"Das Jakomini-Viertel lebt"
Pia Paierl, die neue Managerin des Jakomini-Viertels, über Marketingprobleme, die vorhandene Kundenfrequenz und einzigartige Shops.
Stadträtin Grabner mit der Jakomini-Managerin Paierl und Schramek, einem alteingesessenen Unternehmer
Frau Paierl, Sie sind seit zwei Wochen Managerin des Jakomini-Viertels. Ist dieses noch zu retten?
PIA PAIERL: Natürlich, sonst hätte ich mich um diesen Job ja gar nicht beworben.
Was braucht es, um der Jakoministraße und der Klosterwiesgasse neues Leben einzuhauchen?
PAIERL: Zunächst muss man festhalten: Das Jakomini-Viertel lebt. Die Grundfrequenz von Passanten ist da, die liegt so bei 5000 Personen allein für die Jakoministraße. Dazu gibt es bereits jetzt sehr gute und in Graz einzigartige Geschäfte. Das muss man auch besser kommunizieren.
Also alles nur ein Marketingproblem?
PAIERL: Nein, nicht nur. Natürlich muss es uns gelingen, das Rundherum in den Straßen attraktiver zu gestalten. Wir müssen mehr Menschen in das Viertel locken und diese auch zum Verweilen einladen.
Und wie kann das gelingen?
PAIERL: Stadträtin Sonja Grabner hat ja dem Gemeinderat einen Dreistufenplan vorgelegt. Eine wichtige Maßnahme ist die Mietförderung. Unternehmen aus der Kreativwirtschaft bekommen im ersten Jahr 50 Prozent der Mietkosten zugeschossen, im zweiten 40 Prozent und im dritten 20 Prozent. Das greift schon, denn seit Herbst haben sich zwölf Unternehmen in der Jakoministraße oder der Klosterwiesgasse angesiedelt. Und sieben weitere haben ihr Interesse bekundet.
Wann wird die angekündigte optische Neugestaltung kommen?
PAIERL: Am 26. Februar geht die Ausschreibung hinaus und im Design-Monat im Mai sollen erste Ergebnisse sichtbar sein. Ziel ist es, rasch etwas herzuzeigen. Die Leute müssen spüren: Es tut sich was im Jakomini-Viertel.
Welchen Aufgabe haben Sie konkret als Managerin?
PAIERL: Ich bin eine Schnittstelle für die Hauseigentümer, die Unternehmer, die Politik und die Creativ Industries Styria.
Quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2291839/jakomini-viertel-lebt.story)
Ich finde dass das Viertel immer weiter verkommt, die Projekte Jakoministraße und Klosterwiesgasse sind meiner Meinung nur Augenauswischerei, weil bei mir in der Umgebung (Hüttenbrennergasse) verkommt weiterhin alles!!!!
Laufbahn im Jakominiviertel steckt in den Startlöchern
Am 6. September wird mit der Installation der "Visuellen Klammer" im Grazer Jakominiviertel begonnen. Die 750 Meter lange, karminrote Laufbahn soll das Viertel attraktiver machen.
"Ready, Steady, Go!": Die Laufbahn im Jakominiviertel
(http://www.styria-mobile.at/media/forum/pics/2010/726laufbahn310810janser_kol.jpg)
Foto © Janser/Koller"Ready, Steady, Go!": Die Laufbahn im Jakominiviertel
750 Meter lang, karminrot, 4.611 Quadratmeter groß, 17 Tonnen Bodenbelag, rutschfest, behindertengerecht und obendrein umweltverträglich: Das ist die "Visuelle Klammer" im Jakominiviertel in Graz. Am 6. September wird im Bereich Jakominiplatz, Jakoministraße, Grazbachgasse und Klosterwiesgasse mit den Bauarbeiten für die riesige Laufbahn begonnen. Ende September sollen sie abgeschlossen und der rote Belag zur Gänze begehbar sein. Es wird in der Nacht gearbeitet, um die Anrainer möglichst nicht zu stören.
Einzigartig und aufsehenerregend
"Mit der Installation der Visuellen Klammer setzen wir den nächsten großen Schritt auf dem Weg der Attraktivierung des Jakominiviertels", so die Wirtschafts- und Tourismusstadträtin Sonja Grabner. Design und Handwerk haben laut Grabner im Viertel eine neue Heimat gefunden, die auch nach außen hin deutlich ist. Darüber hinaus sei die Laufbahn mitten im Zentrum von Graz ein in Österreich einzigartiges und aufsehenerregendes Projekt mit touristischer Impulswirkung.
Entschleunigung, Aufmerksamkeit, Atmosphäre
Die Idee für die Laufbahn stammt von den beiden Grazer Architektinnen Sandra Janser und Elisabeth Koller. Sie gewannen mit ihrem Projekt "Ready, Steady, Go!" die "Call for Ideas"-Ausschreibung von Creative Industries Styria für die Visuelle Klammer. "Die Laufbahn, die mit einem gewissen Hauch der Ironie aufzeigt, was dieser Raum derzeit ist, erzeugt genau das Gegenteil: Entschleunigung, Aufmerksamkeit, Atmosphäre. Unser Ziel ist es, damit die Aufenthaltsqualität im Jakominiviertel zu stärken und dieses für die Bevölkerung auf neue Art und Weise erlebbar zu machen", so die jungen Architektinnen.
Das Projekt wurde daraufhin durch Unterstützung der betroffenen Abteilungen der Stadt Graz adaptiert und behördlich bewilligt. Im Bereich des Jakominiplatzes, als auch der Grazbachgasse wird die Laufbahn auf den Gehsteigbereich beschränkt, in der Jakoministraße und der Klosterwiesgasse erstreckt sie sich über die gesamte Straßenbreite.
Quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2463837/laufbahn-jakominiviertel-steckt-den-startloechern.story)
Grauslich - da wird am Boden liegender Dreck gleich mehr auffallen.
Unsinnige "Behübschungsmaßnahme".
Die Errichtung von Potemkinschen Dörfern bringt überhaupt nichts ein.
Leider wird diese Lauftbahn täglich von 8.30 bis 11.30 und 14.00 bis 15.30 zugeparkt sein. Immerhin haben ja viele Leute ganz wichtige "Ladetätigkeiten" dort zu machen >:D Wo sonst kann man zentrumsnahe stundenlang gratisparken :boese:
Die Attraktivierung der Jakoministraße kann man auch anders haben: Gehwege und "Fahrbahn" auf gleiches Niveau, dadurch haben Fußgänger nicht das Gefühl, auf Gehsteige verbannt zu sein. Zufahrt für Taxis nur am Abend. Zufahrt für MIV verbieten bzw. Ladezeiten an jene der übrigen Fuzos in der Innenstadt angleichen (ich glaube nicht, dass das sonst irgendwo 4,5 Stunden pro Tag erlaubt ist, und in der Jakoministraße gibt es sicher weniger Geschäfte als in der Herrengasse). Platzmäßig müsste sich (auf der Ostseite der Straße) eine Ladezone ausgehen, ohne dass die Tram eingleisig geführt werden muss. Insgesamt stelle ich mir dort eine Sharedspace-Lösung vor, bei der allerdings das Durchfahren durch den MIV zu verhindern ist.
Die Bepinselung der Annenstraße in türkis mit gelben Punkten vor Jahren war die selbe Schnapsidee.
(ich glaube nicht, dass das sonst irgendwo 4,5 Stunden pro Tag erlaubt ist,
Naja, in der Innenstadt-Fußgängerzone darfst du so was von 5 bis 11 Uhr laden (und auch nach 11 Uhr ist da noch eine Menge los) und in der Jakoministraße eine Eingleisigkeit während der Frühspitze wäre nicht so ideal. Insofern ist die jetzigen Situation schon ok - was man verhindert sollte sind die wirklich die Pkw-Dauerparker während der Ladezone (weil: Ladezone muss Ladezone bleiben).
W.
"Laufbahn" spaltet die Grazer Gemüter
Die "Laufbahn", die derzeit im Jakominiviertel angebracht wird, spaltet Graz. Der rote Belag soll die Attraktivierung des Grätzels beschleunigen - und erntet Lob wie harsche Kritik.
Nein, die Jakoministraße in Graz ist über Nacht nicht zu einem halben Radweg geworden - der rote Belag, der nunmehr schon deutlich zu sehen ist, gehört zu einem spektakulären Projekt. Und sorgt bereits auf den ersten Laufmetern für gehörige Aufregung: Die Reaktionen reichen vom vorsichtigen Lob bis zur harschen Kritik.
Diese "Laufbahn" ging ja als Sieger aus einem Ideenwettbewerb hervor, stammt von zwei Grazer Architektinnen und wird nun um 65.000 Euro realisiert. Auf einer Länge von 750 Metern wird sich die Bahn wie ein roter Faden um den Jakominiplatz, die Jakoministraße, die Grazbachgasse und die Klosterwiesgasse ziehen. "Mit der Installation dieser visuellen Klammer setzten wir den nächsten Schritt auf dem Weg zur Attraktivierung des Jakominiviertels," sagt Wirtschaftsstadträtin Sonja Grabner.
Teilweise sehr kritische Stimmen
Und spaltet mit diesem Projekt Graz in zwei Lager: Viele unterstreichen Grabners Ansatz, andere sind da schon skeptischer. Nach einem ersten Blick auf den frischen Belag - der als "bereits erprobte Radwegbeschichtung, behindertengerecht, rutschfest und umweltverträglich" gepriesen wird - kommen manche aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Und auch eine Umfrage mitten in der Jakoministraße fördert erste Zweifel zutage (siehe rechts).
Wobei dies noch die gemäßigteren Stimmen sind: Einige Reaktionen, die bei der Kleinen Zeitung landeten, gehören zur deftigeren Kategorie. Und auch im Büro von Stadträtin Grabner weiß man von Anrufen mit dem Betreff "völliger Schwachsinn". "Auf der anderen Seite melden sich aber genauso viele, die meinen: eine freche, tolle Idee."
Das Ziel in Form einer Umrundung des Viertels erreicht die "Laufbahn" Ende September. Zu Siegern sollen die ansässigen Unternehmer erklärt werden.
MICHAEL SARIA
DAS BUDGET
711.000 Euro stellt die Stadt Graz in den kommenden drei Jahren zur Verfügung, um das Jakominiviertel nachhaltig auf Vordermann zu bringen. In dieser Summe sind unter anderem ein Mietfördermodell und die "Koordinationsstelle vor Ort" (mit Pia Paierl gibt es ja eine eigene Jakomini-Managerin) enthalten.
65.000 Euro kostet die Laufbahn selbst, die nun bis Ende September aufgebracht wird.
Jakomini-Laufbahn: SPÖ wiederholt Kritik
In Hinblick auf die "Laufbahn", die beim Jakominiviertel Gestalt annimmt und für Zustimmung wie Ablehnung sorgt, reiht sich SP-Gemeinderat Klaus Eichberger bei den Kritikern ein. Erneut betont er, es sei fragwürdig, "ob ein ,Rundstreckenlauf' zum Flanieren einlädt". Zudem werde ein roter Belag "keinen Investor und keine neuen Betriebe anlocken".
quelle: kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2472936/aufregung-zwischen-start-ziel.story)
CityRUNNER 659 auf passender Unterlage:
(http://s3.directupload.net/images/user/100912/vahg3s52.jpg) (http://www.directupload.net)
LG Rainer
Die Zielflagge auf der Laufbahn :) :one:
Dieser Untergrund schaut einfach nur abartig aus...
Dieser Untergrund schaut einfach nur abartig aus...
... und warum?
Immerhin gibt es ihn schon bei vielen Radwegen. Kurios erscheint mir allerdings, daß ausgerechnet die Schwarzen rote Straßen machen lassen. Und der Sonnenfelsplatz wird ja auch viel Farbe in den tristen Asphalttag bringen.
Zu "abartig": der Belag kann schiach sein,er kann auch grauslich sein, aber sicher nicht abartig. Die Zeiten von abartig sind, Gott sei Dank, vorbei.
LG!Christian
Naja, weißt eh, Österreich und Meinungsfreiheit und so. :-P (hoffe ich halt)
Dieser Untergrund schaut einfach nur abartig aus...
Ja - Wie ich es auch schon erwähnt habe: Den Abfall den die Menschen hinterlassen wird dadurch deutlicher auffallen.
Soll das dann heißen, das etwas nur schiach ist, weil ein Großteil der Menschen Schweinderln sind? In einigen deutschen Großstädten hat es sich schon bewährt, daß das Papierl- oder Tschickwegwerfen mit 5,-€ bestraft wird - und wozu haben wir die Ordnungswache?
LG!Christian
Dieses Ding beweist wieder einmal, dass Graz es immer und immer wieder schafft unnötige und potthässliche Dinge zu schaffen. Aber wir haben ja das Geld! :D
Dieses Ding beweist wieder einmal, dass Graz es immer und immer wieder schafft unnötige und potthässliche Dinge zu schaffen. Aber wir haben ja das Geld! :D
Außerdem
samma wollma ja City of Design sein, oder etwa doch nicht? Da machen sich solche Aktionen immer gut. 8)
Grazer sehen rot
Gerade einmal eine Woche ist das "Laufband" um den Jakominiplatz aufgetragen. Doch der Ärger von Anrainern und Passanten über das "verschmutzte rote Viertel" ist groß.
Aktionsschütten rollen sich schwer
Die vor einer Woche um den Jakominiplatz aufgetragene rote Laufbahn erregt immer mehr die Gemüter. Aber anders als sich das die "Erfinderinnen" der Aktion, VP-Stadträtin Sonja Grabner sowie Mirella Bärnthaler und Elisabeth Koller von "Creative Industries Styria" (CIS), vorgestellt haben. Bewohner, Geschäftstreibende und Passanten bewegt angesichts der raschen Verschmutzung des "roten Teppichs" jetzt vor allem die Frage: Wie ist der unvermutet raue Belag überhaupt zu reinigen und wie soll da in Bälde der Winterdienst funktionieren?
"Schon nach einer Woche ist der Belag unansehnlich mit Kaugummi, Tschickstummeln und Dreck übersät. Dazu ist der Belag so rau, dass man ihn kaum kehren kann", ärgert sich Daniela Schwarz von Holland Blumen. Und Silvia Fritz von Süßwaren Nowi gleich ums Eck klagt, dass die Räder der Aktionsschütten wegen der großen Belagsrillen kaum zu bewegen sind.
Viele fragen sich, so wie Andrea Schrott vom Carla-Laden in der jetzt auch roten Jakoministraße, ob man die 65.000 Euro für die Laufbahn, mit der das Viertel attraktiviert werden soll, nicht besser investieren hätte können.
Michael Wildling, Sprecher von Stadträtin Sonja Grabner, verteidigt die Aktion: "Es war klar, dass dieses Projekt polarisiert. Kaugummi auf rotem Belag ist besser zu sehen als auf grauem. Wenn die Verschmutzung ganz schlimm wird, muss man eben Sonderreinigungen vorsehen."
Mirella Bärnthaler von CIS betont, dass es sich bei dieser "roten Markierfarbe" um einen zertifizierten Belag für den öffentlichen Raum handle. Lediglich einen kleinen Mehraufwand an Reinigung bedürfe es, mit der Zeit schleife er sich ohnehin ab (siehe Interview links).
Der Winterdienst auf diesen roten Straßen durch die Wirtschaftsbetriebe sei vereinbart, so Nicole Kuss, Sprecherin der Grünen-Verkehrsreferentin Lisa Rücker. "Für Folgekosten einer eventuellen Sanierung oder Erneuerung des Belags sind aber die CIS und Grabner verantwortlich."
HELMUT BAST
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2482218/grazer-sehen-rot.story
Die Farbe stinkt auch - so ähnlich wie die weißen Bodenmarkierungen - zum Himmel ;) - Mich persönlich würde dieser Gestank sehr stören.
Habe ich ja gesagt. :P
weißen Bodenmarkierungen
Mit dem Unterschied, dass die weiße Markierung nur dann stinkt, wenn sie frisch aufgetragen wird. Das macht wohl die Menge der Farbe.
Wieder einmal eine Möglichkeit verspielt, die unattraktiven Seitengassen das Jakominiviertels zu attraktivieren. Es hätte ja durchaus Möglichkeiten gegeben (Fußgängerzonen, naja, in Graz vielleicht eher nicht; Shared Space, aber dafür nimmt man ja lieber die stark befahrene Uni-Kreuzung). Vorgestern bin ich mit dem Rad durch die Klosterwiesgasse gefahren: der Bodenbelag ist unangenehm zu befahren und stinkt zum Himmel :no:
In der Kleinen Zeitung waren kürzlich Fotos eines Shared-Space-Projektes in Gleinstätten zu sehen. Warum nimmt man sich nicht so etwas zum Vorbild, sondern verschreckt Einheimische und Touristen mit zweifelhafen Design-Projekten ??? (Bilderquelle: kleinezeitung.at)
Heute war die Laufbahneröffnung in der Jakoministraße....
Erstellt am: September 22, 2010, 17:10:40
"Der Dreck fällt ja nicht vom Himmel"
Auf der "Laufbahn" im Jakominiviertel spricht Stadträtin Sonja Grabner über das Projekt, das gestern eröffnet wurde. Und weiter polarisiert.
Bürgermeister Siegfried Nagl, Wirtschafts- und Tourismusstadträtin Sonja Grabner und Gemeinderätin Andrea Pavlovec-Meixner eröffneten gemeinsam mit Unternehmern und Anrainern die Visuelle Klammer als 750-Meter-Laufbahn durch das Jakominiviertel.
F rau Stadträtin, wir hatten ein Streitgespräch zwischen Ihnen und einem Kritiker der "Laufbahn" im Kopf. Jetzt sitze bloß ich Ihnen hier gegenüber. Warum? SONJA GRABNER: Ich sehe keinen Anlass für ein Streitgespräch, weil es hier nichts zu streiten gibt. Diese Laufbahn ist ein über Jahre laufendes Projekt, das die Wirtschaft und die Kreativen fördert. Mit Erfolg. Im letzten Jahr haben sich 17 Unternehmen hier angesiedelt, auch dank unserer Mietförderung. Und weitere 40 haben sich angemeldet.
Auch wenn Sie nicht streiten wollen, andere wollen zumindest ihre Kritik loswerden. Und Letztere fragen sich halt, ob man 65.000 Euro zum Wohle des Viertels nicht anders investieren sollte. GRABNER: Sicherlich gibt es verschiedene Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung, aber man braucht auch etwas fürs Auge. Und da hatten wir eben mit dieser Laufbahn, der Visuellen Klammer, ein passendes Siegerprojekt. Das muss man dann auch durchziehen. Und wurde nicht die Stadt Graz jahrelang dafür kritisiert, dass man in der Jakoministraße nichts tut? Na also.
Welche Reaktionen haben Sie zuletzt von den hier ansässigen Unternehmern geerntet? GRABNER: Viele haben sich gemeldet, weil sie erbost sind über diese Form der Kritik. Und über das immens Negative, das vielfach geschrieben wurde. Dabei ist diese Laufbahn so gut gelungen. Sie sollten einmal in der Früh hier sein, wenn die Sonne aufgeht und die Häuser dieses warme Karminrot widerspiegeln.
Dieses Rot hat aber augenscheinlich auch die Eigenschaft, dass es jeglichen Schmutz geradezu unterstreicht. Wird hier im Jakominiviertel künftig eine Spezialreinigung fällig sein? GRABNER: Sie haben recht, auf diesem Belag fallen einem Abfälle viel eher auf. Im Projektbudget sind auch tatsächlich vier Sonderreinigungen inkludiert, also über die gängigen Maßnahmen hinaus. Aber an dieser Stelle sage ich schon auch: Der Dreck fällt ja nicht einfach so vom Himmel. Daher auch mein Appell an alle Grazerinnen und Grazer, ein wenig mitzuhelfen.
Ein Viertel lebt aber wohl nicht von Farbe allein. Inwieweit sind Ihrer Meinung nach die Unternehmer gefordert, über diese neue Laufbahn hinaus? GRABNER: Dieses Projekt ist keine Hängematte, ganz klar. Die Politik kann ja auch nur die Rahmenbedingungen schaffen und auf die Wünsche und Bedürfnisse der Wirtschaftstreibenden eingehen. Aber auf lange Sicht sind auch hier im Jakominiviertel die Unternehmer gefordert, sich auf die Beine zu stellen und sich etwas einfallen zu lassen. Aber ehrlich gesagt weiß ich aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass Unternehmer, die für Arbeitsplätze sorgen, ohnehin Tag für Tag gefordert sind.
Apropos eigene Erfahrung: Können Sie sich eigentlich erinnern, wann Sie zuletzt hier im Viertel etwas eingekauft haben? GRABNER: In der Jakoministraße hab' ich mir meine Maturafrisur machen lassen. Und in den letzten Jahren bin ich halt eher nur durchspaziert. Daraus schließe ich, dass es diesen Reiz und diese Dynamik offenbar nicht gegeben hat. Umso wichtiger war es ja, dass etwas passiert.
INTERVIEW: MICHAEL SARIA
DAS PROJEKT
711.000 Euro stellt die Stadt Graz für das Jakominiviertel zur Verfügung - für drei Jahre.
Die "Laufbahn" selbst, die von der Jakoministraße über die Grazbach- und die Klosterwiesgasse bis zum Jakominiplatz führt, kostet 65.000 Euro.
quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2490255/dreck-faellt-ja-nicht-vom-himmel.story
"Der Dreck fällt ja nicht vom Himmel"
Das war das erste, was mir bei den aktuellen Bildern aus Ungarn eingefallen ist:
(http://orf.at/static/images/site/news/20101040/ungarn_giftschlamm_grundwasser_gal01_a.2021060.jpg)
ORF.at (http://orf.at/stories/2018433/2018402/)
So makaber es klingt - irgendwie erinnert das an die "Laufbahn"... :P
Genial :)