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Verkehr => ÖPNV - Stadtverkehr => Straßenbahn => Thema gestartet von: Michael am Februar 25, 2011, 13:24:03

Titel: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Michael am Februar 25, 2011, 13:24:03

Die Murgasse als Brennpunkt

Schienen in der Murgasse werden erneuert - im Hintergrund wird aber auch schon an
möglicher ,,Umfahrung" gearbeitet.

Das Projekt ist vorerst einmal genehmigt, die Schienen in der Murgasse werden erneuert, die Spurbreite
wird vergrößert. Daran gibt es nichts zu rütteln, auch wenn die Gehsteige dadurch schmäler werden -
an der engsten Stelle nur noch 109 Zentimeter breit -, das Gehen in der Murgasse für Fußgänger dadurch
zum täglichen ,,Harakiri" wird und die Geschäftsleute berechtigterweise auf die Barrikaden steigen.

,,Das muss einfach gemacht werden, das hat in erster Linie mit dem Zustand der über 20 Jahre alten Schienen
und neuen Sicherheitsbestimmungen zu tun und hat nicht die breitere Variobahn als Grund",
erklärt Holding-Graz-Vorstand Wolfgang Malik. Und so wird es im Sommer trotzdem ziemlich rundgehen, obwohl
die Murgasse eigentlich für die Umbauarbeiten gesperrt wird.

Klar ist: Diese gerade einmal 150 Meter lange Straße wird noch für viele Diskussionen bei Anrainern,
Wirtschaftstreibenden und Passanten sorgen - auch wenn die Dauer der Baustelle möglichst kurz sein soll
und die Wirtschaftstreibenden in die Planungen miteinbezogen werden.

In den Köpfen der Verantwortlichen der Holding Graz raucht es jedenfalls jetzt schon.
Auch wenn es niemand richtig bestätigen will - es wurden längst andere Vorschläge und Ideen für Pläne
eingeholt, wie man die Engstelle in der Murgasse entschärfen könnte. Malik gibt sich zurückhaltend, erklärt
aber: ,,Alternativen sind immer im Hintergrund und es gibt auch andere Überlegungen, die wir prüfen wollen."

Einspurig oder Einbahn

Klingt kompliziert, in Wahrheit sind es aber nur zwei Varianten, die die ,,Rathaus-Spatzen" vom Dach pfeifen:
• Variante A wäre eine ,,Gleisverschlingung", d. h. eine einspurige Gleisverlegung mit abwechselnder
Befahrung der Straßenbahnen von beiden Seiten. Das hätte den Vorteil, dass Fußgänger in dieser Gasse viel
mehr Platz vorfinden würden. Den Nachteil erklärt Malik: ,,Das ist von der Frequenz, in der die
Straßenbahnen zum Hauptplatz und vom Hauptplatz wegfahren, nicht möglich.

Dadurch würde es sich auf der Murbrücke und bis zurück in die Herrengasse stauen."
• Bleibt Variante B - die aber noch niemand verraten will: Die Murgasse könnte eine Einbahn
Richtung Westen werden, d. h., die Bahnen fahren vom Hauptplatz zum Südtirolerplatz.
Richtung Jakominiplatz könnte das Gleis durch die Neutorgasse, über den Andreas-Hofer-Platz bis zum
,,Radetzkyspitz" gelegt werden, von wo man dann auf den Jakominiplatz gelangen würde. Hätte den Vorteil
der ,,Attraktivierung" und stärkeren Frequentierung des Andreas-Hofer-Platzes, aber auch den Nachteil,
dass man Hauptplatz bzw. Herrengasse nicht direkt anfahren kann. Seitens der Holding gibt es dazu kein
Statement, Malik sagt nur: ,,Dies wäre lediglich im Zuge eines großflächigen Verkehrsprojektes möglich.
Dafür haben wir bereits im Herbst einen Masterplan in Auftrag gegeben. Jetzt sind die Experten gefragt."

Quelle: www.woche.at
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Firehawk am Februar 25, 2011, 15:14:07
Man schreibt was man will, egal ob richtig, falsch, plausibel...  ::) ::)

(und wo sind Varianten C, D, E und F?)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 25, 2011, 18:53:06
Diese beiden Varianten kann man ja nur als "Scherz" auffassen und sind ein schwerer Anschlag auf den ÖV in Graz. Klar, kann man an der engsten Stelle der Murgasse eine Gleisverschlingung machen, dann muss aber GLEICHZEITIG eine Entlastungsstrecke über die Neutorgasse bauen, sonst bekommt man z. B. in der Frühspitze die mehr 40 Kurse pro Richtung und Stunden überhaupt nicht durch dieses Nadelöhr - Tramstaus und der Zusammenbruch des Fahrplanes wären der Fall, auch auf den Linien 4 und 5!!! Hws. müsste man auch den Hauptplatz umbauen, um die Linien 4 und 5 nicht in Mitleidenschaft zu ziehen ...

Die Einbahnlösung überhaupt undiskutabel - man hätte dann in einer Richtung keine durchgehende (!) Verbindung vom Hauptbahnhof zum Hauptplatz. Das wäre ungefähr so, als wenn man nur in einer Richtung über die A 2 nach Wien fahren könnte und in der anderen Richtung über die S 6 ...

Ich hoffe, dass diese Varianten nur eine "Zeitungsente" sind und keinen wirkliche realen Bezug haben. Wenn aber doch, dann ...  >:D

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: just4fun am Februar 25, 2011, 19:53:24
Was wäre so schlimm daran wenn man in einer Richtung nicht mehr über den Hauptplatz fährt? Die Linien 4 und 5 sind eh ausreichend um ihn mit dem Jakominiplatz zu verbinden, und vom Südtirolerplatz ist man auch zu Fuss in 2 Minuten dort (ausser man muss an der Ampel ein bisserl warten).
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 26, 2011, 11:42:36

Was wäre so schlimm daran wenn man in einer Richtung nicht mehr über den Hauptplatz fährt? Die Linien 4 und 5 sind eh ausreichend um ihn mit dem Jakominiplatz zu verbinden, und vom Südtirolerplatz ist man auch zu Fuss in 2 Minuten dort (ausser man muss an der Ampel ein bisserl warten).


Was daran schlimm ist? Heute bist du in gut 5 Minuten vom Hauptplatz mit der Straßenbahn beim Hauptbahnhof, dann würdest entsprechend länger brauchen (was ein Attraktivitätsverlust wäre). Denk einmal an ältere oder behinderte Menschen bzw. Leute, die mit Einkäufen etc. bepackt sind. Toll ist dann, wenn es kalt ist, regnet und stürmt. Die Umwegfahrt über den Jakominiplatz würde in etwas 3 Mal so lange dauern. Also: undiskutabel, v. a. weil die Haltestelle - abgesehen von Jakominiplatz - die wichtigste und frequentierste in der Stadt ist!!!

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: TW 22 am Februar 26, 2011, 12:12:46

Was wäre so schlimm daran wenn man in einer Richtung nicht mehr über den Hauptplatz fährt? Die Linien 4 und 5 sind eh ausreichend um ihn mit dem Jakominiplatz zu verbinden, und vom Südtirolerplatz ist man auch zu Fuss in 2 Minuten dort (ausser man muss an der Ampel ein bisserl warten).


20.000 Fahrgäste pro Tag (eine Richtung der einsteigenden FG der Linien 1, 3, 6 und 7) würden sich bei Dir bedanken!

8)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 26, 2011, 12:15:43

20.000 Fahrgäste pro Tag (eine Richtung der einsteigenden FG der Linien 1, 3, 6 und 7) würden sich bei Dir bedanken!


Danke! Ich denke, da erübrigt sich jede Diskussion ...

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: just4fun am Februar 26, 2011, 14:48:57
Es gibt ja nur deshalb so viele Passagiere dort weil der Hauptplatz eben auch von vielen nur als Umsteigepunkt zwischen 4/5 und 1367 statt dem Jakominiplatz genutzt wird, die reale Passagierzahl von Leuten die von irgendwoher kommen und einsteigen ist ja doch schon weitaus niedriger.
Und den Hauptplatz als Umsteigeknoten beizubehalten macht wirklich keinen Sinn wenns eine Station weiter das genau gleiche in grün gibt.

Ausserdem würde die Neutorgasse (wo dann sicherlich deutlich mehr Leute unterwegs sind wenns dort eine Haltestelle und einen Fahrbahnumbau gibt) aber auch die Herrengasse (die dann zumindest in einer Richtung aufgelockerter ist wenn nicht dauernd eine Bahn durchfährt) von der Änderung profitieren.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Firehawk am Februar 26, 2011, 17:35:58
Zur Zeit ist es einfach logisch am Hauptplatz umzusteigen - dort ist der Fußweg kürzer. :)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Martin am Februar 26, 2011, 17:59:08
Wenn man dann vom Hauptbahnhof nach Andritz möchte verlängert sich die Fahrzeit sicher um 10 Minuten  :-\
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 26, 2011, 18:19:04

Es gibt ja nur deshalb so viele Passagiere dort weil der Hauptplatz eben auch von vielen nur als Umsteigepunkt zwischen 4/5 und 1367 statt dem Jakominiplatz genutzt wird, die reale Passagierzahl von Leuten die von irgendwoher kommen und einsteigen ist ja doch schon weitaus niedriger.
Und den Hauptplatz als Umsteigeknoten beizubehalten macht wirklich keinen Sinn wenns eine Station weiter das genau gleiche in grün gibt.

Ausserdem würde die Neutorgasse (wo dann sicherlich deutlich mehr Leute unterwegs sind wenns dort eine Haltestelle und einen Fahrbahnumbau gibt) aber auch die Herrengasse (die dann zumindest in einer Richtung aufgelockerter ist wenn nicht dauernd eine Bahn durchfährt) von der Änderung profitieren.


Du verwechselt zwei Dinge: Die notwedige Entlastungsstrecke soll dazu führen, dass man mehr Fahrzeuge (= Fahrgäste) durch das Nadelöhr Herrengasse bringen kann, ohne die Erreichbarkeit des Hauptbahnhofes und des Hauptplatzes untereinander zu verändern. Wer nicht zum Hauptplatz will, kann dann natürlich eine Linie nehmen, die durch die Neutorgasse führt (und umgekehrt), der aber zum und vom Hauptplatz eine entsprechend andere.

Beim derzeitigen Vorschlag wäre das aber nicht möglich, weil die Linienführung entsprechend richtungsgebunden wäre.

Ich weiß auch nicht, wo das Problem ist, dass durch die Herrengasse Straßenbahnen fahren. Über die positiven Auswirkungen gibt es eh genug Studien. Bei dir bin ich (bzw. sind wir) über die positiven Auswirkungen des Straßenbahnbaues in der Neutorgasse.

Die Frage, ob den Hauptplatz Um- oder Ein- und Aussteiger nutzen, ist relativ unerheblich. Faktum sind die genannten Zahlen, wobei sicher die Ein- und Aussteiger überwiegen, und die Umsteiger (Hauptbahnhof - Andritz u. u.) eher in der Minderheit sein werden (Busverbindungen ab Hauptbahnhof).

Man darf auch die Fahrzeitfrage nicht unterschätzen. Einfach die Linien/Routen/Umsteigeverhältnisse zu einem anderen Ort zu verändern (z. B. vom Hautplatz zum Jakominiplatz) bedeutet für die entsprechenden Relationen verlängerte Reisezeiten, was sich in einer mangelnden Attraktivität des ÖV niederschläge (und in dessen Nutzung!). Das ist ein sehr senisbles System, v. a. wenn es um mehrere tausend Fahrgäste pro Tag geht - das kann schnell nach hinten los gehen ...

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: 5047er am Februar 26, 2011, 18:29:59

Wenn man dann vom Hauptbahnhof nach Andritz möchte verlängert sich die Fahrzeit sicher um 10 Minuten  :-\

Gut, dass es keine Linie 53 gibt!
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 26, 2011, 18:55:32


Wenn man dann vom Hauptbahnhof nach Andritz möchte verlängert sich die Fahrzeit sicher um 10 Minuten  :-\

Gut, dass es keine Linie 53 gibt!


Gut, man kann jetzt nicht unbedingt davon ausgehen, dass jeder direkt vom Hauptbahnhof nach Andritz fährt, dazwischen liegt ja auch was ...

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: scheurin am Februar 27, 2011, 07:38:05
Wie schon einmal erwaehnt: Warum nicht Albrechtgasse / Grieskai? Da koennte man sogar 4 / 5 direkt fahren lassen falls mal noetig - ohne Kletterweiche und Verschlingung. Evenuell ein grosses "O" wie ein Kreisverkehr um den Platz herum, dann haette man einen zweiten Jakominiplatz.

Alternativ durch die Kaster-Garage mit Haltestelle "Kastner". Da haetten die wieder ein paar Kunden mehr.  :sh:

Jim
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: invisible am Februar 27, 2011, 12:59:42

Wie schon einmal erwaehnt: Warum nicht Albrechtgasse / Grieskai? Da koennte man sogar 4 / 5 direkt fahren lassen falls mal noetig - ohne Kletterweiche und Verschlingung. Evenuell ein grosses "O" wie ein Kreisverkehr um den Platz herum, dann haette man einen zweiten Jakominiplatz.


Naja, wenn man vor dem Rathaus Gleise verlegt widerspricht das halt dem Konzept den Hauptplatz als ganzes nutzen zu können. Das wäre sogar mir zu viel "Rangierbahnhof"...

Das Herumdoktern mit Kleinst- und Minimallösungen bringt auf Dauer nichts; damit schafft man nur wieder unbefriedigende Lösungen, die man dann die nächsten Jahrzehnte mitschleppt. Da ist es noch besser gar nichts zu ändern und halt wirklich einfach die Gleise in der Murgasse - unter Protest - zu erneuern.

Die 'sauberste' Lösung wäre für mich eben zuerst eine Entlastungsstrecke (die mit den Linien Richtung Gösting und Don Bosco sowieso automatisch in mittelfristiger Zukunft kommen wird) und dann - wenn nur mehr eine oder maximal zwei Linien durchfahren - eine Gleisverschlingung in der Murgasse (mit intelligenter Signalanlage, die Züge vom Hauptplatz her bevorzugt,damit man dort den Linien Richtung Andritz möglichst wenig im Weg steht; dieses Problem könnte man auch entschärfen, indem man am Jakominiplatz Züge dieser Linien immer zuerst in die Herrengasse ausfahren lässt). Einziger wirklicher Haken daran: der Jakominiplatz ist dafür eigentlich falsch angelegt, weil dann der Teil der Gleisanlagen mit der größten Kapazität (Vorsortiergleis 1/7 & 3/6) nicht ausgenutzt und dafür die Haltestelle 30/31/39 an (oder über) ihrer Kapazitätsgrenze betrieben würde (besonders dann wenn noch neue Linien aus Gösting oder DonBosco hinzukommen). Dieses Problem kann man auch mit einer Reorganisation des Strab-Liniennetzes nur bedingt lösen, da eben einfach die Ausrichtung der Gleisanlagen auf die dann nicht mehr so stark befahrene Herrengasse der Pferdefuß ist. Dafür ist es auch egal wo die Entlastungsstrecke dann tatsächlich verläuft; als einzigen Ausweg (neben einem Komplettumbau des Jakominiplatz') könnte ich mir noch eine neue zweigleisige Strecke über den Joanneumring vorstellen (wozu es wieder einer kompletten Reorganisation des MIV in der Innenstadt bedürfte) um die Gleisanlagen am Jakominiplatz weiterhin entwurfsmäßig auslasten zu können. Aber das wäre wieder genau so ein Herumdoktern das ich vorhin angeprangert habe (und käme wohl auch nicht mal wesentlich billiger als den Jakominiplatz wieder umzubauen, wenn man sämtliche Seiteneffekte - wie eben MIV-Reorganisation - dazurechnet).
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 27, 2011, 13:09:57
Richtig! Das herumdoktern hilft nichts! Klar ist, dass eine innenstadtnahe Entlastungsstrecke her - und die kann nur über die Neutorgasse verlaufen. Klar ist aber auch, dass die Verkehrsbeziehungen am Hauptplatz in alle Stadteile mit den schon genannten Fahrgast- bzw. Ein- und Aussteigerzahlen berücksichtigt werden muss - will heißen: mit einer Linie Hauptplatz in Richtung Annenstraße wird es nicht getan sein. Ich denke, dass man - abgesehen von 4er und 5er - sicher zwei Linien mit mindestens 10 Fahrten pro Linie/Richtung/Stunde benötigt. Darauf muss die Infrastruktur ausgelegt sein (und nicht umgekehrt). Außerdem muss auch für den Störungsfall noch genug Kapazität vorhanden sein.

Bei der Gleisverschlingung in der Murgasse ist auch die Frage, wie lange die ist bzw. sein muss bzw. ob es keine andere Lösung gibt (Verlegung des Gehsteigs in den Hausbereich).

Alles in allem glaube ich, dass Diskussion über eine Gleisverschlingung etc. eine "Phantomdiskussion" ist. Man soll die Murgasse wie geplant saniert. Punkt. Und sich möglicht schnell auf eine Umsetzung eine wirklichen Entlastungsstrecke einigen und diese wirklich rasch umsetzen (inkl. einer Schleife beim Südtiroler Platz). Und dann ist mal alles einigermaßen fein.

An einen nochmaligen Umbau des Jakominiplatzes glaube ich nicht - da kommen max. "kosmetische" Maßnahmen ...

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Amon am Februar 27, 2011, 13:18:38
Zitat
An einen nochmaligen Umbau des Jakominiplatzes glaube ich nicht - da kommen max. "kosmetische" Maßnahmen ...


Der Jakominiplatz gehört aber grunderneuert. Erstens die Vorbereitung für weitere Linienausbauten. Zweites die Anpassung der Bahnsteighöhen (da soll es aber angeblich Probleme mit den ausfahrbaren Trittstufen geben). Drittens eine funktionale Überdachung der Wartebereiche. Viertens stationäre Fahrscheinautomaten. Und natürlich ist auch die Optik des Platzes derzeit ziemlich schäbig und steht in keinem Verhältnis zur Bedeutung, die dieser Platz im Grazer ÖPNV-Netz hat. Letzteres ist in der Tat eine kosmetische Maßnahme, der Rest betrifft aber die Funktionalität dieses Knotens.

Zitat
Klar ist, dass eine innenstadtnahe Entlastungsstrecke her - und die kann nur über die Neutorgasse verlaufen.


Der Meinung bin ic auch. Die einzige sinnvolle Lösung wäre eine zweigleisige (!) Entlastungsstraße parallel zur Herrengasse durch die Neutorgasse. Das kostet natürlich Parkplätze bzw. müsste die obere Neutorgasse dann endgültig für den MIV gesperrt werden. Da werden dann wohl dieselben Leute protesieren, die sich jetzt bei der Murgasse beschweren. Nachteilig ist hierbei natürlich, dass der Hauptplatz nicht direkt erreichbar ist, allerdings würde eine Station im Bereich Neutorgasse/Franziskanerplatz und eine zweite beim Landesmuseum dieses Problem relativieren. In beiden Fällen ist der Fußweg zum Hauptplatz recht kurz.

Ich glaube, dass bei einer geringen Zugfrequenz und einer Absenkung der Gehwege auf Straßenniveau in der Murgasse (Sicherheitsproblem?), die Gasse auch zweigleisig für Fußgänger attraktiv wäre. In französischen Fußgängerzonen verzichtet man ja auch bewusst auf eine bauliche Abtrennung zwischen Fußgängern und Tramgleisen.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 27, 2011, 13:36:21
Ok, eine Sanierung des Jakominiplatzes ist sicher notwendig, aber nicht mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Stadt nochmals 10 oder 15 Mio. Euro in die Hand nimmt und das verändert. Außerdem ist der Platz ja Mitte der 1990er-Jahre genau auf den Netzausbau in Richtung Westen umgebaut worden.

Die Anmerkung zu den Bahnsteighöhen verstehe ich nicht. Da ist ansich nix geplant - auch wenn es sinnvoll wäre. Probleme, wenn es überhaupt welche gibt, wären ja eh nur fahrzeugseitig.

Den Rest würde ich eher als kosmetische Operationen bezeichnen.

Zur Entlastungsstrecke: ob da Parkplätze entfallen oder nicht, ist völlig unerheblich (leider ist da die Poltik viel zu "weich", siehe Sparbersbachgasse). Da geht es um eine entsprechende Infrastruktur - und klar: die Strecke MUSS zweigleisig sein, was anderes wäre ja ein Schildbürgerstreich! Und das ganze wird nur mit Einschränkungen beim MIV funktionieren - die Strecke ist zu weichtig, da kann es keine Kompromisse geben!

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Amon am Februar 27, 2011, 13:54:11
Zitat
Außerdem ist der Platz ja Mitte der 1990er-Jahre genau auf den Netzausbau in Richtung Westen umgebaut worden.


Ja, aber offenbar mit wenig Weitblick. Denn sowohl eine Südwest-, als auch eine Nordwestlinie, als auch alle Linien, die eine Innenstadt-Entlastungsstrecke benutzen würden, müssten den Bahnsteigbereich der derzeitigen Linien 13, 26, 31, 39 usw. benutzen. Dieser Bahnsteig ist aber so kurz, dass gerade einmal 2 Straßenbahnzüge hintereinander Platz haben (von dem Fall, dass irgendwann längere Züge im Einsatz sein könnten, rede ich jetzt gar nicht). Vielleicht könnte man einen zusätzlichen Bahnsteig im Bereich der Bus-Wendeanlage schaffen?

Und das mit den fehlenden überdachten Wartebereichen (mMn gehört der Bahnsteig auf ganzer Länge überdacht. Die Fahrgastzahlen am Jakominiplatz würden dies rechtfertigen) würde ich nicht als rein kosmetisches Problem sehen. Immerhin werden die Fahrgäste buchstäblich im Regen stehen gelassen.

Zitat
Die Anmerkung zu den Bahnsteighöhen verstehe ich nicht.


Wünschenswert - und vielerorts selbstverständlich - wäre eine Bahnsteighöhe, die 100% niveaufreien Zugang zu Niederflurzügen ermöglicht. Die ausfahrbaren Trittstufen der älteren Fahrzeuge würden dann aber direkt in den Bahnsteig "einfahren". Außerdem ist es problematisch, wenn der Bahnsteig in einem Gleisbogen liegt (am Jakominiplatz leider die Regel). Beides spricht leider dagegen und geplant ist natürlich garnichts. Immerhn werden auch neue Bahnsteige (Laudongasse, Hbf usw.) mit den üblichen, niedrigen 11 (?) cm gebaut.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 27, 2011, 14:08:14
Die Frage, ob der Jakominiplatz-Umbau mit oder ohne Weitblick gemacht wurde, ist schwer zu sagen.

Grundsätzlich ist man seinerzeit davon ausgegangen, den Betrieb mit 27,5-m-Wagen zu bestreiten - deshalb auch die Länge der Bahnsteige. Und man hat damals sehr wohl die Südwestlinie und Entlastungsstrecke beim Umbau berücksichtigt. Den damaligen Planungen zu folge wäre dann auch die Vorsortierung 1, 7 und 3, 6 wieder rückgebaut worden, wenn es zu Bau von SW-Linie und Entlastungsstrecke gekommen wäre.

Natürlich haben sich in den letzten 20 Jahren einige Parameter verändert, aber dennoch ist der Jakominiplatz-Umbau betrieblich schon ein Erfolg (Schleifen, Kurzführungen etc.).

Immer schon ein Diskussionpunkt war die Frage der Fahrgastfreundlichkeit des Wetterschutzes. Der damalige Architekt hat den Platz so geplant, die Stadt hat das akzeptiert und eine Änderung der Konfiguration hat die Witwe des Architekten immer abgelehnt. Ein besserer Witterungsschutz war und ist immer noch notwendig.

Was die Bahnsteighöhe betrifft, so gibt es die Regelung in Graz, diese nicht höher zu bauen (aus stadtplanerischen Gründen etc.). Nicht nur für mich spricht hier nichts gegen eine Erhöhung der Bahnsteige.

Aber: diese Maßnahmen (Witterungsschutz, Bahnsteighöhen) stehen natürlich finanziell in keinem Vergleich zu einem neuerlichen Umbau - der sicherlich aus heutiger Sicht durchaus notwendig wäre, aber ich fürchte, der wird so bald nicht kommen ...

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Amon am Februar 27, 2011, 14:16:07
Zitat
und eine Änderung der Konfiguration hat die Witwe des Architekten immer abgelehnt.


Ich weiß und empfinde das als Zumutung. Wenn etwas die Funktion, die es zu erfüllen hat, nicht ausreichend erfüllt, muss es eben geändert werden, und dass sich da eine Architektenwitwe aufspielt und die Stadt sich davon beeindrucken lässt, ist nicht einzusehen. Immerhin geht es hier nicht um ein Kunstwerk, sondern um Haltestellen. Klar - Ästhetik und Design spielen bei der Stadtplanung eine wichtige Rolle, aber Funktionalität muss dennoch an erster Stelle stehen.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Martin am Februar 27, 2011, 14:57:31

Gut, dass es keine Linie 53 gibt!


Der "Schienenbonus" käme auch noch dazu... ;)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Viator am Februar 27, 2011, 17:01:40
Was spricht dagegen, dass alle vom Hauptplatz nach Westen fahrenden Linien dies eingleisig über die Albrechtgasse tun (Hst. vorsortiert vor dem Rathaus), und in einer vom MIV befreiten Kurve unbehindert in die nördl. Neutorgasse einbiegen, von wo sie unmittelbar vor der Hauptbrücke/ Erzh.-Joh.-Brücke wieder auf die Stammstrecke zurückschwenken.

Vom Südtiroler Platz zum Hauptplatz kommend wäre die Murgasse dann stadteinwärts wie bisher zu befahren, mit dem Unterschied, dass dann nur mehr ein Gleis dort mittig verlegt zu sein braucht. Dann müsste sich die Stadt in Zukunft bei der Anschaffung noch breiterer Fahrzeuge (in Wirklichkeit normal breiter Fahrzeuge von 2,40 oder gar 2,65m) keine neuerlichen Sorgen bzgl. der Murgasse machen.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 27, 2011, 17:55:53
Naja, da gibt es schon ein paar Sachen:

- der Bogen aus der/in die Herrengasse wäre schon ziemlich eng
- da gäbe es einen kleinen Schlenker im Bereich der Einmündung der Schmiedgasse
- die Albrechtgasse ist ziemlich schmal
- von der Albrechtgasse in die Neutorgasse kann man mit einer Straßenbahn nicht abbiegen, es müsste also das Eckhaus abgerissen werden
- die Haltestelle Herrengasse/Hauptplatz läge genau im Bereich von einigen Gastgärten ("viel Spaß" bei der Ablöse ...)
- und der gerade neu gestaltete Hauptplatz müsste wieder neu gestaltet werden

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Viator am Februar 27, 2011, 18:36:01
--ich habe geschrieben VOR dem Rathaus, nicht neben demselben.

--von der Albrechtgasse geht sich locker ein 20m-Gleisbogen aus, wenn der MIV etwas verschoben wird. Angeblich soll er Platz ja ohnehin umgestaltet werden.

In den andern Punkten geb ich dir recht. Ist kein Spaziergang, aber machbar.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Viator am Februar 27, 2011, 18:37:06
Haltestelle Ri. Westen VOR dem Rathaus.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 27, 2011, 18:42:05

--ich habe geschrieben VOR dem Rathaus, nicht neben demselben.


Und die Linien 4 und 5 halten bei der alten Haltestelle?

Vor dem Rathaus wird sich wohl kaum eine 80-m-Haltestelle ausgehen, v. a. weil die im Bogen liegen wird.

Zitat

--von der Albrechtgasse geht sich locker ein 20m-Gleisbogen aus, wenn der MIV etwas verschoben wird. Angeblich soll er Platz ja ohnehin umgestaltet werden.


Nie im Leben!

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: just4fun am Februar 27, 2011, 18:51:34
Damit wäre ja der gesamte Hauptplatz zerstört (noch dazu wenn man dann direkt vor dem Rathauseingang eine Haltestelle hätte, echt tolles Bild) und man könnte den Platz dann gleich gut nutzen wie den Jakominiplatz. Da könnens dann etwa den Hauptweihnachtsmarkt samt Baum vielleicht am Karmeliterplatz aufstellen.

Ausserdem würd sich die Fahrzeit wohl schon auch deutlich erhöhen, weil zuerst bei der Einfahrt in die Albrechtgasse hat man dann eine schöne S-Kurve, in der Albrechtsgasse kann sie noch langsamer fahren als in der Murgasse da sie sich wohl eine Art shared space mit den Fussgängern und Radfahren teilen müsste, von der Harnadelkurve danach ganz zu schweigen (da kommt eine Variobahn wohl nie rum).
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Viator am Februar 27, 2011, 19:01:37



Und die Linien 4 und 5 halten bei der alten Haltestelle?

Vor dem Rathaus wird sich wohl kaum eine 80-m-Haltestelle ausgehen, v. a. weil die im Bogen liegen wird.

W.


klar 4 und 5 an der alten Hst. Hab ja geschrieben: "vorsortiert".

auch 80m gehn sich aus

übrigens, der Taxi-Wendekreis neben dem billa ginge halt drauf

Zitat

--von der Albrechtgasse geht sich locker ein 20m-Gleisbogen aus, wenn der MIV etwas verschoben wird. Angeblich soll er Platz ja ohnehin umgestaltet werden.


Schau's dir mal an Ort und Stelle an, oder auch in der digitalen GIS-Katastralmappe des Landes. Das geht locker.

Zumindest verdient diese Variante eine eingehende Prüfung. Wenn aber andererseits eine komplette Innenstadt-Entlastungsstrecke gebaut werden sollte, dann wäre mM auch eine Gleisverschlingung in der Murgasse für sagen wir nur noch zwei verbliebene Linien akzeptabel.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Variobahn am Februar 27, 2011, 19:39:37
Und wenn eine eingleisige Strecke durch die Murgasse führen sollte, damit rechts und links ausreichend Platz für die Fußgänger bleiben sollte, wie begegnet dann z.B. der Lieferverkehr der Straßenbahn? Wo sind dann die Weichen bzw. Verschlingungen samt Wartebereiche?
Diese ganze Diskussion ist eine reine Ablenkdiskussion, wo manche Politiker mit Scheinargumenten von den wahren Problemen, nämlich ihrem Nichtstun, ablenken wollen. In den 80ern war dies die "O-Bahn", in den 90ern die "Mini-Metro", neuerdings die "Gondel" und zuletzt die Murgasse.
Finger weg von husch-pfusch-Lösungen zulasten des ÖPNV und somit der Grazer Innenstadt!!!
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Metro5 am Februar 27, 2011, 20:40:01
Vom Beginn der CvH-straße bis in die Körösistr. und von der Annenstr. Ecke Vorbeckgasse bis zum Glacis vor der Mayfredigasse unter die Erde mit der Bim. Kein langsam dahintschukeln mehr. Keine abruptes Abremsen am Jako und in der Herrengasse, weil die Leute glauben, dass sie alleine auf der welt sind. Ich bin oft auf der 4/5er-Strecke unterwegs und kann über die Grazer Verkehrsplanung bei genauerem Nachdenken nur den Kopf schütteln. Am besten, man macht noch eine Linie, die vom LKH zur Uni fährt, dann unterm Stadtpark u. Innenstadt durch und am Hauptplatz sich mit den anderen trifft und zum Hbf weiterfährt. Wäre ein großer Gewinn für Graz. Die größten Einrichtungen der Stadt staufrei mit dem Hbf verbunden. eine Voll-U-Bahn ist bei Grazer Verhältnissen völlig unnötig. Aber warum nicht die Vorteile einer U-Strab nutzen? Dort, wo s eng wird und die Kapazitätsgrenze erreicht wird, geht s unter die Erde. Somit könnte sich die Bim als effizientes und vor allem SCHNELLES Verkehrsmittel behaupten.
Und die Leute können völlig gedankenlos in der City shoppen, bis sie umfallen, ohne dass es "Bim" und dann "Bums" macht. Wär doch super, oder?

Aber nein, das geht nicht! Das ist alles so teuer! Und weil alles teuer ist, entwickeln wir uns besser nicht weiter. Weil das ist so teuer.

Ceterum censeo: Ich bin pro Nahverkehrsabgabe.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Amon am Februar 28, 2011, 00:11:03
Zitat
Vom Beginn der CvH-straße bis in die Körösistr. und von der Annenstr. Ecke Vorbeckgasse bis zum Glacis vor der Mayfredigasse unter die Erde mit der Bim.


Das ist dann wohl die "Linzer" Variante. Straßenbahntrassen unterirdisch bauen, für ein Vielfaches der Bau- und Betriebskosten.

Fakt ist: Auch in der engen Grazer Innenstadt ist eigentlich alles (oberirdisch) machbar, was eine Stadt dieser Größe benötigt. Nur bedeutet ein leistungsfähiges, modernes Straßenbahn-System (vgl. FRANKREICH!!) automatisch Einschränkungen für den MIV. Straßen müssten umgeplant, evtl. gesperrt, und Parkplätze müssten aufgelassen werden. Beides ist derzeit in Graz politisch nicht durchsetzbar. Unterirdisch bauen ist jedenfalls keine echte Alternative.

Was spricht gegen eine Schienenachse durch die untere Neutorgasse auf eigenem Gleiskörper? - Parkplatzverlust!
Was spricht gegen eine Schienenachse durch die obere Neutorgasse? - Die Straße müsste für den MIV gänzlich gesperrt werden! (Verlust von Parkplätzen und Ladezonen)
Was spricht gegen ein Shared Space-Konzept in der Murgasse? - Meiner Meinung nach nichts. Die Frequenz der durchfahrenden Züge müsste allerdings (zumindest) halbiert werden. Es gibt keine bauliche Trennung von Gehwegen und Fahrbahn. Fußgänger dürfen sich grundätzlich auf den Tramgleisen bewegen, müssen allerdings den (im Schritttempo fahrenden!) Straßenbahnen ausweichen. Lieferverkehr ist nur zu bestimmten Uhrzeiten erlaubt. Und natürlich gilt auch für jegliche KFZ Schritttempo.

Übrigens hat eine moderne Straßenbahn - so wie sie in Frankreich gerne gebaut werden - eine durchschnittliche Reisezeit (d.h. inkl. Stationsaufenthalte, Wartezeiten an Kreuzungen usw.) von über 20 km/h. Eine Voll-U-Bahn ist zwar schneller (ca. 30-35 km/h), aber dort kommen lange Wege von der Oberfläche bis zum Gleis hinzu. Schonmal auf die Uhr geschaut, wie lang man z.B. zum Umsteigen von der U3 in die U6 am Wiener Westbahnhof benötigt?
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 28, 2011, 00:12:58
Klar, wir fangen jetzt wieder die Mini-U-Bahn-Diskussion an. Dann müsste man als erstes den kompletten Fuhrpark wegschmeissen bzw. teuer umbauen wegen Brandschutz. Das ist ja einer der Gründe, warum beim Hauptbahnhof kein Tunnel gebaut wird. Ein weiterer Grund ist auch, dass man deshalb keine Signalisierung benötigt. Wie sollen bitte fast 60 Straßenbahnen pro Stunde und Richtung (mit den Abweichungen aus dem Außenabschnitten) durch eine Tunnelstrecke mit entsprechenden Blockabständen fahren.

Bitte um Entschuldigung: das ist ja alles wirklicher Schwachsinn, längst ausdiskutiert, viel zu teuer und betrieblich ein Wahnsinn.

Die Straßenbahn ist Bestandteil des Oberflächenverkehrs, da gehört sie hin, da sieht man sie - mit alle den positiven und negativen Auswirkungen.

Wie schon hier geschrieben, ist das alles Ablenkung von den wirklichen Problemen: die Murgasse gehört so saniert, wie geplant und dazu noch eine Entlastungsstrecke Neutorgasse gebaut. Alles ist pfusch, unprofessionel und zeugt von absoluter Ahnungslosigkeit über die Thematik.

Habe fertig!

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Metro5 am Februar 28, 2011, 01:34:22
Natürlich gehören Gleise saniert!

Aber ich finde die Idee einer U-Strab keineswegs schwachsinnig. Zumal es in diesem Fall nicht Autos, sondern die Fußgänger sind, die mehr Platz bekommen. Mit einer solchen Investition ist man langfristig auf ein Wachsen der Stadt gut vorbereitet und die Hauptverkehrsachsen sind stark aufgewertet.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: scheurin am Februar 28, 2011, 06:48:05

Wie schon hier geschrieben, ist das alles Ablenkung von den wirklichen Problemen: die Murgasse gehört so saniert, wie geplant und dazu noch eine Entlastungsstrecke Neutorgasse gebaut. Alles ist pfusch, unprofessionel und zeugt von absoluter Ahnungslosigkeit über die Thematik.


Hier etwas OT: Ist eigentlich geplant, die ganze Neutorgasse zu durchfahen? Bzw. wie kommt man von der Belgiergasse zur Hauptbruecke bzw. Suedtirolerplatz?

Jim
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Martin am Februar 28, 2011, 06:57:14
Meinst Du den SEV während der Bauarbeiten?
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: invisible am Februar 28, 2011, 10:09:12

Aber nein, das geht nicht! Das ist alles so teuer! Und weil alles teuer ist, entwickeln wir uns besser nicht weiter. Weil das ist so teuer.


Es ist nicht nur sauteuer, es ist vor allem im Verhältnis zum Nutzen (ein paar Minuten Zeitgewinn, den man mit ordentlich beeinflussten Ampeln genauso hinkriegt) geradezu absurd teuer. Nicht nur in der Errichtung sondern auch im Betrieb. Damit tiefergelegte Haltestellen barrierefrei sind braucht man zwingend Aufzüge, an den großen Knotenpunkten wohl auch Rolltreppen. Willst du wissen, was das alles im laufenden Betrieb kostet? Und die Tunnel bleiben auch nicht von allein ewig stehen...

Ganz abgesehen vom psychologischen Aspekt: wieder einmal wird der ÖV aus dem Blickfeld verdrängt und seine Benutzer sollen in finsteren Löchern verschwinden.

Versteh mich nicht falsch: ich habe nchts gegen kurze unterirdische Strecken. Am Hautpbahnhof ist das schon ok, da man damit eine verspätungsträchtige Kreuzung wirklich elegant umgeht und es vond er Topografie her einfach logisch war hier die Strab und nicht die MIV-Spuren unter die Erde zu legen (dass der Umsteigeweg von der Haltestelle zum Bahnhof leider verpfuscht ist ist eine andere Geschichte). Aber wegen einer problematischen Stelle von 150m Länge das halbe Netz tieferzulegen ist dann schon ein ganz klein wenig übertrieben.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 28, 2011, 10:31:07

Aber ich finde die Idee einer U-Strab keineswegs schwachsinnig.


Bitte um Entschuldigung, es ist Schwachsinn! Genau das haben ja viele deutsche Städte gemacht. Tunnel in der Innenstadt und draußen im Verkehr mitschwimmen. Ich erlebe so täglich das Chaos. Von den Bau- und Erhaltungskosten erst gar nicht zu reden. Wir reden hier von einer Summe, mit der man ALLE geplanten Netzverlängerungen locker bauen könnte. Von den betrieblichen Problemen nicht zu reden: du bekommst nicht so viele Fahrzeuge durch einen signalgesicherten Tunnel. Und wo sollen diesen Linien dann hin? Diese Thematik ist der Ende 1990er-Jahre bitte ausführlichst untersucht worden.

Zitat

Zumal es in diesem Fall nicht Autos, sondern die Fußgänger sind, die mehr Platz bekommen. Mit einer solchen Investition ist man langfristig auf ein Wachsen der Stadt gut vorbereitet und die Hauptverkehrsachsen sind stark aufgewertet.


Ja, aber es gibt einen direkten Zusammenhang von oberirdischer Führung von Straßenbahnlinien durch Innenstädte und der Stadtentwicklung. Die oberirdische Führung bringt nämlich gerade dieses Wachstum, weil die Fahrgäste quasi durch ein "fahrendes" Schaufenster geführt werden, die Wege kurz und direkt sind (man bedenke, dass da so Haltestellen wie Schloßbergplatz etc. nicht mehr existieren würden). Gerade in Mittelzentren hat die unterirdische Führung von Schienenverkehrsmitteln zu einer Verödung des Zentrums geführt. Da kann ich dir einige Beispiele nennen: Essen, Mülheim/Ruhr, Duisburg ...

Was glaubst du, weshalb man in Frankreich gerade die neuen Straßenbahnnetze oberirdische durch die Stadtzentren führt?

Also, bitte, Finger weg von solchen Ideen - und: wen stört bitte die Straßenbahn in der Fußgängerzone. Man sollte lieber konsequenter den Ladeverkehr kontrollieren!


Hier etwas OT: Ist eigentlich geplant, die ganze Neutorgasse zu durchfahen? Bzw. wie kommt man von der Belgiergasse zur Hauptbruecke bzw. Suedtirolerplatz?


Es ist gar nix geplant. Es gibt einen "Deal", den unser Bürgermeister eingefädelt hat, dass durch die kleine Neutorgasse keine Straßenbahn fahren soll. Alles andere müsste erst untersucht und entsprechend der Vorgaben geplant werden ...

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: amadeus am Februar 28, 2011, 10:41:09
Zitat

Und wenn eine eingleisige Strecke durch die Murgasse führen sollte, damit rechts und links ausreichend Platz für die Fußgänger bleiben sollte, ...


Es bliebe nicht mehr Platz für Fußgänger. Erfahrungsgemäß pflegen die Kaufleute den gewonnenen Platz mit diversem Gerümpel vollzupflastern.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 28, 2011, 10:49:06

Versteh mich nicht falsch: ich habe nchts gegen kurze unterirdische Strecken. Am Hautpbahnhof ist das schon ok, da man damit eine verspätungsträchtige Kreuzung wirklich elegant umgeht und es vond er Topografie her einfach logisch war hier die Strab und nicht die MIV-Spuren unter die Erde zu legen (dass der Umsteigeweg von der Haltestelle zum Bahnhof leider verpfuscht ist ist eine andere Geschichte). Aber wegen einer problematischen Stelle von 150m Länge das halbe Netz tieferzulegen ist dann schon ein ganz klein wenig übertrieben.


Wobei das beim Hauptbahnhof keine unterirdische Strecke (= Tunnel) ist, sondern eine tiefergelegte!

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: invisible am Februar 28, 2011, 11:50:17

Wobei das beim Hauptbahnhof keine unterirdische Strecke (= Tunnel) ist, sondern eine tiefergelegte!


Schon klar, auf diese rein rechtliche Unterscheidung habe ich in diesem Zusammenhang mal verzichtet, mir ging es zunächst einmal rein prinzipiell um den Sinn den innerstädtischen ÖV unter die Erde zu verbannen, oder ob es nicht gescheiter wäre an der Oberfläche genug Platz zu schaffen (indem man vorrangig den MIV zurückdrängt - was mittelfristig eh von selbst passieren wird, schon heute sind die Fahrzeuganmeldungen in Städten rückläufig).
Andererseits: Ich wäre prinzipiell auch mit einem "Tunnel" am Hauptbahnhof einverstanden (abgesehen von den nötigen Adaptierungen an den Fahrzeugen und der Kapazitätsfrage wenn man mit festen Blöcken fährt - wobei natürlich auch LZB-Führung mit wandernden Blocks möglich aber halt auch nochmal teurer wäre, als Mittelding könnte man auch eine Signalisierung ähnlich dem deutschen Ks-System andenken, wo verkürzte Blocks durch entsprechend niedrigere Geschwindigkeit realisiert sind; technisch möglich ist vieles...), aber wenn es eine Unterführung auch (einfacher & billiger) tut ist diese natürlich zu bevorzugen.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Amon am Februar 28, 2011, 11:52:09
Zitat
Es gibt einen "Deal", den unser Bürgermeister eingefädelt hat, dass durch die kleine Neutorgasse keine Straßenbahn fahren soll.


Und warum? Weil er dem Druck derjenigen nachgab, die um ihre Parklätze fürchten. Wie man es dreht und wendet: Unterirdisch bauen ist keine Notwendigkeit, sondern ein Kompromiss, um an der Oberfläche dem MIV keinen Platz wegenehmen zu müssen. Mir fiele keine Stelle in Graz ein (außer eben am Hbf), wo eine unterirdische oder tiefgelegte Anbindung sinnvoller wäre, als eine oberirdische. Oberirdisch natürlich nach den Grundätzen moderner Straßenbahnsysteme (eigener Gleiskörper, Ampelvorrang usw.)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 28, 2011, 12:50:21
In den Untergrund zu gehen wäre weder ein Kompromiss noch eine Notwendigkeit, sondern ist schlicht sinnlos - ich habe die Gründe schon erwähnt ...

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: TW 22 am Februar 28, 2011, 14:56:26
Nur so zum Nachdenken ...

Sollte die Innenstadt Ost-West-Achse der Straßenbahn je tiefergelegt werden, bedeutet dies - dass die BIM unter der Mur zu liegen kommt. Von der Tiefe sind dies rund 25 Meter (Schienenoberkante) unter dem jetzigen Straßennivau!

8)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: TMK am Februar 28, 2011, 16:12:32
Ich verstehe das ganze Theater nicht. Es ist ja nicht so, dass jetzt jede Menge Platz wäre. Wenn sich Leute mit Regenschirm, Kinderwagen, Gegenverkehr und Straßenbahnen an den engen Stellen treffen, hat es ja bisher auch funktioniert. Man wartet ein paar Sekunden und dann gehts schon weiter. An diesem Bild wird sich auch nichts ändern, wenn an der schmalsten Stelle halt noch einige Zentimeter fehlen.

Viele Grüße
TMK
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: invisible am März 01, 2011, 00:02:15

Sollte die Innenstadt Ost-West-Achse der Straßenbahn je tiefergelegt werden, bedeutet dies - dass die BIM unter der Mur zu liegen kommt. Von der Tiefe sind dies rund 25 Meter (Schienenoberkante) unter dem jetzigen Straßennivau!


Philosophier-Modus: Mit ein bisschen quetschen ginge es sich ganz knapp auch (halbversenkt) in der Hauptbrücke aus; wenn man die Marke unter der Hauptbrücke ansieht sollte das HQ100-sicher hinzukriegen sein wenn das KW Puntigam nicht kommt (mit Rückstau wird's wohl zu knapp). Aber da wäre ein ziemliches Monstrum an Brücke nötig (eben geteilte Fahrbahn, Tram in der Mitte druntergehängt, aber nur max. 4m unter Straßenniveau wegen Hochwasser; zu beiden Seiten der Brücke müsste die Trasse dann noch ca. 1,5m abtauchen damit sie eingedeckt werden kann); das will man vor der historischen Altstadt wohl nicht haben...

Also wird man echt unter der Mur durch müssen. Für die 25 Höhenmeter braucht man zumindest 500m Streckenlänge, d.h. die Haltestelle am Hauptplatz wäre bestenfalls auf etwa -15m (die am Südtirolerplatz ohnehin auf -25m), mit ensprechend elendslangen Zugangswegen - sehr attraktiv...
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: PeterWitt am März 01, 2011, 02:08:40

Ich verstehe das ganze Theater nicht. Es ist ja nicht so, dass jetzt jede Menge Platz wäre. Wenn sich Leute mit Regenschirm, Kinderwagen, Gegenverkehr und Straßenbahnen an den engen Stellen treffen, hat es ja bisher auch funktioniert. Man wartet ein paar Sekunden und dann gehts schon weiter. An diesem Bild wird sich auch nichts ändern, wenn an der schmalsten Stelle halt noch einige Zentimeter fehlen.

Viele Grüße
TMK

Wobei man schon auch sagen muss, dass v.a. der Juwelier dieses Thema aufputscht, da vor seinem Geschäft der Gehsteig von derzeit 1,33 auf 1,09m schrumpfen soll. Dass die derzeitig schmälste Stelle weniger beträgt und durch den Umbau verbreitert wird (Stichwort: gerechte Verteilung des vorhandenen Platzes) verschweigt man mal nobel.
Und anderswo, wie z.B. in der Leonhardstraße, minimieren parkende Autos den Gehsteig dauerhaft (und nicht nur für eine Vorbeifahrt) auf 60cm, so dass man mit Kinderwagen etc. auf die Fahrbahn ausweichen muss - dass ist aber überhaupt kein Problem.  >:(
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Empedokles am März 01, 2011, 08:07:32

Wobei man schon auch sagen muss, dass v.a. der Juwelier dieses Thema aufputscht, da vor seinem Geschäft der Gehsteig von derzeit 1,33 auf 1,09m schrumpfen soll. Dass die derzeitig schmälste Stelle weniger beträgt und durch den Umbau verbreitert wird (Stichwort: gerechte Verteilung des vorhandenen Platzes) verschweigt man mal nobel.
Und anderswo, wie z.B. in der Leonhardstraße, minimieren parkende Autos den Gehsteig dauerhaft (und nicht nur für eine Vorbeifahrt) auf 60cm, so dass man mit Kinderwagen etc. auf die Fahrbahn ausweichen muss - das ist aber überhaupt kein Problem.


Du hast es auf den Punkt gebracht!    :one:

In der Murgasse gehörten m.M.n. die Gehsteigkanten weg und stattdessen eine farbliche Markierung angebracht.
Alles andere ergibt sich dann von selbst.

LG, E.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: invisible am März 01, 2011, 12:06:16

Wobei man schon auch sagen muss, dass v.a. der Juwelier dieses Thema aufputscht, da vor seinem Geschäft der Gehsteig von derzeit 1,33 auf 1,09m schrumpfen soll. Dass die derzeitig schmälste Stelle weniger beträgt und durch den Umbau verbreitert wird (Stichwort: gerechte Verteilung des vorhandenen Platzes) verschweigt man mal nobel.


Ah, gut zu wissen. Ich dachte mir doch dass der Gehsteig da stellenweise nicht mal einen Meter breit aussieht, hab aber angenommen ich hätte mich bisher immer verschätzt.

Zitat

Und anderswo, wie z.B. in der Leonhardstraße, minimieren parkende Autos den Gehsteig dauerhaft (und nicht nur für eine Vorbeifahrt) auf 60cm, so dass man mit Kinderwagen etc. auf die Fahrbahn ausweichen muss - dass ist aber überhaupt kein Problem.  >:(


Ja, das ist das eigentliche Drama.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Amon am März 01, 2011, 12:37:11
Autos sind in Graz wichtiger als Menschen. Straßenbahnen sind es nicht. Punkt.  >:D
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Amon am März 02, 2011, 13:01:17
Vernünftige Ideen präsentierte heute die Grazer Woche:

Das Wirtschaftsnetzwerk hat ein 7-Punkte-Programm zusammengestellt:

1. Niveaugleiche Pflasterung der gesamten Murgasse, bei der der Fußgängerbereich farblich an- ders gestaltet ist.
2. Die Tempo-20-Regelung ist nicht neu zu erfinden, sondern lediglich einzuhalten.
3. Erweiterung der Fußgängerzone in der Murgasse nach § 76a (StVO).
4. Bei den Umbauarbeiten soll die Murgasse auch ,,wasserdicht" gemacht und die Sickerwasser- schächte verstärkt werden.
5. Die Planung der Gleisverlegung ist so vorzunehmen, dass bei einer späteren Gleisverlegung in der Neutorgasse eine Anbindung ohne neue Baustelle problemlos möglich ist.
6. Der Einbau einer Weiche könn- te schon im Zuge des Umbaues im Sommer 2011 vorgenommen werden.
7. Vertreter der Murgasse sollen als Beirat für die Planung beigezogen werden.

http://www.woche.at/steiermark/service/e-paper/ (http://www.woche.at/steiermark/service/e-paper/)

Der gesamte Artikel hier als PDF:
http://archiv.print-gruppe.com/data2/2029/2011/9/tmp/5_2029_2011_9.pdf (http://archiv.print-gruppe.com/data2/2029/2011/9/tmp/5_2029_2011_9.pdf)

Insbesondere die Punkte 1, 3, 5 und 6 gefallen mir. Ober der Sigi Nagl da mitmacht? Immerhin wäre der Einbau einer Weiche der erste Schritt in Richtung Straßenbahn in der oberen Neutorgasse!
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: amadeus am März 02, 2011, 13:22:08
1. Niveaugleiche Pflasterung der gesamten Murgasse bedeutet aber auch die Verlegung von Ablaufrinnen wie in der Herrengasse. Was dazu führt, daß die Leute praktisch immer "in der Rinne" gehen müßten. Die farbliche Abtrennung ist bei Schneelage unsichtbar. Eine farbliche Abtrennung ist rechtlich irrelevant, ein baulich getrennter Gehsteig hingegen nicht.

2. Aber bitte von allen die da durchfahren. Nicht nur von der Straßenbahn.

3. Bringt gegenüber dem Status quo genau welche Vorteile?

5. und 6.  Niemand wird eine Vorleistung für irgend etwas erbringen, wovon nicht sicher ist, ob es, wenn überhaupt, in dieser Form verwirklicht wird und für das keinerlei Beschlüsse existieren. (Soweit ich weiß, wurde auch schon beim Bau der Radetzkyschleife von gewissen Kreisen der "vorsorgliche" Einbau von Weichen Richtung Westen gefordert.)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: PatSpeesz am März 02, 2011, 17:56:53
1. Statt der - wie ich finde auch in der breiten Herrengasse wirklich störenden - Rinnensteine könnte
man als RW- Ablauf auch eine Kastenrinne bzw Rigol verwenden (wie etwa in der Reitschulgasse).
Diese wäre niveaugleich mit dem Straßenbelag und würde gleichzeitig auch eine optische Abgrenzung
des Gleiskörpers bewirken.

3. Die Murgasse ist derzeit keine FUZO, sondern eine Einbahn mit Zufahrtsbeschränkung und darf von
Radfahrern in beiden Richtungen befahren werden. Die gleiche Regelung gilt auch in der Sackstraße
zwischen Schloßberg- und Hauptplatz (was aber von kaum jemandem zur Kenntnis genommen wird...).
Die Schaffung einer FUZO in der Murgasse würde daher auch eine solche im genannten Abschnitt der
Sackstraße erfordern, da es sonst von dort keine Ausfahrtsmöglichkeit mehr gibt.
Diese beiden FUZO- Abschnitte sind mMn auch dringend nötig!

5. Da hast Du natürlich Recht. Allerdings würde eine solche Vorleistung die Stadt in Zugzwang bringen,
hier weitere Taten folgen zu lassen... was aber dort bekanntlich niemand will, daher wirds mit Sicherheit
keine solche Vorleistung geben.
- sogar hier im Forum gibts ja außer mir nur eine Handvoll von Befürwortern der Neutorgassenstrecke,
die überwiegende Mehrheit wünscht sich auch hier die weitläufige Umfahrung der Innenstadt über den Griesplatz... -

(zu den Kreisen, die den vorsorglichen Einbau der für SW- und Entlastungsstrecke nötigen Weichen am
Radetzkyspitz gefordert haben, habe auch ich gehört, in der reichlich kindischen Annahme, dass die Strecken
wirklich in absehbarer Zeit realisiert werden... :sleep:).

Das ist jetzt natürlich wieder Wunschdenken und Utopie, aber mein Vorschlag für die Murgasse wäre eine optische
Vorankündigung durchfahrender Straßenbahnen mittels Lichtleisten oder Bodenstrahlern.
Das ist zwar nichts Neues, gibts zB in der FUZO in Witten, würde aber nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern
mMn auch optisch eine Aufwertung der Murgasse bedeuten.

LG Rainer
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: 5047er am März 03, 2011, 08:42:05
Arkaden gegen die Enge

Murgasse: Passage könnte mehr Platz für Fußgänger schaffen. Und: Verschärfte Stichproben zeigen, dass sich die Bimfahrer an Tempo 20 halten.


Fortführen dieser Passage könnte Problem mit Gehsteig-Enge in der Murgasse dauerhaft lösen

Der Aufschrei der Geschäftstreibenden in der Murgasse war gewaltig: Die geplante Spurerweiterung bei den Straßenbahngleisen sorgte für Unmut. Durch Umbau und Verschmälerung der Gehsteige werde die Gasse unattraktiv und gefährlich (wir berichteten).



Im Büro von Verkehrsreferentin Lisa Rücker (Grüne) versucht man zu beruhigen: "In einigen Bereichen wird der Gehsteig etwas schmäler. Er wird dann aber durchgehend über einen Meter breit sein, was bisher an manchen Stellen nicht der Fall war." Der neue Verein "Wirtschaftsnetzwerk Graz" fordert dennoch eine eingleisige Tramführung durch die Murgasse und die Forcierung einer Ausweichstrecke (Neutorgasse, Griesplatz).

In dieser Causa lässt nun Klaus Rießberger, früher Professor am Institut für Eisenbahnwesen an der TU Graz, mit einem Vorschlag aufhorchen: "Man könnte ja die Passage vom H&M einige Geschäfte weiterziehen", meint er. Man solle ein Ingenieurbüro mit der Prüfung beauftragen.

Längst geprüft und vorerst für gut befunden wurde indes das Fahrverhalten der Bimlenker in der Murgasse: Maximal sind nur noch 20 km/h erlaubt - kürzlich einigte man sich darauf, dies ob der laufenden Debatte verstärkt zu kontrollieren.

"In jeder Straßenbahn ist eine Vorrichtung fix eingebaut, anhand der wir das Tempo ablesen können", so Holding-Graz-Vorstand Wolfgang Malik. Verschärfte Stichproben zeigten, dass "gut 90 Prozent der Lenker extra langsam gefahren sind, das Tempo lag deutlich unter den 20 km/h. Der Rest hat sich exakt um die erlaubte Geschwindigkeit bewegt."
HANS ANDREJ

Quelle: KLEINE ZEITUNG
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: amadeus am März 03, 2011, 09:08:28
Zitat
Das ist jetzt natürlich wieder Wunschdenken und Utopie, aber mein Vorschlag für die Murgasse wäre eine optische
Vorankündigung durchfahrender Straßenbahnen mittels Lichtleisten oder Bodenstrahlern.
Das ist zwar nichts Neues, gibts zB in der FUZO in Witten, würde aber nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern
mMn auch optisch eine Aufwertung der Murgasse bedeuten.


Das finde ich sehr interessant. Blinken die, oder leuchten sie nur?  http://www.siblik.com/referenzen/beleuchtung/led/bel_lichtpunkte_witten.html (http://www.siblik.com/referenzen/beleuchtung/led/bel_lichtpunkte_witten.html)
http://www.bahnbilder.de/1024/schleifwagen-bogestra-hier-wittener-fussgaengerzone-462080.jpg (http://www.bahnbilder.de/1024/schleifwagen-bogestra-hier-wittener-fussgaengerzone-462080.jpg)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: PatSpeesz am März 05, 2011, 23:34:13
Arkadengänge in Geschäftsstraßen sind für mich sowieso das Nonplusultra. Nicht nur,
dass damit die Verkehrsflächen für Fußgänger erweitert werden können, wird dadurch
auch ein witterungsunabhängiger Schaufensterbummel ermöglicht und die Geschäfte
erhalten im Eingangsbereich eine kundenfreundliche Vorzone, allein schon deshalb,
weil die Auslagen und Eingänge dann nicht von Massen an aufgespannten Schirmen
blockiert werden.

Ich habe mich vor einiger Zeit auch schon einmal mit dem Thema Arkadengang auf
der Südseite der Murgasse beschäftigt, es aber dann nicht weiterverfolgt, weil ein
solches Projekt in Graz absolut keine Chance auf Verwirklichung hätte.

Denn erstens müsste diese Passage vor Beginn der Gleisbauarbeiten fertiggestellt sein,
damit man in der Folge den Gleiskörper dann so weit wie möglich auf die Südseite der
Gasse verschieben und im Gegenzug den Gehsteig auf der Nordseite verbreitern kann.
Das würde aber wohl eine Verzögerung der Gleisbauarbeiten um mindestens zwei Jahre
bedeuten.

Zweitens werden sowohl die Mieter der Geschäftslokale als auch die Liegenschaftseigentümer
die benötigten Flächen nicht so ohne Weiteres abtreten wollen, und eine Handvoll Einzelinteressen
(oft schon ein einziges  :boese:) wiegt in Graz bekanntlich wesentlich mehr als der volkswirtschaftliche
Nutzen.

Drittens würde wohl auch eine solche einseitige Attraktivierung der Südseite der Murgasse zu
unüberwindlichen Konflikten zwischen den beiden Straßenseiten führen, die das Projekt
spätestens zum Scheitern bringen würden...  :P

In der Innenstadt von Grenoble zB wurde in den engsten Straßenabschnitten auf die Einführung
der Straßenbahn genau auf diese Weise reagiert, dass auf einer Seite ein Arkadengang errichtet
und auf der anderen die Gehsteige entsprechend verbreitert wurden. Dort wurde der
Gleisbereich sogar mit Zäunen abgegrenzt, um Unfälle mit plötzlich aus den Arkadengängen
herauslaufenden Fußgängern zu vermeiden. (das war aber noch in den 80er Jahren und es würde
mich wundern, wenn diese Abzäunungen nicht mittlerweile wieder entfernt worden wären...)

Die Verkehrsplanung französischer Städte mit den hiesigen Zuständen zu vergleichen, hat
natürlich nicht den geringsten Sinn, immerhin zeigt die dortige alltägliche Praxis aber, was die
hierzulande üblichen "Geht Nicht-" Studien und "Der Will Das Nicht"- Entscheidungen wirklich
wert sind.

LG Rainer
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: just4fun am März 06, 2011, 00:44:58
Dem würd ich aber ziemlich widersprechen. Einerseits sind Arkadengänge nicht gerade sonderlich praktisch für Fussgänger, dafür müssten sie schon sehr breit (über 2m plus zusätzlich Säulenbreite) sein damit man ähnlich ausweichen kann wie auf einem 1m breiten Gehsteig wo man im Fall des Falles eben auf die Strasse tritt.
Und gerade die genannte Regen/Schirm Situation find ich recht witzig, es gibt wohl kaum was schlimmeres als Arkaden und Schirme, weil dann 2/3 der Fussgänger sich dauernd in Säulen verkanten, und der Rest die den Schirm zusammenfalten dann am Ein/Ausgang der Arkaden einen Stau produzieren.

Und zur Attraktivierung für die Geschäfte, da wär ich mehr als skeptisch. Als ob etwa die Neutorgasse durch die Arkaden in dem Bereich sonderlich attraktiv ist, eher nicht. Oder die Arkaden am Hauptplatz werden auch nur im letzten Eck als Abkürzung in/aus der Sporgasse genutzt und sind für die Geschäfte wohl eher von Nachteil. Das würd in der Murgasse auch nicht grad besser laufen. Damit die Geschäfte ihre volle Werbewirkung entfalten könnten müssten die Arkaden schon sehr hochgezogen sein (was schon mal nicht geht) und auch über sehr schmale Säulen verfügen (was aber aus Denkmalschutzgründen wohl kaum gehen würde dort schmale Stahl oder Betonstützen zu nehmen) damit auch von der anderen Strassenseite noch das Geschäft erkennbar ist.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Variobahn am März 06, 2011, 01:51:37
Einige der Geschäfte auf der Südseite der Murgasse sind nicht wirklich besonders groß (z.B. Palmers, Scala). Wenn da noch eine Arkade dazukommt, bleibt vom Geschäft eigentlich nichts mehr übrig - diese Idee wird daher wohl nicht viele Freunde finden!
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: amadeus am März 06, 2011, 08:13:29

Einige der Geschäfte auf der Südseite der Murgasse sind nicht wirklich besonders groß (z.B. Palmers, Scala).


Vor allem ist die Gebäudetiefe dort an sich schon so gering, daß nur ein kleiner Rest an Fläche übrigbleiben würde. Und der ist dann ziemlich entwertet. Was, abgesehen von den Baukosten, den Problemen mit dem Denkmalschutz und den besorgten Bürgern auch horrende Entschädigungszahlungen zur Folge hätte.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 06, 2011, 11:16:54
Arkaden machen auch nur dort Sinn, wo der Gehsteig zu schmal (!) wäre. Fakt ist ja, dass im Wesentlichen die Fußgängersituation verbessert wird, d. h. jetzt schmälere Bereich sogar verbreitet werden können und eben in einem spezifischen Fall die Gehsteigbreite geringer wird. Deshalb die ganze Aufregung ...

W.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: PatSpeesz am März 07, 2011, 07:59:40
Daher auch meine Feststellung, dass das Projekt keine Realisierungschancen hat.

Aber interessant finde ich die Idee trotzdem, sie kommt halt nur leider viel zu spät,
wie gesagt müsste diese Passage vor Beginn der Gleisbauarbeiten bereits fertig sein.

Massive Eingriffe in die Bausubstanz wären dafür nur im Bereich der kleinen
Geschäftslokale, eben Scala, Palmers und PaperBox notwendig, die einem solchen
Arkadengang wohl großteils zum Opfer fallen würden.
Bei den übrigen (großen) Geschäften in diesem Abschnitt sind die Vorleistungen
dafür weitgehend bereits erbracht, dort ist im Erdgeschoß auch von der ursprünglichen
Bausubstanz nichts mehr übrig, es müssten nur die EG- Fassaden entsprechend
zurückversetzt werden bzw sind sie es tw sogar schon.


[...] Einerseits sind Arkadengänge nicht gerade sonderlich praktisch für Fussgänger, dafür müssten sie schon sehr breit (über 2m plus zusätzlich Säulenbreite) [...]


Das halte ich schon für etwas übertrieben, eine Breite von ca 1m im Bereich der Stützen ergäbe über den Großteil der Länge eine Durchgangsbreite von ca 1,50 -1,80m, was ja schon eine wesentliche Verbreiterung gegenüber
den jetzigen Engstellen darstellt.


Und gerade die genannte Regen/Schirm Situation find ich recht witzig, es gibt wohl kaum was schlimmeres als Arkaden und Schirme, weil dann 2/3 der Fussgänger sich dauernd in Säulen verkanten, und der Rest die den Schirm zusammenfalten dann am Ein/Ausgang der Arkaden einen Stau produzieren.


Der Vorteil eines Arkadenganges liegt ja gerade darin, dass man dort keinen Schirm braucht, und die Kunden auch bei schlechtem Wetter, anstatt unter ihren Schirmen zu ihrem nächsten Ziel zu hetzen, trotzdem
in aller Ruhe an den Geschäften vorbeispazieren können.


Damit die Geschäfte ihre volle Werbewirkung entfalten könnten müssten die Arkaden schon sehr hochgezogen sein, [...] damit auch von der anderen Strassenseite noch das Geschäft erkennbar ist.


Die Werbung der Geschäfte muss dabei keineswegs in den Arkaden verschwinden, sondern kann genausogut an der Hauptfassade verbleiben, dadurch wird der öffentliche Auftritt der Geschäfte nicht eingeschränkt.

Aber wie gesagt halte auch ich eine vollwertige Fußgängerzone mit auf Gehsteigniveau angehoben Gleisen und entsprechender optischer Abtrennung des Gleisbereiches für die beste Lösung.

LG Rainer
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: PeterWitt am März 07, 2011, 08:56:07
Auch wenn Arkadengänge ihren Reiz haben (z.B. in Padova, wo fast die gesamte Altstadt darüber verfügt), so denke ich doch, dass die Kosten dem Nutzen nicht ganz gerecht werden. Da in Summe ja eine Verbesserung erreicht wird und mittelfristig die Frequenz durch eine nötige Entlastungsstrecke sowieso reduziert wird (ich weiß, keine Dirkussionen, noch ist´s nicht soweit), könnte man ja dem Redensführer  der Geschäftsleute anbieten, er möge in seinem Juweliegeschäft die Diamantsäge zum Abschneiden des Gehsteigs herstellen, so kommt er noch zu einem guten Geschäft...  ;D ;D ;D
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: amadeus am März 16, 2011, 13:22:10
Murgasse: Infoveranstaltung zur Gleissanierung

Die Straßenbahngleise im Abschnitt Murgasse, Erzherzog-Johann-Brücke, Südtirolerplatz und Annenstraße bis zur Kreuzung Vorbeckgasse müssen heuer saniert werden. Im Vorfeld dieser Arbeiten informiert die Abteilung für Verkehrsplanung über den aktuellen Stand der Planungen sowie die weitere Vorgangsweise.

Informationsveranstaltung Gleissanierung Murgasse/Südtirolerplatz
Zeit: Donnerstag, 24.März 2011 um 18 Uhr
Ort: Vortragssaal der Holding Graz, Andreas-Hofer-Platz 15, Tiefparterre, Eingang Neutorgasse

Mit dabei sein werden: Vertreter der Holding Graz Linien, Fachbeamte der Stadt Graz sowie Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker

Quelle: http://www.graz.at/cms/beitrag/10166345/1618648/ (http://www.graz.at/cms/beitrag/10166345/1618648/)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: SG220 am März 27, 2011, 14:22:01
Im Sender Steiermark 1 TV läuft derzeit in der Sendeschleife eine Diskussion zum Thema "Baurabeiten in der Murgasse" in den kommenden Sommerferien zwischen dem Grünpolitiker Hagenauer und dem Geschäftstreibendem R. Scala. Bemerkenswert dabei, dass die Geschäftsleute die Tram nicht aus der Murgasse entfernen wollen, seinerzeit aber gegen die einzig sinnvolle Entlastung durch die Neutorgasse aufgetreten sind. Argument war der befürchtete Parkplatzverlust. Auch andere Themen wie Variobahn, Entlasungsstrecke über Elisabethinergasse - Griesplatz - Jakominplatz usw. werden kurz angesprochen. Wer den Sender empfangen kann, dem sei der Beitrag empfohlen.

MfG SG220
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Firehawk am März 27, 2011, 15:00:05
Danke für den Hinweis, das ganze gibt's auch online:

http://www.steiermark1.at/default.asp?ssid=48&page=main&lid=&loc=&arid=5694
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Martin am Juli 02, 2011, 06:46:19
Sperrgebiet Murgasse

Die gesamte Ferienzeit ist die Achse Murgasse/Brücke/Südtirolerplatz/Annenstraße (bis Vorbeckgasse) total gesperrt. Ausgenommen Fußgänger.

Auf die viel besungene Harmonie sollte man sich wohl nicht einstellen. Wenn nämlich in der ersten Ferienwoche Tausende Sängerinnen und Sänger bei der Chor-WM die Grazer Innenstadt bevölkern, wird von der Murgasse bis zur Annenstraße auch eine ganz andere - weniger wohltönende - Musik gespielt: Von der Murgasse bis zur Annenstraße werden nämlich die Gleise der Graz Linien ausgetauscht.

Dieser Abschnitt ist während der gesamten Ferien für den Verkehr komplett gesperrt, sogar für den Radverkehr. Nur die Fußgänger dürfen durch. Wobei es auch für diese zeitweise durchaus eng werden könnte. Ausgebremst werden durch diese Schienenbaustelle aber vor allem auch Schienenfahrzeuge - die Straßenbahnen der Graz Linien.

Der Tramverkehr zwischen Jakominiplatz und Laudongasse wird vom 11. Juli bis 9. September eingestellt. Für die Linien 1,3,6 und 7 wird auf diesem Abschnitt ein Ersatzverkehr mit Bussen geführt. Mit diesen Bussen wird auch der Hauptbahnhof bedient, wo die Bauarbeiten an der Nahverkehrsdrehscheibe zwar zügig laufen (siehe Foto oben), aber noch bis weit in das nächste Jahr für Behinderungen sorgen werden.

Die zweite große Dauerbaustelle (bis etwa Mai 2012) in Graz tritt in der Urlaubszeit auch wieder in eine heiße Phase ein. In den Ferienwochen ist die St.-Peter-Hauptstraße zwischen Petersbergen- und Petrifelderstraße wieder in beide Richtungen gesperrt. Umleitungen wie im Vorjahr (siehe auch Infobox).
HANS ANDREJ

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2777093/sperrgebiet-murgasse.story
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Michael am Juli 13, 2011, 06:53:36

Sommer, Sonne, Baustellenzeit

Vom 11.Juli bis 9.September werden in der Grazer Murgasse Gleiserneuerungen durchgeführt. Statt einem gemütlichen Einkaufsbummel begegnet man Baggern, Presslufthammern und Absperrgittern.
Tag 2 der Baustelle Murgasse


Seit zwei Tagen herrscht Hochbetrieb in der Grazer Murgasse - allerdings weniger hinsichtlich der Kundenfrequenz in den einzelnen Geschäften, als vielmehr in Sachen Baustelle: Die Gleiserneuerungen haben begonnen und dauern bis 9.September an. Ein Lokalaugenschein auf die Situation der ansässigen Geschäfte zeigt erste Auswirkungen der Mega-Baustelle.

Palmers, Don Gil, Vögele, Paper Box, Hubert Auer, Kastner & Öhler und dm - das sind nur einige der Geschäfte, um die es hier geht. Während die einen eher gelassen auf die Zeit der Baustelle blicken, befürchten andere große Umsatzeinbußen. Wiltrud Grün, Verkaufsberaterin bei Palmers, ist gespannt wie es in den kommenden Wochen weitergehen wird. Die Eingangstür aufzumachen ist jedoch ein fataler Fehler, da der Baulärm unerträglich ist. Der "Nachbar", der Juwelier Scala befindet sich aufgrund der Baustelle gleich zwei Wochen auf Urlaub.

Monika Schwarz von Don Gil glaubt, dass es noch ärger wird und es dementsprechende Einbußen geben wird. Das Baugitter schreckt zudem die Leute ab und man hat keine Möglichkeit die Straßenseite zu wechseln. Vom Hauptplatz kommend muss man sich zwischen Hämmerle auf der rechten und H&M auf der linken Seite entscheiden, wo man entlang gehen möchte. Erst vor der Murbrücke ist ein Seitenwechsel wieder möglich.

Ursula Wesener, Verkäuferin in der Hubert Auer Filiale, sieht die Lage für die ansässigen Geschäfte ebenfalls schlecht. Die Sperre des Durchgangs zum Franziskanerplatz ist auf jeden Fall zu spüren. Doch auch in dieser schweren Zeit ist man einfallsreich: "Wir feiern täglich Baustellenfest mit vielen Aktionen" heißt es auf einem Werbeblatt in der Bäckerei. Vera Nussbaumer vom Delikatessen Nussbaumer bereiten vor allem die problematischen Zulieferungsbedingungen durch die Baustelle Sorgen.

Anders sieht man die Baustelle bei Kastner & Öhler. Im Gegensatz zu den anderen Geschäften auch nicht wunderlich, da schon allein der Eingangsbereich größer zu sein scheint, als so manchem anderen Geschäft an ganzem Raum zur Verfügung steht. "Der Lärm und die Staubbelastung ist nicht so schlimm, wie wir anfangs gedacht haben" so Heidi Käfer. In der dm Filiale sieht man den Bauarbeiten ebenfalls eher gelassen entgegen.

Shopping-Laune kommt jedenfalls kaum auf. Im Gänsemarsch bewegen sich die Leute auf den Gehsteigen und hoffen auf wenig "Gegenverkehr". Der eine oder andere hält sich sogar die Ohren zu - unterhalten könnte man sich sowieso nicht, wenn die Bauarbeiten im vollen Gange sind.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2784672/sommer-sonne-baustellenzeit.story
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Martin am Juli 14, 2011, 12:52:50
Grazer leiden unter den Baustellen

Erst seit drei Tagen wird in der Murgasse und Annenstraße gehämmert und gebuddelt. Jetzt beginnen die Ersten unter den Leiden der Baustelle zu stöhnen.
Die Murgasse präsentiert sich derzeit als ausgedehntes Trümmerfeld. Bohrhämmer sorgen für gehörigen Lärm

Was hilft es, dass man sich ohnehin auf einen Sommer der ungemütlichen Art eingerichtet hat. Drei Tage reichten vollkommen aus, um bei vielen Anrainern entlang der Schienenbaustelle zwischen Hauptplatz und Vorbeckgasse den Puls in die Höhe steigen zu lassen. Dabei ist der Leidensweg erst mit Schulbeginn beendet.

Die einen sind ja noch durchaus guter Dinge, wie etwa Juwelier Rudolf Kreuzig in der Murgasse: "Es gibt Gott sei Dank mehr Kundenfrequenz als befürchtet." Auch Sonja Hammer vom Libro bleibt noch gelassen: "Es ist besser als erwartet. Aber warten wir ab, bis auch die Gehsteige drankommen."

In der Konditorei Sorger am Südtirolerplatz ist dagegen schon Feuer am Dach. "Wir haben um zwei Drittel weniger Geschäft", klagt Hermi Neubauer, die mit einigen Kolleginnen ziemlich verlassen im Geschäft steht. Niemand habe vor allem Lust, im Freien zu sitzen. "Es kommen deutlich weniger Leute vorbei", berichtet auch Jürgen Lang vom Damenmoden-Geschäft Angels nebenan.

Lang hat aus der Not eine Tugend gemacht und den um diese Zeit üblichen Abverkauf zum Baustellen-Abverkauf deklariert. Die Baustelle nützen auch das Schuhhaus Baumgartner und das Modehaus Schöffmann für besondere Rabattaktionen. Einige Geschäfte haben allerdings die ersten Baustellenwochen gleich für Betriebsurlaube genützt und geschlossen.

Der Kragen geplatzt ist Erzherzog Johann-Chef Bernhard Reif-Breitwieser, als auch in den späten Abend- und frühen Morgenstunden die Presslufthämmer donnerten und die Hotelgäste nicht schlafen konnten. Jetzt wurde versprochen, Rücksicht zu nehmen.

Radfahrer

Für Aufregung sorgen auch Radfahrer, die trotz Verbots durch die Schluchten zwischen Geschäften und Baugitter brausen. "Mich hat einer fast niedergefahren, als ich aus dem Geschäft auf den Gehsteig getreten bin", berichtet ein Unternehmer. Für Ärger bei den dortigen Bewohnern sorgt das baustellenbedingte Halte- und Parkverbot in der Feuerbachgasse. "Da es auch in der Defreggergasse wegen einer Baustelle fast keine Parkplätze mehr gibt, haben wir große Probleme, unsere Fahrzeuge abzustellen", schildert Lukas Steinberger. "Wegen der Beengtheit in diesem Bereich ist die Feuerbachgasse die einzige Möglichkeit, wo Material und Geräte gelagert werden können", verteidigt Grabungskoordinator Helmut Spanner diese Maßnahme.

Busse im Stau

Für Ärger bei Busfahrgästen sorgt die Baustelle samt Sperre in der Neuholdaugasse. Durch den vermehrten Verkehr in der Schönaugasse vom Süden her staut es sich vom Schönaugürtel weit nach Süden. Und in diesem Stau stecken auch die umgeleiteten Busse der Linie 34. "Da braucht man bisweilen über 20 Minuten für die kurze Strecke von der Kirchnerkaserne zum Gürtel", ärgert sich eine Betroffene. Schuld seien die Ampelschaltungen in der Fröhlichgasse und am Schönaugürtel. Außerdem warte man oft ewig auf einen Bus.

Die Ampelphasen wurden zwar etwas geändert. Zu viel gehe aber nicht, weil es sonst zum Stau am Gürtel kommen würde.

HIER GEHTS ZUM THREAD über 34er Verspätungen (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=6069.msg76591#msg76591)

HANS ANDREJ

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2786001/leiden-baustelle.story
Titel: Gänsemarsch durch die Großbaustelle Murgasse
Beitrag von: Michael am Juli 19, 2011, 21:09:41

Gänsemarsch durch die Großbaustelle Murgasse

Zwar sind die Gehsteige nicht gesperrt, wer sich zu Fuß vom Hauptplatz Richtung Bahnhof auf den Weg macht, sollte aber Zeit und Nerven mitbringen. Noch bis September ist die Murgasse bis zur Vorbeckgasse total gesperrt. Kleine.tv machte eine Baustellenbegehung.

Video - Gänsemarsch durch die Großbaustelle Murgasse (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2789938/gaensemarsch-grossbaustelle-murgasse.story)

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2789938/gaensemarsch-grossbaustelle-murgasse.story
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: just4fun am Juli 19, 2011, 23:45:57
Nun teilweise ists ja wirklich katastrophal organisiert, etwa darf der Hämmerle noch immer seine beiden Blumentöpfe dort vor seinem Eingang stehen haben wo der zweite jetzt die Engstelle noch enger macht, da wärs schon mal Zeit dass die Stdt einschreitet.
Auch wenns weiter in der Mitte schon breiter ist muss es auch nicht sein dass das andere Damenmodengeschäft (keine Ahnung wie der mickrige Laden heisst) einen Wäscheständer auf den verbleibenden Gehsteig stellt.

Ausserdem wäre sicherlich eine Hinweistafel etwa für Kinderwagenschieber vorteilhaft die darauf hinweisen das der Weg dafür an manchen Stellen zu schmal ist und die Wägen folglich bei gewissen Stellen getragen werden müssen, weil so fahren die Leute ein und erkennen pötzlich das sie nicht mehr weiterkommen.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: amadeus am August 02, 2011, 06:16:38
Murgasse: Radarkontrolle für Tramways

Damit "Tempo 15" im Straßenbahnnadelöhr Murgasse eingehalten wird, wird es schon bald eine Radarkontrolle für Tramways geben - das gab es in Graz noch nie.

Premiere auf den Grazer Linien: Sobald die Schienenbauarbeiten in der Murgasse beendet sind, wird dort das Straßenbahntempo überwacht. Auf dem engen wie viel befahrenen Teilstück der Linien 1, 3, 6 und 7 sind ab Herbst 15 Stundenkilometer das Maximum. Damit reagiert die Holding Graz auf Beschwerden beziehungsweise Befürchtungen des Handels, wonach die Tramways durch die Murgasse "brettern" würden. Um sich vom Gegenteil überzeugen zu können, werden nun beidseitig Messanlagen montiert, die das aktuelle Tempo messen und anzeigen. Bisher galt 20 km/h als Obergrenze in der Gasse zwischen Hauptplatz und Erzherzog-Johann-Brücke (vormals Hauptbrücke).
Nicht mehr als 15 km/h

"Maximal 15 Stundenkilometer auf 80 Meter Murgasse", gibt Holding-Vorstand Wolfgang Malik die neue Direktive für die Straßenbahnfahrer aus. Diese sehen ihr Tempo dann nicht mehr nur am Tacho, sondern auch auf den Anzeigen - wie sie Autofahrer, zum Beispiel vor Schulen, kennen. Montiert werden die solarbetriebenen Kontrollanlagen auf der Höhe Jugendstilhaus (Kastner & Öhler) und bei der "Paperbox".

Geblitzt würden die Tramways nicht, meint Malik. Er sieht die Maßnahme als Kundenservice der Holding für die Murgassenwirtschaft und für das Fahrpersonal. Auch Zusatzkosten würden keine entstehen: Die Geräte hatte die Holding (vormals Stadtwerke) im Lager, eigens angekauft müssen sie also nicht werden.

Ignoriert ein Fahrer jedoch mehrfach das Tempolimit, gibt es eine Verwarnung. Im Extremfall drohen Disziplinarmaßnahmen.

THOMAS ROSSACHER

Quelle: Kleine Zeitung (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2799277/murgasse-radarkontrolle-fuer-tramways.story)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Empedokles am August 02, 2011, 06:50:10

Damit reagiert die Holding Graz auf Beschwerden beziehungsweise Befürchtungen des Handels, wonach die Tramways durch die Murgasse "brettern" würden.


Das heisst also, dass auch in den Abendstunden - wenn dort kein Handel stattfindet - die BIM herumschleichen darf.
SUPER! Und in allen anderen 30er-Zonen in Graz befürchtet der HANDEL nichts?


LG, E.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: amadeus am August 02, 2011, 08:29:15
Dafür dürfen eh alle anderen durch die Murgasse "brettern".
Ein echter Malik wieder einmal.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: kroko am August 02, 2011, 09:09:34
Wenn der angesprochene Abschnitt wirklich 80 Meter lang ist, dann beträgt die Fahrzeit bei Tempo 15 genau 32 Sekunden. Bei Tempo 30 wären es 16 Sekunden, macht einen Unterschied von 16 Sekunden - naja. Ist dafür die Aufregung wirklich gerechtfertigt? Soll die Bim eben "schleichen". Wünschen würd ich mir aber, dass auch anderen Stellen (und vor allem auch beim Autoverkehr) so streng vorgegangen wird. Warum nicht Tempo 15 FÜR ALLE (z.B. auch Taxis) in der Murgasse? Wenn ich mich nicht irre, wurde dort erst letztes Jahr jemand von einem Taxi totgefahren.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: just4fun am August 02, 2011, 09:51:03


Montiert werden die solarbetriebenen Kontrollanlagen auf der Höhe Jugendstilhaus (Kastner & Öhler) und bei der "Paperbox".

Quelle: Kleine Zeitung (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2799277/murgasse-radarkontrolle-fuer-tramways.story)


Das wird schwer werden, das Jugenstilhaus heisst jetzt Infected und es wird auch schwer werden von der Mitte der Sackstrasse in die Murgasse zu blitzen...  ;D
Da war wohl wer schon lange nicht mehr beim Kastner.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Metro5 am August 02, 2011, 09:53:13
Das ist ein moderner demokratischer Rechtsstaat! Super! Ein paar Handel-Hanseln regen sich auf und die restlichen 300 000 Einw. der Stadt kriegen schlechtere Bim-Verbindungen. So macht man Öffis attraktiv. Gratulation an Herrn Malik. Da sieht man wieder mal, welch exquisite Leute in unseren staats- (in diesem Falle stadt-)nahen Betrieben herumeiern. Toll, dann bewerb ich mich schon mal als nächster Finanzminister...  :gluck:
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: 4020er am August 02, 2011, 11:56:43
Zitat
Wenn der angesprochene Abschnitt wirklich 80 Meter lang ist, dann beträgt die Fahrzeit bei Tempo 15 genau 32 Sekunden. Bei Tempo 30 wären es 16 Sekunden, macht einen Unterschied von 16 Sekunden - naja. Ist dafür die Aufregung wirklich gerechtfertigt?

Ja, weil es hierbei hauptsächlich um´s Prinzip geht.

lg
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Metro5 am August 02, 2011, 17:28:32
Genau das!

Was die Geschäftsleute da wollen, ist mMn ziemlich klar: Als Bim-Gast soll ich mir den ganzen Schmarrn, der dort feilgeboten wird, betrachten können. Ob ich schnell woanders hinwill, interessiert nicht. Das ist auch der Grund, warum ich in der Murgasse aus Prinzip nichts kaufe, eben weil mich das so ankotzt. Im Sinne einer Demokratie mit Mehrheitseintscheidungsprinzip ist das nämlich blanker Hohn, wenn ein paar Geschäftsleute (die ja ach so notwendige Dinge verkaufen) diktieren, wie eine eminent wichtige Hauptverkehrsachse zur Liliputbahn degradiert wird. Wo sind denn bitte die Geschäftsbesitzer, die sich über die Überlastung im Straßenverkehr und die damit verbundene Gefahr für Fußgänger aufregen? Öffentlicher Verkehr hat gefälligst über dem Privatinteresse einiger weniger Geschäftsleute zu stehen, dann könn ma ja gleich wieder Diktaturen einführen! Das ist hier schließlich nicht Bushs Amerika, auch wenn unter Schüssel-Haider einiges dafür getan wurde...
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: tramfahrer am August 02, 2011, 18:36:57
Wenn ich das ausrechne, komm ich auf was anderes. Bei mir sind es bei Tempo 30 9,6 Sekunden und bei 15 19,2...
Wer hat sich da verrechnet?
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Variobahn am August 02, 2011, 19:56:07
Wobei bis jetzt 20 km/h erlaubt waren für die Bim (und weiterhin 30 km/h für alle übrigen Verkehrsteilnehmer).
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Martin am August 02, 2011, 20:35:56
Hier in der Murgasse sind das nur ein paar Sekunden.

Die SL 6 darf nur mit 30 km/h nach St.Peter fahren, weil es dann doch zu laut für die Anrainer wäre...  ::)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Amon am August 02, 2011, 21:27:23
Für mich spricht nichts Grundsätzliches gegen langsam fahrende Straßenbahnen in Einkaufsstraßen. Man denke nur an den in Frankreich geprägten Begriff es "trottoir roulant" (etwa 'rollender Bürgersteig'). Das die 15 km/h für den Autoverkehr (der in der Murgasse sowieso nichts verloren hat) nicht gelten, ist eine andere Geschichte.

Es ist einfach offensichtlich, dass der Handel sich mit Händen und Füßen gegen jegliche Einschränkungen für den Autoverkehr wehrt, gleichzeitig aber derartige Maßnahmen im ÖPNV fordert. Man denke etwa, wie lange es in der Annenstraße gedauert hat, bis eine Verkehrsberuhigung kommt. Fakt ist jedoch: Zu viel (Auto-)Verkehr macht Einkaufsstraßen kaputt, anstatt ihnen zu nützen. In Wien (Mariahilferstraße) wurden ja bereits auch Fuzo-Diskussionen geführt. In Graz fiele mir diesbezüglich noch die (innere) Leonhardstraße ein.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Metro5 am August 03, 2011, 00:49:58
Zitat
Man denke nur an den in Frankreich geprägten Begriff es "trottoir roulant" (etwa 'rollender Bürgersteig').


Wäre durchaus eine Möglichkeit, wenn die HGL eine leistungsfähige Alternative anbieten würde. Einmal Bim zum Einkaufen, ok, aber bitte nicht alle Hauptverkehrsträger! In Wien fährt die U3 auch unter der Mariahilferstr. und trotzdem kaufen dort die Massen ein. Ja, für die Leute, die ab und an nach Graz kommen, um dort zu bummeln, macht ein trotttoir roulant schon Sinn, aber als Grazer, der jeden Tag mit den Öffis fährt, nervt das gewaltig. Ich will wo hinfahren und mir nicht zum 5000sten Mal den gleichen Ramsch anschauen, den ich ohnehin nie kaufen werde. Und da find ich es einfach Wahnsinn, dass die Stadtpolitik da so ganz locker mitspielt, als ob es so viel bringen würde, wenn die Bims jetz 5km/h langsamer unterwegs sind. Das ist einfach nur lächerlich. Und zudem sind die Bim-Unfälle in der Murgasse - wie öfters im Forum gepostet - äußerst gering, was man vom Autoverkehr ja nicht gerade behaupten kann.

Ich komme mir als Bürger halt echt vera****t vor, wenn ich mit Öffis wo hinwill und ich durch die Shoppingmeilen schleichen muss nach dem Motto: "Uns egal, wo du hinwillst, kauf gefälligst! Dafür bist du schließlich da!" Wirtschaft schön und gut und wichtig, aber irgendwann muss Schluss sein! Was kommt denn dann als Nächstes: Verbot der Entlastungsstrecke, weil dann nicht mehr "alle vier" durch die Murgasse zischen? 
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: TW 581 am August 03, 2011, 01:07:43
Wer kauft den eigentlich noch was in der Annenstraße? Das haben bereits die EKZs übernommen!

Zitat
Wäre durchaus eine Möglichkeit, wenn die HGL eine leistungsfähige Alternative anbieten würde.

Nur die HGL kann diese Alternative nicht selber bauen, dazu benöitgt es die Stadt Graz, aber bis der Nagl nicht abgewählt braucht man ja keinen neuen Versuch wagen.

Zitat
Wien fährt die U3 auch unter der Mariahilferstr. und trotzdem kaufen dort die Massen ein. Ja, für die Leute, die ab und an nach Graz kommen, um dort zu bummeln,


Die Mariahilferstr. hat auch eine große Vielfalt inkl. Gerngross EKZ wo auch Saturn und Co. zu finden sind, das zieht auch die Massen an und nicht nur Touristen.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Empedokles am August 03, 2011, 07:50:33

Für mich spricht nichts Grundsätzliches gegen langsam fahrende Straßenbahnen in Einkaufsstraßen. ...


Dann wird es ja nicht mehr lange dauern und wir dürfen auch in der neuen Annenstraße herumkrebsen.
Warum nicht gleich mit Schrittgeschwindigkeit fahren? Ein Schaufensterbummel mit der BIM sozusagen. Vielleicht sogar mit Werbeeinschaltungen zwischen den Haltestellenansagen?

Die tun ja grad so, als hätten die Straßenbahnfahrer in der Murgasse ihren Geschwindigkeitsrausch ausgelebt.


LG, E.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: TMK am August 03, 2011, 15:40:44
Also, in der Murgasse kommt für mich schon ein ganz wesentlicher Aspekt dazu und das ist der sehr begrenze Platz. Fußgänger und Straßenbahnen sind da praktisch auf Tuchfühlung. Da schadet es nichts, wenn die Straßenbahnen mit angepasster Geschwindigkeit durchfahren und so auf die schwächeren Verkehrsteilnehmern Rücksicht nehmen.

Viele Grüße
TMK
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Empedokles am August 03, 2011, 17:27:14

... in der Murgasse ... schadet es nichts, wenn die Straßenbahnen mit angepasster Geschwindigkeit durchfahren und so auf die schwächeren Verkehrsteilnehmern Rücksicht nehmen.


Eben. Und das ist ja auch gut so. - Als wenn sie das die vergangenen Jahrzehnte lang nicht getan hätten!

Der "Seilbahndirektor" [in spe] macht einen Kniefall vor "seinen Stromkunden" und lässt dabei seine "BIM-Kunden" kalt im Regen stehen. - So schaut´s aus.
Und dann teilen wir noch schnell einen Hammer an alle "Untergebenen" aus und drohen öffentlich mit disziplinären Konsequenzen.
"Hugh", der Häuptling hat gesprochen. - Oh, welches Machtwort!

Na, wer sind jetzt die eigentlichen KUNDEN der HLG ?
Die, die den Strom beziehen, oder die, welche in der BIM "herumgurken"?

Ein SUPER-Beschleunigungsprogramm der ÖFFIS ist derzeit in Arbeit   ...  made by "City-Trade-Consults".
GRATULATION! - Endlich ist einmal ´was weitergegangen.
Auch wenn wir unseren Arbeitsplatz in derselben Zeit erreichen, wie vor 100 Jahren, dann sind die HLG-Benutzer inzwischen doch immens "konsumbewußter" geworden, gell?
DAS ist der Fortschritt! - BRAVO! - Nur weiter so!


LG, E.

Nachsatz: Es geht nicht um diese blöden 5 km/h weniger, sondern um die Grundeinstellung der ÖPNV-Verantwortlichen.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: just4fun am August 03, 2011, 17:34:56

Eben. Und das ist ja auch gut so. - Als wenn sie das die vergangenen Jahrzehnte lang nicht getan hätten!


Es gab schon mehr als genug Fahrer die deutlich schneller durchgerauscht sind wo es schon an ein Wunder grenzt dass es nicht Verletzte gab. Ist definitiv ein guter Schritt dort die Geschwindigkeit tatsächlich zu kontrollieren.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Empedokles am August 03, 2011, 18:52:13

Es gab schon mehr als genug Fahrer die deutlich schneller durchgerauscht sind ...


Ja, OKAY! - Aber, wenn einmal wirklich was passiert, dann werden ja eh die Fahrtenschreiber ausgewertet - oder etwa nicht?
Jedenfalls finde ICH es von den Verantwortlichen schlichtweg als FEIG, den FahrerInnen aufeinmal nicht mehr zuzutrauen, daß sie die Geschwindigkeit ihrer Fahrzeuge - von heute auf morgen - nicht mehr den Gegebenheiten anzupassen fähig wären.
Wenn ein Taxi dort mit Vmax 30 km/h durch die Murgasse "brettern" darf - und sich deswegen niemand darüber aufregt -, warum darf dann dort die Straßenbahn aufeinmal nur mehr mit 15 km/h fahren?
Entschuldige bitte, das versteht doch wirklich kein eingefleischter ÖFFI-Benutzer!
Und was soll die öffentlich geäusserte Drohung von Hrn. Malik wirklich bewirken? - MMn. ein großes Gebrüll eines "verhinderten" Seilbahndirektors.

Frage Dich doch einmal, WER die eigentlichen Kunden der ehem. GVB sind und WEN Hr. Malik als sein Klientel zu bedienen müssen glaubt ...

Er sieht die Maßnahme als Kundenservice der Holding für die Murgassenwirtschaft und für das Fahrpersonal.




LG, E.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: just4fun am August 03, 2011, 19:04:30
Das Taxi (bzw. jeder PKW oder LKW) kann dort weiter in der Mitte der Murgasse fahren wodurch der Abstand zur Gehsteigkante deutlich größer ist und das Gefährdungspotential für Fussgänger deutlich sinkt.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Empedokles am August 03, 2011, 19:11:56
Und wegen lächerlicher 3 bis 4 Zentimeter [links und rechts] soll die BIM aufeinmal das Monster in der Murgasse sein?
Und alle Fahrer und Fahrerinnen waren schon seit eh und jäh "Verkehrsraudis"?
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Metro5 am August 03, 2011, 19:12:58
Zitat
Das Taxi (bzw. jeder PKW oder LKW) kann dort weiter in der Mitte der Murgasse fahren wodurch der Abstand zur Gehsteigkante deutlich größer ist und das Gefährdungspotential für Fussgänger deutlich sinkt.


Geh bitte!
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: amadeus am August 04, 2011, 08:58:50
Blöde Frage so nebenbei: Warum kann man die Murgasse nicht gleich in die Fuzo integrieren? Dann erübrigen sich Geschwindigkeitsdiskussionen.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Martin am August 04, 2011, 11:08:06
Es muß für die Betriebe in der Sackstraße eine Zufahrtsmöglichkeit bestehen - vor allem für das Hotel Erzherzog Johann.

Irgendwie müssen die Fahrzeuge dann auch wieder aus der Sackstraße kommen. - Umdrehen vor dem Hotel ist sicher keine tolle Lösung, da die Straßenbahnen der Linien 4 und 5 da behindert würden, so wie es jetzt eben auch der Fall ist.

Wenn in der Murgasse pro Stunde 10 Fahrzeuge fahren (ausserhalb der Ladezeiten) ist das eh schon viel.

Wie gesagt die Leute müßten sich einfach nur mehr auf den Verkehr konzentrieren (auch die Fußgänger)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: kroko am August 04, 2011, 12:47:37
Von den Fußgängern zu erwarten, sich in innerstädtischen Einkaufsstraßen mehr auf den Verkehr zu konzentrieren, finde ich deplaziert. Das ist ja grad das Wunderbare an Innenstädten: dass man dort in Ruhe rumspazieren kann ohne dauernd Angst zu haben, dass man niedergefahren wird. Die Murgasse ist eine wichtige Einkaufsstraße (bzw. -gasse), dort soll man in Ruhe bummeln können.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Martin am August 04, 2011, 13:08:02
Dann musst Du als erstes die Radfahrer aus der Murgasse verbannen...  ::)
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Metro5 am August 04, 2011, 13:35:53
Ich verstehe nicht, warum die Murgasse keine FuZo werden soll. In der Herrengasse ist es ja auch so und Zulieferer kriegen halt die Genehmigung. Die Sackstraße auch gleich.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: schwann am August 04, 2011, 21:32:33
Jaja, die Radfahrer................
Und besonders aufmerksame Verkehrsteilnehmer sind jene Fußgänger, die ständig mindestens ein Handy am Ohr haben. So laut kann die Variobahn gar nicht sein, daß diese Leute sie hören. ;D
MfG   Gerold.
Titel: Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Beitrag von: Martin am August 05, 2011, 11:41:34
Geschäftsleute in Murgasse kontern Baustelle mit Webauftritt

Über die neue Seite www.murgasse.com hanteln sich die Kaufleute in der Murgasse über die schwierige Baustellenzeit bis zum Ferienende. Ganz nach dem Motto "Kopf hoch und durch".
Auf ihrer Webseite präsentieren die Geschäftsleute in der Murgasse aktuelle Aktionen während der Baustelle

Vom unheimlich starken Auftritt der Baumaschinen und Arbeiter lassen sich die Geschäftsleute der Murgasse nicht ins Boxhorn jagen. Statt zu jammern, kontert man mit eigenen starken Auftritten, unter anderem über die neue Internetseite www.murgasse.com . Kopf hoch und durch - lautet das Motto. Man freut sich schon auf das Ferienende und die neue Murgasse.

"Natürlich gibt es Geschäftseinbußen. Vor allem Touristen bleiben derzeit aus. Aber wir machen das Beste draus", ist auch der sonst immer zu Kritik bereite Rino Scala vom gleichnamigen Geschäft für Bestecke, Messer und Scheren weit davon entfernt, die Messer zu wetzen. "Unser neuer Online-Auftritt, der von den einzelnen Geschäftsleuten laufend aktualisiert werden kann, weist auch auf die Baustellenaktionen hin", dankt Scala dem City Management für die Wartung der Homepage.

Die Bauarbeiten seien voll im Zeitplan. Freitagnacht sollen die Gleise bis zur Paradeisgasse verlegt werden, versichert Holding Graz-Sprecher Gerald Pichler: "Ende nächster Woche sollte die Gleisstraße schon begehbar sein. Dann werden die Gehsteige aufgegraben." Zu den Geschäftseingängen gibt es dann Brücken.

Trotzdem freut man sich in der Murgasse schon auf das Ende der Bauarbeiten und will das am 9. September ab 14 Uhr mit den Kunden und Passanten entsprechend feiern. "Und gemäß unserem Wunsch, dass die neue Murgasse zum Verweilen einladen soll, sind wir froh über die angekündigte Tempomessung für die Tram", meint Scala.

HANS ANDREJ

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Kein Jammern

Normalerweise sind Wirtschaftstreibende ja keine Muffel, wenn es um das Jammern geht. In Graz gibt es ja genug Beispiele dafür, dass die kleinste Baustelle vor der Geschäftstüre Grund genug ist, große Wehklagen über die Geschäftseinbußen anzuschlagen.

Keine Rede davon derzeit in der Murgasse, wo ja seit Ferienbeginn heftig gebuddelt wird. Geradezu ungewohnt sanfte Töne werden dort von den Kaufleuten angeschlagen (siehe nebenan). Fast hat man den Eindruck, dass man die Bauarbeiter zu Verbündeten erkoren hat. Und man freut sich mit diesen über jeden kleinen Baufortschritt. Und vor allem darüber, dass nach der Fertigstellung vieles besser sein wird.

Hut ab vor diesen Unternehmern. Da wird nicht groß gejammert. Die Ärmel werden hochgekrempelt. Und das Beste wird aus der Situation gemacht.

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HANS ANDREJ

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2801741/starker-konter-netz.story