2009 dürfte das Jahr mit den meisten Fahrgästen in Bus und Bim werden. Doch Kosten bremsen die Euphorie.
Noch sind die Dezemberzahlen nicht ausgewertet und noch will man offiziell von Applaus nichts wissen - doch in der Graz-AG-Zentrale auf dem Andreas Hofer Platz schleicht langsam, aber sicher ein wenig Euphorie durch die Gänge: Denn auch ohne ihre neue Attraktion, die erst im März startende "Variobahn", dürften die Verkehrsbetriebe 2009 einen neuen Rekord eingefahren haben.
Der bisherige Spitzenwert liegt bei 96 Millionen Fahrgästen (2008). Doch allein die vorliegenden Zahlen für Jänner bis November 2009 ergeben bereits die stolze Summe von 90,2 Millionen Mitfahrenden - also ein kräftiges Plus gegenüber 2008 (siehe Grafik links). Und da der Dezember zuletzt im Schnitt immer sieben Millionen Fahrgäste übrig hatte, sollte sich der Rekord ausgehen.
"Vielleicht schaffen wir sogar die 100 Millionen. In zwei Wochen wissen wir mehr", so Graz-AG-Vorstand Wolfgang Messner.
Zum selben Zeitpunkt wird man auch wissen, wie viele Fahrkarten letztlich verkauft wurden - wobei auch hier die bereits ausgewerteten Monate ein Plus ergeben (siehe links). Daher zeigt sich auch Messners Vorstandskollege Wolfgang Malik mit dem Ergebnis zufrieden - und zieht dennoch an der Euphoriebremse: Die Kosten für Personal, Treibstoff und Strom werden trotz allem den Umsatz ins Schleudern bringen. "Aus diesem Grund werden wir weiterhin schauen müssen, wo wir intern sparen können, um effizient zu arbeiten." Damit kommt man dem "Wunsch" der Stadt nach, jährlich eine halbe Million Euro einzusparen.
Der Wermutstropfen 2009 ist der Schloßberg: Sowohl die Standseilbahn als auch der Lift dürften Gäste verloren haben.
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2262035/gvb-fahren-neuen-rekord-zu.story
Und hier noch die Grafik aus der Kleinen Zeitung.
Ich find's halt nicht so toll, schließlich ist der Dezember ein wichtiges Monat. Von daher könnte es leicht sein, dass die Bahn und der Lift doch ein Plus verzeichnet haben.
Ich find's halt nicht so toll, schließlich ist der Dezember ein wichtiges Monat. Von daher könnte es leicht sein, dass die Bahn und der Lift doch ein Plus verzeichnet haben.
Wozu auf die endgültigen Zahlen warten - wenn der Platz in der Zeitung jetzt gefüllt werden muß? :pfeifend:
Als interessantes photographisches Detail auf dem Photo finde ich die perspektive auf dem Gleis rechts erwaehnenswert. Eben noch Breitspur schon 760mm. :o
Viele Studierende haben von den 50€ Gutscheinen gebrauch gemacht, die sonst mit dem Rad gefahren wären. Das bringt zwar mehr Fahrgäste aber nicht unbedingt viele Einnahmen.
Interessant wäre eine Befragung, ob die Leute vordergründig aus Kostengründen auf die Öffis umsteigen oder ob der Umweltgedanke das Hauptmotiv ist.
Ich traue Statistiken sowieso nicht über den Weg....
Als interessantes photographisches Detail auf dem Photo finde ich die perspektive auf dem Gleis rechts erwaehnenswert. Eben noch Breitspur schon 760mm. :o
Da ist nichts verzerrt oder so. Das Bild wurde mit einem Teleobjektiv aufgenommen und da werden lange Distanzen dann dementsprechend je nach Brennweite zusammengestaucht.
Das bringt zwar mehr Fahrgäste aber nicht unbedingt viele Einnahmen
Na dem Verkehrsbetrieb bringt das schon Mehreinnahmen, denn die € 50 werden ja von der Stadt finanziert. Diese erhält wiederum auf Umwegen mehr Geld, denn eine Bedingung ist, dass diese Studenten in Graz gemeldet sein müssen und somit erhält die Stadt mehr Geld aus dem Finanzausgleich. Somit ist das ganze eine win(Student)-win(GVB)-win(Stadt)-Situation! :banana:
Nur letztendlich kommt alles aus dem Steuertopf. Ob das Geld jetzt von Bund, Land oder Stadt kommt ist nur Augenauswischerei nach dem Prinzip linke Tasche, rechte Tasche. ;D Fakt ist, die Öffis lassen sich in Graz nicht wirtschaftlich führen. Da müssten so viele Fahrgäste da sein, dass die Kapazität nicht mehr ausreicht.
Nur letztendlich kommt alles aus dem Steuertopf. Ob das Geld jetzt von Bund, Land oder Stadt kommt ist nur Augenauswischerei nach dem Prinzip linke Tasche, rechte Tasche. ;D Fakt ist, die Öffis lassen sich in Graz nicht wirtschaftlich führen. Da müssten so viele Fahrgäste da sein, dass die Kapazität nicht mehr ausreicht.
"Wirtschaftlich" lässt sich ÖV nirgends betreiben.
"Wirtschaftlich" lässt sich ÖV nirgends betreiben.
Nur wenn man "wirtschaftlich" auf "betriebswirtschaftlich" beschränkt und den gemeinwirtschaftlichen Fakor ausblendet ...
"Wirtschaftlich" lässt sich ÖV nirgends betreiben.
Solche Ausagen stimmen nicht, natürlich ist es möglich, wenn man nur will, siehe SBB.
Solche Ausagen stimmen nicht, natürlich ist es möglich, wenn man nur will, siehe SBB.
Die SBB Personenverkehr macht doch einen Plus, aber die SBB Cargo ist pleite.
Die Deutsche Bahn macht doch auch Gewinn, aber nur wie das geht, sieht man gut an der Berliner S-Bahn, Wartungsintervalle verlängert, Werkstätten geschlossen usw. jetzt ist dort halt Chaos pur angesagt und im Jahr 2010 schreibt wohl die S-Bahn Berlin dicke Verluste.
Wenn man davon ausgeht, dass die "öffentliche Hand" die Verkehrsbetriebe für bestellte Leistungen auch bezahlt, können diese damit auch betriebswirtschaftlich betrieben werden. Wenn z.B. ein Land bei einer Eisenbahn einen S-Bahn-Verkehr bestellt, warum soll dieser dann aus Sicht des Verkehrsunternehmens nicht gewinnbringend sein? Weshalb sonst beteiligen sich sonst mehrere Privatbahnunternehmen bei derartigen Ausschreibungen? Die Riesendefizite sind in der Vergangenheit ja deswegen entstanden, weill "die öffentliche Hand" zwar Leistungen bestellt hat (Senioren müssen billiger fahren, am Abend muss ein Zug/Tram/Bus fahren etc.), diese aber NICHT direkt bezahlt hat.
Wenn eine Baufirma ein Verwaltungsgebäude für eine Stadt/Land oder Bund errichtet und dafür naturgemäß bezahlt wird, spricht man ja auch nicht davon, dass die "öffentliche Hand" der Baufirma ein Defizit abgeltet!
"Wirtschaftlich" lässt sich ÖV nirgends betreiben.
Solche Ausagen stimmen nicht, natürlich ist es möglich, wenn man nur will, siehe SBB.
Vom Standpunkt des Unternehmens aus ist es natürlich 'wirtschaftlich' wenn der Staat für ansonsten unrentable Verbindungen zahlt. In der Schweiz _will_ der Staat das, deswegen können die SBB auch ein derart dichtes Netz anbieten. Am reinen "freien Markt" wäre das Angebot der SBB allerdings absolut nicht rentabel machbar.
Am reinen "freien Markt" gibt's auch keine Straßen und Parkplätze (zu den jetzigen Preisen).
Am reinen "freien Markt" gibt's auch keine Straßen und Parkplätze (zu den jetzigen Preisen).
Natürlich nicht... allerdings soll die Bahn ja immer privatisiert werden, beim Straßennetz hat diese Idee seltsamerweise kaum jemand.
Die GVB konnten einen Zuwachs um 3,4 Prozent auf rund 99 Millionen Passagiere verzeichnen. Die Majorität der Fahrgäste nutzte Straßenbahnen, etwas weniger als die Hälfte Busse.
Die zur Graz AG gehörenden Grazer Verkehrsbetriebe GVB haben 2009 rund 98,9 Mio. Passagiere transportiert, das entspricht einem Plus von 3,4 Prozent. Sowohl Straßenbahnen wie Busse konnten im vergangenen Jahr ein Mehr verzeichnen, hieß es in einer Unternehmensaussendung am Freitag.
Die Majorität der Fahrgäste nutzte Straßenbahnen (52,6 Mio.), etwas weniger als die Hälfte (42,0 Mio.) Busse. Leicht rückläufig waren die Standseilbahn und die Lifte auf den Schloßberg (730.000). Einen neuen Impuls für die Tram-Nutzung erwartet man sich von der neuen Variobahn von Stadler Rail, die ab März zum fahrplanmäßig zum Einsatz kommen wird.
Zurückgeführt wird das Fahrgastplus vor allem auf Rabattaktionen für Halbjahres- und Jahreskarten, die Errichtung neuer Park&Ride-Anlagen am Stadtrand sowie die Verbesserung des Abendverkehrs. "Der Zuwachs spiegelt aber auch den allgemeinen Trend zum öffentlichen Verkehr wider", erklärte Vorstandsdirektor Wolfgang Malik.
Quelle: Kleine Zeitung
Mich wundert's, dass die Fahrgastzahlen bei der SBB und dem Lift dennoch rückläufig waren. Im Vergleich zu den Jahreszahlen von Jän. - Nov. (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,2707.msg39457.html#msg39457) hätte es rein rechnerisch locker ein Plus werden können.