Styria-Mobile Forum

Allgemein => News aus dem In- und Ausland => Thema gestartet von: Martin am Januar 07, 2013, 11:32:49

Umfrage
Frage: Wie wäre Eure Entscheidung?
Antwort 1: Beibehaltung Stimmen: 20
Antwort 2: Abschaffung Stimmen: 23
Antwort 3: Weiß nicht Stimmen: 2
Titel: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Martin am Januar 07, 2013, 11:32:49
Am 20. Jänner findet die Volksbefragung zur Wehrpflicht statt. - Wie würdet Ihr Euch entscheiden?


Dazu ein aktueller Artikel aus der Presse zum Nachdenken!


http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/annelieserohrer/1329304/Verweigert-euch-Drei-Gruende-fuer-Boykott-der-Volksbefragung-zum-Heer
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Viator am Januar 07, 2013, 13:01:48
Die ganze Wehrpflicht-Debatte, vor deren Lösung sich die Politik drückt, ist ja von Anfang an unehrlich und unaufrichtig:

Es muss heißen: "Sind wir für eine Beibehaltung der allgemeinen selektiv männlichen Wehrpflicht?" Bedeutet denn "allgemeines Wahlrecht" auch, dass nur Männer wählen dürfen?

Keineswegs. 1919 wurden darüber auch nicht alle Männer der jungen Republik Deutschösterreich lange gefragt, geschweige denn wurde unendlich debattiert. Nein. Das Wahlrecht wurde den Frauen einfach  verliehen, basta, alles andere wäre ja eine Ungleichbehandlung.

Wenn eine Präsenzpflicht so gut ist, weil junge Menschen jederzeit  zwangsweise als billige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen sollen (Katastrophen u.ä.) oder so billige Rotkreuz-Helfer sind, wenn das Heer angeblich so gut eine integrative Aufgabe erfüllt, um Migranten besser in die Gesellschaft zu integrieren... Warum will man das dann dem weiblichen Geschlecht vorenthalten? In den Schulen gibt es genug Probleme damit, wenn streng religiöse Schülerinnen von deren Eltern aus nicht am Turnunterricht teilnehmen, schon gar nicht am Schwimmunterricht teilnehmen und erst recht nicht auf Sportwochen fahren dürfen!

Also, entweder benötigt unser Staat billige (Zwangs-)Arbeitskräfte, dann ist es verfassungswidrig, jemanden allein aufgrund seines Geschlechtes mit Haft(!) zu bedrohen, sollte er einer (Zwangs-)Musterung durch nicht frei gewählte Ärzt/inn/e/n bzw. Bundesheer-Personal oder einer Einberufung nicht bedingungslos Folge leisten.

Oder aber man hebt die Pflicht für beide Geschlechter auf und wirbt wieder wie in der Zeit vor dem Austrofaschismus um Freiwillige. Das wäre geschlechtergerecht und würde eine Maßnahme aufheben, die wir indirekt den Weltkriegen zu verdanken haben.

Quintessenz: Es gibt meiner Meinung nach überhaupt nichts abzustimmen, geschweige denn ist für Frauen eine Dienstpflicht einzuführen. Aufgrund der verfassungsmäßig geboteten Gleichbehandlung beider Geschlechter ist mit sofortiger Wirkung die männliche Wehrpflicht aufzuheben. Punkt.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Martin am Januar 07, 2013, 22:55:00
Ich hatte den Punkt ursprünglich dabei, habe ihn aber gleich wieder entfernt, weil ich denke, dass die Einstellung zu diesem Thema eine Sache ist und die Teilnahme an der Befragung eine andere!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Telefonzentrale am Januar 08, 2013, 01:03:40
Ich schließe mich Viator an: Wenn Vaterlandsdienst wie auch immer, dann für jedermann/frau! In Zeiten der Zivildienstmöglichkeit gibts keinen Grund für die Geschlechterbevorzugung!

Bei der Gelegenheit: Auch das Pensionsantrittsalter gehört schleunigst gleichgestellt und nicht erst in ~30 Jahren. Könnte man mit der Einführung der Verpflichtung der Frauen gleich miterledigen  :pfeifend:
( Ist doch irre, dass Männer ab 60 mit dem HGL-Pensionistentarif zur Arbeit fahren können ......  ::) )
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Manfred am Januar 08, 2013, 02:11:18
Ich kann mich den Aussagen zur Wehrpflicht hier nur anschließen: Frauen dürfen ja 5 Jahre früher in Pension gehen, weil sie zum Ausgleich durchschnittlich 5 Jahre länger leben ...
Aber schon kleine Mädchen bekommen für die gleiche Leistung in der Volksschule eine um ein Grad bessere Note. Für gleiche Noten bekommen Mädchen eher eine Empfehlung fürs Gymnasium. Daher sind bereits 60% der Maturanten Mädchen. Und weil sie dann die Aufnahmsprüfung zum Medizinstudium schlechter schaffen gibt's wieder eine Mädchen bevorzugende Sonderregelung. Jungen brauchen ja nicht studieren, meinte doch die Salzburger Landeshauptfrau das Bundesheer täte den jungen Männern nur gut. Irgendwelche Sklaven müssen ja die 300 verschluderten Millionen wieder erarbeiten. Und als Dank für den Wehrdienst gibt es dann Frauenquoten ... Selbstverständlich nicht bei der Müllabfuhr. Drecksarbeit ist nur für Männer gut. Siehe Landeshauptfrau.
Auch die körperliche Unversehrtheit ist für Frauen garantiert, so ein Luxus ist für Männer nicht nötig. Buben dürfen mit Wissen des Justizministeriums beliebig genitalverstümmelt werden. Was eben für Frauen erniedrigend ist, macht Männer nur härter, und beschnittene Sexualität tut ihnen nur gut. ...Und so könnte man seitenweise fortfahren ...

Tatsächlich können von der Wertschöpfung der arbeitenden und ohne Wehrdienst früher mit dem Studium fertig werdenden Männer die Mehrkosten eines Berufsheeres samt Sozialdienst mehr als bezahlt werden. Man muss nur rechnen können.

Wir bemühen uns offensichtlich wieder einmal der letzte Staat zu sein, indem der Zwangsdienst für Männer abgeschafft wird.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Der Steirer am Januar 08, 2013, 11:33:58
Wo sind diesbezüglich jetzt die Befürworter des "Gender - Mainstreamings? Hier verstecken sich alle irgendwo! :P :P :P
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Metro5 am Januar 08, 2013, 13:55:53
Lieber Manfred,

ich kann mit deiner "Die Frauen haben's doch so gut"-Mentalität wirklich nichts anfangen. Es ist doch wohl wirklich nicht zu leugnen, dass all diese - wenn auch oft sehr zweifelhaften - bevorzugenden Regeln für Frauen (Quoten etc., wobei diese ja nur einen Gleichstand herbeiführen sollen) gerade deshalb eingeführt werden, weil Frauen in der Vergangenheit - und auch jetzt noch - diskriminiert worden sind. Noch immer ist Österreich ziemliches Schlusslicht bei Lohnunterschieden. Man könnte sich viele "gendergerechte" Maßnahmen sparen, wenn man diese gesetzeswidrige Ungleichheit auch konsequent verfolgen und bestrafen würde.

Was die Wehrpflicht angeht, ist diese mMn natürlich abzuschaffen, da
1) sie erstens junge Männer in einer wichtigen Phase aus ihrem Leben, das man in diesem Alter gerade einmal beginnt zu gestalten, herausreißt.
2) sie in Anbetracht der gesetzlichen Bestimmungen einer Art Sklaverei gleicht
3) eine derartige Rekrutierung von Soldaten völlig unzeitgemäß ist (will man jemanden nach einer derartigen sechsmonatigen Ausbildung ernsthaft
einen bewaffneten Konflikt schicken?)
4) es in Anbetracht dessen, was Zivildiener für die Republik leisten, eine Frechheit ist, dass unsere Gesellschaft nicht bereit ist, diese - für uns alle wichtigen - Jobs angemessen und würdevoll zu bezahlen! Anders gesagt: Wenn ich nach einem Unfall kurz vorm Verrecken im Graben liege, sollte derjenige, der elendslange Nachtdienste schiebt, um mein Leben zu retten, nicht angemessen entlohnt werden? Zu meiner Zivi-Zeit gab es gerade mal 350 Euro auf die Kralle, das ist eine bodenlose Frechheit!!!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Manfred am Januar 08, 2013, 16:44:31
Lieber Metro5!

Ich habe mir nur erlaubt die neuen Ungleichheiten aufzuzeigen. Junge Männer können überhaupt nichts dafür, dass früher Männer bevorzugt wurden, und über Frauen sogar bestimmen konnten, daher sehe ich es absolut nicht ein, dass die heute per Gesetz benachteiligt werden müssen. Es ist wohl klar, dass in der heutigen Zeit Männer und Frauen gleichberechtigt sein müssen. Und man kann die Ungleichheit in der älteren Generation nicht dadurch reparieren, indem man die Verhältnisse in der jüngeren umkehrt. Und was die Ungleichheit bei den Löhnen angeht, ist das auch nur durch statistische Raffinessen bewiesen. Ich wüsste nicht warum ich einer Frau weniger bezahlen sollte, wenn sie die gleiche Arbeit leistet. Allerdings ist es bei mir so, dass sich bei gleichem Aufgabenbereich die Gehälter bis zu 100% unterscheiden. Wenn nun die kaum über Kollektivbetrag bezahlten Frauen wären, würden die natürlich behaupten, nur weil sie Frauen sind bekämen sie viel niedere Gehälter. Gute Mitarbeiter müssen anständig bezahlt werden, ganz gleich ob sie Frauen oder Männer sind. Denn die erlauben, dass man auch schwächere Leute einstellt, denn die Wirtschaft muss der Gesellschaft dienen, nicht umgekehrt. Dass alleinerziehende Mütter oft an der Armutsgrenze leben, ist eher ein Armutszeichen unserer kinderfeindlichen Gesellschaft. Aber zur Gleichberechtigung gehört dass der Zwangsdienst abgeschafft wird, und keinesfalls auch für Frauen eingeführt wird.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Empedokles am Januar 09, 2013, 02:26:59

Gute Mitarbeiter müssen anständig bezahlt werden, ganz gleich ob sie Frauen oder Männer sind. Denn die erlauben, dass man auch schwächere Leute einstellt, denn die Wirtschaft muss der Gesellschaft dienen, nicht umgekehrt. Dass alleinerziehende Mütter oft an der Armutsgrenze leben, ist eher ein Armutszeichen unserer kinderfeindlichen Gesellschaft. Aber zur Gleichberechtigung gehört dass der Zwangsdienst abgeschafft wird, und keinesfalls auch für Frauen eingeführt wird.

Bei der Bezahlung und den Aufstiegschancen schaut die Realität leider noch immer ganz anders aus. Frauen sind nun halt einmal diejenigen von uns, welche die Kinder gebären und werden allein aus diesem Grund (aus rein wirtschaftlicher Sicht) benachteiligt. Karenz und Pflegeurlaub sind für die Wirtschaft einfach zu hohe Kostenfaktoren. Das wird natürlich nicht in jeder Firma so gehandhabt, ist aber in keiner Bilanz uninteressant. Daher wird zunehmend versucht diese Mehrkosten einzusparen. Das ist zwar aus der Sicht eines Unternehmens verständlich, aber sozial total ungerecht. Jetzt auch noch einen Zwangsdienst für die "gleichberechtigten" Frauen einzufordern ist einfach obsurd.


Frauen dürfen ja 5 Jahre früher in Pension gehen, weil sie zum Ausgleich durchschnittlich 5 Jahre länger leben ...
Aber schon kleine Mädchen bekommen für die gleiche Leistung in der Volksschule eine um ein Grad bessere Note. Für gleiche Noten bekommen Mädchen eher eine Empfehlung fürs Gymnasium. Daher sind bereits 60% der Maturanten Mädchen.

Natürlich respektiere ich Deine Meinung, aber für mich klingt das nach einer sehr "frauenfeindlichen" Einstellung.


... Aber zur Gleichberechtigung gehört, dass der Zwangsdienst abgeschafft wird und keinesfalls auch für Frauen eingeführt wird.

Da hast Du wieder meine volle Zustimmung.


Wer sich noch erinnern kann: Es war verdammt schwer, um 1990 Zivildienst statt Bundesheer zu machen.

Jo mei! Und noch früher musste man sich einer Komission zur Gewissensprüfung stellen und wurde als Vaterlandsveräter behandelt (bzw. eingesperrt).


... Was die Wehrpflicht angeht, ist diese mMn natürlich abzuschaffen, da
4) es in Anbetracht dessen, was Zivildiener für die Republik leisten, eine Frechheit ist, dass unsere Gesellschaft nicht bereit ist, diese - für uns alle wichtigen - Jobs angemessen und würdevoll zu bezahlen!

Das sehe ich auch so. - Aber ich hätte moralisch kein Problem damit, wenn für ALLE (Männer und Frauen) eine Zeitspanne als "soziales Jahr" eingeführt wird, das dann auch wirklich angemessen bezahlt wird.

LG, E.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 09, 2013, 08:50:19
Ich meine doch, daß da 2 Sachen vermischt werden. Es geht um das Bundesheer. Und nicht um Kathastrophenschutz/Wehrersatzdienst. Die Zivildiener sind inzwischen zu einer bedeutenden, quasi unbezahlten Organisation herangewachsen, ohne das das soziale System zusammenbrechen würde. Das allerdings kann nur Aufgabe des Sozialministeriums sein und nicht der Landesverteidigung. Kathastrophenschutz ist Ländersache. Und der gehört so organisiert, daß man nicht automatisch mit dem Eingreifen des Militärs zu rechnen hat. Das Militär hat eine einzige Aufgabe, die der Landesverteidigung. Und das können nur Profis, Störche vergrämen könnten auch Volkschüler.
Das dies alles jetzt noch dazu zu einem Politikum hochstilisiert wurde, ist eine Frechheit. Die Politiker wurden gewählt, um Entscheidungen zu treffen. Noch dazu Entscheidungen, zu denen wir viel zu wenig Basiswissen haben, zB. wieviele Abfangjäger/Panzer usw. brauchen wir wirklich. Was wir aber sicher nicht brauchen, sind 18-jährige Buam, die an der Grenze spazierngehen müssen, weil das 2 Landeshauptleute wollen. Und wenn der Herr Spindelegger behauptet, daß dies jedem jungen Menschen guttue, dann spinnt er.
LG! Christian
PS: aus einer angesehenen Medizinzeitschrift: in den USA sterben 3x mehr Kinder bis 5 Jahre an den Folgen von Schußwaffengebrauch als an Krebs.

PPS: Das Ergebnis der Volksbefragung ist lt. Gesetz natürlich nicht bindend!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 09, 2013, 13:14:57
Davon steht aber nichts im Bundesverfassungsgesetz, Artikel 9a. Und alles andere ist uninteressant.
LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 09, 2013, 16:25:35
Im BVG steht nichts davon, daß das Heer eine technischer Hilfsverein ist, wie ihn etwa Deutschland hat. Aber diese Hilfseinsätze dienen nun einmal  nicht der Landesverteidigung, und das - und sonst nichts - ist laut Verfassung die Aufgabe.
Ich glaube auch nicht, daß ich ein schlechterer Mensch bin als Du, weil ich keinen Eid geleistet habe. (Und so ganz nebenbei: es gab Zeiten, wo die Ermordungen mit dem abgelegten Eid gerechtfertigt wurden.)
Es kann einfach nicht sein, daß zur Abdeckung von Hilfsleistungen - ob von Soldaten oder Zivildienern - Menschen herangezogen werden, deren einzige Aufgabe die Ausbildung zum Landesverteidiger wäre. Es ist nicht Aufgabe des Soldaten, Schlamm zu schaufeln. Da hätte die öffentliche Hand, also Bund, Länder und Gemeinden eben zB. beim Kathastrophenschutz vorsorgen müssen, Ob in Form von Anpassung der Feuerwehren oder Einrichtung eines THW. Zivildiener könnten sehr wohl auch beim Heer beschäftigt werden, im Küchendienst etwa, Schreibdienst, Sanitätsdienst. Es kann nicht sein, daß diese Leute zur Aufrechterhaltung des maroden Sozialdienstes mißbraucht werden. Und das noch 3 Monate länger als Präsenzdiener.
Und wenn wir schon ein Heer brauchen, dann halt im Rahmen der Uno Verpflichtungen oder Grenzüberwachung in Konfliktfällen. Und das soll von Profis gemacht werden. Und noch eins: es wird immer nur von der Reduktion der Mannschaften gesprochen: und was ist mit dem ganzen aufgeblasenem Wasserkopf von Oberen, die nichts zu tun haben? Die kosten!

LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Viator am Januar 09, 2013, 20:41:04
Ich glaube, die Zeiten der Zwangsdienste sind vorbei:
Unter Hitler gab es ein halbes Jahr Arbeits- bzw. Sozialdienst für beide Geschlechter, anschließend nur für Männer die Verpflichtung zum Dienst für die Heimat an der Waffe, dafür waren diese später eben hochoffiziell "Familienoberhaupt". Praktizierende Mütter wurden geehrt und galten viel, besonders wenn sie vier und mehr Kinder bekamen, aber von einer etwaigen Gebär-Pflicht war nicht einmal damals die Rede. Trotzdem war alles hierarchisch genau definiert und die vielen gesellschaftlichen Zwänge und Verpflichtungen hielten sich letztlich wahrscheinlich die Waage.

Heute, in einer wesentlich "zwangloseren" Zeit, gibt es zwar immer noch als Relikt die Stellungs- und Präsenzpflicht für die Burschen, während es demgegenüber aber die freie Entscheidung jeder Frau ist, ob sie überhaupt Kinder zur Welt bringt oder lieber abtreibt, ob sie gleich wieder arbeiten geht oder aber eine Zeit lang Hausfrau sein will.
Ja, es ist sicher richtig, dass der Staat die Rahmenbedingungen für solche freien Entscheidungen schafft, auch indem er Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stellt oder nicht zuletzt Väterkarenzen fördert.

Und so, wie derzeit die Frauen nicht durch Haftandrohung zur erniedrigenden Massen-Zwangsmusterung und zu billigen Hilfsdiensten und Aufräumungsarbeiten gezwungen werden, sondern durch Privilegien wie freie Arztwahl und jederzeitige Ausstiegsmöglichkeit bei Nichtgefallen angelockt werden, derart wird es auch gelingen, genug Freiwillige beiderlei Geschlechts für Landesverteidigung oder soziale Dienste zu gewinnen. Der Staat kann diesen freiwilligen Einsatz ja auch honorieren, indem er diese Staatsbürger beispielsweise bei Anstellungen im öffentlichen Dienst anschließend bevorzugt (also aufgrund von freiwilligem Einsatz, nicht aufgrund eines bestimmten Geschlechtes).

Jedenfalls empfinde ich diese Abstimmung über diese in Gesetz gekleidete, verfassungswidrige Ungleichbehandlung namens "allgemeine" (=männliche) Wehrpflicht schon an sich als Provokation. Über Ungleichbehandlung "ja oder nein" abzustimmen ist nach heutigem Rechtsverständnis illegal!!!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 10, 2013, 08:32:15

Mich versteht keiner, EGAL - schau ma mal, wie die Befragung ausgeht.


Schau, HP: lies einmal im Bundesverfassungsgesetz den Artikel 9a, und da stehen die Aufgaben des Bundesheeres. Wenn Österreich einen effektiven Kathastrophenschutz haben möchte, dann soll eben ein THW nach deutschem Vorbild gegründet werden. Auch das beruht auf Freiwilligkeit, untersteht aber dem Innenministerium und nicht der Verteidigung. Und die haben auch das erforderliche Gerät.
Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, ins Winkerl ein bisserl weinen gehen - weil dich keiner versteht.
LG! Christian

PS: Zu Viator möchte ich mich nicht äußern, der Beitrag würde beim Administrator nicht durchgehen.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 10, 2013, 13:07:44

§ 2 des Wehrgesetztes, dann erspart man sich hier nämlich

Es ist nicht Aufgabe des Soldaten, Schlamm zu schaufeln.

so eine falsche Aussage.


Ich bin kein Paragrafenreiter, nur: was Gesetz ist, muß Gesetz bleiben. Und ein Bundesgesetz steht nun einmal nicht über dem Verfassungsgesetz. Im Wehrgesetz wird quasi nebenbei geschrieben, wer einen AssE anfordern kann, nämlich wieder nur eine Behörde. Und daß in dieser Anforderung die genaue Begründung, die vermutliche Zahl der Einsatzkräfte und Einsatztage zu stehen hat und erst dann entschieden wird. Das sind ein paar Satzerl im Wehrgesetz §2 lit c, auf denen du deine Argumentation aufbaust. Und das ist halt doch zu wenig. Und darum ist es auch uninteressant, ob du im AssE gewesen bist oder nicht, und ob du mit der Waffe dabei warst oder nicht, interessiert mich erst recht nicht.

LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 10, 2013, 13:45:19
Ja, hast Recht. Zwischen Gesetz lesen und es verstehen ist ein Unterschied. Und von verstehen wollen ist bei dir schon gar keine Rede mehr.
Brauchst ja nicht weinen, ein bisserl schmollen sollte reichen.
LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Martin am Januar 10, 2013, 13:48:25
Jetzt ist dann schön langsam mal a Ruah! - Abgesehen davon ist dieses Thema doch sowieso nur am Rande hier bei uns. - Bitte meine Herren!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 10, 2013, 16:13:52

Kindergartenniveau
Anscheinend bin ich zu deppat dafür

Jetzt ist dann schön langsam mal a Ruah! -



... und deswegen halte ich mich jetzt an die Empfehlung von Martin.
LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Martin am Januar 10, 2013, 16:41:01
Bitte - Ring frei!  :sh:
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 10, 2013, 17:07:03

Bitte - Ring frei!  :sh:


Aber gerne doch:
"Soldaten sind Mörder" (Kurt Tucholsky, Die Weltbühne, 1931)

Dann sollen das wenigsten Profis sein und keine angelernten Buam!

LG! Christian

PS: Ich muß jetzt leider weggehen, bis morgen also.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: 4020er am Januar 10, 2013, 18:58:41
Im Schnitt sind nur 6,4 Prozent der Grundwehrdiener im Katastrophenschutz im Einsatz; dieser Faktor ist also in der Frage der Wehrpflicht irrelevant. Und: Warum sollten Berufssoldaten keine Sandsäcke schleppen? Die sind doch freiwillig beim Heer.
Im übrigen leistet die Feuerwehr die meiste Arbeit im Katastrophenschutz. Denen sollte man gebührend danken, denn die verdienen keinen Cent damit!

Zum eigentlichen Thema: Kein finanzieller Aspekt kann Zwangsarbeit rechtfertigen. Punkt.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Manfred am Januar 10, 2013, 22:27:02
In einem der reichsten Staaten der Welt sollte es möglich sein, staatliche Aufgaben ohne Zwangsdienste zu bewältigen. Wenn das von den 27 Staaten der EU 22 schon können, frage ich mich schon, ob wir immer die Hinterwälder sein müssen. Und wenn ich aufgezählt habe wo Männer sonst noch überall benachteiligt sind, so ist das nichts frauenfeindliches, denn schließlich werden die Gesetzte die zu diesen Ungleichbehandlungen geführt haben, mehrheitlich von Männern beschlossen. Aber es kann durchaus sein, dass die Österreicher mehrheitlich beschließen, der letzte Staat der EU mit Wehrpflicht sein zu wollen ...

Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Viator am Januar 10, 2013, 23:19:22
Du meinst wohl, mit männlicher Wehrpflicht. ;)
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 11, 2013, 09:10:10
Guten Morgen!
Beginnen möchte ich mit Erich Kästner, Knigge für Unbemittelte:

Gehirn ist nichts für kleine Leute
Den Millionären geht es schlecht
Ein neuer Krieg käm ihnen recht.
So macht den Ärmsten doch die Freude!

Es muß in Österreich endlich möglich sein, in diesen Sauhaufen Ordnung zu bringen. Die Vorgänge rund um den Eurofighterkauf werden endlich aufgearbeitet (und darauf hat sich mein Kästner Zitat bezogen).
Es kann weder wirtschaftlich noch menschlich sein, Burschen mit scharf geladenen Waffen, ohne weitere Ausbildung, an der ungarischen, slowakischen und tschechischen Grenze spazieren gehen zu lassen, nur weil zwei Landeshauptleute das wollten. Von den Kosten schon gar nicht zu reden. Wohl aber von den gehäuften Selbstmorden während dieses AssE.
Nochmals die Gebetsmühle für HP gedreht: Bundesheer ist Bundessache, Katastrophenschutz ist Ländersache. Krankentransport, Altenpflege, Sozialdienst sind Privatsache. Und wenn man der Meinung ist, junge Menschen sollten dem Staat auch etwas zurückgeben (für Schul-/Ausbildungskosten), dann hat das für alle zu gelten, schließlich haben auch Mädchen vom System profitiert.

Also, wenn wir denn schon eines brauchen, so soll das Bundesheer von Profis gemacht werden. Wenn ein Friseur schon 3 Jahre Ausbildung braucht, dann kann man doch nicht Landesverteidigung in ein paar Wochen lernen, das ist abstrus. Und selbstverständlich steht das Heer Frauen und Männern offen. Wie allerdings auch ein wie immer gearteter Sozialdienst mit festgesetztem zeitlichen Umfang.

LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Commanderr am Januar 11, 2013, 12:25:13
Vergesst bitte nicht, dass man gut ausgebildete Arbeitskräfte nicht binnen weniger Monate erhält, sonderen erst nach einigen Jahren! Und selbst dann fehlt denen natürlich noch die Erfahrung, die erst in vielen Dienstjahren gesammelt werden müsste, damit aus Anfängern eben "erfahrene Arbeitskräfte" werden! Das betrifft alle Arbeitskräfte der Einsatzorganisationen (Rettung, Feuerwehr, Polizei) und natürlich auch das Bundesheer! Jeder, der über ein bisserl Hausverstand verfügt, sollte wissen, dass man unmöglich von einem Jahr auf das Nächste ausreichend viele und erfahrene Arbeitskräfte bekommt!
Natürlich könnte man ein Technisches Hilfswerk einrichten, welches anstelle des Bundesheeres dann über alle notwendigen Großgeräte, Ausrüstung, "Wissen" und Stützpunkte verfügen müsste, um alle denkbaren Einsätze bewältigen zu können! Doch die Stützpunkte müssten erst gebaut werden, mit dem nicht vorhandenen Geld. Angestellte hätte man natürlich auch noch keine, die bekommt man schließlich auch nicht von heut auf morgen!

Über Ansagen (von wem auch immer), dass man anstelle der Zivildiener eben genau diese Plätze mit Freiwilligen besetzen wird, kann ich nur lautstark lachen!
Wer z.B. von Euch hier im Forum ist bereit und meldet sich denn fix für eine solche "freiwillige Vollzeit-Stelle"? Wer meldet sich von den Politikern, die solch einen Unsinn verzapfen? Eben!
Freiwillig heißt ehrenamtlich, sprich unbezahlt! Wer will sich denn heutzutage schon unbezahlt für etwas verpflichten? Und damit meine ich min. 40h pro Woche und nicht einen ehrenamtlichen Nacht-, Wochenend- oder Feiertagsdienst bei Rettung oder Feuerwehr! Ich selbst mache seit über 15 Jahren ehrenamtlich, sprich 100% unbezahlten Dienst, ich weiß schon wovon ich spreche! Im übrigen habe ich dazu einen 40h Job, Familie mit Kleinkind, verdiene aber leider keine paar Tausend Euro pro Monat! Wie schön wäre es, wenn ich durch meine ehrenamtlichen Dienste einen Bonus bekommen würde (weniger Steuern zahlen müssen, Anerkennung im Beruf, oder ähnliches). Aber das Gegenteil ist der Fall! Wenn ich wegen länger dauernder Einsätze ein paar Mal zu spät zur Arbeit kommen würde, dürfte ich mich bald nach einer neuen Stelle umsehen! Dem Staat ist das alles leider scheißegal. Unsere Politiker reden nur groß, haben selbst nicht die geringste Ahnung, wie es wirklich abläuft! Hauptsach abkassieren und überall Geschenke und Vergünstigungen einstreifen, weil sie ja so viel arm sind und so wenig verdienen! Genau da würde ich ansetzen:
Jeder österreichischer Staatsbürger, der mehr als 3.000 € pro Monat verdient, sollte entweder zu "x" Stunden pro Woche "freiwilligen Sozialdienst" verdonnert werden (Reinigung der Wanderwege, Altenpflege, Aufräumarbeiten nach Unwetterschäden, Hilfsarbeiten bei Ernten, Öffis-Fahrzeuge putzen, Ausländergruppen betreuen oder was auch immer, da finden sich hunderte Möglichkeiten, die eben leider nicht viele gerne machen würden, weil diese Arbeiten nunmal teilweise "unangenehm" sind) oder entsprechend viel Geld als 100% zweckgebundene Steuer bezahlen müssen! Das damit eingenommene Geld müsste Cent für Cent aufgelistet sein, frei und jederzeit einsehbar sein, für jeden Österreicher! Ebenso jede einzelne Ausgabe/Aufwendung dieser Steuergelder! Aber sowas bleibt leider ein unrealistisches Wunschdenken meinerseits!

Berufsheer oder nicht, wenn man etwas daran ändern möchte, dauert dieser Prozess sicherlich ein Jahrzehnt, kann aber aus meinen genannten Gründen unmöglich binnen kurzer Zeit realisiert werden! Nicht in Österreich, nicht mit der Führung!

Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: kroko am Januar 11, 2013, 12:48:10
A propos Befragungen: in Paris wird derzeit über den Ausbau der Straßenbahn befragt. Bin gespannt, wie das ausgeht. http://www.railwaygazette.com/news/urban-rail/single-view/view/paris-tram-t4-branch-enquiry-underway.html
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 11, 2013, 14:09:36
Ein bisserl was zum Verständnis: das THW Deutschland setzt sich aus 82000 ehrenamtlichen und 860 hauptamtlichen Helfern zusammen. Und ganz wesentlich: sie sind sozial abgesichert, zB. muß der Lohn auch während der Einsatzzeit weiterbezahlt werden, usw. Und mit solch einfacher Maßnahme des Gesetzgebers gibt es keine Nachwuchssorgen.
Ein ganz einfaches Beispiel, daß auch hier endlich einmal bei den FF anzuwenden wäre. Aber soweit ist halt unser Föderalismus nicht, die Kleinkarierten verteidigen jedes Stückerl mit Zähnen und Klauen.
Und Ausbildung zum Soldaten: ist hier jemand ernsthaft der Meinung, daß eine einmonatige Grundausbildung jemand dazu befähigt? Immerhin haben sich 19 Buam im AssE erschossen (soviel zur sittlichen Reife).
LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Commanderr am Januar 11, 2013, 21:11:41

Und ganz wesentlich: sie sind sozial abgesichert, zB. muß der Lohn auch während der Einsatzzeit weiterbezahlt werden, usw. Und mit solch einfacher Maßnahme des Gesetzgebers gibt es keine Nachwuchssorgen. Ein ganz einfaches Beispiel, daß auch hier endlich einmal bei den FF anzuwenden wäre.

Nicht nur bei der FF, sondern bei allen (Rettung, FF, Bergrettung, Hundestaffel usw.) gleichzeitig! Sonst wäre es ja weiterhin ungerecht!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 12, 2013, 00:06:28

Zitat
Und Ausbildung zum Soldaten: ist hier jemand ernsthaft der Meinung, daß eine einmonatige Grundausbildung jemand dazu befähigt?

Das führt unweigerlich zur grundsätzlichen Frage, ob jemand ernsthaft glaubt, dass das Bundesheer zur Landesverteidigung befähigt ist?.......


Als vor knapp 21 Jahren in Ex-Jugoslawien "Ramba-Zamba" war, hat man sehr wohl danach geschrien und sogar nach den "ungeliebten" Draken gerufen.

Insofern hat das ÖBH schon seine Berechtigung und seinen Sinn!

Ach ja: dem Draken hat man ja nachgesagt, dass er ein Schrottvogel sei - insgesamt wurden in den knapp 18 Jahren Einsatzzeit (10 Jahre waren geplant) 23.500 unfallfreie Flugstunden in Österreich geflogen. Das ist Weltrekord! Insgesamt wurden in dieser Zeit 500 (!) Alarmeinsätze geflogen!

Worauf ich hinaus will?

Österreich wird in der großen "Panzerschlacht" im Marchfeld, die einmal im "Kalten Krieg" als Szenario vorgekommen ist, keine Chance haben - aber der "Kalte Krieg" ist vorbei und eine "Panzerschlacht" im Marchfeld wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Aber in den Bedrohungsanalysen sind sehr wohl kleinräumige Konflikte als sogar relativ große Möglichkeit angenommen, deshalb braucht Österreich im Mindestmaß eine militärische Landesverteidigung (abgesehen davon, dass es im Staatsvertrag und in der Bundesverfassung verankert ist), v. a. Luftraumüberwachung und schnelle, bewegliche und gut ausgerüstete mobilisierte Truppen.

Wie das am besten zu bewerkstelligen ist - mit Berufsheer oder Wehrpflicht (wobei ja heute das ÖBH schon zum Teil ein Berufsheer ist) - soll jeder selbst entscheiden; ich habe das schon getan!

W.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Viator am Januar 12, 2013, 14:53:54
Aber jetzt bitte bestrafe doch nicht die jungen Männer dafür, dass die Politiker nicht beizeiten etwas Gerechteres auf die Reihe kriegen. Man darf sich nicht von bewusst geschürten Ängsten leiten lassen. Es ist ja immer das gleiche Spielchen mit dem Volk, damit kriegt man die Leute immer dorthin, wo man sie haben will!

Selbst ein Abstimmungsergebnis gegen eine "allgemeine" männliche Wehrpflicht verändert kurzfristig nichts, sondern signalisiert den Politikern nur eine anzustrebende Entwicklungsrichtung!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Viator am Januar 12, 2013, 15:06:07
Diese Abstimmung stellt ja nur einen Fingerzeig an die Politiker dar, mehr nicht! Bitte keine Zukunftsängste. Bitte bestärken wir nicht jene, die behaupten, es bestehe kein Handlungsbedarf!  ;)

Die alten Südstaatler haben auch gemeint, die Sklaverei darf nicht aufgehoben werden. Sonst bricht doch alles zusammen und wer soll sonst noch so hart auf den Plantagen arbeiten?
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 13, 2013, 10:48:35
Im Bundesverfassungsgesetz steht eindeutig, daß das Militär zur Landesverteidigung da ist. Im Wehrgesetz wird das etwas genaeuer erläutert, daß nämlich unter genau festgelegten Bedingungen auch AssE durchgeführt werden können, wie zb. 20 Jahre lang der Grenzeinsatz. Oder eben der Katastropheneinsatz. Du, HP, hst ja das schöne Schlammschaufler Bild gezeigt, mehr konnten die Präsenzdiener auch nicht machen, da ihnen jedwede Qualifikation für die Arbeit mit schweren Maschinen fehlt, es waren also auch hier Profis gefragt. Hinterfragenswert allerdings erscheint mir schon der Einsatz an der ehemaligen jugoslawischen Grenze, wo man unerfahrene Rekruten hinter Sandsäcken eine eventuelle Abwehr zumutet. Und weil auch "Draken" in der Diskussion gefallen ist: auch hier waren ausschließlich Profis drin.
LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 13, 2013, 19:11:22
Wirtschaftliche Landesverteidigung wäre die Bevorratung von Lebensmittel, Energie etc.
LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 13, 2013, 19:24:45
Das hat ja früher (in Zeiten der "Raumverteidigungsära") immer der "Wehrigel" erkärt:

http://126374.homepagemodules.de/file.php?url=http%3A%2F%2Ffiles.homepagemodules.de%2Fb126374%2Ff14t80p89n1.jpg&r=&content=Wehrigel
http://126374.homepagemodules.de/file.php?url=http%3A%2F%2Ffiles.homepagemodules.de%2Fb126374%2Ff14t80p89n2.jpg&r=&content=Wehrigel

Ich weiß nicht, warum dieses sympathische Maskottchen nicht mehr benutzt!

W.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Tom am Januar 13, 2013, 21:46:35
Falls es jemanden in diesem Zusammenhang interessiert:

Heute um 21.58 Uhr (in 12 Minuten) läuft in ORF2 Im Zentrum - mit dem Thema "Wehrpflicht/Bundesheer in Österreich"!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 16, 2013, 15:08:25
Ich weiß jetzt, was ich wähle: die dritte Variante.
LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 17, 2013, 15:22:01
Und Gerhard Haderer meint:
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Viator am Januar 18, 2013, 21:03:30
Der Abstimmungstag nähert sich und am fiesesten finde ich Wehrpflicht-Werbepamphlete, in denen die zwangsrekrutierten Burschen als Billig-Schlammschaufler ungefragt gegen deren Interessen als Werbeträger missbraucht werden.

Ebensogut hätten die konföderierten amerikanischen Südstaaten ihre Baumwollsklaven bei der Schufterei fotografieren und diese Plakate mit heuchlerischen Werbebotschaften versehen können wie: "Wir brauchen Euch!" "Ohne Euch wird alles viel teurer, denn dann müssten wir ja Gehälter nach Tarif bezahlen!" "Wir stehen alle füreinander ein!"

"Wir stehen alle füreinander ein", so oder ähnlich tönte Mikl-Leitner und in ähnlichen Domina-Fantasien schwebt anscheinend auch die Burgstaller.
Ich möchte die beiden fragen: Wann und wo wurden denn SIE eineinhalb Tage in Unterhosen gemustert? Wo haben denn SIE um einen Grundwehrdiener-Sold gedient oder waren jahrelang ehrenamtliche Feuerwehrfrau, ohne die schwersten und gefährlichsten Einsätze den männlichen Kollegen zu überlassen, wenn Sie schon in der Wir-Form sprechen? Haben Sie wirklich Recht damit, die Österreicher für so dumm zu verkaufen, dass kaum einer sich die Frage nach der Geschlechter-Gerechtigkeit stellt? Worin liegt Ihr Problem, wenn Sie dieselbe Freiwilligkeit, die jetzt schon für Frauen besteht, auch den Burschen zugestehen?!?

Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 20, 2013, 17:41:10

Schaut schlecht aus für den Norbert 


Du kennst den Herrn Darabos persönlich?

Wie dem auch sei, 30% der Wähler sind für die Wehrpflicht und 20% nicht. Damit haben wir die vielgelobte Schweizer Demokratie a bisserl übertroffen.
LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 20, 2013, 18:33:50
So, jetzt haben wir es schwarz auf weiß, dass es in Österreich weiterhin die Wehrpflicht geben soll. Und das ist gut so! Jetzt soll mal der Herr Darabos (der ja gemeinsam mit dem Häupl diese Befragung vom Zaun gebrochen hat) das ÖBH auf Fordermann bringen!

W.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Commanderr am Januar 20, 2013, 18:55:40
Wie die EAV schon mal sang:
Zitat
"Meine Herr'n, es is zum rean,"
dass sich ÖVP und FPÖ, nach der Bekanntgabe der bis jetzt ausgezählten Stimmen, als "Sieger" aufführen! Für mich sind sie vielmehr die planlose Spitze unserer Polit-Chaotentruppe, aber ganz sicher keine Sieger! Genau diese beiden Parteien haben das Österreichische Bundesheer von 1983 weg, bis zum Amtsantritt vom Darabos, mit zu Grunde gerichtet und kaputtgespart! Die Abfangjäger-Beschaffungs-Aktion war deren größte Wahnsinnstat, ohne Hirn sowas (aber darüber will ich mich hier nicht äußern, denn dann bräuchte ich Stunden)!
Darabos als Ex-Zivi (und damit ohne selbst jemals erfahren zu haben, wie es beim Heer zugeht) als "Bundesminister für Landesverteidigung" einzusetzen ist eigenartig, aber "typisch österreichisch"! Ich bin mir sicher, dass auch kein anderer Politiker, egal mit welcher Politfarbe, im Stande gewesen wäre, ohne ausreichendem Budget im Verteidigungsressort, das Bundesheer zu sanieren und vernünftig zu reformieren (Stichwort: "Nato-Standard" in allen Bereichen)!

Die Bevölkerung wünscht sich nun eben die Beibehaltung der Wehrpflicht und des Zivildienstes, vermutlich aus Angst, dass sich für den Sozialdienst viel zu wenig "Freiwillige" melden würden (das denk ich mir übrigens auch)! Das Ergebnis ist nun voll allen Politikern zu akzeptieren, auch wenn sie anderer Meinung sind. Wir können uns aber sicher sein, dass kein Cent mehr als bisher für das Bundesheer investiert wird, genausowenig für den Zivildienst. Das war aber zu Erwarten! Eine Befragung durchzuführen, ohne einen exakten Fahrplan für die nächsten Jahrzehnte präsentieren zu können, inklusive der zu erwartenden Kosten, ist blanker Hohn und eine Verarschung der Bevölkerung! Kein Wunder also auch die beschämend niedrige Wahlbeteiligung!
Bin mal gespannt, mit welchen tollen Sprüchen sich unsere Parteihitzköpfe sich die nächsten Wochen beleidigen werden! Denn genau das macht ja scheinbar unsere österreichische Politik aus, nix sonst!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 20, 2013, 19:05:31
Die Auflage für die Reaktion von FPÖVP haben ja die Sozis geliefert - also: selber schuld.

Bitte kein NATO-Standard! Weil das gibt das nächste Njet bei einer Volksbefragung bzw. -abstimmung!

Es geht um die sinnvolle Erhaltung der österreichischen Landesverteidigung auf Basis der Bedrohungssenarien, v. a. Abbau von Doppelgleisigkeiten, drastische Verkleinerung der Wasserköpfe (Personalkosten), Neugestaltung der Wehrpflicht und sinnvolle Ausstattung der Truppe. Basta! Mehr braucht es nicht! Wir wollen ja nicht mit der NATO irgendwelche Kriegsspielchen spielen, sondern ggf. unser Land verteidigen!

W.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Commanderr am Januar 20, 2013, 20:27:34

Die Auflage für die Reaktion von FPÖVP haben ja die Sozis geliefert - also: selber schuld.

Aber das berechtigt doch niemanden zur Selbsternennung zum Sieger, wo es weder um eine Parteiwahl, noch auch nur in irgendeiner Forum um ein Rennen ging!  :lol:


Bitte kein NATO-Standard!

Ok, da hab ich mich wohl unglücklich ausgedrückt! Was ich meine ist, dass angefangen beim passenden Schuhwerk, über die Ausrüstung, den Fahrzeugen, Werkzeugen, Unterkünften, bis hin zur Führung alles passen und einem gewissen aktuellen Standard entsprechen sollte! Veraltetes Material und Inventar gehört durch Neues ersetzt und nicht Jahrzehnte lang immer wieder um teures Geld geflickt! Ich meine damit aber auf keinen Fall, dass wir der Nato beitreten oder an deren Kriegsspielchen teilnehmen sollten!


Abbau von Doppelgleisigkeiten, drastische Verkleinerung der Wasserköpfe (Personalkosten), Neugestaltung der Wehrpflicht und sinnvolle Ausstattung der Truppe.

Natürlich sollte es genauso sein, dafür bin ich auch!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: invisible am Januar 20, 2013, 20:32:59

Darabos als Ex-Zivi (und damit ohne selbst jemals erfahren zu haben, wie es beim Heer zugeht) als "Bundesminister für Landesverteidigung" einzusetzen ist eigenartig, aber "typisch österreichisch"!


Naja, wenn man sich die Interviews heute angeschaut hat - und auch die Argumentation vor der Befragung - dann ist ja ohnehin der Zivildienst das einzige Argument für die Wehrpflicht. Fragen der Landesverteidigung kamen in der ganzen Debatte ja praktisch überhaupt nicht vor!

Zitat

Ich bin mir sicher, dass auch kein anderer Politiker, egal mit welcher Politfarbe, im Stande gewesen wäre, ohne ausreichendem Budget im Verteidigungsressort, das Bundesheer zu sanieren und vernünftig zu reformieren (Stichwort: "Nato-Standard" in allen Bereichen)!


Jepp... dazu hätte u.a. die ÖVP Jahrzehntelang Zeit gehabt. Ich bin schon gespannt, wie deren groß angekündigter Reformplan nun aussieht (den sie ja unmittelbar nach [sic!] der Befragung bekanntgeben wollten).
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Viator am Januar 20, 2013, 20:36:40
Diese Abstimmung über die Männerwehrpflicht ist ein Lehrstück dafür, wie einfach man das Stimmvieh durch gezieltes Schüren von Ängsten zu einem "demokratisch" erwünschten Abstimmungsverhalten hin manipulieren kann. Auch wenn es fundamental gegen die Gleichbehandlung verstößt und sich um reine Ausbeutung handelt. Betrifft ja eh nur die Burschen. "Die brauchen eh einen Tritt in den A.", hab ich heute gelesen.  :-X

Wo sind denn die sonst so lautstarken Genderbeauftragten/ Gleichbehandlungsanwältinnen gewesen? Ich habe nicht viel vernommen.

Ich verstehe schon: Katastrophenhilfe und Zivildienst sollen noch effizienter werden, aber dabei möglichst nichts kosten. Schnell soll man dafür StaatsbürgerInnen rekrutieren können. Wen verpflichtet man nach diesem demokratiepolitischen Glanzstück vielleicht als Nächsten zur Billig-Arbeit unter Wert?
Wollen wir nicht nachdenken, welche Minderheit als nächste per Volksabstimmung verpflichtet werden könnte?
Wenn man z.B. eine allgemeine* Gehsteigschrubb-Pflicht einführen würde, könnte man den finanzschwachen Gemeinden enorme Kosten sparen, das ist ja wohl die Hauptsache. (*allgemein meint beschönigend z.B. nur für Zeugen Jehovas, Schwule, Hellhaarige, Raucher oder Vegetarier...)
Die Betroffenen überstimmen wir locker, vor allem im tiefsten Bewusstsein, etwas  "für Österreich" zu tun! Wer dagegen ist, der kann nur ein Roter sein.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 20, 2013, 20:46:30
Trotzdem muss die Wehrpflicht und der Ersatzdienst in der Bevölkerung verankert sein, d. h. kein "Abtreten" nur an Profis - das ÖBH besteht ja aus Profisoldaten inkl. Zeitsoldaten, Wehrpflichten und Miliz.

Selbstverständlich wäre es zu begrüßen, dass ein reformierter Wehr- und Zivildienst auch von Frauen absolviert wird.

Es war auch im Übrigen eine Volksbefragung, die natürlich rechtlich nicht bindet ist (im Gegensatz zur Volksabstimmung - siehe EU-Beitritt) - aber SPÖVP waren von vorneherein gut beraten, das Ergebnis zu akzeptieren, sonst hätte sich die FPÖ sehr gefreut :-)

Das Volk hat gesprochen und das ist gut so. Und darüber gibt´s im nachhinein auch gar nix zu diskutieren (auch wenn´s einigen nicht passt).

Jetzt heißt es die Ärmel hochkrempeln und den Laden wieder in Ordnung bringen. Zum Wohle der Republik Österreich!

W.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: J. 1042 am Januar 20, 2013, 21:20:32
Zitat
Trotzdem muss die Wehrpflicht und der Ersatzdienst in der Bevölkerung verankert sein.


Nur fragt man sich warum! - Weil man in Österreich generell Neuerungen ablehnend gegenüber steht und deswegen Volksbefragungen mit der Auswahlmöglichkeit "Es soll alles bleiben, wie es ist" immer größere Chancen haben? Weil "Mann" auch seinerzeit beim Heer dienen musste und der Meinung ist, dass sich diesen "Dreck" auch künftige Generationen geben müssen? (Einen Satz, den ich sinngemäß sehr oft vor der Abstimmung gehört habe) Weil die SPÖ nicht fähig war, ihr Produkt Berufsheer inkl. freiwilliges Sozialjahr gut zu verkaufen bzw. ein ausgereiftes Konzept vorzulegen? Aus Verbundenheit zur Parteil? Weil der (männlichen) Jugend erst Disziplin beigebracht werden muss? Weil sonst (angeblich) keiner bei Katastrophen hilft?

Ich befürchte, dass bei vielen nicht nur das Argument "Zivildienst" aussschlagebend für ihre Wahl war, sondern auch vorhin genanntes und das ist das eigentlich Traurige an dieser Abstimmung. Für die Wehrpflicht an sich interessiert sich kein Mensch, bzw. gibts an deren Sinnlosigkeit kaum Zweifel...

Zitat
Selbstverständlich wäre es zu begrüßen, dass ein reformierter Wehr- und Zivildienst auch von Frauen absolviert wird.


Wenn schon, dann alle! Nur sollte auch bei den vermeintlich Untauglichen angesetzt werden. Es kann nicht sein, dass man dadurch auch automatisch vom Ersatzdienst befreit wird.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 20, 2013, 21:55:13
Zu den Beweggründen kann ich dir nix sagen, mein Beweggrund war, dass ich der Meinung bin, dass das ÖBH weiterhin ein "Volksheer" sein muss und durch ein Berufsheer kein "Staat im Staat" entsteht ...

W.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Viator am Januar 20, 2013, 22:07:42

Zu den Beweggründen kann ich dir nix sagen, mein Beweggrund war, dass ich der Meinung bin, dass das ÖBH weiterhin ein "Volksheer" sein muss und durch ein Berufsheer kein "Staat im Staat" entsteht ...


Das war grundsätzlich auch immer meine Meinung.
Wenn schon, dann eben für JEDEN und JEDE. Auch für sog. "Untaugliche", denn, abgesehen von diesem Unwort, kann praktisch jeder Mensch einen positiven Beitrag leisten.

Aber warum keine freiwillige Verpflichtung mit spürbarer Anerkennung danach durch bevorzugte Anstellung im öffentlichen Dienst oder andere Vorteile für die Dienstleistenden?
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Manfred am Januar 20, 2013, 22:18:15
Auch beim Wehrpflichtheer sind die Offiziere und Unteroffiziere Berufsoldaten, und nach deren Befehle müssen die Rekruten die früher Wehrmänner hießen tanzen. Und wie man sieht, ging es ja bei der Volksbefragung hauptsächlich um den Zivildienst. Und Sozialdienst sollte in einem der reichsten Staaten der Erde auch ohne rein männliche Sklavenarbeit möglich sein. Auch die Süd-Staaten der USA mussten nach dem Unabhängigkeitskrieg plötzlich ohne Sklaven auskommen. Und Männer empfinden größtenteils keine Empathie für ihre Nachfolger. Daher haben ältere Männer weit überwiegend für die Beibehaltung der Wehrpflicht gestimmt: Nach dem Motto was ich habe machen müssen, kann denen auch nicht schaden. Klar ich habe den Wehrdienst auch überlebt, aber mit dem was ich Steuer zahle, hätte man leicht einen Berufsoldaten bezahlen können...
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 20, 2013, 22:22:07
Ich halte aber weder Zivil- noch Wehrdienst für "Sklavenarbeit", sondern letztlich Dienst an der Allgemeinheit.

Die Problematik mit den "Untauglichen" ist sicher richtig, vielleicht ließe sich ja auch das was verbessern ...

Ich selbst war auch Grundwehrdiener und war von der Grundausbildung nicht durchgängig begeistern. Aber wenige Monate später haben dann Soldaten unsere Landesgrenzen gesichert. Und ich denke, das hat mich geprägt ...

W.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Commanderr am Januar 20, 2013, 22:24:55

nicht fähig war, ihr Produkt Berufsheer inkl. freiwilliges Sozialjahr gut zu verkaufen bzw. ein ausgereiftes Konzept vorzulegen?

Da keine einzige andere Partei dazu fähig war, ein Konzept vorzulegen, sind doch alle Parteien gleich schlecht! :P
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 20, 2013, 22:47:23
Ich finde, da hat ja auch die Parteipolitik nix verloren, wenngleich die SPÖ diese ganze Diskussion angefangen hat.

Jetzt gibt es ein Ergebnis mit dem Auftrag da was zu verbessern, immerhin!

W.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: schwann am Januar 20, 2013, 22:56:54
Lieber Hubertat,
Gegen wen soll unser Land verteidigt werden?? Am ehesten wohl noch gegen unsere korrupten Zeitgenossen (manchmal auch Politiker genannt), aber dafür wird das Militär nicht geeignet sein.
Aber das Volk meint, also was solls..........
MfG   Gerold.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 20, 2013, 23:30:32
In der Realität natürlich (hoffentlich) gegen niemanden - aber wir uns im Staatsvertrag nunmal zu "immerwährenden Neutralität" verpflichtet und sind selbst für unsere militärische Sicherheit verantwortlich.

Deshalb muss es ein Mindestmaß an Landesverteidigung geben.

Dennoch gibt es diverse Bedrohungsszenarien, die eine gewisse Landesverteidigung notwendig machen:

http://www.doppeladler.com/da/oebh/sicherheitsstrategie-und-profilvariante/
http://www.doppeladler.com/da/wp-content/uploads/2012/10/sicherheitsstrategie.pdf

Es geht im Wesentlichen um kleinräumige Konflikte (am Balkan ist noch nicht alles "klar" - siehe Verhältnis Slowenien und Kroatien), Auslandseinsätze, Katastrophenhilfe, Luftraumüberwachung, aber auch Spezialisierung wie Cyberkriminalität. Ein Teil davon kann von den Profis übernommen werden, aber wesentliche militärische Fähigkeiten können sehr gut von Milizsoldaten (die sich ja aus Grundwehrdienern rekrutieren) bewältigt werden.

Man erspart sich ja auch nicht gleich die Feuerwehr, nur weil es eine zeitlang nicht brennt :-)

W.
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Walter4041 am Januar 21, 2013, 05:43:11

Zitat
Es geht im Wesentlichen um kleinräumige Konflikte (am Balkan ist noch nicht alles "klar" - siehe Verhältnis Slowenien und Kroatien),

So ein Schwachsinn. Was soll da nicht klar sein? Dieses virtuelle Szenario dient doch nur Militärschädeln als Rechtfertigung.


Na immerhin brauchts in Ex-YU immer noch externe Kräfte um Ruhe und Ordnung sicherzustellen.
Und wie schnell aus einem ruhigen Staat ein Krisenherd werden kann, zeigt ansatzweise das Beispiel Griechenland.

Zitat

Noch eine Frage: Willst Du gar Cyberkriminalität mit Panzern und Eurofightern bekämpfen?  :lol:


Wer behauptet das?
Oder ist das nur wieder einer deiner unzähligen Versuche alles ins Lächerliche zu ziehen? ::)
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Viator am Januar 21, 2013, 08:06:11
Am widerlichsten habe ich es empfunden, dass eine Truppe, die sich "Einsatz für Österreich" oder so ähnlich nennt,

ungestraft die Ausbeutung unserer jungen Männer und Frauen als Nichtausgebildete bei gefährlichen Einsätzen fordern darf.

@Manfred
Ich sehe weniger mangelnde Empathie der älteren Männer gegenüber den jüngeren (diese ist unter den Frauen auch nicht besser entwickelt), dafür aber viel mehr die typisch männliche Eigenschaft, da sein zu wollen, wo Not "am Mann" ist. Die Männer wurden gezielt mit diesem positiven Charakterzug dazu gebracht, für ihren eigenen Zwang zu ausbeuterischen Konditionen zu stimmen!
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 21, 2013, 08:40:45
Nocheinmal: im Gegensatz zu vielen anderen (vorallem ÖVP) Politikern hat sich Darabos nicht gedrückt, sondern hat den in den letzten Wochen so hochgelobten Zivildienst gemacht. Wenn also jemand den Herrn Darabos nicht mag, so soll er das doch direkt schreiben und nicht herumeiern. Und darüber nachdenken, was die ganze Riege der schwarz-blauen Verteidigungsminister für das Heer gemacht haben.
LG! Christian
Titel: Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 21, 2013, 13:33:23

seit 2004 ja genügend Reformvorschläge durch die damalige Reformkommission gibt


2004 war Herr Platter Verteidigungsminister. Genau betrachtet war sein 1983 bis Jänner 2007 nur Schwarze oder Blaue Verteidigungsminister. Jetzt Herrn Darabos alles in die Schuhe zu schieben, ist unredlich.
LG! Christian