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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => ÖBB => Thema gestartet von: Michael am Mai 07, 2009, 11:38:47

Titel: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Mai 07, 2009, 11:38:47

Ein ganzer Ort lässt sich enteignen / Bauern fürchten um Existenz

Aufschrei der Bauern im Grazer Feld gegen 110 kV-Leitung der ÖBB. Diese drohe Enteignungen in großem Stil an. Die Landwirte sehen ihre Existenz gefährdet.


Von Graz bis Werndorf wollen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) eine 110-kV-Leitung zur Bahnstromübertragung errichten, um die Stromversorgung der Südbahn auf kommende Kapazitätssteigerungen ausrichten zu können. Doch bis zu 80 von 200 betroffenen Landwirten des Grazer Feldes entlang der Leitungstrasse sehen sich durch das Vorgehen der ÖBB in ihrer Existenz gefährdet. Sie stemmen sich gegen Enteignungen, die die ÖBB durchziehen.

Eisenbahn-Enteignungsgesetz. "Die ÖBB drohen jenen Bauern, die in kollektiven Unterschriftsterminen vorgelegten Dienstbarkeitsverträge nicht unterschreiben, zuerst einmal gleich mit dem Eisenbahn-Enteignungsgesetz. Nach dem Motto ,da fährt die Bahn drüber'. So kann es ja nicht gehen", ist Sepp Herzog von der Landwirtschaftskammer erzürnt. Markus Hillebrand, ein Gemüsebauer aus Zettling, der von Enteignung bedroht ist, bestätigt: "Die ÖBB wollen mit diesen Dienstbarkeitsverträgen unsere Zustimmung zu allen Eventualitäten, die wir widerspruchslos hinzunehmen hätten. Unterschreibt man nicht, wird enteignet." Was Hillebrand besonders stutzig macht, ist, dass die ÖBB ihm nicht schriftlich zusichern will, dass er im Bereich der Trasse sein Feld beregnen lassen kann.

Stromschlag-Gefahr. "Wenn die ÖBB den Bauern nicht mehr erlaubt ihre Felder zu bewässern, dann gehen sie gegen die Existenzgrundlage der Bauern vor. Wenn hier Stromschlag-Gefahr wegen der Beregnung besteht, dann muss man die Sinnhaftigkeit der Überlandleitung in diesem Hauptgemüseanbaugebiet der Steiermark in Frage stellen", meint Sepp Herzog.

Weitere Gespräche. Anders sieht das ÖBB-Infrastruktur-Sprecherin Renate Pelz, . In 80 Prozent der Fälle seien die Verträge auf gütlichem Verhandlungswege unterschrieben worden. Erst in der letzten Verhandlungsrunde vorige Woche habe man sich mit 14 von 21 betroffenen Bauern geeinigt. Mit den anderen würde es weitere Gespräche geben. "Im übrigen muss klargestellt werden. Es verliert ja keiner seinen Grund. Und wegen der Servitutsrechte, denn darum handelt es sich ja nur, stellen wir auch niemandem die Rute ins Fenster. Wir suchen das Gespräch", sagt Pelz.

Beregnungsanlagen. Auch bei den Beregnungsmöglichkeiten der Bauern für Felder im Bereich der Leitung signalisiert Pelz Entgegenkommen der ÖBB. Pelz: "Das wurde mit den Betroffen eingehend besprochen und wird natürlich auch schriftlich in die Verhandlungsschrift aufgenommen." Sollten allerdings später größere Beregnungsanlagen als vertraglich vereinbart aufgestellt werden, müssten bestimmte Abstände zur Leitung eingehalten werden.

HELMUT BAST

110-KV-LEITUNG DER ÖBB

Leitung: Die 110-kV-Leitung zur Bahnstromübertragung von Graz nach Werndorf soll einer zukünftigen Kapazitätserweiterung der Südbahn dienen.
Erdleitung: In Graz wird die Leitung in die Erde verlegt.
Überlandleitung: Ab der Stadtgrenze bis Werndorf wird eine Freilandleitung verlegt.

Bis Spielfeld: Das Unterwerk Werndorf wird die Südbahnstrecke bis Spielfeld versorgen.
Anrainer: Etwa 200 Bauern haben ihre Grundstücke im Trassenbereich. Bis zu 80, so Sepp Herzog von der Landwirtschaftskammer, sind von Enteignung bedroht, weil sie den ÖBB-Servitutsverträgen nicht zustimmen.
Beregnung: Durch Beregnungsanlagen in Trassennähe besteht Stromschlaggefahr.

Quelle: www.kleine.at




Ein ganzer Ort lässt sich enteignen
Seiersberg protestiert gegen geplante 110-kV-Leitung der ÖBB. Bürgermeister Breithuber will Umweltverträglichkeitsprüfung, Firmen starten Unterschriftenaktion gegen die Trasse.
Die Gemeinde Seiersberg ist über die Pläne der ÖBB alles andere als erfreut

Das ÖBB-Vorhaben einer 110-kV-Bahnstromübertragung soll die Stromversorgung für die neue Koralmbahn von Graz bis Werndorf sicher stellen. Nach heftigem Widerstand von rund 80 Bauern aus dem Grazer Feld gegen die Trasse (wir berichteten) wehrt sich mit Seiersberg nun ein ganzer Ort geschlossen gegen die Stromleitung.

Bürgermeister verärgert. "Es ist nicht einzusehen, dass im Grazer Stadtgebiet die Leitung in die Erde verlegt wird, ab unserem Gemeindegebiet aber die Freilandleitung", ärgert sich Seiersbergs SP-Bürgermeister Werner Breithuber. Gegen die Leitung gebe es auch einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss. Allerdings seien die rechtlichen Schritte schon ausgeschöpft, weil die ÖBB mit dem alten Eisenbahnenteignungsgesetz "gleich über alle drüberfährt", so Breithuber. Der Bürgermeister will jedenfalls jetzt prüfen lassen, ob für die Überland-Trasse nicht doch eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist. Und die Steweag-Steg-Leitung sei auch in die Erde verlegt. "Seiersberg unterschreibt keinen Servitutsvertrag mit der ÖBB. Wenn sein muss lassen wir uns als ganzer Ort enteignen. Da wird man sehen, ob das gut für das Image der Bahn ist", gibt sich Breithuber kämpferisch.

Hausmann. Die Seiersberger Großhandelsfirma Hausmann liegt im unmittelbaren Einzugsbereich der geplanten Trasse und Firmenchef Gerhard Verdonik und kämpft gegen die Leitung. "Unsere 70 Mitarbeiter fühlen sich von dieser Hochspannungsleitung massiv gesundheitlich betroffen. Tausende andere Menschen im Ort ebenfalls", weiß Verdonik.

Kein Verständnis. Schließlich sei man der Leitung in der Arbeitszeit stundenlang ausgesetzt. Verdonik kann nicht verstehen, warum die Erdverkabelung an der Stadtgrenze von Graz plötzlich aufhört. "Daher sehe ich auch bei uns in Seiersberg keine Notwendigkeit für eine Freileitung", so Verdonik. Gemeinsam mit anderen Unternehmen will Verdonik nun eine Unterschriftenaktion gegen die ÖBB-Leitung initiieren. Auch weiter südlich, in Unterpremstätten, ist man gegen die Freileitung.

Widerstand. "Diese Leitung gehört unter die Erde. Gegen die Freileitung wehren wir uns auch auf jeden Fall", kündigt auch Unterpremstättens Bürgermeister Anton Scherbinek Widerstand an.

HELMUT BAST

Quelle: www.kleine.at
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: CaptnFuture am Mai 07, 2009, 13:01:11

"Es ist nicht einzusehen, dass im Grazer Stadtgebiet die Leitung in die Erde verlegt wird, ab unserem Gemeindegebiet aber die Freilandleitung",

Tja, am Land baut man halt Freilandleitungen, weil mehr Platz ist, als in der Stadt...

Zitat

Der Bürgermeister will jedenfalls jetzt prüfen lassen, ob für die Überland-Trasse nicht doch eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist.

Gute Idee. Vielleicht sollt er dann auch gleich prüfen lassen, ob für sein Lieblings-Einkaufszentrum eine UVP notwendig ist >:(

Zitat

"Unsere 70 Mitarbeiter fühlen sich von dieser Hochspannungsleitung massiv gesundheitlich betroffen. Tausende andere Menschen im Ort ebenfalls",

Geh bitte, erstens ist das nur eine 110kV-Leitung und zweitens wären das nicht die ersten, die direkt neben so einer Leitung arbeiten und es trotzdem unbeschadet überstehen...

Also die Einwände der Bauern kann ich ja nachvollziehen, aber da plustert sich ein Bürgermeister mal wieder unnötig stark auf...

MfG, Christian
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Mai 21, 2010, 16:48:38

In Seiersberg werden entlang der Maria-Pfeiffer Straße Strommasten aufgestellt.
Wird das die 110kV Leitung für den Bahnstrom der KAB?
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Ch. Wagner am Mai 21, 2010, 16:52:53


In Seiersberg werden entlang der Maria-Pfeiffer Straße Strommasten aufgestellt.
Wird das die 110kV Leitung für den Bahnstrom der KAB?


Diese Masten werden neben der A 9 Richtung Leibnitz auch errichtet.
LG!Christian
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: x37 am Mai 25, 2010, 14:11:31
@PM
Ja, bis Seiersberg unterirdisch, danach auf diesen nicht gerade hübschen Masten.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Mai 25, 2010, 14:29:45
Danke für die Bestätigung, werde den Thread dann später mit dem vorhandenen vereinen.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Ch. Wagner am Mai 26, 2010, 19:11:54
... und die Leitungen können wohl bald aufgezogen werden.
LG!Christian
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Mai 27, 2010, 22:40:45

Der Südbahn geht schön langsam der "Saft" aus

Eine 110-kV-Leitung von Graz nach Werndorf soll die Stromversorgung der Südbahn bis Spielfeld sicherstellen. Der Bau ist voll im Gang, von Anrainern gibt es aber Widerstand.

Wer regelmäßig auf der A 9 unterwegs ist, kommt nicht daran vorbei: Seit Wochen wird unmittelbar neben der Autobahn zwischen Werndorf und Graz-Straßgang ein Strommast nach dem anderen aus dem Boden gestampft. Wozu, ist vielen südsteirischen Pendlern aber weitgehend unbekannt. Mit der öffentlichen Stromversorgung haben die insgesamt 46 Metallmaste nämlich nichts zu tun.

Tatsächlich sind sie Teil einer 110-kV-Hochspannungsleitung, die die Bahnstromversorgung der Südbahn von Spielfeld bis Graz sicherstellen soll. "Nicht zuletzt wegen der S-Bahn hat der Verkehr auf dieser Strecke in den letzten Jahren stark zugenommen. Es kommt derzeit vor, dass Züge in Spielfeld nicht abfahren können, weil das Netz überlastet ist. Daraus resultieren Verspätungen und Behinderungen", ist der Bau der Leitung für Gerhard Gobiet, zuständiger Projektleiter der ÖBB-Infrastruktur AG, ein absolutes Muss. Auch in Hinblick auf den zweigleisigen Ausbau der Südbahn, mit dem der Strombedarf noch größer werde.

Die 110-kV-Leitung beginnt beim Grazer Hauptbahnhof und verläuft von dort unterirdisch entlang der GKB-Strecke bis Straßgang. Von dort aus wird sie bis zum Bahnhof Werndorf als Freileitung weitergeführt, etwa alle 300 Meter wird ein Mast aufgestellt. In Werndorf schließlich wird der Strom über ein Unterwerk auf die für den Eisenbahnbetrieb erforderlichen 15 kV heruntergespannt und in die Oberleitung eingespeist.

Die Kosten für die Leitung belaufen sich laut Gobiet auf 20 bis 25 Millionen Euro. Die Fertigstellung soll noch heuer, die Inbetriebnahme aber erst Ende 2011 erfolgen. In weiterer Folge soll vom Unterwerk in Werndorf auch die künftige Koralmbahn mit Strom versorgt werden. "Da sind wir derzeit aber erst in der Planungsphase", weiß Gobiet.


Widerstand

Die Notwendigkeit der Leitung steht für die ÖBB also außer Zweifel. Was die Ausführung betrifft, gibt es aber seit Jahren massiven Widerstand von Anrainern aus Graz und den Umlandgemeinden. Statt einer Freileitung wird eine durchgehende Erdverkabelung gefordert. Und das, tiefer als geplant. Bauern im Grazer Feld fühlen sich durch die Leitung sogar in ihrer Existenz gefährdet.

Gobiet reagiert gelassen: "Es gibt eine gültige eisenbahnrechtliche Baubewilligung. Laut den Behörden war keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig." Beim Verwaltungsgerichtshof seien zwar Beschwerden anhängig, allerdings ohne aufschiebende Wirkung.


UNTER SPANNUNG

Die 110-kV-Leitung beginnt in Graz/Hauptbahnhof und endet beim Bahnhof Werndorf.

Bis Straßgang wird die Leitung verkabelt, ab der Stadtgrenze eine Freileitung errichtet.

In Werndorf wird der Strom über ein Unterwerk auf 15 kV heruntergespannt und in die Oberleitung der Südbahn eingespeist.

Engpässe auf der Strecke bis Spielfeld sollen damit der Vergangenheit angehören.

Die Kosten belaufen sich auf 20 bis 25 Millionen Euro.


Quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/leibnitz/spielfeld/2361557/suedbahn-geht-schoen-langsam-saft.story)


Vielleicht eine blöde Frage. Wieso kommt der Strom aus der Stadt? In Zwaring befindet sich ja bekanntlich ein Umspannwerk, wo die 380kV-Leitung verläuft. Wieso baut man nicht von dort einen Anschluss nach Werndorf?
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Firehawk am Mai 27, 2010, 23:33:57

Vielleicht eine blöde Frage. Wieso kommt der Strom aus der Stadt? In Zwaring befindet sich ja bekanntlich ein Umspannwerk, wo die 380kV-Leitung verläuft. Wieso baut man nicht von dort einen Anschluss nach Werndorf?


Der Nächste Umformer steht in St. Michael und die Bahnstromleitung (16,7 Hz) endet in Graz. Daher muss man auch von hier verlängern.

Anbei eine Karte des Bahnstromnetzes (leider hab ich nichts neueres als 2004)
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: invisible am Mai 29, 2010, 01:49:59

Vielleicht eine blöde Frage. Wieso kommt der Strom aus der Stadt? In Zwaring befindet sich ja bekanntlich ein Umspannwerk, wo die 380kV-Leitung verläuft. Wieso baut man nicht von dort einen Anschluss nach Werndorf?


Weil es mit Umspannen allein nicht getan ist. Das öffentliche Stromnetz hat 50Hz, Bahnstrom aber 16,7Hz. Daher müsste neben das Umspannwerk auch noch ein Umformer gebaut werden; da ist es wohl billiger das bestehende Bahnstromnetz anzuzapfen (insbesondere weil dieses ja auch von ÖBB-eigenen Kraftwerken gespeist wird, während die Bahn für den Strom aus dem Verbundnetz zahlen müsste).
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Mai 29, 2010, 19:05:32

Danke euch! :)

Die Strecke verläuft von Straßgang weg entlang der A9. Innerhalb des Knotens Graz-West werden auch 1-2 Masten aufgestellt. Teilweise liegen die Masten bereits vor Ort, während die Sockel-Elemente bereits fertig sind.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Sweet Air am Mai 29, 2010, 19:42:34
Fährt man auf der A9 nach Süden ist es richtig erschreckend wieviel große Stromleitungen es bereits gibt! Die komplette Landschaft ist mit den Stehern und Kabeln verschandelt...
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Walter4041 am Mai 29, 2010, 20:23:03

Fährt man auf der A9 nach Süden ist es richtig erschreckend wieviel große Stromleitungen es bereits gibt! Die komplette Landschaft ist mit den Stehern und Kabeln verschandelt...


Tja, von irgendwo muß der Strom aus deiner Steckdose ja herkommen...  ;)
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Mai 29, 2010, 20:34:12

Zitat

Fährt man auf der A9 nach Süden ist es richtig erschreckend wieviel große Stromleitungen es bereits gibt! Die komplette Landschaft ist mit den Stehern und Kabeln verschandelt...

Lieber dort, als abseits der Autobahn.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Sweet Air am Mai 29, 2010, 20:41:45
Zitat
Tja, von irgendwo muß der Strom aus deiner Steckdose ja herkommen...


Ja, aber es sollte alles seine Grenzen haben, wenns sein muss auch beim Stromverbrauch!
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Ch. Wagner am Mai 29, 2010, 22:18:19
Supi! Fahrma mit Diesel unter Strom! Ab Fahrplanwechsel auf der KAB.
LG!Christian
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Mai 29, 2010, 22:39:55

Zitat
Supi! Fahrma mit Diesel unter Strom! Ab Fahrplanwechsel auf der KAB.

Da habe ich mal ein passendes Bild dazu gesehen, leider finde ich es nicht. Es handelt sich um ein KFZ, das seinen Strom aus der Oberleitung bezieht. :rock: ;D

Zitat
Es ist sowieso zu hinterfragen, warum die Masten für die zukünftige Oberleitung de KAB bereits stehen, obwohl die Elektrifizierung erst für 2020 geplant ist.

Vielleicht ist es so, dass die KAB doch nicht wie geplant fertig wird und so wird die Strecke dann früher elektrifiziert.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: amadeus am Mai 30, 2010, 12:42:55

Bleibt leicht die dabei verwendete Technik für die nächsten 10 Jahre am gleichen Stand?
Genauso verwunderlich ist die oben gepostete Meldung, dass die 110 kV-Leitung auch der Versorgung der KAB dienen wird....


Was sollte sich an der Technik der Maste denn ändern?
Und zur Übertragungsleitung: Natürlich wird sie auch zur Versorgung der KAB dienen.

Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Empedokles am Juli 03, 2010, 08:22:38
110-kV-Leitungsbau gestoppt: UVP notwendig
Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) hat am Freitag die Baubewilligung für die 110-kV-Leitung in Graz-Werndorf wieder aufgehoben und eine UVP angeordnet. Die bereits begonnen Bauarbeiten wurden eingestellt. Anrainer protestieren seit Jahren gegen den Bau. 
    
    
    2007 Beschwerde eingebracht
Bereits 2007 wurde eine Beschwerde gegen den eisenbahnrechtlichen Bewilligungsbescheid beim Verwaltungsgerichtshof eingebracht. Das Höchstgericht sollte klären, ob der Leitungsbau einer UVP-Pflicht unterliegt oder nicht. 
    
    Bauarbeiten eingestellt
Am Freitag entschied der VwGH, dass eine UVP notwendig sei, da es sich um eine Hochleistungsstrecke handelt. Inzwischen haben die ÖBB aber bereits mit dem Bau der Leitung begonnen. Diese Bauarbeiten wurden jetzt umgehend eingestellt, heißt es von den ÖBB. 
    
    Anrainer befürchten hohe Strahlung
Seit Jahren kämpfen die Anrainer gegen die Art der Verlegung der Stromleitung von Graz nach Werndorf. Sie befürchteten, dass die Kabel nicht tief genug vergraben werden, und sie so einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt wären, die zu gesundheitlichen Schäden führen könnte. 
    
    
    Kabel sollen tiefer gelegt werden
Die ÖBB bereiten jetzt die notwendigen Unterlagen für die Behördenverfahren vor. Die Anrainer sowie auch die Grünen, die ebenfalls gegen den Bau Berufung einlegten, fordern von den ÖBB, ihre bisherigen Pläne zu ändern und die Leitungen tiefer zu verlegen oder besser abzuschirmen.

http://steiermark.orf.at/stories/453512/
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Juli 03, 2010, 12:39:24

Auch die Kleine berichtet:


Höchstgericht stoppt 110-kV-Leitung der Bundesbahnen

Knalleffekt: Verwaltungsgerichtshof erkennt UVP-Pflicht für den 110-kV-Leitungsbau zwischen Graz und Werndorf. Sofortiger Baustopp.
Jubel bei den Anrainern: Nach Höchstgerichtsentscheid hoffen sie auf eine tiefer gelegte 110-kV-Leitung


GRAZ. Seit Jahren kämpfen Anrainer gegen die umstrittene 110-kV-Leitung, die die ÖBB entlang der Südbahn verlegt. Ein Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes gibt ihnen nun Recht.

Die Höchstrichter halten fest: Vor dem Bau der Leitung muss eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt werden. Die ÖBB haben das stets zurückgewiesen und ohne UVP heuer bereits zu bauen begonnen. Die Höchstgerichtsentscheidung bedeutet nun einen sofortigen Baustopp.

Die Anrainer und die Politik jubeln. "Durch die oberflächennahe Verlegung der Leitung durch dicht bebautes Wohngebiet wären alle einer hohen Strahlenbelastungen ausgesetzt gewesen", sagt Andrea Pavlovec-Meixner, grüne Gemeinderätin in Graz. Ihre Forderung: Entweder legen die ÖBB das Kabel tiefer oder sie bringen Metallplatten zur Abschirmung an, wie in der Schweiz üblich. Auch KPÖ-Mandatar Andreas Fabisch fordert: "Die Gesundheit der Menschen muss im Vordergrund stehen, nicht das Kostenargument."

Der Seiersberger Bürgermeister Werner Breithuber hofft, dass nun auch in den Grazer Umlandgemeinden die Leitung "ordnungsgemäß in die Erde gelegt wird". Der bisherige Plan sieht ja vor, dass die Leitung ab der Stadtgrenze oberirdisch geführt wird.

Die ÖBB haben auf das Erkenntnis rasch reagiert. "Wir haben die Bauarbeiten eingestellt, sowohl was das Aufstellen der Masten als auch den Kabeltrog betrifft", bestätigt Walter Mocnik, ÖBB-Pressesprecher. "Als Nächstes machen wir uns daran, die Unterlagen für das UVP-Verfahren aufzubereiten." Ob das Projekt damit völlig neu gedacht und die Leitung überall unterirdisch geführt werden muss, ist offen.

Quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/grazumgebung/werndorf/2390821/110kv-leitung-graz-werndorf-oebb-droht-baustopp.story)


Zitat aus dem Forum der Kleinen Zeitung:
Zitat
Strahlenbelastung

Niemand hat noch einen Strahlenschaden nachgewiesen
Auch neben der 380 KV Leitung gibt es keinen Geschädigten. Daher alles wau-wau.


Ja, dem schließe ich mich an.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: amadeus am Juli 03, 2010, 13:13:31
Was haben die "besorgten Bürger" vor? Dauercamping auf der Kabeltrasse?   >:D
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael O. am Juli 03, 2010, 15:48:10

Die Höchstrichter halten fest: Vor dem Bau der Leitung muss eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt werden.


Auf welcher Grundlage geschieht dies?
Laut Anhang 1 des UVP-G 2000 unterliegt eine Starkstromfreileitung (ein Starkstromkabel ist gar nicht aufgeführt) erst ab einer Nennspannung von 220kV mit einer Länge über 15km der UVP-Pflicht. In schutzwürdigen Gebieten der Kategorie A (besonderes Schutzgebiet ala Nationalpark, Vogelschutzgebiet) und B (Alpinregion) ist bereits eine 110kV Leitung UVP-Pflichtig, was in diesem Fall aber auch nicht vorliegt.

Ich finde diese ganze Diskussion über Stromleitungen immer ganz amüsant. Einerseits will keiner eine Freileitung wegen der optischen Beeinträchtigung und der angeblich gesundheitsschädlichen Wirkung und plädiert auf Verkabelung. Andererseits, will man einmal verkabeln, stellen sich die Bürger wieder quer, wieder weil sie Angst um ihre Gesundheit haben. Wie soll der Strom künftig transportiert werden? Sollens ihn mit Eimern durch die Gegend tragen?
Außerdem: Wenn dort immer schon eine Leitung gewesen wäre, würde sich keiner aufregen und trotzdem dort wohnen, weil sie keiner sieht und keiner weiß dass da eine eingegraben ist.

Ein gewisses Maß an Bürgerbeteiligung ist ja gerechtfertigt, aber manchmal ist es einfach zu viel, was sich die Leute erlauben, aber die Gesetze sind ja leider dahingehend ausgelegt.

lg Michael
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Juli 03, 2010, 21:40:47

Sehe ich auch so.

Was regen die sich so auf, die Leitung verläuft direkt neben der Bahntrasse.
Und wenn die Bahn elektrifiziert wird, werden sich die Leute dann wieder beschwerden? Eigentlich sollte man darüber froh sein...
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: schwann am Juli 03, 2010, 23:18:07
Naja, vieleicht soll man dann die Oberleitung verkabeln............. ;D
MfG  Gerold.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Juli 03, 2010, 23:22:30

Ja. ;D ;D
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Dezember 18, 2011, 12:03:17

110-kV-Leitung

Lange hat es gedauert, jetzt haben sich ÖBB und Anrainer geeinigt: Entlang der GKB-Trasse wird die 110-kV-Leitung für die Südbahn im dicht besiedelten Gebiet 1,20 Meter tief in die Erde gelegt. Damit sind die ÖBB einer Forderung der Anrainer nachgekommen. Ab Seiersberg verläuft die Starkstromleitung bis Werndorf oberirdisch.

Quelle: Kleine Zeitung | Druckausgabe | 17. Dezember 2011
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: amadeus am Dezember 18, 2011, 12:08:48
Dazu die entsprechende Jubelmeldung der Grünen:

http://www.graz.gruene.at/pressemitteilungen/gesundheitsgefaehrdung-gebannt-110kv-leitung-entlang-der-gkb-trasse-in-graz-wird-tiefer-gelegt/ (http://www.graz.gruene.at/pressemitteilungen/gesundheitsgefaehrdung-gebannt-110kv-leitung-entlang-der-gkb-trasse-in-graz-wird-tiefer-gelegt/)
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Firehawk am Dezember 18, 2011, 12:37:49
Optisch sicher nett - gesundheitlich (außer für die Psyche) wohl irrelevant.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: amadeus am Dezember 18, 2011, 13:02:33

Optisch sicher nett - gesundheitlich (außer für die Psyche) wohl irrelevant.


Ob im Kabeltrog oder six feet under dürfte auch optisch egal sein.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Firehawk am Dezember 18, 2011, 13:07:41


Optisch sicher nett - gesundheitlich (außer für die Psyche) wohl irrelevant.


Ob im Kabeltrog oder six feet under dürfte auch optisch egal sein.


Stimmt, ich dachte sie hätten auch eine längere Verkabelung erreicht. Hatte die ursprüngliche Planung falsch im Kopf.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: ghr1960 am Dezember 18, 2011, 20:15:16
Hallo!

Habe mir jetzt die ganzen Berichte der "Nichtbetroffenen" angesehen und eine Frage Stellt sich mir:

Warum hat man die 110kV-Leitung nicht gleich im Zuge der Adaptierung der Verbindung Graz - Werndorf im dortigen Gleisbereich verlegt?

Vielleicht aus Sicherheitsgründen? - die dann so aussesehen das eine 100 kV-Leitung doch ein erhebliches Magnetfeld erzeugt das für die vorhandenen Elektronik am Bahnkörper und in den Zügen nicht von Vorteil ist?

Oder nach dem Prinzip ich habe den Nutzen, die eventuell negativen Auswirkungen sollen aber andere tragen?

Ich bin an der GKB Strecke  im Bereich dieser kommenden "Unterflurverlegung" aufgewachsen. Eines steht aber fest: der Wiederverkaufswert der angrenzenden Grundstücke wird stark beeinflusst von solchen Veränderungen, auch wenn angeblich keine Beeinträchtigungen für Mensch und Umwelt insgesamt sein sollte. Das eine 100 kV-Leitung schon aus Sicherheitsgründen nicht in einen Betontrog gehört der nur max. 20 - 30 cm unter der Oberfläche liegt sollte kein Thema sein. Ich erinnere mich nur das Anfang der 80iger-Jahre, auch in späteren Jahren gab es immer wieder ähnliche Vorfälle, ein VW-Käfer von einer Lok erfasst wurde und total ausgebrannt ist. Das im Erdreich danach tiefere Spuren als die 20 cm durch den Brand gewesen sind ist mir auch in Erinnerung. Sicher, nicht alle paar Wochen gibt es solche Unfälle, aber das sollte man doch bedenken.

Jetzt soll aber nicht der Eindruck entstehen ich sei gegen den Fortschritt, nur andere bessere Lösungen sollten dann doch umgesetzt werden wenn ich schon diese Leitung nicht im ÖBB-Bereich verlege wo diese in erster Linie benötigt wird würde ich meinen.
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Firehawk am Dezember 18, 2011, 23:34:15
Eine Antwort dazu lässt sich im Genehmigungsbescheid  (http://www.bmvit.gv.at/verkehr/eisenbahn/verfahren/bsa_graz/bescheid.pdf)finden:

Zitat
Der UVP-Sachverständige für Elektrotechnik hat dazu weiter ausgeführt, dass die Trassenvariante mit einer geringen Kabellänge aus elektrotechnischer Sicht in Hinblick auf die Erhaltung der Löschfähigkeit des Netzes zu bevorzugen ist. Der Sachverständige hat in diesem Zusammenhang jedoch auch darauf hingewiesen, dass eine Verlegung entlang der Südbahn den Nachteil hätte, dass im Rahmen des Umbaus des Grazer Hauptbahnhofs und der steirische Ostbahn mehrmalige Umlegungen bzw. Provisorien an den Kabelanlagen erforderlich wären, die nur bei abgeschalteter Leitung möglich wären und dies wiederholt zu Betriebsbeeinträchtigungen der Bahnstromversorgung des Unterwerkes Werndorf führen würde. Gemäß den ergänzenden Ausführungen des UVP-Sachverständigen für Eisenbahntechnik wäre die Strecke entlang der Südbahn gemäß UVE-Unterlagen überdies nicht maßgebend kürzer als die eingereichte Trasse der 110 KV-Übertragungsanlage.


Hier noch ein Link zu den sonstigen Unterlagen: http://www.bmvit.gv.at/verkehr/eisenbahn/verfahren/bsa_graz/

bspw. Lageplan (http://www.bmvit.gv.at/verkehr/eisenbahn/verfahren/bsa_graz/uve/uebersichtskarte.pdf)
Titel: Re: 110 kV-Leitung Graz-Werndorf
Beitrag von: Michael am Mai 20, 2012, 17:54:08
Jetzt geht es bald los mit dem Aufziehen der Leitung. Entlang der Trasse hat man bei allen querenden Straßen teilweise auch Objekten hohe Sicherheitszäune montiert. Zuerst wird ein Seil gezogen und dann wird mit diesem das Stromleitende Kabel gezogen.