Der Freiheitsplatz polarisiert genauso wie der Messe-Vorplatz. Und: Die geplante Fuzo für den Andreas-Hofer-Platz scheint geplatzt. Die urbanen Räume bereiten Graz Sorgen.
Die Schotterpiste Freiheitsplatz lässt die Wogen einmal mehr hochgehen. Geschäftsleute beklagen, der Platz funktioniere nicht. Baudirektor Bertram Werle und vor allem Ex-Landeskonservator Friedrich Bouvier halten dagegen: "Der im Stil des Klassizismus streng und planmäßig errichtete Platz ist der vornehmste von Graz." Dass die Oberfläche nicht versiegelt, sondern - wie der barocke Residenzplatz in Salzburg - in Macadam ausgestaltet worden ist, war eine Forderung des Denkmalschutzes. Nur einen Änderungswunsch hegt Bouvier heute: Auch die Parkplätze bei der Hofgasse sollten weichen, um den Platz bis zur Alten Aula zu ziehen.
Der Freiheitsplatz, auf dem nach dem Umbau zur Besänftigung des Volkszorns Bäume nachgesetzt werden mussten, ist längst nicht der einzige umkämpfte urbane Raum, über den Grazer gerne stänkern.
Messe-Vorplatz: So musste der Gemeinderat jüngst beschließen, dass beim Vorplatz der neuen Messehalle A nachzubessern sei. Die Asphaltwüste mit kreativer "Blaue-Zonen-Malerei" wartet auf neue Taten.
Griesplatz: Der vor Jahren auf Eis gelegte Umbau des "Stiefkindes" im fünften Bezirk bleibt eingefroren. Die versprochene Markthalle zur Belebung lässt auf sich warten (siehe rechts).
Andreas-Hofer-Platz: So gut wie abgesagt ist hingegen die erhoffte Fußgängerzone auf dem einstigen Fischplatz zwischen Albrecht- und Landhausgasse. Es scheitert an einer sinnvollen alternativen Verkehrsführung.
Hauptplatz: Umgebaut, von Punks und Dealern belagert, mit Alkoholverbot belegt. Jetzt wollen ihn Kaufleute in einen einzigen Gastgarten verwandeln, um Ordnung zu schaffen.
Lendplatz: Dieser Umbau erwies sich als Glücksfall: Der Bauernmarkt blühte auf. Eine vitale Lokalszene hat sich angesiedelt. Der Platz funktioniert prächtig als zweiter Pol der "Mariahilfer-Achse" bis zum Kunsthaus.
BERND HECKE, MICHAEL SARIA
Markthalle. Ja, die Wahlkampf-Idee ,,Griesplatz-Markthalle" sei noch aktuell, heißt es im Büro von Bürgermeister Siegfried Nagl. Zuerst müssten aber die neue Bimführung und die Verlegung der Busse in Richtung Don Bosco geklärt werden. K.K.
Quelle: www.kleine.at
Da sieht man woher der WInd weht.
wenn die Wirtschaft kein Geld verdienen kann (aus welchem grund auch immer) ist der Platz und der Ort schuld daran.
Einen Platz des Platzes wegen versteht keiner.
Ich hätte nichts dagegen. Umbauen sollte man nur Plätze die alles andere als einladend sind und da zählt der Freiheitsplatz mit Sicherheit nicht dazu. ;)
Was stört Dich am Freiheitsplatz?
Ich finde den Platz einen sehr ruhigen Ort abseits vom Trubel....und das gehört auch zu Stadt.
Vielleicht kam das falsch rüber. Gegen den Freiheitsplatz habe ich nichts.
oh verzeihung, habe ich zu schnell gelesen.
Andreas-Hofer-Platz: So gut wie abgesagt ist hingegen die erhoffte Fußgängerzone auf dem einstigen Fischplatz zwischen Albrecht- und Landhausgasse. Es scheitert an einer sinnvollen alternativen Verkehrsführung.
Das habe ich mir gedacht. Mir ist bei genauerer Betrachtung der Gegebenheiten auch nichts G'scheites eingefallen.
Hauptplatz: Umgebaut, von Punks und Dealern belagert, mit Alkoholverbot belegt. Jetzt wollen ihn Kaufleute in einen einzigen Gastgarten verwandeln, um Ordnung zu schaffen.
Die Standln im Nordteil zusammenzudrängen war offensichtlich auch nicht die beste Idee.
Die Standln im Nordteil zusammenzudrängen war offensichtlich auch nicht die beste Idee.
Naja, das ließe sich recht unkompliziert lösen. Die Stände sind eh mobil und Versorgungsanschlüsse gibt es im Südteil auch - der Bereich wird ja auch oft für andere Veranstaltungen mit Ständen genutzt. Das wäre halt auch der Haken dran, weil man die Markstände dann recht oft herumschieben müsste.
Neues Ringen um den Hauptplatz-Gastgarten
Händler kämpfen für den Schanigarten zwischen dem Erzherzog und dem Rathaus, doch die Vizebürgermeisterin will eine der letzten konsumfreien Flächen in der City unmöbliert lassen.
Sacher räumt heuer den Platz, andere wollen dafür dorthin
Schon 2009 bemühte sich der Verein Hauptplatz aktiv, das Ambiente vor dem Rathaus aufzumöbeln. Pronto-Wirt Gerald Gutschi wollte den wohl größten Schanigarten der Innenstadt aufstellen. Allein, das Rathaus bewilligte ihn nicht. Während das Cafe Sacher heuer auf den Gastgarten verzichtet, unternimmt das Pronto einen zweiten Anlauf und hat im Straßenamt um die Genehmigung zur Aufstellung von 30 Tischen und 120 Stühlen beim Erzherzog-JohannDenkmal angesucht.
Juwelier Klaus Weikhard, Sprecher von Hauptplatz aktiv, betont, dass alle ansässigen Betriebe diese Initiative unterstützen. Auch FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio ist für den Schanigarten, weil das für die Menschen ein besonders attraktiver Platz wäre. Doch damit ist Eustacchio im Rathaus allein auf weiter Flur.
Denn sowohl Bürgermeister Siegfried Nagl als auch Vizebürgermeisterin Lisa Rücker sind skeptisch: "Wir haben beim Umbau des Platzes alles getan, um diesen Teil freizubekommen und die Standln verlegt." Dazu gebe es sogar einen Gemeinderatsbeschluss, heißt es bei Nagl, der erst einmal ein Gastrokonzept als Diskussionsgrundlage einfordert.
Rücker verweist gleich auf mehrere Probleme: "Dieses Areal ist eine der letzten öffentlichen Flächen ohne Konsumzwang. Und die Kellner vom "Pronto" müssten mit den Getränken und Speisen die Fuß- und Rad-Route am westlichen Hauptplatz kreuzen." Eben diese sei schon jetzt sehr belastet. Und: Die Innenstadt, die mit ihren 102 Gastgärten eine enorm hohe Dichte aufweise, brauche wohl nicht noch einen derart großen Sitzgarten.
Auch SPÖ und KPÖ stemmen sich dagegen. SP-Chef Wolfgang Riedler: "Ich bin ein Fan von Gastgärten. Und mir gefällt das - wie etwa in der Piazza Navona in Rom - sehr gut, wenn Schanigärten den Platz säumen, der aber im Zentrum frei ist." Es gehe eben um die Balance von öffentlich und privat genutzten Flächen in einer Stadt. Hier setzt auch KP-Stadträtin Elke Kahr an: "Was Graz wirklich braucht, sind nicht noch mehr Gastgärten, sondern mehr öffentliche Plätze mit Bankerln, auf denen die Menschen rasten können, ohne etwas konsumieren zu müssen."
HANS ANDREJ, BERND HECKE
quelle: kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2310316/neues-ringen-um-den-hauptplatz-gastgarten.story)