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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => ÖBB => Thema gestartet von: TW 581 am August 29, 2011, 23:35:11

Titel: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: TW 581 am August 29, 2011, 23:35:11
,,Volle Autobusse sind eine Alternative"
28. August 2011 | 17:23 | | Monika Graf |
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Bahn. Die Verkehrsministerin will mit Steuergeld keine ,,Geisterzüge" subventionieren, sondern das Angebot für Pendler erhöhen.

Verkehrsministerin Doris Bures erklärt im SN-Interview, warum mehr Züge zwischen Salzburg und Graz keinen Sinn haben und warum die Ausschreibung von Strecken noch nicht möglich ist.

SN: Sie bauen mit viel Steuergeld die Bahntrasse von Graz in den Süden aus und finanzieren gleichzeitig weniger Personenzüge zwischen Graz und Salzburg bzw. Linz. Wie passt das zusammen?

Bures: Wir fahren so viele Kilometer auf der Bahn, wie noch nie. Zusammen mit den Ländern sind wir bei mehr als 90 Millionen Kilometern. Das heißt, es wird nichts reduziert. Die Bahn ist aber ein Massenverkehrsmittel und es ist wirtschaftlich nicht vertretbar, dass wir Geisterzüge finanzieren. Zwischen Graz und Salzburg fahren am Tag 30 Menschen.

Da ist es möglicherweise billiger, ich finanziere jedem, der auf der Strecke fährt, einen Smart, als man führt einen Zug, in den 300 Menschen passen. Es ist sinnvoller, nur sechs statt zwölf Mal zu fahren und dafür dort, wo der Bedarf ist - etwa zwischen Bischofshofen und Salzburg - die Frequenz vom Stunden- auf Halbstundentakt zu verdoppeln. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass ich nicht Züge mit Steuergeld subventioniere, in denen niemand sitzt.

SN: Kritiker wie probahn wenden ein, die ÖBB seien schuld, dass keiner führe, weil die Strecke unattraktiv und langsam sei.

Bures: Natürlich kommt immer das Argument, das Angebot muss besser werden. Laut unseren Verkehrszählungen fahren 87 Autos pro Tag von Salzburg nach Graz. Man kann also nicht einmal sagen, die Menschen sind auf der Straße. Es gibt in dem Bereich ganz starke Verkehre, aber nicht von Salzburg nach Graz, sondern von Bischofshofen nach Salzburg oder von St. Michael nach Graz.

SN: Braucht man diese Korridore dann überhaupt?

Bures: Vor allem für den Güterverkehr. Im Personenverkehr ist es schön zu sagen: ,Warum fahren wir nicht mit der Bahn von Wien nach Paris, wenn ich um 29 Euro fliegen kann?' Es geht künftig nicht darum, ein Verkehrsmittel zum Heil der Welt zu erklären, sondern die vorhandenen Technologien und Transportmöglichkeiten besser zu verknüpfen und die einzelnen Verkehrsträger richtig einzusetzen.

SN: Apropos sauberer Verkehr. Wie sollen die Menschen verstehen, dass gerade E-Mobilität erfunden wird und gleichzeitig Verkehr auf der Schiene, der mit sauberem Strom fährt, gestrichen wird?

Bures: Wenn keiner drinnen sitzt, streiche ich das. Das Beispiel Graz - Salzburg zeigt, dass es auch keine Frage der Verlagerung ist, weil es diese Verkehre nicht gibt - auch von den Prognosen her nicht.

SN: Jetzt wird eine Buskonzession für die Strecke überlegt . . .

Bures: Der Autobus ist ein öffentliches Verkehrsmittel und da werden wir mit Technologie viel tun. Wenn wir nicht 300 Menschen transportieren, sondern nur 50 ist der Bus eine tolle Alternative.

SN: An den CO2-Emissionen gemessen müsste doch der Autobus schlecht und die Bahn gut sein?

Bures: Wenn die Eisenbahn leer fährt, hat sie einen schlechteren ökologischen Fußabdruck pro Kopf als ein voller Autobus. Und wenn die Bahn mit Dieselloks ein Packerl transportiert, wie beim Stückgut, dann habe ich nicht nur ökonomisch eine schlechte Bilanz, sondern auch ökologisch. Ich gehe an das sehr pragmatisch heran, ohne einen Millimeter von der Zielsetzung mehr Bahn, mehr Elektromobilität abzurücken.

SN: Derzeit sinkt der Schienenanteil im Güterverkehr aber . . .

Bures: Mir ist lieber, ich habe einen kleinen Einschnitt, um wirtschaftlich das Unternehmen ÖBB abzusichern, als ich tue nichts und verschließe mich damit möglichem Wachstum. Wir investieren in die Schiene derzeit doppelt so viel wie in die Straße. Wenn wir mit dem Ausbau der Infrastruktur Semmering, Südkorridor, Brenner und Weststrecke fertig sind, haben wir ein tolles Angebot und das Ziel, den ,,Modal Split" von heute 30 auf 40 Prozent zu bringen.

SN: Warum schreiben Sie die Strecke Graz - Salzburg nicht aus?

Bures: Weil es niemand gibt, der einen Zug hat. Auch die Westbahn (ÖBB-Konkurrent, Anm.) nicht.

SN: Aber könnten sich nicht Bahnen aus ganz Europa bewerben?

Bures: Da ist mir der Wettbewerb von österreichischen Unternehmen, wo man die Wertschöpfung im Land halten kann, lieber.

SN: Das heißt, Sie schreiben die Strecken nicht aus, damit kein ausländisches Unternehmen zum Zug kommt?

Bures: Man kann auch unabhängig von der Ausschreibung einer Strecke Interesse anmelden. Es gibt aber keinen Antrag.

SN: Trotzdem: Vielleicht kann jemand anderer für das Geld mehr anbieten als die ÖBB?

Bures: Das macht überhaupt keinen Sinn. Es gibt keine Bewerber. In den nächsten zwei Jahren wird es Streckenteile geben, wo wir in Abstimmung mit den Ländern schauen, ob das jemand wirtschaftlicher führen kann. Das ist ein sehr komplexes Verfahren. Das muss vorbereitet werden.

© SN/SW

Quelle: http://www.salzburg.com/online/nachrichten/newsletter/Volle-Autobusse-sind-eine-Alternative.html?article=eGMmOI8V4YlFkYdlJLbHShbsFBpcjMjccogbBRt&img=&text=&mode=
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: 4020er am August 30, 2011, 00:00:07
Zitat
SN: Warum schreiben Sie die Strecke Graz - Salzburg nicht aus?

Bures: Weil es niemand gibt, der einen Zug hat. Auch die Westbahn (ÖBB-Konkurrent, Anm.) nicht.

Welch lächerliches Argument, so wie beinahe alle anderen in diesem Interview.

lg
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Martin am August 30, 2011, 00:05:18
Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Pendler und Leute, die auf die Öffis angewiesen sind!

Österreich ist offenbar eine Eisenbananenrepublik  :banana: !  :boese: :boese: :boese:
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Tom am August 30, 2011, 09:29:21
Eine Frechheit..

1. Die Frage "Warum schreiben Sie die Strecke nicht aus" steht noch immer im Raum, so wie sie geantwortet hat..  ::) :-X
2. Ich wette was, wenns eine Geschäfsidee hätten die a bissl mehr Leute anzieht, könnte die SLB auch dieser Strecke von der ÖBB übernehmen und vollkommen in Gang bringen (siehe Pinzgaubahn)
3. Was soll das?? Ich bin bereits an Wochentagen, an Sa und an So/Feiertag mit dem Zug gefahren. Beim rauffahren mit dem ersten (5.45 ab Graz) waren meistens viele Plätze frei (geschätzt 40-60 Fahrgäste). Jedoch beim Heimfahren hab ich bei 65% aller Fälle einen Platz bekommen, bei 5% aller Fälle ein "eigenes" Abteil und die restlichen 30% fallen auf die bummvollen Züge!! Wann stellen die bitte ihre Statistik auf??

EDIT: und von Salzburg bis Radstadt/Schladming kannst das mit dem Sitzplatz meistens sowieso vergessen. Aha, 30 Fahrgäste? >:(
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: invisible am August 30, 2011, 10:11:11

Zwischen Graz und Salzburg fahren am Tag 30 Menschen.


Gab es da nicht kürzlich einen ORF-Bericht, wo allein in einem Zug (von mehreren täglichen) deutlich mehr als 30 FG gezählt wurden?

Damit erübrigt sich dann wohl der ganze Rest des Interviews...
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Martin am August 30, 2011, 10:20:13
Naja das wird wahrscheinlich "offiziell" nicht anerkannt  :-\

Die steirische Landesregierung unter Voves ist scheinbar in dieser Beziehung auch zu vergessen, somit machen die Wiener mit uns was sie wollen.
Vll sollte man sich an die Salzburger LR wenden?
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: TW 581 am August 30, 2011, 10:26:20
Zitat
3. Was soll das?? Ich bin bereits an Wochentagen, an Sa und an So/Feiertag mit dem Zug gefahren. Beim rauffahren mit dem ersten (5.45 ab Graz) waren meistens viele Plätze frei (geschätzt 40-60 Fahrgäste). Jedoch beim Heimfahren hab ich bei 65% aller Fälle einen Platz bekommen, bei 5% aller Fälle ein "eigenes" Abteil und die restlichen 30% fallen auf die bummvollen Züge!! Wann stellen die bitte ihre Statistik auf??


Mit dem Zug um 5:45 Uhr ist immer recht wenig los, die Garnitur ist viel zu lang, da wäre ein ÖBB Zug mit 5 Wagons völlig ausreichend.

Zitat
Gab es da nicht kürzlich einen ORF-Bericht, wo allein in einem Zug (von mehreren täglichen) deutlich mehr als 30 FG gezählt wurden?

Da wurde am Sonntag der letzte Zug von Salzburg nach Graz gezählt, am diesem Tag ist dieser Zug recht gut gefüllt und meine Beobachtungen ist dieser Zug zwischen Leoben - Graz zu 85 % voll.

Zitat
Die steirische Landesregierung unter Voves ist scheinbar in dieser Beziehung auch zu vergessen, somit machen die Wiener mit uns was sie wollen.


Das Land muss sparen, ist ja eigentlich nicht schlechtes, aber der FV sind Aufgabe des Bundes und nicht der Länder! Was die Länder endlich wieder machen könnten, dass Regionalzüge nicht vor der Landesgrenze enden zu lassen!
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: flow am August 30, 2011, 10:41:57
Diese Zahlen sind selbst für jemand, der nur vielleicht einmal im Monat dort in der Gegend fährt, unglaubwürdig.  ::)

Der ORF Salzburg Bericht wurde (leider) an einem Sonntag im 219 gedreht, wo naturgemäß mehr Fahrgäste zu erwarten sind. Nichtsdestotrotz ist die ganze Angelegenheit wieder mal Beweis für die unfähige Politik in diesem Land.
Erstellt am: August 30, 2011, 10:40:19

Mit dem Zug um 5:45 Uhr ist immer recht wenig los, die Garnitur ist viel zu lang, da wäre ein ÖBB Zug mit 5 Wagons völlig ausreichend.


Bekanntlich ist das eine fixe DB Garnitur, die auf deutschen Teilstrecken durchaus voll wird. Und dieser Durchlauf ist angeblich auch auf die nächsten Jahre mit der DB vereinbart.
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Tom am August 30, 2011, 10:54:16

Bekanntlich ist das eine fixe DB Garnitur, die auf deutschen Teilstrecken durchaus voll wird. Und dieser Durchlauf ist angeblich auch auf die nächsten Jahre mit der DB vereinbart.


Das ist ja das nächste: es ist doch nur ein Gelaber "Wir reduzieren von 6 auf 3 Zugpaare, die reichen vollkommen aus.".

Die Verträge mit der DB über die direkten Zugverbindungen laufen (wenn ich mich recht erinnere) erst in 3 Jahren aus. Daher können sie diese Verbindungen nicht einfach so einstellen. Sonst würden die ÖsterreichischeBundesBusse ihr Buskonzept auf der Strecke Graz-Salzburg eh komplett umsetzen...  >:(
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Firehawk am August 30, 2011, 11:09:22
Die Zahl der Reisenden von Graz nach Salzburg ist natürlich ziemlich egal, da es viele Halte dazwischen gibt.

Was wichtig ist, ist die Zahl derer, die zwischen den Bundesländern reisen bzw. ÖBB-VC Tickets kaufen. Denn alles andere sind Verbund-Tickets die den Zug nicht finanzieren (da eigenwirtschaftlich).
Daher ist auch die Belegung nicht das perfekte Maß für die (Betriebs-)  Wirtschaftlichkeit - außer natürlich sie ist durchgehend e.g. >70%.
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: emu 4010 am August 30, 2011, 11:27:44
Zitat

Denn alles andere sind Verbund-Tickets die den Zug nicht finanzieren (da eigenwirtschaftlich).


Wie meinen?
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: J. 1042 am August 30, 2011, 11:31:14

Die Zahl der Reisenden von Graz nach Salzburg ist natürlich ziemlich egal, da es viele Halte dazwischen gibt.

Was wichtig ist, ist die Zahl derer, die zwischen den Bundesländern reisen bzw. ÖBB-VC Tickets kaufen. Denn alles andere sind Verbund-Tickets die den Zug nicht finanzieren (da eigenwirtschaftlich).
Daher ist auch die Belegung nicht das perfekte Maß für die (Betriebs-)  Wirtschaftlichkeit - außer natürlich sie ist durchgehend e.g. >70%.


Vollkommen richtig! Der Großteil der Fahrgäste in den Zügen fährt nur bundeslandinterne Kurzstrecken mit Verbundkarten. Von diesen Einnahmen sieht die PV nichts! Genau genommen finanziert derzeit der Fernverkehr den recht gut ausgebauten Nahverkehr am Schoberpass und im Ennstal.


Bures: Wenn keiner drinnen sitzt, streiche ich das. Das Beispiel Graz - Salzburg zeigt, dass es auch keine Frage der Verlagerung ist, weil es diese Verkehre nicht gibt - auch von den Prognosen her nicht.


Früh kommt man drauf, dass diese Relation eigentlich keinen Menschen interessiert, noch dazu bei dem Zustand der Infrastruktur. Gut, dass man die für den Fernverkehr in Ö wichtigere Verbindung Graz - Linz schon viel früher zurechtgestutzt und schlussendlich komplett eingestellt hat.
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Tom am August 30, 2011, 11:36:21
Stupidedia klärt vollkommen über das Konzept und die Ideen der ÖBB auf  ;D ;D ;D

Man beachte den Punkt 'Gewinnerlangung'  ;D

http://www.stupidedia.org/stupi/ÖBB (http://www.stupidedia.org/stupi/ÖBB)
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Firehawk am August 30, 2011, 11:42:13

Zitat

Denn alles andere sind Verbund-Tickets die den Zug nicht finanzieren (da eigenwirtschaftlich).

Wie meinen?


Verbund-Tickets gehen in den Topf und werden dann nach einem Schlüssel zwischen den VUs verteilt.
Daher sieht der FV nie Geld der Verbundtickets (selbes Problem bei den IC-Reisenden Graz-Leoben etc.). Und da es für FV (außer dem bisschen GWL Verkehr) keine Bestellungen gibt...
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: emu 4010 am August 30, 2011, 11:55:34
... du widersprichst dir selbst  ;)

Zitat
Verbund-Tickets gehen in den Topf und werden dann nach einem Schlüssel zwischen den VUs verteilt.

Stimmt!

Zitat
Daher sieht der FV nie Geld der Verbundtickets

Unter Berücksichtigung von oben: Falsch!

Zitat
Und da es für FV (außer dem bisschen GWL Verkehr) keine Bestellungen gibt...

Die Formulierung "bisschen GWL-Verkehr" ist unfair, schließlich geht es hier um 70,8 Mio. Fahrplankilomter bzw. 578 Mio. EUR jährlich, ergänzend zu den zB S-Bahn Bestellungen der Länder!

Edit:
Quelle http://www.bmvit.gv.at/presse/aktuell/nvm/2011/0204OTS0065.html
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Firehawk am August 30, 2011, 12:01:11

... du widersprichst dir selbst  ;)

Nicht unbedingt ;)

Zitat
Verbund-Tickets gehen in den Topf und werden dann nach einem Schlüssel zwischen den VUs verteilt.

Stimmt!
Zitat
Daher sieht der FV nie Geld der Verbundtickets

Unter Berücksichtigung von oben: Falsch!

Man kann es aber nicht dem FV bzw. einer FV-Strecke zuordnen, daher das Problem.


Zitat
Und da es für FV (außer dem bisschen GWL Verkehr) keine Bestellungen gibt...

Die Formulierung "bisschen GWL-Verkehr" ist unfair, schließlich geht es hier um 70,8 Mio. Fahrplankilomter bzw. 578 Mio. EUR jährlich, ergänzend zu den zB S-Bahn Bestellungen der Länder!

Klar, ich dachte an die 3 Zugpaare Graz-Salzburg, die ja jetzt das Problem darstellen (man konnte ja auch im EBFÖ lesen dass dies auch nicht unumstritten war).

Auf vielen anderen Strecken macht GWL natürlich sehr viel aus (außer WESTBahn :D)
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: invisible am August 30, 2011, 12:20:28

Vollkommen richtig! Der Großteil der Fahrgäste in den Zügen fährt nur bundeslandinterne Kurzstrecken mit Verbundkarten. Von diesen Einnahmen sieht die PV nichts!


... und vermutlich meint die PV genau das mit den "30 Fahrgästen". Also 30, die _bei_ der PV ein Ticket kaufen (und ich hab immer noch die Vermutung, dass da nur Leute gezählt wurden, die _in_ Salzburg ein Ticket nach Graz kaufen) -- über die tatsächliche Auslastung der Züge sagt das halt herzlich wenig aus.
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: J. 1042 am August 30, 2011, 13:32:29

... und vermutlich meint die PV genau das mit den "30 Fahrgästen". Also 30, die _bei_ der PV ein Ticket kaufen (und ich hab immer noch die Vermutung, dass da nur Leute gezählt wurden, die _in_ Salzburg ein Ticket nach Graz kaufen) -- über die tatsächliche Auslastung der Züge sagt das halt herzlich wenig aus.


Das Defizit, das die nicht GWL-Züge auf der Strecke der PV jährlich bescheren sagt aber schon aus, dass schlicht und zu wenig Fahrgäste mit PV-Ticket die Züge nutzen und nur das ist derzeit entscheidend. Dass die Züge durch Leute mit Verbundkarte, Schüler/Studenten, Regiefahrern usw. zumindest auf Teilstrecken durchwegs "voll" sind, spielt leider keine Rolle.

Die Entscheidung den 2-Stundentakt auf der Strecke aufzulösen, ist leider schon mit neuen GWL-Vertrag gefallen!


2. Ich wette was, wenns eine Geschäfsidee hätten die a bissl mehr Leute anzieht, könnte die SLB auch dieser Strecke von der ÖBB übernehmen und vollkommen in Gang bringen (siehe Pinzgaubahn)


Was soll die SLB übernehmen? Die Infrastruktur oder die Züge? Die Pinzgaubahn konnte auch nur mit großer finanzieller Unterstützung der ÖBB wiedererrichtet werden.
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: emu 4010 am August 30, 2011, 13:55:03
Zitat
Zitat
Zitat
Daher sieht der FV nie Geld der Verbundtickets

[...] Falsch!

Man kann es aber nicht dem FV bzw. einer FV-Strecke zuordnen, daher das Problem.


Was jetzt ... kein Geld, oder kann nicht zugeordnet werden  ;)
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: xruxl am August 30, 2011, 14:24:21
Aber die Tatsache, dass hauptsächlich Menschen mit Verbundticket die Verbindung nutzen, kann ja kein Argument für die Einstellung sein. Das sollte eher ein Anreiz sein, das Abrechnungssystem in den Verkehrsverbünden gerechter zu gestalten, sodass die ÖBB auch für diese Fahrgäste entsprechend Geld erhalten?
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Firehawk am August 30, 2011, 14:41:45

Aber die Tatsache, dass hauptsächlich Menschen mit Verbundticket die Verbindung nutzen, kann ja kein Argument für die Einstellung sein. Das sollte eher ein Anreiz sein, das Abrechnungssystem in den Verkehrsverbünden gerechter zu gestalten, sodass die ÖBB auch für diese Fahrgäste entsprechend Geld erhalten?


Dieselben Verkehrsverbünde die seit Jahren unfähig sind sich auf ein Österreich-"Generalabo" zu verständigen :frech: :'(
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Martin am August 30, 2011, 18:46:09
 @xruxl: Hallo und Willkommen im Forum!
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: TW 581 am September 08, 2011, 21:15:43
Kritik an Bures und an den ÖBB:,,Fragwürdige Zahlen"

Graz (SN-m.b). Die grüne Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker übt heftige Kritik an den kürzlich im SN-Interview getätigten Aussagen von Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ). Insbesondere die Formulierung ,,Geisterzüge" und die Aussage, wonach am Tag ,,30 Menschen zwischen Graz und Salzburg fahren" verärgert Rücker: ,,Da werden ungeprüft ÖBB-Zahlen übernommen, Zahlen, für die es keine stichhaltigen Beweise gibt."

Die seit Kurzem bevölkerungsmäßig wieder wachsende Stadt Graz (rund 300.000 Menschen) brauche dringend konkurrenzfähige Verbindungen in den Westen Österreichs, betont Rücker. Es könne nicht angehen, dass die ÖBB zwischen Linz und Wien 61 tägliche direkte Fernverkehrsverbindungen, zwischen Graz und Salzburg aber nur drei planten. Die beabsichtigte Streichung der Züge bedeute eine deutliche Schwächung für den Wirtschafts-, Tourismus- und Universitätsstandort Graz, kritisiert die Grünen-Politikerin, die für eine internationale Ausschreibung von Teilstrecken im österreichischen Bahnnetz eintritt. Als Vorbild für dieses Modell nennt Rücker die Schweiz. Die Ausdünnung der Verbindungen zwischen dem Westen Österreichs und Graz sei unverständlich, zumal etwa die Schoberpass-Strecke erst kürzlich gut ausgebaut worden sei. Auch seien zuletzt zwischen Graz und Salzburg zahlreiche Bahnhöfe renoviert worden.

Von einer ,,fragwürdigen Zählung des Verkehrsministeriums" spricht auch Peter Haibach, Sprecher von probahn Österreich. Die ominösen 30 Fahrgäste würden sich auf ,,Schwachlastzeiten mit Schienenersatzverkehren" beziehen. Ignoriert werde aber, dass zwischen Salzburg und Graz eine Million Menschen leben, die auf Teilen der Strecke Graz-Salzburg unterwegs seien.

Quelle: http://search.salzburg.com/articles/21155193
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: 4020er am September 08, 2011, 23:11:54
Zitat
,,Da werden ungeprüft ÖBB-Zahlen übernommen, Zahlen, für die es keine stichhaltigen Beweise gibt."

E N D L I C H sinnvolle Worte aus diesem Munde! :D
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Tom am September 08, 2011, 23:22:01

Zitat
,,Da werden ungeprüft ÖBB-Zahlen übernommen, Zahlen, für die es keine stichhaltigen Beweise gibt."

E N D L I C H sinnvolle Worte aus diesem Munde! :D


Naja, obs noch was bringt ist halt die andere Frage..
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: J. 1042 am September 08, 2011, 23:45:56

Naja, obs noch was bringt ist halt die andere Frage..


Richtig! Ob die 30 Reisenden jetzt stimmen oder nicht ist egal und auch weitere Zählungen in den Züge, wie sie jetzt von mehreren Organisationen und Privatpersonen durchgeführt werden, werden nichts mehr ändern. Allerdings war es auch ein Schuss ins Knie von der Presseabteilung diese fragwürdigen und wenig aussagenden Fahrgastzahlen überhaupt zu veröffentlichen und als Einstellungsgrund zu verkaufen.
Aussagekräftig ist schon eher, dass ein halber! Wagen erster Klasse auf der Relation oft sogar noch überdimensioniert ist. Das zeigt schon ziemlich genau, welche Arten von Fahrgästen die Züge bevölkern. Dass die Relation offenbar in den Zukunftsplänen der PV keine große Rolle spielt, kommt noch hinzu - gesamt betrachtet ein typisch österreichisches Trauerspiel!
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: flow am September 09, 2011, 00:35:21

Zitat
,,Da werden ungeprüft ÖBB-Zahlen übernommen, Zahlen, für die es keine stichhaltigen Beweise gibt."

E N D L I C H sinnvolle Worte aus diesem Munde! :D



(...) die Grünen-Politikerin, die für eine internationale Ausschreibung von Teilstrecken im österreichischen Bahnnetz eintritt. Als Vorbild für dieses Modell nennt Rücker die Schweiz.


???
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: emu 4010 am September 09, 2011, 11:04:11
Was is' mit dir?

Zitat

[...] und auch weitere Zählungen in den Züge, wie sie jetzt von mehreren Organisationen und Privatpersonen durchgeführt werden, werden nichts mehr ändern [...] gesamt betrachtet ein typisch österreichisches Trauerspiel!


Wenn alle so denken wird sich wirklich nix ändern  :boese:
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: flow am September 09, 2011, 11:14:35
Ich hätte das Zitat vielleicht anders markieren müssen:


(...) kritisiert die Grünen-Politikerin, die für eine internationale Ausschreibung von Teilstrecken im österreichischen Bahnnetz eintritt. Als Vorbild für dieses Modell nennt Rücker die Schweiz.



Richtig! Ob die 30 Reisenden jetzt stimmen oder nicht ist egal und auch weitere Zählungen in den Züge, wie sie jetzt von mehreren Organisationen und Privatpersonen durchgeführt werden, werden nichts mehr ändern.


Schau ma mal...


Aussagekräftig ist schon eher, dass ein halber! Wagen erster Klasse auf der Relation oft sogar noch überdimensioniert ist.


Aber geh, was ist denn daran so aussagekräftig. Abseits der West dürfte die Auslastung der 1. Klasse wohl auf allen anderen Strecken wo diese noch angeboten wird, ähnlich niedrig sein. Gestern im 610: 6 Pax in der 1. Klasse, Auslastung somit ex Graz 25%.
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Tom am September 09, 2011, 11:17:18

Was is' mit dir?
Zitat

[...] und auch weitere Zählungen in den Züge, wie sie jetzt von mehreren Organisationen und Privatpersonen durchgeführt werden, werden nichts mehr ändern [...] gesamt betrachtet ein typisch österreichisches Trauerspiel!

Wenn alle so denken wird sich wirklich nix ändern  :boese:


Da kann man aber noch so viel heulen, es wird sich nix mehr ändern.

Das einzige was noch ein bissl was umschmeissen könnte ist die Tatsache, dass für einen Bus in der Relation Graz-Salzburg noch niemand die Konzessionen erhalten hat und da schauts auch nicht so aus, als würde das passieren.
Aber die REX und was weiß ich alles durchs Ennstal sind geplant worden und sind auch schon in den Entwürfen für den nächsten Fahrplan fix drinnen. Also..

Ennstal kann ich als Tagesfototour also nur empfehlen - alle Schnellzüge fotografieren mit herrlichen Bergen - (zumindest die Schnellzüge) wirds nicht mehr lang geben.......  :-\
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: TW 581 am September 09, 2011, 11:37:05
Zitat
Aber geh, was ist denn daran so aussagekräftig. Abseits der West dürfte die Auslastung der 1. Klasse wohl auf allen anderen Strecken wo diese noch angeboten wird, ähnlich niedrig sein. Gestern im 610: 6 Pax in der 1. Klasse, Auslastung somit ex Graz 25%.


Bei den ICs Graz - Wien ist auch nicht die Welt los in der ersten Klasse, dass wird sich mit dem RJ noch mehr verschärfen!  Auf der Strecke Villach - Wien ist in manchen Züge die erste Klasse recht gut gefüllt, aber es gibt auch wieder Züge wo kaum was los ist.
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Variobahn am September 10, 2011, 21:04:28
Wie viele Fahrgäste fahren denn eigentlich mit dem RJ durchgehend von Budapest nach München? Das wäre als Vergleich einmal interessant (ich wette: deutlich weniger als 30!) und würde ich gerne die Argumentation der ÖBB dazu hören!
Titel: Re: „Volle Autobusse sind eine Alternative“
Beitrag von: Tom am September 10, 2011, 21:23:02

Wie viele Fahrgäste fahren denn eigentlich mit dem RJ durchgehend von Budapest nach München? Das wäre als Vergleich einmal interessant (ich wette: deutlich weniger als 30!) und würde ich gerne die Argumentation der ÖBB dazu hören!


Ich auch...   :D >:(