Styria-Mobile Forum

Verkehr => ÖPNV - Stadtverkehr => Ausland => Thema gestartet von: emu 4010 am Dezember 20, 2011, 14:55:40

Titel: Potsdam
Beitrag von: emu 4010 am Dezember 20, 2011, 14:55:40
DSO-Beitrag mit 2 Videos http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,5690766

http://www.youtube.com/watch?v=yRMrGdbeAr8&feature=youtu.be&hd=1

http://www.youtube.com/watch?v=qa4YMjjojVU&feature=youtu.be&hd=1
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: emu 4010 am März 15, 2012, 11:25:56
Potsdamer klagen über Variobahn

Schmale Durchgänge, enge Sitze, lautes Quietschen: Verkehrsbetrieb will auf die Kritik reagieren

Die Variobahn soll besser werden: Nach breiter Kritik von Fahrgästen an der neuen Potsdamer Tram will der Verkehrsbetrieb (ViP) nun reagieren. Gemeinsam mit der Firma Stadler, dem Hersteller der Niederflurstraßenbahn, prüft der ViP derzeit Verbesserungen. Konkrete Maßnahmen will ViP-Chef Martin Grießner aber erst nach der nächsten Aufsichtsratssitzung Ende Mai bekannt geben.

Die Fahrgäste kritisieren vor allem die engen Sitzplätze, eine als zu klein empfundene Durchgangsbreite und störende Fußbodenschrägen. Gering sei auch das Verständnis für die Eltern-Kind-Sitze, sogenannte ,,Eineinhalb-Stuhler", die für zwei erwachsene Personen zu schmal sind. ,,Wir sitzen das Problem nicht aus", erklärte ViP-Chef Grießner gestern vor Journalisten. Die von Fahrgästen wahrgenommen laut quietschenden Geräusche bei der Kurvenfahrt ließen sich jedoch aufgrund der Niederflurbauart nur abmindern, nicht ausschalten. ,,Es gibt Dinge, die können wir ändern, andere nicht, weil sie technisch vorgegeben sind", so Grießner.

Bereits sicher ist, dass die bislang als reine Gepäckablagen genutzten Sitze an den Türen - als sogenannte ,,Fakir-Sitze" bislang nur mit groben Gummistollen überzogen - nun gepolstert werden. Die Fahrgäste hätten da ohnehin Platz genommen, da können sie es auch bequem haben, so der Tenor. Wie schon zu einem früheren Zeitpunkt angekündigt, soll die Variobahn zudem mit mehr Haltestangen und Halteseilen ausgerüstet werden. Passagiere hatten mehr Festhaltemöglichkeiten angemahnt (PNN berichteten). Bei der Innengestaltung der Variobahn hat der ViP eigentlich Erfahrungen einfließen lassen, die Fahrgäste und Verkehrsbetrieb mit der Combino-Tram des Herstellers Siemens gemacht haben, wie die Variobahn ebenfalls eine hundertprozentige Niederflurstraßenbahn. ,,Wir haben das Beste gewollt", sagte Grießner und ergänzte: ,,Plötzlich sind alle mit den Combinos sehr zufrieden." Das sei nicht immer der Fall gewesen.

Der ViP-Chef sowie der Leiter der Fahrzeuginstandsetzung des ViP, Rainer Monack, warben gegenüber den PNN für Verständnis hinsichtlich technisch-baulicher Unabänderlichkeiten. Die höhere Geräuschintensität sei der hundertprozentigen Niederflurbauweise geschuldet. ,,Das gilt für die Variobahn wie für den Combino", sagte Monack. Anders als die hochflurige Tatra-Bahn besitzen komplette Niederflurbahnen ,,keine reinen Drehgestelle". Monack: ,,Die laufen härter durch die Kurven als die Tatra-Bahn." Mit Spurkranzschmieranlagen in den Fahrzeugen, aber auch stationären Schmieranlagen ,,vor brisanten Stellen" werde versucht, die Fahrgeräusche zu mindern, sagte Monack weiter. Zudem könnten bei Hochflurbahnen wie der Tatra-Bahn aus Platzgründen ,,viel mehr Dämmung verbaut werden", sagte der Instandhaltungschef. ViP-Chef Grießner ergänzte, der Einsatz von Niederflurbahnen werde von gehbehinderten Fahrgästen, aber auch von Eltern mit Kinderwagen gefordert und sei daher alternativlos.

Monack zufolge ist es ebenfalls nicht möglich, den Mittelgang im vorderen und hinteren Bereich zu verbreitern. Die Durchgangsbreite werde bestimmt durch Sitzkästen, die nicht verkleinert werden könnten. Der Grund: Im Inneren dieser Kästen befinden sich die Radnarbenmotoren für den Antrieb der Bahnen.

Die erste der in Berlin hergestellten Variobahnen hatte am 17. September vergangenen Jahres in Potsdam ihren Fahrgastbetrieb aufgenommen. Gegenwärtig sind sieben der insgesamt 18 zum Stückpreis von etwa 2,5 Millionen Euro bestellten Straßenbahnen an Potsdam ausgeliefert worden. Sechs Variobahnen befinden sich Grießner zufolge im täglichen Fahrgastbetrieb, die siebente werde gerade dafür zugelassen. ,,Übernächste Woche kommt die achte Variobahn", informierte ViP-Chef Grießner.

Quelle: Potsdamer Neue Nachrichten (http://www.pnn.de/potsdam/631470/)
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: invisible am März 15, 2012, 12:28:34

Die Fahrgäste kritisieren vor allem die engen Sitzplätze, eine als zu klein empfundene Durchgangsbreite und störende Fußbodenschrägen.


Ich halte die VB für nicht prinzipiell schlechter als die Cityrunner oder andere 100%-NF-Kraxn, aber die Schrägen vor den Sitzen stören mich auch. Da hätte man lieber im Gang zwischen den Radkästen eine Rampe machen sollen und den Bereich zwischen den vier Sitzen dafür eben - hätte auch ein paar Zentimeter mehr Platz für das "Drehgestell" gebracht. Die Sitze wären dann auch ein paar Zentimeter höher, sodass auch über den Rädern mehr Platz für wasauchimmer (z.B. Federung) zur Verfügung stünde.

Edit: bei der VB München ist das scheinbar so gelöst, wenn ich den Fahrzeugplan und das Foto im Datenblatt richtig interpretiere: http://www.stadlerrail.com/media/uploads/factsheets/VARIO_SWM_D-1.pdf

Edit 2: Interessant ist auch, dass es bei der Münchner Variante keinen Schaltschrank hinter dem Fahrerplatz gibt sondern sich an dieser Stelle sinnvollerweise ein Rollstuhlplatz befindet. Letzterer würde sich in Graz vermutlich aufgrund der geringeren Modullänge auch nicht ausgehen, aber zumindest wäre der Sitz dort komfortabler. Wirklich essentielle Elektronik kann in dem Schaltschrank nicht drin sein wenn er in München einfach nicht vorhanden ist.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Stefan 4076 am März 15, 2012, 20:55:51
Zitat "Die höhere Geräuschintensität sei der hundertprozentigen Niederflurbauweise geschuldet"

Das würde ich nicht verallgemeinern. Auch Flexity Clasic, Leoliner, Tango usf. rumpeln auf verriffelten Schienen.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: TW 581 am Mai 31, 2012, 14:15:21
Serienschaden bei der Variobahn: Risse in Radgummis
von Sabine Schicketanz

Potsdams neue Variobahnen haben einen Serienschaden: Bei den Straßenbahnen des Herstellers Stadler treten Risse in Gummis auf, die sich zwischen Radreifen und Radscheibe befinden.

Potsdam -  Das bestätigte der Geschäftsführer des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP) am Mittwoch auf PNN-Anfrage. Bisher seien vier der sieben Variobahnen, die auf Potsdams Schienen verkehren, von dem Radschaden betroffen, sagte Grießner. Die Bahnen könnten noch fahren, müssten aber nach Weisung des Herstellers alle 5000 Kilometer - etwa alle vier Wochen - per Sichtprüfung untersucht werden.

Würden die Risse in den Gummis zu stark, müssten die Bahnen aus dem Verkehr gezogen und die Räder ausgetauscht werden, so Grießner. Dies dauere etwa einen Tag. Durch den Serienschaden könne es daher in Potsdam dazu kommen, dass die Variobahnen nicht wie vorgesehen im Einsatz sind. Das sei ein ,,unerfreuliches Thema". Engpässe im Tramverkehr müssen die Fahrgäste laut Grießner dennoch nicht befürchten. Potsdam habe genügend andere Bahnen im Depot, um den Verkehr planmäßig aufrechtzuerhalten.

Anders in München: Dort stehen nach Medienberichten mittlerweile zehn der 13 Variobahnen wegen der Risse im Radgummi seit inzwischen zwei Monaten in der Werkstatt. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sucht bereits europaweit nach acht Trambahnen, die dort auf die Schienen dürfen und die Variobahnen ersetzen könnten.

Soweit kann es nach Ansicht von ViP-Chef Grießner in Potsdam nicht kommen. Er gehe davon aus, dass Stadler schnell eine Lösung für den Serienschaden findet. Involviert seien dabei auch der Radhersteller Bochumer Verein und der Gummihersteller Continental. Eine Ursache für die Risse sei bisher nicht bekannt, so Grießner. Dem ViP entstünden durch den Serienschaden und den Austausch der Tramräder keinerlei Kosten: Die sieben Variobahnen befänden sich im Gewährleistungszeitraum, alle Kosten trage der Hersteller. Im Kaufvertrag sei zudem eine Klausel für den Fall vereinbart, dass die Fahrzeuge nicht ,,für die Verkehrsleistung" zur Verfügung stünden. Neben den sieben in Betrieb befindlichen Variobahnen sind laut ViP-Chef Grießner zwei weitere ,,im Abnahmeprozess"; neun weitere hat der Verkehrsbetrieb bereits bei Stadler bestellt. Kostenpunkt: 2,5 Millionen Euro pro Stück.

Der ViP-Aufsichtsrat wurde über die Schwierigkeiten in der Sitzung am 24. Mai informiert. Wie es gegenüber den PNN hieß, soll in dem Gremium auch das Szenario durchgegangen worden sein, dass der Serienschaden dazu führen könne, dass schlagartig alle Variobahnen auf einmal von den Gleisen genommen werden müssten - für die notwendigen Reparaturen.

Das Problem mit den Rädergummis haben bisher weder der ViP noch die Stadtverwaltung öffentlich gemacht. Auch in einer aktuellen Mitteilung des Rathauses an die Stadtverordneten zu ,,Mängeln und Defiziten der Variobahn" ist von diesen Schwierigkeiten nicht die Rede.

Schon einmal hatten Straßenbahnen in Potsdam für Ärger gesorgt. Damals ging es um die Combinos. Die Bahnen mussten 2004 wegen eines Konstruktionsfehlers zeitweise weltweit und allesamt aus dem Verkehr gezogen werden. Der Hersteller Siemens hatte schließlich die Empfehlung abgeben müssen, Combinos ab einer Laufleistung von 120 000 Kilometern nicht mehr zu betreiben. Das gilt nicht mehr: Inzwischen sind die 16 in Potsdam eingesetzten Modelle vom Hersteller saniert worden. Übrigens: Die Potsdamer Combinos gehören zu den Bahnen, die auch in München fahren dürften. (mit HK)

Quelle: http://www.pnn.de/potsdam/652031/
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: emu 4010 am Juni 08, 2012, 10:54:34
Jeden Tag in die Werkstatt
Radprobleme bei Vario-Straßenbahnen zwingen Vip engere Wartungsintervalle auf

Wegen schadhafter Räder muss die Vehrkehrsgesellschaft Vip die neu gekauften Vario-Straßenbahnen der Firma Stadler deutlich häufiger einer Durchsicht unterziehen als bisher. Das bestätigte Vip-Geschäftsführer Martin Grießner. Sogar täglich müssten jene Bahnen einer Sichtprüfung unterzogen werden, bei denen bereits Risse in den Gummidämpfungen zwischen Radreifen und Felge festgestellt wurden. Die anderen, noch nicht vom Gummifraß befallenen Bahnen müssen jetzt alle 5000 Kilometer auf den Prüfstand, also etwa einmal im Monat. Normalerweise, so Grießner, halte ein Rad etwa 250 000 Kilometer.

Sieben Varios fahren schon, zwei stehen, noch nicht zugelassen, auf dem Betriebshof, weitere neun sind bestellt.

Das Problem mit den Rissen ist, wie berichtet, im März erstmals in Potsdam bemerkt worden. Zuvor hatten die Münchner Verkehrsbetriebe das Problem öffentlich gemacht. Sie mussten einige Bahnen aus dem Verkehr ziehen und neue Räder einbauen. Daraufhin prüften die Potsdamer ihre gerade neu gekauften Fahrzeuge.

Die porös gewordenen Reifen fangen Schwingungen innerhalb des Rades ab, da sie die Stahlteile voneinander trennen. Sie werden seit den 1950er-Jahren in ähnlicher Form produziert. Eine Gefahr gehe von den schadhaften Teilen im Moment nicht aus, sagt Grießner. Jedoch schränkten die häufigen Wartungspausen die Verfügbarkeit der Fahrzeuge ein. Außerdem muss die Vip mehr Personal bereithalten. Finanzielle Auswirkungen sind laut dem Vip-Chef nach jetzigem Stand nicht zu befürchten, denn die Schäden fallen unter die Gewährleistungspflicht.

Derzeit, so Grießner, seien die Hersteller noch auf der Suche nach dem Fabrikationsfehler. Er hofft auf eine "zeitnahe Lösung".

Quelle: Märkische Allgemeine (http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12340988/60709/Radprobleme-bei-Vario-Strassenbahnen-zwingen-Vip-engere-Wartungsintervalle.html)
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Stefan 4076 am Juni 08, 2012, 17:16:24
Eigenartig erscheint, dass solche Probleme bei den von anderen Hersteller gebauten Variobahnen nicht bekannt sind. Auch treten solche Schäden bei gleichartigen Rädern im Einsatz bei anderen Wagentypen nicht auf.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juni 09, 2012, 14:36:04
In München reagiert man aber:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,5938540

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Martin am Juni 09, 2012, 18:39:54
Ja das Image von Stadler kriegt schon ordentliche Blessuren.

Die HGL wären gut beraten, wenn sie jegliche ALtfahrzeuge nur abstellen und nicht verkaufen oder verschrotten, solange die VB nicht "sorgenfrei" verkehrt.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Stefan 4076 am Juni 09, 2012, 19:23:19
Heißt also für die nächsten 30 Jahre aufbewahren, nein, man wird schon Lösungsmöglichkeiten finden.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juni 09, 2012, 21:59:04

Die HGL wären gut beraten, wenn sie jegliche ALtfahrzeuge nur abstellen und nicht verkaufen oder verschrotten, solange die VB nicht "sorgenfrei" verkehrt.


War zumindest - bis auf die 290er - eh nicht geplant ...

Aber: die "Variobahnen" in Graz verkehren doch eigentlich sorgenfrei (heute fuhren ja wieder 3) - Bocksprünge macht ja nur die Politik ...

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Variobahn am Juni 09, 2012, 22:50:53

Aber: die "Variobahnen" in Graz verkehren doch eigentlich sorgenfrei (heute fuhren ja wieder 3)


Von 15 gelieferten und 7 zugelassenen immerhin 3?  :'(
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: TW 581 am Juni 09, 2012, 23:45:44
Zitat
Von 15 gelieferten und 7 zugelassenen immerhin 3?  Cry

5 zugelassene, die VB 201 & 205 brauchen ja eine neue Zulassung.

Was macht Stadler wenn die Münchner die Variobahnen zurückgeben?
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juni 09, 2012, 23:46:25

Von 15 gelieferten und 7 zugelassenen immerhin 3?  :'(


Nochmals: Was hat damit die Fa. Stadler zu tun? Wären nicht irgendwelche wahnsinnig gewordene Poliltiker auf die Idee gekommen, da noch am Fahrzeug herumwurscheln zu lassen, wären schon mal schätungsweise 12 bis 14 Variobahnen.

Dass die vorhandenen Fahrzeuge teilweise nicht verkehren war/ist ein selbstauferlegtes Moratorium - Stadler hat das geliefert, was bestellt wurde. Und das gelieferte wurde bei den TW 201 bis 205 anstandslos zugelassen!!!!

W.

Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: PeterWitt am Juni 10, 2012, 02:24:15

Was macht Stadler wenn die Münchner die Variobahnen zurückgeben?

Das wäre doch auch etwas für Graz - verbunden mit der Chance auf etwas brauchbars mit Qualität  :hehe:
Zudem hätten die grazer Varios den unheimlichen Vorteil, dass sie problemlos der so florierenden berliner Künstlerszene als Leinwand dienen könnten...

Jedenfalls sollte man abwiegen, wie es mit einem Lieferstop nach - sagen wir mal - 20 Wagen wäre. Dann die jetzt tatsächlichen Parameter wie Instandhaltungekosten (permanenter Wechsel und Abdrehen der Radreifen), Verfügbarkeit etc. neu berechnen und daraus entscheiden, ob man tatsächlich weitere Bahnen bezieht oder eben welche neu ausschreibt. Hätte man sich natürlich erspart, wenn man die weiteren Optionen erst nach der Ablieferung der ersten 14 Wagen gezogen hätte...
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: invisible am Juni 10, 2012, 12:11:09


Was macht Stadler wenn die Münchner die Variobahnen zurückgeben?

Das wäre doch auch etwas für Graz - verbunden mit der Chance auf etwas brauchbars mit Qualität  :hehe:
Zudem hätten die grazer Varios den unheimlichen Vorteil, dass sie problemlos der so florierenden berliner Künstlerszene als Leinwand dienen könnten...

Jedenfalls sollte man abwiegen, wie es mit einem Lieferstop nach - sagen wir mal - 20 Wagen wäre. Dann die jetzt tatsächlichen Parameter wie Instandhaltungekosten (permanenter Wechsel und Abdrehen der Radreifen), Verfügbarkeit etc. neu berechnen und daraus entscheiden, ob man tatsächlich weitere Bahnen bezieht oder eben welche neu ausschreibt. Hätte man sich natürlich erspart, wenn man die weiteren Optionen erst nach der Ablieferung der ersten 14 Wagen gezogen hätte...


Natürlich bin ich deiner Meinung, dass die Ausschöpfung der Option noch vor Lieferung des ersten Fahrzeugs dumm war. Damit hätte man jedenfalls warten können, ganz ohne dass es später zu größeren Verzögerungen gekommen wäre (solang die ersten Fahrzeuge noch in Fertigung sind kann mit den späteren eh noch nicht begonnen werden). Und natürlich wäre ein Probefahrzeug vor der Bestellung auch eine sinnvolle Sache gewesen.

Bei den aktuellen Problemen in München tippe ich allerdings immer noch auf einen simplen Fertigungsfehler der Gummielemente. Die Radkonstruktion ist schließlich alles andere als neu und unerprobt und wird auch in anderen, ähnlich konstruierten Fahrzeugen eingesetzt, sollte also mit den auftretenden Kräften bei solchen Wagenkasten-ums-Eck-wucht-Kraxn zurecht kommen.

Insgesamt finde ich die VB für den Preis noch immer nicht so übel; als Fahrgast stören mich eher Sachen auf der Bestellerseite: zu wenig Türen, zu kleine Auffangräume da zu viele Sitze, ... und der seltsam schräge Boden im Bereich der Sitzplätze über den Fahrwerken (das ist im Cityrunner und auch der VB München [!] definitiv besser gelöst, wo der ganze Bereich erhöht ist und die Rampen in Längsrichtung zum Gelenk hin verlaufen).
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Stefan 4076 am Juni 10, 2012, 12:15:54
hubertat:
Das ist ja alles lieb und nett, wenn du Stadler in Schutz nimmst. Dennoch sind doch die Mankos der erstzugelassenen Bahnen unüberhörbar! Danke an die Politik, das sie uns 30 Jahre lärmende Fahrzeuge ersparen, was nicht zuletzt auch dem Image der Straßenbahn zugute kommt.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: PeterWitt am Juni 10, 2012, 12:52:51

Heißt also für die nächsten 30 Jahre aufbewahren, nein, man wird schon Lösungsmöglichkeiten finden.

Von 30 Jahren sprach ja auch keiner, aber: 207 fährt seit ca. 1 Woche, 206 immerhin 2 Monate. Solange die Wagen mit modifizierten Fahrwerken nicht mindestens 1 Jahr sorgenfrei und in etwas größerer Stückzahl laufen sollte man sich keinen Abstell-Orgien hingeben, ebensowenig sollte man den Wagenpark - wie leider derzeit der Fall ist - optisch wie technisch komplett versandeln lassen. Wer weiß, vielleicht benötigt man alle diese Wagen schon sehr bald sehr dringend...
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juni 10, 2012, 12:59:42

Das ist ja alles lieb und nett, wenn du Stadler in Schutz nimmst.


Ich nehme Stadler überhaupt nicht in Schutz, sondern wiederhole Fakten (die hier offensichtlich immer negiert werden). Stadler hat das geliefert, was die GVB/HGL bestellt haben (ich habe als einer der ersten vor der Variobahn-Konstruktion hier im Forum gewarnt!!!). Abgesehen von Lärmproblem scheinen ja die Grazer Fahrzeuge (noch) keine weiteren Probleme zu machen. Also: bitte nicht immer Äpfel und Birnen vermischen.

Hier eine gute Zusammenfassung: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,5939548

Außerdem: die jetzt gesetzten Maßnahmen bringen sicher eine Verbesserung, ABER um das angebliche Lärmproblem wirklich zu lösen, hätte man ganz andere Lösungen gebraucht.

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: invisible am Juni 10, 2012, 18:43:02

hubertat:
Das ist ja alles lieb und nett, wenn du Stadler in Schutz nimmst. Dennoch sind doch die Mankos der erstzugelassenen Bahnen unüberhörbar! Danke an die Politik, das sie uns 30 Jahre lärmende Fahrzeuge ersparen, was nicht zuletzt auch dem Image der Straßenbahn zugute kommt.


Hubertat weißt halt nur (korrekterweise) darauf hin, dass das trotzdem nicht das Problem von Stadler ist, wenn der Besteller nur die Erfüllung der gesetzlichen Lärmgrenzen verlangt. Wenn die Stadt Graz/HGL keine lauteren Fahrzeuge will dann muss man halt in die Bestellung reinschreiben, dass X dB einzuhalten sind (mit X <= Lärmpegel der Cityrunner).
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: PeterWitt am Juni 11, 2012, 00:13:09
Das mit dem Lärmpegel und den Normen ist schon klar, auch wenn´s nicht unbendigt zu erwarten war.
Dennoch stellt sich halt auch die Frage, ob des bestellte Produkt wirklich das hält, was es anfangs versprach - insbesondere bei den gar so niedrigen Instandhaltungekosten bzw. dem geringen Wartungsaufwand sieht´s derzeit ja eher nach einem großen Bären aus, der dem Besteller aufgebunden wurde.
Und genau da wird man, so keine gravierende Änderung eintritt, wohl noch den Hebel ansetzen.

Stellt euch vor, ihr legt euch ein neues Auto zu, und eines der Hauptargumente ist die Sparsamkeit - nur 3,9L/100km.
Bei den ersten Ausfahrten stellt man dann fest, dass die Geräuschkulisse deutlich höher ist als beim Wagen davor - gut, noch akzeptabel, anderes Produkt, vielleicht auch nur ein anderer, unangenehmer Klang. ABER: wenn der Wagen dann durchschnittlich 12L/100km verbraucht, würde ich persönlich zum Konsumentenschutz gehen und den Kauf rückgängig machen.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Deadlocked am Juni 11, 2012, 07:35:32
Wo gibt es denn einen erhöhten Wartungsaufwand?
Die Radprobleme gibt es in Graz ja anscheinend (noch?) nicht, und wenn sind sind sie auf Kosten von Stadler zu lösen, und ansonsten läuft sie ja soweit ohne Probleme oder?
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Stefan 4076 am Juni 11, 2012, 20:47:40

Wo gibt es denn einen erhöhten Wartungsaufwand?
Die Radprobleme gibt es in Graz ja anscheinend (noch?) nicht, und wenn sind sind sie auf Kosten von Stadler zu lösen, und ansonsten läuft sie ja soweit ohne Probleme oder?



Und was ist mit den unüblich oft aufgetretenen Flachstellen  usf.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: invisible am Juni 11, 2012, 21:32:42


Wo gibt es denn einen erhöhten Wartungsaufwand?
Die Radprobleme gibt es in Graz ja anscheinend (noch?) nicht, und wenn sind sind sie auf Kosten von Stadler zu lösen, und ansonsten läuft sie ja soweit ohne Probleme oder?



Und was ist mit den unüblich oft aufgetretenen Flachstellen  usf.


Hingen die nicht mit der etwas übermäßigen Wirkung der Haltebremse zusammen? Das hat man ja wie hier zu lesen war inzwischen korrigiert - würde für mich also unter anfängliche Einstellungsarbeiten fallen.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: PeterWitt am Juni 13, 2012, 01:13:18

Wo gibt es denn einen erhöhten Wartungsaufwand?
Die Radprobleme gibt es in Graz ja anscheinend (noch?) nicht, und wenn sind sind sie auf Kosten von Stadler zu lösen, und ansonsten läuft sie ja soweit ohne Probleme oder?


Noch - zumindest offiziell - nicht. Allerdings musste man z.B. schon zur Kenntnis nehmen, dass die Radreifen wesentlich öfter zu warten bzw. zu tauschen sind, weswegen auch die Kapazität und der Personaleinsatz dafür verdoppelt wurde. Wenn man dann die - zumindest bislang wohl unumstrittene - geringe Verfügbarkeit der Fahrzeuge auch hinzu zählt und ggf. auch noch den übermäßigen Verschleiß an den Gleisen, so wird man kaum auf das kommen, was ursprünglich angedacht und zudem entscheidungsgebend war.  ::)
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: TW 581 am Februar 03, 2013, 23:32:41
Neues aus Potsdam

http://tram2000.blogspot.co.at/2013/02/variobahnen-verschwunden.html?spref=fb

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,6266549
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Martin am Februar 04, 2013, 07:15:50
Ein "Dejà Vu"  ::)

Gibts dort Bürgerinitiativen?  :o




Spaß beiseite - WIMRE gibt es dort doch Probleme mit den Radreifen? - Vll ist das wieder akut geworden?
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Stefan 4076 am Januar 23, 2014, 20:23:22
23.01.2014

Variobahnen vorsorglich außer Betrieb genommen

Seit heute zum Betriebsbeginn hat die ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH 13 von 14 Variobahnen außer Betrieb genommen. Gestern Abend wurde bei Routinekontrollen eine Abweichung vom Toleranzmaß für das System Rad-Schiene an mehreren Fahrzeugen festgestellt. Die Einhaltung der Maße ist wichtig für Entgleisungssicherheit bei Fahrten über die Weichen.

Oliver Glaser, Technischer Geschäftsführer der ViP: ,,Um derartige Probleme auszuschließen, wurde die Variobahn-Flotte vorsorglich außer Betrieb genommen und Untersuchungen eingeleitet. Derzeit sind die ViP mit Unterstützung eines externen Gutachters sowie der Hersteller Stadler Pankow GmbH dabei, die genaue Ursache für die Messergebnisse zu finden sowie zu beurteilen, ob die Betriebssicherheit der Variobahnen im jetzigen Zustand gewährleistet ist. Die entsprechenden Gutachten erwarten wir spätestens Anfang kommender Woche. Das Eisenbahn-Bundesamt als Technische Aufsichtsbehörde wurde durch die ViP über die Außerbetriebnahme informiert."

Die derzeit fehlenden Niederflurfahrzeuge werden durch Tatrabahnen und Busse ersetzt. Dazu greift die ViP auch auf Buskapazitäten regionaler Nahverkehrsunternehmen zurück. Betroffen ist in erster Reihe die Linie 98. Diese wird in Potsdam-West durch Busse bedient, zwischen Platz der Einheit und Kirchsteigfeld fährt die Linie 98 jedoch regulär mit Straßenbahnen. Bitte beachten Sie, dass die zusätzlich eingesetzten Tatrabahnen teilweise keine Fahrkartenautomaten haben.

Die ViP entschuldigt sich bei ihren Fahrgästen für die Einschränkungen.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Martin am Januar 24, 2014, 10:41:01
Das ist ja durchaus bedenklich....

Hier ein weiterer Bericht dazu:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/gefahr-im-gleis-potsdam-zieht-neue-strassenbahnen-aus-dem-verkehr/9377744.html
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: danihak am Januar 24, 2014, 11:01:13
Da wird die Kleine Zeitung aber stolz sein, auch der Tagesspiegel hat die "Donnerwaltze" aufgenommen.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 24, 2014, 11:35:59
Probleme mit den Rädern gab es ja auch schon in München - einmal schauen, wie sich die Situation in Graz entwickelt ...

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Bim am Januar 24, 2014, 11:45:38

Probleme mit den Rädern gab es ja auch schon in München - einmal schauen, wie sich die Situation in Graz entwickelt ...

W.


Da bin ich auch schon gespannt!
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: amadeus am Januar 24, 2014, 13:49:22
Pechvögel

Haben die nicht schon einmal - mit den Combinos - das große Los gezogen?
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 24, 2014, 13:49:55

Haben die nicht schon einmal - mit den Combinos - das große Los gezogen?


Haben sie!!!

In diesem Forum http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,6735938,page=all gibt es folgendes Zitat: "Probleme mit der Spurführung, die kaum verschleiß- also wartungsbedingt sein dürften, deuten auf Ursachen in der Struktur der Fahrwerke oder der Radreifenfederung hin. Das hätte dann tatsächlich das Potential für einen Serienfehler."

Das wäre - auch für Graz - nicht gut ...

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Bim am Januar 24, 2014, 16:16:35


Haben die nicht schon einmal - mit den Combinos - das große Los gezogen?


Haben sie!!!

In diesem Forum http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,6735938,page=all gibt es folgendes Zitat: "Probleme mit der Spurführung, die kaum verschleiß- also wartungsbedingt sein dürften, deuten auf Ursachen in der Struktur der Fahrwerke oder der Radreifenfederung hin. Das hätte dann tatsächlich das Potential für einen Serienfehler."

Das wäre - auch für Graz - nicht gut ...

W.



oh oh  -  das wäre für Graz sicher nicht gut! Dann entweder raus aus dem Vertrag - falls möglich, oder vielleicht findet man irgendwo einen Abnehmer (Osten?) für die 45 Stk. VB.

Und am Grazer Gleisnet mal einen Flexity Classic und Avenio testen und auf so etwas umsteigen. Sollte man auf 100% NF beharren, dann meinetwegen einen Flexity Outlook .... (nennt man Schadensbegrenzung)
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: TW 581 am Januar 24, 2014, 16:28:18
Derzeit fahren halt großteils KT4D Solo durch Potsdam und ich wäre gespannt wie lange man auf den Combino wartet, vielleicht ja 40 - 60 Minuten?  :P

Zitat
oh oh  -  das wäre für Graz sicher nicht gut! Dann entweder raus aus dem Vertrag - falls möglich, oder vielleicht findet man irgendwo einen Abnehmer (Osten?) für die 45 Stk. VB.

Warum man in Graz überhaupt gleich 45 Stehbahnen geordert hat frag ich mich schon, mit den ganzen VB Pannen welche auch viel Zeit gekostet hat, wäre man möglicherweise mit einen Prototyp und danach Serienlieferung besser dran gewesen und man hätte Notfalls auch noch austeigen können und sich einen Avenio bestellen können.  :D

Zitat
Und am Grazer Gleisnet mal einen Flexity Classic und Avenio testen und auf so etwas umsteigen. Sollte man auf 100% NF beharren, dann meinetwegen einen Flexity Outlook .... (nennt man Schadensbegrenzung)

Wäre ich sofort dafür.

Ursprünglich war ja geplant, dass mit der Lieferung der VB alle KT4D abgestellt werden, aber es werden auch in Zukunft welche in Potsdam unterwegs sein.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: amadeus am Januar 24, 2014, 16:39:39
Egal wer, was und wo kauft. Irgendein Wurm ist meistens drinnen. Offensichtlich sind die Serien zu klein, im Autobusbau gehts nicht so chaotisch zu. Und solange Gewährleistungsanspruch besteht gibts keinen Ausstieg, außer man will mutwillig Geld vernichten. Man muß nicht bei jeder Unzukömmlichkeit in hysterische Panik verfallen und ganz schnell die nächste Krücke kaufen wollen. Das verändert nichts und verbessert schon gar nichts. Die Straßenbahnbranche ist offensichtlich ein reiner Verkäufermarkt und das bedeutet, daß der Kunde dort nicht König ist.
Erstellt am: 24 Januar 2014, 16:35:12
Zitat
... und sich einen Avenio bestellen können.


Und was verleitet zu der Annahme, daß dieses Fahrzeug besser wäre? Weil es der Hersteller  (der selber auch genug Leichen im Keller hat) behauptet?
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 24, 2014, 18:45:17
Also: ich bin froh, dass man endlich einmal eine ordentliche Anzahl von Trams gekauft hat (nicht immer nur ein Dutzend und ein paar mehr ...), möglicherweise hätte man eine Vorabserie bestellen müssen - aber der Zeitdruck war - wie immer - sehr groß ...

Wenn es ein Gewährleistungsproblem gibt, dann wird der Hersteller bzw. seine Zulieferer - sofern verantwortlich - entsprechend zur Verantwortung gezogen werden. Hier eine Rückgabe der Fahrzeuge zu fordern, ist erstes illusorisch (aus welchem Rechtstitel?) und zweites (da wiederhole ich mich) hat Stadler diese Ausschreibung gewonnen und drittes wird man dann neue Straßenbahn (nach einer erneuten Ausschreibung) dann in 2, 3 oder 4 Jahren bekommen - Viel Spaß bis dahin (fahren wir dann als Überbrückung mit Museumsfahrzeugen) ...

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Bim am Januar 24, 2014, 21:02:54

Also: ich bin froh, dass man endlich einmal eine ordentliche Anzahl von Trams gekauft hat (nicht immer nur ein Dutzend und ein paar mehr ...), möglicherweise hätte man eine Vorabserie bestellen müssen - aber der Zeitdruck war - wie immer - sehr groß ...


Darüber bin/war ich eigentlich auch froh!

Zitat
...drittes wird man dann neue Straßenbahn (nach einer erneuten Ausschreibung) dann in 2, 3 oder 4 Jahren bekommen - Viel Spaß bis dahin (fahren wir dann als Überbrückung mit Museumsfahrzeugen) ...

W.


Natürlich muss zuerst eine neue Ausschreibung erfolgen und erst wenn die ersten anderen Fahrzeuge geliefert wurden, könnten die Variobahnen zurück gegeben, oder weiter verkauft werden.
Also in diesem Punkt würde ich das wenigste Problem sehen - das wäre eine rein organisatorische Sache!
Erstellt am: Januar 24, 2014, 20:53:24

Egal wer, was und wo kauft. Irgendein Wurm ist meistens drinnen. Offensichtlich sind die Serien zu klein, im Autobusbau gehts nicht so chaotisch zu. Und solange Gewährleistungsanspruch besteht gibts keinen Ausstieg, außer man will mutwillig Geld vernichten. Man muß nicht bei jeder Unzukömmlichkeit in hysterische Panik verfallen und ganz schnell die nächste Krücke kaufen wollen. Das verändert nichts und verbessert schon gar nichts.


Naja, die Frage ist, was auf Dauer billig kommt, noch einmal Geld in die Hand nehmen und danach weniger Probleme zu haben und auch bei der Schieneninstandhaltung (z.B. bei einem nicht 100%-NF) günstiger davon zu kommen - denke dann nicht, dass man von Geldvernichtung sprechen kann.

2. Mit einem anderen Fahrzeugtype würden vielleicht Bevölkerung und Politik wieder mehr hinter der Straßenbahn stehen, wenn die Vibrationen/Erschütterungen und Lärmbelastungen abnehmen würden! Wäre auf keinen Fall für die Straßenbahn und deren Image negativ!

Zitat

Und was verleitet zu der Annahme, daß dieses Fahrzeug besser wäre? Weil es der Hersteller  (der selber auch genug Leichen im Keller hat) behauptet?


Naja, ob sie besser sind weiß ich nicht - darum muss man zuerst Fahrzeuge testen bzw. Erfahrungen sammeln (von anderen Städten zu Testzwecken im Grazer Schienennetz holen). Der Avenio, oder Flexity Classic wären nicht 100%-NF Fahrzeuge - daher würde mich schon interessieren, wie die sich im Grazer Schienennetz verhalten und auch, wie diese Typen bei Lärm und Erschütterungen abschneiden. Auch wäre der Flexity Outlook interssant zu testen - denke, dass auch diese Type besser abschneiden würde, da diese Type ja einfach eine Weiterentwicklung der Variobahn ist. (Die Variobahn ist ja eigentlich uralt, weil sie der Prototyp vom Cityrunner/Flexity ist.)
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 24, 2014, 21:27:18

Natürlich muss zuerst eine neue Ausschreibung erfolgen und erst wenn die ersten anderen Fahrzeuge geliefert wurden, könnten die Variobahnen zurück gegeben, oder weiter verkauft werden.
Also in diesem Punkt würde ich das wenigste Problem sehen - das wäre eine rein organisatorische Sache!


Aus welchem Titel willst du denn die Fahrzeuge zurückgeben? Und wie sollte das in Realität funktionieren? Man sagt Stadler einfach: "Wir wollen eure Kisten nicht, aber fahren damit so lange bis wir neue bekommen"? Glaubst du, man würde jemals annähernd die Anschaffungskosten zurückbekommen? Und wer bezahlt dann den "Rest" für die neuen Fahrzeuge?

Wir brauchen hier auch nicht diskutieren, welche Fahrzeugtype für Graz vielleicht besser wäre - Fakt ist, dass die HGL diese Fahrzeugtype aufgrund einer vor ihr veranstalteten Ausschreibung gekauft haben!!!

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Bim am Januar 24, 2014, 23:26:00


Natürlich muss zuerst eine neue Ausschreibung erfolgen und erst wenn die ersten anderen Fahrzeuge geliefert wurden, könnten die Variobahnen zurück gegeben, oder weiter verkauft werden.
Also in diesem Punkt würde ich das wenigste Problem sehen - das wäre eine rein organisatorische Sache!


Aus welchem Titel willst du denn die Fahrzeuge zurückgeben? Und wie sollte das in Realität funktionieren? Man sagt Stadler einfach: "Wir wollen eure Kisten nicht, aber fahren damit so lange bis wir neue bekommen"? Glaubst du, man würde jemals annähernd die Anschaffungskosten zurückbekommen? Und wer bezahlt dann den "Rest" für die neuen Fahrzeuge?

Wir brauchen hier auch nicht diskutieren, welche Fahrzeugtype für Graz vielleicht besser wäre - Fakt ist, dass die HGL diese Fahrzeugtype aufgrund einer vor ihr veranstalteten Ausschreibung gekauft haben!!!

W.


LEIDER!

Zurückgeben wäre natürlich nur möglich, wenn bei der Ausschreibung/Vergabe Ungereimtheiten an das Tageslicht kommen würden (wie gemunkelt wird) bzw. dann wäre der Vertrag ungültig .... aber das ist eine andere Sache.

Ich habe auch nur von einer theoretischen Möglichkeit gesprochen. Natürlich sind alle Varianten ziemlich unrealistisch.

Man könnte nur versuchen, vielleicht irgendwo einen guten Käufer (vermutlich in Richtung Osten) zu finden und anstatt die VB zu verlängern, neue lange Straßenbahnen zu bestellen bzw. auszuschreiben.

Da sehe ich noch die winzig kleine Möglichkeit - wenn überhaupt - etwas zu machen. Nur sollten die VB einmal verlängert worden sein, dann ist der Zug, um sie los zu werden, zu 100% abgefahren.
Die Frage ist allerdings, ob es bei der VB jemals zu Verlängerungen kommen wird, nachdem es noch immer teilweise recht heftigen Widerstand in der Bevölkerung  und auch der Politik gegen die Variobahn wegen der noch immer ungelösten Probleme gibt! Da wäre der Austausch der Fahrzeuge - falls irgendwie möglich - sicher kein Nachteil!

Aufgrund des Widerstandes, gibt es natürlich auch keine Mehrheit (mehr) seitens der Politik, sich für die Verlängerungen noch einzusetzen!
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: TW 581 am Januar 25, 2014, 01:41:54
Der rbb Rundfunk hat auch über die neuen Probleme der Variobahn Potsdam berichtet.

http://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell/archiv/20140124_1930/potsdam-und-die-strassenbahnen.html
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: invisible am Januar 25, 2014, 03:14:06

Der rbb Rundfunk hat auch über die neuen Probleme der Variobahn Potsdam berichtet.

http://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell/archiv/20140124_1930/potsdam-und-die-strassenbahnen.html


Man beachte allerdings die generell viel entspanntere und positivere Art der Berichterstattung. Da fallen sogar Worte wie "komfortabel" und "modern". Und über die Lautstärke beschwert sich auch niemand.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 26, 2014, 12:51:49
Ja, es gibt immer wieder Gerüchte, dass es da Probleme bei der Ausführung des Auftrags gab ...


Erstellt am: Januar 25, 2014, 11:15:24
Hier die Meldungen der VIP zur Variobahn-Außerdienststellung: http://www.swp-potsdam.de/swp/de/verkehr/angebote-vip/angebote-aktuell-vip/variobahn.php und http://www.swp-potsdam.de/swp/media/05-verkehr_1/image_verkehr/pressemitteilung/presseerklaerung-variobahn-ausserbetriebnahme_vip.pdf

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 28, 2014, 09:52:04
Fünf der dreizehn Variobahnen in Potsam fahren wieder: http://www.swp-potsdam.de/swp/de/stadtwerke-potsdam/ueber-uns-swp/presse-swp/pressemitteilung-detail_44608.php?

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: SG220 am Januar 28, 2014, 13:43:28


Der rbb Rundfunk hat auch über die neuen Probleme der Variobahn Potsdam berichtet.

http://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell/archiv/20140124_1930/potsdam-und-die-strassenbahnen.html


Man beachte allerdings die generell viel entspanntere und positivere Art der Berichterstattung. Da fallen sogar Worte wie "komfortabel" und "modern". Und über die Lautstärke beschwert sich auch niemand.


In Potsdam hat man den Vorteil, dass viele Strecken einen eigenen Gleiskörper haben und die Bebaung sich nicht unmittelbar neben der Gleistrasse befindet. Ich kann mich an die Fahrt einer Variobahn durch die Schleife "Bhf. Rehbrücke" im September 2012 erinnern. Der Wagen hat sich durch den Bogen gezwängt, geächzt, gequitscht und geraunzt, dass es (k)eine Freude war. Da waren Fahrten der Grazer VB´s (vor den Adaptionen) durch die Schleifen absolut harmlos. Der Vorteil war aber, dass keine Bebauung in unmittelbarer Nähe gibt.

MfG SG220
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 07, 2014, 10:12:57
Aktuelles aus Potsdam: http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Weiter-Unklarheit-ueber-Vario-Trams

W.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: Stefan 4076 am Februar 14, 2014, 15:56:11
Auch das Schweizer Handelsblatt berichtete, siehe http://www.bahnforum.ch/index.php/Attachment/58312-Handelszeitung-060214-Stadler-Trams-pdf/ (http://www.bahnforum.ch/index.php/Attachment/58312-Handelszeitung-060214-Stadler-Trams-pdf/)
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: danihak am Februar 14, 2014, 16:04:38
"Der Zutritt zu dieser Seite ist Ihnen leider verwehrt. Sie besitzen nicht die notwendigen Zugriffsrechte, um diese Seite aufrufen zu können."

Da kommt man als Gast nicht rein.
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: TW 581 am Januar 19, 2015, 18:53:51
In Potsdam sollen nun die Combinos verlängert werden auf 40m, ob das auch bei der Variobahn geplant ist noch nicht klar.

Potsdam will Tram-Züge verlängern

Potsdam. Die Stadt wächst und wächst, und immer mehr Menschen fahren Bus und Tram. Bis zu 15.000 Personen mehr als heute wird der Verkehrsbetrieb ViP im Jahr 2025 pro Tag befördern müssen, 120.000 insgesamt ‒ eine schier unlösbare Aufgabe.

"Die größten Wachstumsschmerzen haben wir im Straßenbahnbereich", sagt der technische Geschäftführer Oliver Glaser: "Wir brauchen schnell längere Fahrzeuge." Die Frage sei nur: "Wie?" Glaser weiß wie und erläutert der MAZ die Lage: Die Lebenszeit der alten, nicht niederflurigen Tatra-Bahnen aus tschechischer Produktion werde durch die 4,2 Millionen Euro teure Generalüberholung, vor allem die Rostsanierung, um sechs bis acht Jahre verlängert. Das Einhängen so genannter Sänften zwischen die beiden Wagen sei aber nicht realistisch, sagt er. Die Tatra ist für solche Ankoppelungen nicht ausgelegt und kann die zusätzliche Last auch gar nicht ziehen. Zudem müssten solche "Sänften" in Manufakturarbeit einzeln hergestellt werden.

40 Meter lang wird die siebenteilige Combino und nicht mehr an allen Bahnsteigen halten können.

Mehr Niederflur-Vario-Bahnen von Stadler zu beschaffen, der neuesten Tram-Generation, bringe keine schnelle Hilfe, so Glaser, weil man dazu eine neue Ausschrebung braucht und das Verfahren fünf lange Jahre dauert: "Uns läuft aber die Zeit davon."

Platz für 200 statt 160 Menschen

Einzig die gleichfalls niederflurigen Combino-Trams von Siemens kommen für die Verlängerung in Frage, sehr gut sogar, wie Glaser im schweizerischen Bern erleben konnte. Dort wurden fünfgliederige Combinos erfolgreich auf sieben Glieder erweitert. Die Bahn hat dann acht statt sechs Türen. Das will man auch in Potsdam tun. "Wir hängen ein Drei- und ein Sieben-Meter-Segment ein", sagt Glaser. Das Plus von zehn Metern führt dazu, dass 200 statt 160 Menschen in der Bahn Platz finden. Mehrfaches Ein- und Aussteigen auf der Gesamtstrecke einberechnet, bringt das eine deutliche Kapazitätserweiterung. Siemens hat diese Mittelstücke im Angebot, und mit dem Konzern wird bereits über die Bestellungen verhandelt. Neue Ausschreibungen und neue Fahrzeugzulassungen braucht man nicht, denn es bleibt die existierende Bahn. Allerdings muss man die Werkstatthallen im Betriebshof an der Fritz-Zubeil-Straße um zehn Meter nach vorn verlängern und die Wendekreise vergrößern. "Das ist für die Neukäufe in den 20er Jahren aber sowieso nötig", rechtfertigt Glaser den Aufwand.

1,1 bis 1,2 Millionen Euro pro Fahrzeug kostet das; da sind die Erweiterung der Hallen und der Gleise schon mit einbezogen. Gemacht werden soll das an den acht jüngsten Combino-Zügen ‒ ein Volumen von 8,8 Millionen Euro also. Die erste Lang-Combino könnte im Frühjahr 2017 rollen. Bis 2020 will man die acht auserkorenen Combinios verlängert haben. Eingesetzt werden sollen die XXL-Versionen auf den Hauptstrecken des Straßenbahnnetzes, wo es bereits überwiegend 40-Meter-Haltestellen gibt.

In 10 Jahren will die ViP neue Fahrzeuge kaufen

Die alten Tatras müssen nach ihrer Sanierung neue Hauptuntersuchungen absolvieren: Das Verfahren kostet eine halbe Million Euro pro Bahn und ein Vierteljahr Zeit. "Die Bahn wird komplett auseinandergenommen und komplett wieder zusammengeschraubt", beschreibt Glaser den Aufwand.

Die nach Vario neu anzuschaffenden Bahnen sollen 2,40 Meter breit sein, zehn Zentimeter mehr als die heutigen. Das erscheint wenig, schafft aber Glaser zufolge deutlich mehr Platz im Inneren des Zuges, ein weiteres Plus an Fahrgästen. 77 Prozent des Streckennetzes sind bereits für den Begegnunsverkehr dieser breiteren Bahnen ausgelegt; Streckensanierungen wie jetzt in der Heinrich-Mann-Allee holen das nach. Stadtweit verkraften nur noch drei Abschnitte die Breitbahnen nicht: die Heinrich-Mann-Allee, das Nauener Tor und ein 150-Meter-Stück der Friedrich-Ebert-Straße.

Von Rainer Schüler


Quelle: http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Potsdam-will-Tram-Zuege-verlaengern

Potsdam ist schlauer als die Grazer!   :P :P
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: SG220 am Oktober 16, 2015, 09:21:00
Interessant, was die Verkehrsbetriebe in Potsdam zu ihren Variobahnen sagen!
Die vorhandenen Combinos werden verlängert, die VB´s aber nicht.

Siehe: http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Millionen-Investitionen-fuer-Potsdam

MfG SG220
Titel: Re: Variobahn Potsdam
Beitrag von: TW 581 am Oktober 16, 2015, 12:43:53

Interessant, was die Verkehrsbetriebe in Potsdam zu ihren Variobahnen sagen!
Die vorhandenen Combinos werden verlängert, die VB´s aber nicht.

Siehe: http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Millionen-Investitionen-fuer-Potsdam

MfG SG220


Interessant ist auch folgender Absatz:

Eine Verlängerung der wesentlich jüngeren Variobahnen sei aufgrund ihrer Bauart nicht möglich. Ihre Motorisierung sei für zwei weitere Segmente, die in die Mitte der Züge eingehängt werden sollen nicht ausreichend. Auch diese Module müssten daher motorisiert werden, was die Verlängerung unvertretbar teuer werden ließe und die Bahn zu schwer für Brückenüberfahrungen mache.

Ob man in Graz auch damit die VB Verlängerung endgütlig auf Eis legen kann?
Titel: Re: Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Oktober 16, 2015, 12:46:11
Aber die Variobahn will man nicht mehr kaufen, aus verständlichen Gründen: http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Millionen-Investitionen-fuer-Potsdam

W.
Titel: Re: Potsdam
Beitrag von: TW 22 am Oktober 17, 2015, 08:11:37
Millionen-Investitionen für Potsdam

Der städtische Verkehrsbetrieb in Potsdam will ein 50-Millionen-Euro-Programm zur Fahrzeugbeschaffung und zur Erweiterung des Schienennetzes umsetzen. Doch die Finanzierung ist nicht sicher.

Die Beschaffung der Vario-Bahnen von Stadler war in den Augen von Verkehrsbetriebs-Geschäftsführer Oliver Glaser ein Fehler. ,,Für 2,5 Millionen Euro das Stück haben wir uns Probleme ins Haus geholt, die wir früher nicht hatten", sagte Glaser am Mittwochabend bei einer Informationsveranstaltung zu den geplanten Investitionen des ViP in den nächsten fünf Jahren. Er musste Bürgern Recht geben, die die Varios als zu laut und als zu eng im Sitz- und Gehbereich kritisierten, konnte aber auch erklären, warum das so ist.

Die Radsätze seien im Gegensatz zu den Combino-Bahnen von Siemens nur über Gummiringe gefedert, und die Enge rühre vom Nabenantrieb, der bei Stadler an den Rädern sitzt und dieses Paket so dick macht, dass es den Knieraum der Passagiere verkleinert. Solange er beim ViP etwas zu sagen habe, würden keine Straßenbahnen mit solchen Radnabenmotoren mehr angeschafft, sagte Glaser. Diese Motorisierung sei zudem zu schwach für eine Verlängerung der Niederflurstraßenbahnen um zwei Segmente, die in die Mitte der Züge eingehängt werden sollen, um mehr Menschen zu befördern. Bei Stadler müsse man Einhängeteile motorisieren, was die Vergrößerung unvertretbar teuer mache und die Bahn viel zu schwer für Brückenüberfahrungen.

Die sogenannten ,,Sänften" bei den Combinos bräuchten keine eigenen Antriebe, weil der Zug stark genug ist dafür. Sowohl bei Trams als auch bei Bussen wird Glaser zufolge dafür gesorgt, dass es künftig auch im Heckteil eine Tür gibt. Damit können Kunden leichter das Fahrzeug verlassen, weil sie sich nicht zur Mitteltür durchdrängeln müssen; bei den Varios führt das zu Verspätungen.

Die Combino-Verlängerung von 30 auf 40 Meter ist beschlossene Sache; sie bringt ein Kapazitätserweiterung von 175 auf 214 Fahrgäste. Die acht jüngsten Siemens-Bahnen werden entsprechend nachgerüstet; ihre Lebensleistung verlängert sich um acht bis zehn Jahre. 18 Millionen Euro kostet die Aktion.

Die Varios sind laut Glaser vor dessen Amtszeit und nur deshalb beschafft worden, weil nach der Combino-Krise wegen Rissen in den Fahrzeugkästen Siemens aus dem Rennen war, keine osteuropäischen Hersteller auf dem Markt präsent waren, die Iberer abwinkten und Bombardier nur Bahnen liefern wollte, die 2,60 statt 2,40 Meter breit sind; man hätte dafür das gesamte Schienennetz durch Auseinanderrücken der Gleise anpassen müssen.

Geändert wurde inzwischen die Anbindung des Plattner-Campus am Jungfernsee und des neuen Quartiers in Krampnitz. Statt bislang zweigleisig fährt die Tram dereinst nur einspurig stadtauswärts rechts an den roten Kasernen vorbei, passiert die Havel über eine neu zu bauende Brücke neben der neuen Brücke des Friedens und danach die ausreichend starke Nordbrücke. Ob sie Krampnitz in Fahrbahn-Mittellage oder seitlich erreicht, ist noch nicht geklärt. Nicht geklärt ist auch die Frage der Finanzierung des insgesamt 50 Millionen Euro schweren Zukunftspaketes des ViP. Die Verträge seien unterschriftsreif, sagte Glaser. Er sei ,,guter Hoffnung", dass sie bald abgeschlossen werden.

Quelle:
http://t.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Millionen-Investitionen-fuer-Potsdam
Titel: Re: Potsdam
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Oktober 17, 2015, 09:05:14
Diese Meldung steht haargenau in dem Link in meinem Vorposting  :hehe:

Ist das etwa ein Eingeständnis auch in Bezug auf Graz?

W.