Einkaufszentren sollen für Verkehr zahlen
Verkehrsexperten fordern von Einkaufszentren eine Verkehrserregerabgabe, da sie durch ihr Parkplatzangebot ein erhöhtes Verkehrsaufkommen verursachen. Graz und sein Umland würde eine solche Abgabe besonders hart treffen.
Der Trend zu großen Einkaufszentren an den Stadträndern ist ungebrochen - der Raum Graz ist das beste Beispiel dafür: In den letzten Jahren entwickelte sich Graz zur Stadt mit der größten Shoppingcenter-Dichte in Österreich. Die Einkaufszentren haben einen großen Trumpf, den sie auch offensiv ausspielen: Sie locken ihre Kunden mit kostenlosen Parkplätzen.
Eine Abgabe zur Chancengleichheit
Geht es nach dem Verkehrsexperten Harald Frey von der TU Wien, sollte dieser Trumpf den Shopping-Tempeln mit einer Verkehrserregerabgabe entzogen werden: ,,Einfach um eine Chancengleichheit zu den Städten herzustellen. Warum muss ich in der Innenstadt eine Parkplatzabgabe bezahlen, und der draußen kommt ungeschoren davon, erzeugt aber genauso viel und meistens noch viel mehr Autoverkehr."
,,Ein Euro pro Parkplatz ist realistisch"
Graz als Stadt mit der größten Shoppingcenter-Dichte Österreichs wäre von der Einführung einer Verkehrserregerabgabe besonders betroffen.
Laut den Experten müssten die Gebühren bei den gratis Parkplätzen genau so hoch sein wie in der Stadt
Der Verkehrsexperte hat auch konkrete Vorstellungen, was die mögliche Höhe der Abgabe betrifft: ,,Meiner Meinung nach mindestens so hoch wie die Parkgebühren in der Innenstadt. Man könnte mal mit einem Euro pro Parkplatz und Tag anfangen, das ist sicher realistisch. Wenn sie sich vorstellen, dass mehrere Einkaufszentren insgesamt 10.000 Parkplätze hätten, dann kommen sie auf 10.000 Euro pro Tag. Das ist dann schon eine beträchtliche Summe, die zur Unterstützung der klein strukturierten Wirtschaft in Graz verwendet werden könnte."
Rechtliche Grundlage wäre gegeben
Auch die Zweckwidmung der Verkehrserregerabgabe für den öffentlichen Verkehr ist für den Wiener Expertem denkbar. Das Einheben einer derartigen Abgabe wäre rechtlich bereits jetzt schon möglich - die Zuständigkeit liegt derzeit bei den Gemeinden, die davon laut Frey aber Abstand nehmen würden, um ihre großen Unternehmen nicht zu vergraulen; gefordert seien daher die Länder und der Bund.
Quelle: http://steiermark.orf.at/news/stories/2558039/
Diesen Vorstoß finde ich prinzipiell gut. - EKZ mit Straßenbahnanschluss sollten mMn einen Rabatt erhalten, schon gar wenn doch der Straßenbahnanschluß mitfinanziert wurde.
Im Prinzip ein alter Hut - es gibt in der Steiermark sogar eine gesetzliche Grundlage für das, aber keiner getraut sich hier was zu tun ...
W.