einen Antrag auf Widerruf - genau dieser Antrag wird nun eben abgelehnt.

Bleibt die Frage, wie die Adressaten reagieren - und wer von ihnen sich über die Berufungsinstanz der Stadt (erneut) bis zu den Höchstgerichten vorkämpft. Bis dahin aber soll die Zwei-Uhr-Sperrstunde gelten - und im Auftrag von FP-Stadtrat Mario Eustacchio streng kontrolliert werden, wie es im Rathaus heißt.
MICHAEL SARIA

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3287881/um-zwei-uhr-schluss.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Commanderr am April 11, 2013, 18:59:28

Uni-Viertel: Es ist so weit, Stadträtin Elke Kahr (KP) will die Sperrstunde vereinheitlichen. Zwei-Uhr-Bescheide sollen nun zugestellt werden.

Seit Jahren der selbe langweilige Kram! :sleep:
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: TW 581 am April 20, 2013, 21:19:11
Meinung: Kreativität vs. Rathaus - Neues aus dem Uni-Viertel

Bereits um 1.30 Uhr wurden die Gäste des Kottulinsky auf die 2 Uhr-Sperrstunde hingewiesen. Auch das Three Monkeys schloß püntlich seine Pforten.
Ein paar Worte zu der 2 Uhr-Aktion von Freitag Nacht im Uni-Viertel (Kottulinsky und Three Monkeys mussten pünktlich um 2 Uhr die Tore schließen; Anm.)

Eine fragwürdige politische Regelung mittels Konzept-Umstellung auf "Privatclub" (inkl. Registrierung mit Lichtbildausweis, die ich absolut unterstütze; Stichwort Sicherheit, Diebstahls-Aufklärung etc.) zu umgehen, zeugt zumindest von Kreativität der beiden betroffenen Lokale (Kottulinsky und Three Monkeys) und dem Willen, nicht jede vermeintlich willkürliche Vorgabe hinzunehmen. Jedoch den mehrmaligen eindringlichen Hinweis, dass man als Gast doch all seine Getränke und Flaschen nach der Räumung der Lokale um 2 Uhr auf die Straße mitnehmen könne, weil - Zitat: "das ist jetzt nicht mehr unsere Sache" - hätte man sich angesichts des danach entstandenen Scherbenteppichs auf den Straßen durchaus sparen können.
Im Großen und Ganzen verlief die Aktion dank geschultem Sicherheitspersonal jedoch ruhig und die Partywilligen verteilten sich auf die sperrstunden-freien Lokale in der Umgebung.

Was bleibt in diesem bereits Jahre andauernden Grabenkampf um Graz´ beliebteste Ausgeh-Meile? Eine offenbar nutzlose Sperrstundenregelung der Politik, ein weiterhin bis in die frühen Morgenstunden belebtes Ausgeh-Viertel und der schale Beigeschmack von einigen Idioten, die jede noch so kleine Chance auf Randale nutzen.

Regelungswahn und Polit-Geplänkel bringen nichts! Ohne verstärkte Präsenz der Exekutive auf den Straßen und härteren Strafen für Randalierer ist niemandem geholfen - weder Anrainern, noch Gastronomen.

Quelle: www.meinbezirk.at/graz/chronik/meinung-kreativitaet-vs-rathaus-neues-aus-dem-uni-viertel-d543175.html
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: amadeus am April 20, 2013, 21:23:48
Die Umgehungshandlungen sind völlig chancenlos. Wurde schon oft probiert, hat nie gekappt. Ist so gesehen auch nicht ,,kreativ".
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am April 21, 2013, 13:51:02
Leere Gläser und volle Straßen

Dieses Wochenende mussten die Univiertel-Lokale "Kottulinsky" und "Three Monkeys" erstmals um zwei Uhr "dicht machen". Folglich avancierte die von der Polizei abgesperrte Elisabethstraße zur Tanzfläche für das Partyvolk. Von Klaus Knittelfelder.

Samstags zwei Uhr im Univiertel: "Three Monkeys" und "Kottulinsky", die absoluten Publikumsmagnetender Grazer Partymeile, müssen aufgrund der neu verordneten Sperrstunde schließen und ihre Gäste vor die Tür setzen. Diese Maßnahme soll die seit einer gefühlten Ewigkeit laufenden Streitigkeiten mit den Anrainern im Grazer Party-Mekka lösen. Das Feier-Volk wollte allerdings partout nicht heimgehen und demonstrierte (wie bereits am Freitag), dass niemand unter ihnen auch nur das Geringste von einer Sperrstunde um zwei Uhr hält.

"Unser Viertel!"

Die Polizei war gezwungen, die Elisabethstraße zwischen Glasicstraße und Merangasse abzusperren, massiv eingegriffen wurde bis auf wenige Ausnahmen allerdings nicht. Vereinzelt fliegen beim Eintreffen der Polizei Gegenstände durch die Luft - und es wird auf Mülltonnen getrommelt. Die Menge skandiert "Unser Viertel, unser Viertel! Hey! Hey!" und wirft damit die Frage aller Fragen auf: Wem gehört das Univiertel? Dass eine Partymeile nicht mit einer Wohnoase kompatibel ist, steht wohl außer Frage. Dass Samstagnacht auch nur ein Anrainer einen ruhigeren Schlaf als sonst genießen konnte, ebenso.

Die Lokale basteln womöglich bereits an einer Lösung des Problems: So sorgt das "myClub"-Eintrittssystem, das vorerst von "Three Monkeys" und "Kottulinsky" verwendet wird, für Gesprächsstoff. Hierbei muss man sich im Vorhinein beim jeweiligen Lokal registrieren lassen, was für mehr Sicherheit in den Lokalen führen soll. Ob sich der Zapfenstreich dadurch nach hinten verschieben lässt, ist aus aktueller Sicht aber eher unwahrscheinlich: Ein Lokal wird sich wohl kaum als Verein führen lassen können.
KLAUS KNITTELFELDER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3295362/leere-glaeser-volle-strassen.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Amon am April 21, 2013, 16:33:24
Ich verstehe nicht, warum man die vorgeschlagene Lösung, ab 2 Uhr die Lokale nur noch verlassen, aber nicht mehr betreten zu dürfen, so schnell abgetan wurde. Meines Erachtens der sinnvollste Ansatz, um das "Partyvolk" in den geschlossenen Räumen zu halten.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am April 24, 2013, 09:57:34
Polizei: "Lassen uns das sicher nicht gefallen"

Macht und Ohnmacht im Grazer Univiertel: Nach "organisierter" Straßenparty sei man nun gerüstet, betont die Polizei. Indes verweist Bürgermeister Nagl erneut auf die schwierige Rechtslage.
"Aus aktuellem Anlass" ist die Polizei erneut im Univiertel präsent

Der Cocktail aus blockierten Straßen, durch die Luft geschleuderten Flaschen und deftigen Kommentaren im Internet sorgte auch gestern noch für Katerstimmung - im Grazer Rathaus wie bei der Polizei. Was sich da in der Nacht auf Sonntag im Univiertel abgespielt habe (wir berichteten), sei eine neue Dimension.

So verheimlicht Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter seinen Ärger nicht: "Das war sicher eine organisierte G'schicht! Wieso waren sonst Fernsehkameras und Radiomikrofone vor Ort?! Aber was noch schlimmer war: Plötzlich ist dort auch ein Flaschencontainer gestanden, den es dort wohlweislich sonst nicht gibt. Und daraus haben sich dann leider einige bedient, um ihren Frust abzubauen."

Künftige Einsatzpläne rund um die Elisabethstraße wolle er bewusst nicht verraten: "Aber wir werden präsent sein, keine Sorge! Wir lassen uns das sicher nicht gefallen."

Zumindest darauf baut auch Siegfried Nagl - wenngleich der Grazer Bürgermeister darauf verweist, "dass keiner an einer Eskalation interessiert ist". Doch abgesehen davon musste das Stadtoberhaupt einmal mehr mit den Schultern zucken.

Und so sprach ein verärgerter Nagl gestern über . . . . . . die jüngste Straßenparty: "Das war mehr als kontraproduktiv. Die Berufungskommission der Stadt muss ja gerade erneut über zwei Anträge von Wirten entscheiden, den erstinstanzlichen Bescheid in puncto Sperrstunde aufzuheben. Nach diesen Vorkommnissen kann ich mir das aber nur schwer vorstellen."

. . . die Rechtslage: "Sogar die Höchstgerichte haben die Vorgehensweise der Stadt Graz bestätigt. Und dennoch hast du kaum eine Handhabe. Der Grazer Gemeinderat hat schon mehrmals versucht, etwa die Gewerbeordnung zu ändern, aber das Land Steiermark reagiert nicht einmal. Diese heiße Kartoffel will halt keiner angreifen." . . . Sperrstunden: "Aktuell gilt bei den betreffenden fünf Lokalen eine Sperrstunde um zwei Uhr früh. Das sind keine Maßnahmen gegen die Gäste oder gegen die Wirte, von denen sich einige durchaus bemühen. Sondern es sind Schritte für die Anrainer."

. . . Strafen: "Die Einhaltung der Sperrstunde wird selbstverständlich laufend kontrolliert. Und notfalls werden auch Strafen verhängt." . . . eine Ersatz-Partymeile, die Nagl schon 2011 nach Gesprächen mit Wirten in Aussicht stellte (fernab von Anrainern, hieß es): "Nein, die gibt es nicht."

MICHAEL SARIA, DIDI HUBMANN

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/3297320/polizei-lassen-uns-sicher-nicht-gefallen.story




...und das in einem zivilisierten Land - Anstatt auf Konsens und Information zu bauen setzt die Statdregierung ihre  Regeln mit Gewalt um. - Traurig aber wahr  :-\
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am April 24, 2013, 10:21:26
Lassen wir die Waffen sprechen? - Oder wie?

Also es ist doch mehr als traurig, wenn man solche Regelungen mit "Polizeigewalt" durchsetzen muss. - Das erinnert mich eher an ferne Länder!  :boese:
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Stipe am April 24, 2013, 10:51:50

Und bei mehrmaligen Wiederholens der Übertretung sollte die Gewerbeberechtigung entzogen werden können!



Das geht ja eh.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am April 24, 2013, 11:42:03

Wie kommen die Bewohner dieser Gegend dazu, das allnächtliche Rudelsaufen und Kollektivgrölen mit anschließendem Massenspeiben ertragen zu müssen?

Du bist scheinbar öfters dort und weißt wie es dort abläuft?




Das Verhalten der Stadt Graz in dieser Sache ist gegenüber den Wirtschaftstreibenden - allen voran dem Besitzer des Kottulinsky - einfach nur lächerlich.

Das Kottulinsky befindet sich in den Räumlichkeiten der Stadt, wo früher das Amt für Wahlen und Einwohnerwesen untergebracht war. - Diese Räumlichkeiten wurden von der Stadt verpachtet und vom Pächter wurde viel Geld investiert. Nun nachdem sich das Lokal in der Szene einen Namen gemacht hat und endlich schwarze Zahlen schreibt, darf es um zwei Uhr zusperren, wo das Geschäft eigentlich erst richtig losgeht?  :P
Das 3Monkeys ist seit Jahren - wenn nicht Jahrzehnten - das Szene Lokal, wo sich nach Mitternacht auch immer wieder Promis die Hand geben, und auch internationale Stars, wenn diese in Graz weilen. Die Stadt sollte eigentlich stolz darauf sein, so ein Lokal zu haben, wo auch das Niveau des Publikums entsprechend hoch ist.

Im Univiertel wird seit Jahrzehnten "Party" gemacht. - Bei den Lokalen gab es großteils ein Kommen und Gehen oder zumindest Besitzerwechsel. - Das 3M bekommt nun für seine jahrelange gute Arbeit die rote Karte von der Stadt, was keinesfalls nachvollziehbar ist. Die Wirte von den beiden Lokalen und einigen anderen haben private Security-Streifen organisiert sowie andere Aktionen gestartet, um zu zeigen, dass sie kompromißbereit sind. - Das wurde von der Stadt alles negiert.
Die Anrainer dort, sind sich der Situation dort auch seit Jahrzehnten bewusst - das ist dasselbe wie in der Theodor Körnerstraße mit der Variobahn.

In Graz gibt es eine Vielzahl an weiteren Lokalen, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet haben, aber die sind nicht in so einem noblen Viertel und daher haben die Anrainer dort scheinbar keine Macht!
Im Univiertel mischt sich die Stadt aber ein - das halte ich persönlich für Diskriminierung.

So stehen nun die Wirte, die zahlreichen Angestellten in den Lokalen und auch Taxifahrer und -unternehmer ihrer Einnahmen von der Stadt beraubt da. - Danke ÖVP!! Diese Partei tritt überall für die Wirtschaft und die lokalen Unternehmen ein nur in Graz nicht.

Graz ist einmal mehr die Stadt der Verbote!

Zuerst verspricht der Bürgermeister für Ersatz zu sorgen, jetzt gibt es das nicht. - Erwartet der Bürgermeister, dass die Leute wirklich zuhause bleiben?
Mitnichten - die Leute werden sich andere Lokale suchen und dann geht das ganze halt dort wieder weiter.

Graz ist noch eine "lebende" Stadt. Die Politik - allen voran der BM - arbeitet aber offenbar daran, daraus den sterbenden "Schwan" zu machen.

Alles wird regelmentiert die Parkzonen werden bis in die Nacht erweitert. - Finstere Zeiten für die "Stadt der Verbote!"
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Empedokles am April 24, 2013, 13:22:09

In Graz gibt es eine Vielzahl an weiteren Lokalen, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet haben, aber die sind nicht in so einem noblen Viertel und daher haben die Anrainer dort scheinbar keine Macht!

So stehen nun die Wirte, die zahlreichen Angestellten in den Lokalen und auch Taxifahrer und -unternehmer ihrer Einnahmen von der Stadt beraubt da. - Danke ÖVP!! Diese Partei tritt überall für die Wirtschaft und die lokalen Unternehmen ein nur in Graz nicht.


Ergo: Die Anrainer sollten gefälligst umziehen, wenn sie den Lärm nicht mehr ertragen. (?)
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Empedokles am April 24, 2013, 13:32:22
Das Problem sind nicht die Anrainer und auch nicht die Wirte.
Das Problem machen die Gäste! Und denen gehörte einmal eine Grenze gezeigt.

Gefeiert wurde schon immer. Nur das Verhalten der Gäste neigt inzwischen jedesmal zur Eskalation.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Amon am April 24, 2013, 13:43:20
Ohne jetzt den ganzen Thread gelesen zu haben:

1. Das "Univiertel" ist ein Stadtviertel aus der Gründerzeit. Warum sollten Menschen, die dort seit Jahrzehnten leben, plötzlich wegziehen, nur weil Wirte und Polizei ihre Gäste bzw. die "Party-Hooligans" nicht unter Kontrolle haben? Es betrifft ja - wie im Fußball - immer nur einen sehr kleinen Anteil, der sich nicht zu benehmen weiß.

2. Man könnte sich um die Entwicklung einer neuen Partymeile in einer der Stadtentwicklungsgebiete (natürlich weit genug von den Wohngebieten entfernt) bemühen: In Reininghaus nahe der neuen ÖAMTC-Zentrale wird sich sicher niemand über laute Betrunkene auf der Straße beschweren. Nachtbusse ins Zentrum alle 30 Minuten (dafür würde man genau 1 Bus benötigen und die Wirte dürften ggf. mtzahlen).

3. Die Regelung, die Straßen zu beruhigen indem es statt einer Sperrstunde ein generelles Einlassverbot ab 2 Uhr gibt, wurde nie ernsthaft zur Umsetzung angedacht, obwohl es m.E. das Sinnvollste wäre.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: amadeus am April 24, 2013, 16:06:31

3. Die Regelung, die Straßen zu beruhigen indem es statt einer Sperrstunde ein generelles Einlassverbot ab 2 Uhr gibt, wurde nie ernsthaft zur Umsetzung angedacht, obwohl es m.E. das Sinnvollste wäre.


Das kann so nicht verordnet werden, da es dafür keine gesetzliche Grundlage gibt. Sperrstunde bedeutet ,,Lokal außer Betrieb", nicht ,,Türe geschlossen".
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: zweitervondrei am April 24, 2013, 20:24:12
Also zu meiner Zeit gabs nur den kultus und die Black Box.  Denke mal, dass die Probleme mit der Anzahl der Lokale zusammenhängen. Am Ende werden sich die mit dem besten Angebot durchsetzen und die anderen eben zusperren. Damit gibts weniger Lokale damit weniger Lärm und die Sperrstunde kann wieder verlegt werden.  Qasi von induzierte natürliche Selektion. Für die Angestellten wirds vielleicht schwerer,  da sie andernorts moglicherweise mehr als ein Drittel ihres Einkommens versteuern müssen.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am April 25, 2013, 09:03:10
Partystreit spitzt sich zu

Univiertel-Wirte setzen auf "geschlossene Veranstaltungen" für geladene Gäste, um die Sperrstunde um zwei Uhr auszuhebeln. Die Stadt kündigt weitere Strafen an.

Der Streit um die Univiertel-Sperrstunde geht in die nächste Runde. Die Sperrstunde wurde bei bestimmten Lokalen auf zwei Uhr früh behördlich verordnet. Einige Wirte sperrten daher am letzten Wochenende um zwei Uhr zu. Ein Chaos auf den Straßen des Univiertels war die Folge. Die Polizei glaubt sogar, dass die Krawalle inszeniert waren, um die Sperrstunde zu bekämpfen. Jetzt kommt es zur nächsten Eskalationsstufe: Wie die Kleine Zeitung bereits berichtete, wurde von den Lokalbesitzern ein neues Registrierungssystem eingeführt. Jene Gäste, die in die Lokale wollen, müssen sich vorab registrieren. Einige Lokalbesitzer glauben damit, die Möglichkeit entdeckt zu haben, ungestraft länger offen zu halten.

Die Lokale könnten, so sie ihren Betrieb als geschlossene Veranstaltung deklarieren, länger als bis zwei Uhr offen halten. "Hierbei handelt es sich um keine Umgehung der Sperrstunden. Es handelt sich um eine Reaktion auf die derzeitige Entwicklung. Die Lokale ziehen sich zum Teil auf geschlossene Veranstaltungen zurück. Die Sperrstunde bezieht sich aber auf öffentliche Veranstaltungen", erklärt Michael Stummvoll, Anwalt der Lokale Kottulinsky und Three Monkeys.

3000 registrierte Gäste


Registriert haben sich bereits über 3000 Gäste. Die Lokale könnten dann Einladungen an ausgewählte Mitglieder ausschicken und die geladenen Gäste bis ins Morgengrauen feiern. Anrainer befürchten eine Verschärfung, wenn Gäste ohne Einladung durch die Straßen ziehen.

Die Rechnung haben die Wirte aber ohne die Stadt gemacht: "Eine geschlossene Veranstaltung in diesen Betriebsstätten in Form eines Klubs ändert nichts an der Sperrstunde um zwei Uhr, weil die Tätigkeit nach wie vor eine gewerbliche Tätigkeit in der Anlage ist. Sie begehen damit eine Verwaltungsübertretung und werden wieder gestraft", erklärt Verena Ennemoser, Abteilungsvorstand der Bau- und Anlagebehörde Graz.
DIDI HUBMANN, KLAUS KNITTELFELDER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3298042/partystreit-spitzt-sich-zu.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: danihak am April 27, 2013, 21:58:05
"Ziehen aus dem Univiertel weg"

Eine Univiertel-Anrainerin will nicht warten, bis sich Politik und Wirte einigen. Sie kehrt dem Krawall den Rücken und zieht samt Familie weg.

Sie wolle anonym bleiben, meinte die Bewohnerin des Univiertels im Gespräch mit der Kleinen Zeitung - und verwies auf ihren kurz zuvor geschickten Leserbrief. Darin schildert die Grazerin, was es für Betroffene heißt, in der Partymeile zu wohnen - und berichtet von der persönlichen Konsequenz: "Wir haben uns entschieden, aus dem Univiertel wegzuziehen".

Die Grazerin will unerkannt bleiben (Name und exakte Adresse sind der Redaktion bekannt), "weil wir jetzt richtig Angst haben". Die "nackte, offene Aggression" auf der Elisabethstraße am letzten Wochenende und der Aufstand und Krawall gegen die Polizei "haben endlich das Fass zum Überlaufen gebracht". Auf der Straße herrschten "nachts viel Gewalt und strengster Alkoholismus". Dabei gehöre sie nicht zu den "stereotypen Pensionisten", zu den "Party-Killers". Sie lebe mit ihrer Familie seit zwölf Jahren im Univiertel und verstehe ja, "dass unsere Jugend Spaß haben will. Aber ich frage mich jeden Morgen, wenn ich mühsam zwischen Erbrochenem, unzähligen Glasscherben und halb vollen Wodkaflaschen meine Schritte setze: Wo war hier der Spaß?"

Man treffe "reaktionslose Burschen" mit zerbrochener Whiskyflasche in der Hand, höre von Lock-Angeboten der Wirte und frage sich: "Gibt es kein Gesetz gegen so etwas?!"
Sie ziehe weg und schlage Martina Kaufmann von der Jungen Volkspartei oder einem der Lokalbesitzer, also den Verteidigern des Status quo, einen Wohnungstausch vor. "Sie können gerne mit Familie und Kindern hier einziehen", ruft sie auf. Und fügt hinzu: "Man weiß jetzt, wie man eine blühende, nette Wohngegend komplett kaputtmachen kann."


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3300050/ziehen-dem-univiertel-weg.story (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3300050/ziehen-dem-univiertel-weg.story)
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am April 27, 2013, 22:31:54
Und plötzlich war alles anders
Lokalaugenschein im Univiertel. Die trügerische Ruhe nach dem Sperrstunden-Sturm.

Nur vereinzelt stolpern gut gelaunte Grüppchen die Elisabethstraße entlang. Es ist ruhig im Univiertel. Von einem Auflauf protestierender Studenten - wie in der vergangenen Woche - ist man an diesem Abend weit entfernt. Mehr noch: Wüsste man es nicht besser, man würde niemals auf die Idee kommen, dass diese fade Asphaltwüste die Partymeile von Graz ist. Freitag, 23 Uhr: Das Kottulinksy hat zum ersten Mal nur für Clubmitglieder von "My Club" geöffnet, die Online-Registrierung muss vor Ort noch aktiviert werden. Das Personal hantiert noch etwas ungelenk mit iPads, das dauert. Trotzdem kein Schlangestehen. Auch an der Bar wird man als Erster bedient. Auf der Tanzfläche tritt einem niemand auf die Füße. Sitzplätze gibt's auch genug. Und das in einem Lokal, in dem die Besucher vor nicht allzu langer Zeit quasi übereinandergestapelt gefeiert haben. Die Sperrstunde, die unendlichen Diskussionen darüber, sie scheinen Spuren bei all jenen hinterlassen zu haben, die bisher nicht wiedergekommen sind. "Für uns ist das so nicht tragbar. Ich hoffe sehr auf eine Lösung, dass sich die Gastronomen und die Stadt in der Mitte treffen", sagt Florian Hiebl vom Kottulinsky. Zuversichtlich wirkt er dabei nicht. Samstag, 0.15 Uhr: Auch im Three Monkeys melden sich die Gäste noch schnell für den My Club an. Ein paar Handvoll haben es schon geschafft. Richard Wurzer: "Es war schon in den letzten Tagen vergleichsweise wenig los. Überall sonst sind mehr Leute." Am neuen Club-System, an den privaten Veranstaltungen, liegt es wohl nicht. Brav geben alle ihre Daten ein, kein Murren, nur ein Stammgast weigert sich. Sie wolle ab sofort nicht mehr herkommen. Samstag, 3 Uhr: Gähnende Leere. Im Kottulinsky tanzen zwei Kellnerinnen, sonst haben sie ja nichts zu tun. Hiebl zuckt mit den Schultern, hilflos. Im Three Monkeys sind die Gäste ebenfalls weg. Das Mädchen an der Kassa sagt, es habe Angst um seinen Job. "Vielleicht wird es ja bald wieder besser. Wenn dann alle Benutzerkonten aktiviert sind und jeder Gast länger als zwei Uhr hier sein darf."
Doch auch abseits der zwei Sperrstunden-Betroffenen wirkt das Univiertel ungewöhnlich ausgestorben. Nirgendwo scheinen sich Menschenmassen durch Eingänge zu drängen. Vielleicht Zufall.
SABRINA LUTTENBERGER

Quelle:  http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3299982/ploetzlich-alles-anders.story




Gratulation an die Stadtregierer, die offenbar zwei Unternehmen binnen kürzester Zeit ruiniert haben.  :P
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: zweitervondrei am April 27, 2013, 23:22:56
Ist der Beitrag erst nach einer Woche erschienen oder hat die KLZ eine Zeitmaschine? Woher wissen die wie es in ca einer Stunde im Univiertel ausschaut bzw in knapp vier Stunden.

Qualitaetsjournalismus erster Güte! !!!!

Abgesehen davon haetten die Herren szenegastronomen halt den einen oder anderen Schwarzeuro in den Sicherheitsdienst investiert wäre ey vermutlich nicht soweit gekommen.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am April 28, 2013, 00:28:46
Samstag 3 Uhr war heute früh vor 21,5 Stunden. Ganz ohne Zeitmaschine ;)

Es gab einen von den betroffenen Lokalbetreibern organisierten Sicherheitsdienst...  ::)
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: zweitervondrei am April 28, 2013, 13:44:23
Ups, da bin ich dann wohl etwas zeitverschoben. mea culpa
Aber zumindest in der Qualitaetsfrage zur KLZ aendert sich nicht an meiner Meinung. :-)

Btw sorry grosser boeser w. fuer den verpassten RR,  naechste w wieder mal in der alten Heimat.
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: f-taler am Mai 09, 2013, 01:16:47
Ein kleiner Blick hinter die Kulissen:

Kater im Univiertel nach Wahlkampf für ÖVP

Unilokale machten im Wahlkampf gegen die KPÖ Stimmung. Im Gegenzug wollte die ÖVP ihnen helfen. Interveniert wurde laut Behörde im Sperrstundenstreit jedoch nicht.

Der vergangene Wahlkampf ermöglicht nachträglich einen neuen Blickwinkel auf den Sperrstundenstreit zwischen Unilokalen und der Stadt Graz: Internen Mails zufolge konnten die betroffenen Gastronomen mit Unterstützung aus der Bürgermeisterpartei rechnen, sofern sie gegen rot-rot-grüne Politkonkurrenz Stimmung machen. "Wir bringen das leidige Problem zu einem guten Ende", schrieb Claudia Babel, deren Agentur den ÖVP-Wahlkampf betreut hat. Szenewirt Michael Schachner bestätigt: "Man wollte uns bei der Sperrstunde helfen." Babel und Bürgermeisteramt betonen indes, losgelöst vom Wahlkampf nach einer Lösung für das Univiertel gesucht zu haben. Ergebnis? Seit wenigen Wochen gilt für die Lokale "Three Monkeys" und "Kottulinsky" eine vorverlegte Sperrstunde (2 Uhr).

Wahlkampf via Internet

Für jeden ersichtlich ist ein Eintrag auf Facebook beider Lokale vom 21. November 2012, wenige Tage vor der Wahl. Inhalt: "Mit Unterstützung von Protestwählern sowie SPÖ und Grünen könnte die KPÖ erstmals den Bürgermeister in Graz stellen. Was meint ihr dazu?" Mails zufolge war die VP-Agentur eingeweiht. Die Idee sei nicht von ihnen, sondern den Gastleuten gekommen, sagt Babel. Die Wirte behaupten das Gegenteil.
Einig sind sich beide Seiten, dass es im Vorfeld ein Treffen von Bürgermeister Siegfried Nagl und Beratern mit der Uniszene gegeben hatte. Ziel: den Wirbel im Viertel zu beenden. Mit einem "klaren Konzept, damit die bescheidmäßige Vorverlegung der Sperrstunde zurückgenommen werden kann", schildert Büroleiter Peter Stepantschitz diese "rechtliche Information".

"Sind nicht wahnsinnig"

Laut Babel "gab es dabei viel Formelles zu besprechen. Auch, dass ein Bürgermeister nicht alles tun kann." Von einer Intervention seitens der Politik bei der Behörde wäre sicher keine Rede gewesen. Zitat aus dem Rathaus dazu: "Wir sind ja nicht wahnsinnig."
Das Echo auf das Gespräch war jedenfalls positiv. "Kottulinsky" & Co. erhielten von Nagls Agentur ein Dankesschreiben. Babel: "Das war für ihre geplanten Maßnahmen, um für Frieden im Viertel zu sorgen." Mit der Werbung auf Facebook hätte das nichts zu tun gehabt: "Niemand wurde angebettelt." Schachner meint wiederum, man hätte die Lokale "vor einer roten Übermacht gewarnt". Nach reiflicher Überlegung hätte man die Debatte unter den Gästen eröffnet. Es gab Hunderte Kommentare dazu.

Das Problem nach der Wahl

Wenige Tage nach der Gemeinderatswahl - die ÖVP blieb Erster, die KPÖ legte aber deutlich zu - schrieb Babel, die Wirte würden kontaktiert. Zitat: "Wir bringen das leidige Problem zu einem guten Ende." Nur: "Es rührte sich keiner", so Schachner. Wurde bei der Behörde interveniert? Beamte, Partei und Agentur verneinen vehement. Vielmehr ist das "Problem" bis heute vorhanden.

Quelle: Kleine Zeitung (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3307839/kater-univiertel-nach-wahlkampf-fuer-oevp.story)
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am August 29, 2014, 15:21:24
Es geht wieder los:  ;D - diesmal sind es die Kommunisten...  :police:

Wieder Wirbel ums Univiertel
Stadträtin Elke Kahr will jenen Wirten, die gegen die Sperrstunde um zwei Uhr verstoßen, nun die Betriebsstättengenehmigung entziehen. Im September steigt ein Krisengipfel. Der Streit um die Partymeile droht damit erneut zu eskalieren.

Seit 2010 reißen die Streitereien rund ums Grazer Univiertel nicht ab. Und doch ist die Geschichte der Partymeile noch nicht zu Ende erzählt. Im Gegenteil: Dieser Tage eröffnet KP-Stadträtin Elke Kahr ein neues Kapitel. Sie ist zuständig für die Bau- und Anlagenbehörde der Stadt, die wiederum die Einhaltung der Sperrstunde überprüft. Kahr will im Kampf für mehr Ruhe im Viertel nun einen Gang höher schalten: "Es gibt eine Sperrstundenverordnung für fünf Lokale um zwei Uhr nachts. Daran halte ich fest. Viele der Betreiber haben deutlich länger geöffnet. Diesen Lokalen sollte man daher die Betriebsstättengenehmigung entziehen."

Kahr wird diese Forderung auch in einem Krisengipfel mit Bürgermeister Siegfried Nagl am 10. September deponieren: "Dann setzen sich die handelnden Personen zusammen, um die Entwicklung zu diskutieren", so Kahr. Der Hintergrund: "Ich fühle mich von den Lokalbetreibern gepflanzt. Vor allem, weil hier laut jüngstem Gutachten die Vorschriften laufend nicht eingehalten werden."

Laufend Strafen
Wirklich "sauer über diese Aussagen" zeigen sich die "Kottulinsky"-Chefs Wolfgang Nusshold und Oswald Held: "Eigentlich haben wir uns für diesen Termin eingesetzt, weil wir so nicht weiterarbeiten können. Wir wollen endlich Nägel mit Köpfen machen. Was auch immer bei diesem Gespräch herauskommt, wir wollen ein Ergebnis und werden es akzeptieren. Und dann setzen wir dementsprechende Schritte", sagt Held. Nusshold gesteht ein, dass die finanzielle Situation für die Univiertel-Wirte ein Desaster ist: "Wir hatten nach Einführung der Sperrstunde bis zu 60 Prozent Umsatzrückgang - und wir wissen Ähnliches auch von anderen Lokalen. Unsere Lösung war es, einen Club nur noch für registrierte Gäste zu etablieren. So ist es uns gelungen, uns etwas zu sanieren." Momentan sind 84.000 Gäste registriert. Nusshold gibt in diesem Zusammenhang auch zu, dass das "Kottulinksy" vereinzelt länger offen hält, als erlaubt: "Wir bekommen dafür auch regelmäßig Strafen, die wir selbstverständlich bezahlen."
Laut Wolfgang Weber, Referatsleiter für "Strafen und Vollstreckungen" im Magistrat Graz, werden monatlich Kontrollen im Univiertel durchgeführt: "Wir strafen natürlich alle ab, die gegen die Sperrstunde verstoßen. Die Höchststrafe ist ein Bußgeld von knapp über 1000 Euro." Ist seine Behörde vor Ort und stellt Strafbescheide aus, "haben die Wirte danach wiederum zwei Wochen Zeit, sich zu rechtfertigen. Erst dann ist im schlimmsten Fall die Strafe zu bezahlen".

Positive Entwicklung
Die Sperrstunde wurde bekanntlich eingeführt, um den Lärm und die Kriminalität - von Diebstählen bis zu Graffitis - im Univiertel zu senken. Das sei gelungen, behaupten nicht nur die Lokalbesitzer, sondern auch die Polizei: "Wir haben deutlich weniger Einsätze in der Gegend", ist Oberst Benno Kleinferchner vom Stadtpolizeikommando vor dem Krisengipfel um Deeskalation bemüht. Die Polizei begleite allerdings die Bau- und Anlagenbehörde bei deren Kontrollen vor Ort: "Das ist auch nötig, da es vonseiten alkoholisierter Gäste manchmal sogar körperliche Attacken gegen die Magistratsbeamten gibt."
MICHAEL KLOIBER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3725601/wieder-wirbel-ums-univiertel.story;jsessionid=9B171A48C62B93D0BDEFB903F840E495.p3
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am September 10, 2014, 17:53:31
Kottulinsky sperrt Ende Oktober zu

Der Streit um das Univiertel hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Betreiber schließen das Kottulinsky. Seit zwei Jahren wird zwischen Politik und Szene um die Sperrstunde um zwei Uhr Früh im Univiertel gerungen.

Ende eines jahrelang schwelenden Streits: Wolfgang Nusshold und Oswald Held, die Betreiber des Kottulinsky, ziehen einen Schlussstrich und machen das legendäre Grazer Univiertel-Lokal dicht. "Die Politik hat gewusst, dass Handlungsbedarf ist. Wir wollen einfach nicht mehr im rechtsfreien Raum tättig sein, deshalb schließen wir Ende Oktober das Lokal" erklärte Nusshold. Ende Oktober deshalb, weil man 40 fixe und 15 freie Mitarbeiter habe - diesen wolle und müsse man noch etwas Zeit geben.
Didi Hubmann

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3736282/kottulinsky-sperrt-ende-oktober-zu.story
Titel: Re: Partymeile Univiertel
Beitrag von: Martin am Januar 20, 2015, 12:11:24
Umfrage rettet Partymeile im Uni-Viertel

Die Stadt Graz hat Bewohner rund ums Uni-Viertel zur Fortgehmeile befragt: Die deutliche Mehrheit fühlt sich nicht gestört. Bürgermeister Nagl: "Uni-Viertel bleibt Uni-Viertel".
Hunderte Grazer demonstrierten 2012 gegen die Sperrstunde im Grazer Uni-Viertel Foto © Markus Leodolter
Die Lokal-Meile rund um die Grazer Elisabethstraße ist seit Jahren ein Polit-Dauerbrenner in der Landeshauptstadt. Die Party-Zone, die junge Nachtvögel aus Graz und dem Umland anzieht, bringt Anrainer immer wieder auf die Palme und das Rathaus unter Zugzwang. Hunderte Jugendliche und Studenten feiern bis in die Morgenstunden und oft auch auf den Straßen, die Taxis rotieren die ganze Nacht, die Bewohner sind schlaflos im Uni-Viertel. Auch eine - für manche Lokale - früher verhängte Sperrstunde brachte nur eine gewisse Milderung. Eine Folge aber: Das beliebte Szene-Lokal Kottulinsky hat seine Tore inzwischen geschlossen.

Die Bewohner-Umfrage der Stadt Graz (rund 1000 Bürger haben den Fragebogen ausgefüllt) sorgt nun für einige Überraschungen: Rund zwei Drittel der Grazer rund ums Uni-Viertel geben an, dass die Fortgehmeile ihre Lebensqualität nicht beeinträchtig. Ein Drittel fühlt sich aber gestört. Die Faktoren, die Anrainer am meisten quälen, sind Lärm und Verschmutzung. Auf die Frage wie zufrieden die Bewohner mit der Lebensqualität in ihrem Viertel sind, gaben fast 80 Prozent an, grundsätzlich zufrieden zu sein. Auf der zehnteiligen Skala (von "sehr zufrieden" bis "gar nicht zufrieden") kreuzten rund 65 Prozent die drei Top-Ränge der "Zufriedenheit mit der Lebensqualität" an.
Bürgermeister Siegfried Nagl sprach bei der Präsentation von einer positiven Umfrage: "Uni-Viertel bleibt Uni-Viertel", aber die Sorgen einiger (des Drittels der Unzufriedenen) würden ernst genommen. Von jenen, die gewünschte Maßnahmen gegen den Party-Ärger genannt haben, forderten die meisten "mehr Polizei", gefolgt von "besserer Reinigung" und einer "Kampagne gegen Lärm und Vandalismus".

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/graz/4642737/ZWEI-DRITTEL-NICHT-GESTORT_Umfrage-rettet-Partymeile-im-UniViertel