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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => ÖBB => Thema gestartet von: Martin am Mai 15, 2013, 12:03:51

Titel: Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Beitrag von: Martin am Mai 15, 2013, 12:03:51
Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste

Der Betriebsversammlungen der ÖBB am Mittwoch haben im Frühverkehr in der Steiermark weitestgehend keine Auswirkungen gehabt. Die Eisenbahnergewerkschaft fordert kürzere Arbeitszeiten.

Der Konflikt zwischen der Eisenbahnergewerkschaft und dem Schienenfachverband der Wirtschaftskammer droht zu eskalieren: Nach dem Verhandlungsstopp bei der Senkung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38,5 Wochenstunden wollte die Gewerkschaft mit den Betriebsversammlungen am Mittwoch ein Zeichen setzen.

Nur ein Zug fiel aus
In der Steiermark fanden in Graz, Fehring, Mürzzuschlag, St. Michael, Knittelfeld, Bruck und Selzthal solche Betriebsversammlungen statt, sie hatten allerdings kaum Auswirkungen auf den Frühverkehr: Laut ÖBB-Angaben sei lediglich ein Zug auf einer Teilstrecke ausgefallen; sonst wurde planmäßig und ohne Betriebsbehinderungen gefahren.

Die Gewerkschaft strebt eine Entlastung der Mitarbeiter durch eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich ab 1. Juli 2013 an. Dies sei in zahlreichen Kollektivverträgen bereits Usus, nur die Bahnbranche hinke noch hinter her, so Fritz Ploner, Landesgeschäftsführer der Verkehrsgewerkschaft ,,vida".
Am 22. Mai wird weiterverhandelt

Schon im Vorfeld wurde von Seiten der Gewerkschaft betont, dass sie keine Eskalation der Lage wolle; zudem war kurz vor dem Protesttag ein neuer Verhandlungstermin mit dem Fachverband Schiene in der Wirtschaftskammer zustande gekommen: Am 22. Mai sollen nun weitere Gespräche geführt werden.

Quelle: http://steiermark.orf.at/news/stories/2584133/
Titel: Re: Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Beitrag von: StefanTiran am Mai 15, 2013, 12:22:16
Rein rechtlich gesehen darf eine Betriebsversammlung ohnedies nur zur Information dienen und muss so gelegt werden, dass betriebliche Abläufe möglichst wenig gestört werden. Es wäre ein Missbrauch, eine Betriebsversammlung zum Arbeitskampf zu verwenden. Ein solcher müsste nämlich nicht durch den Betriebsrat, sondern durch die Gewerkschaft durchgeführt werden, zum Beispiel in Form eines Streiks, bei dem die Mitarbeiter_innen dann nicht vom Unternehmen, sondern von der Gewerkschaft bezahlt werden. Es ist also sehr befremdlich, dass in einem Bericht über eine Betriebsversammlung das Wort "Gewerkschaft" überhaupt fällt.

Liebe Grüße,
Stefan
Titel: Re: Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Beitrag von: Empedokles am Mai 15, 2013, 13:19:42

Es ist also sehr befremdlich, dass in einem Bericht über eine Betriebsversammlung das Wort "Gewerkschaft" überhaupt fällt.


Daran ist überhaupt nichts "befremdlich", weil die Betriebsräte in der Gewerkschaft als Mitglieder organisiert sind, was man von einigen anderen Betriebsräten nicht gerade sagen kann. Sehr befremdlich ist allerdings, dass die Eisenbahner noch immer die 40 h - Woche haben!
Titel: Re: Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Beitrag von: StefanTiran am Mai 15, 2013, 14:37:17
Ich habe so meine Zweifel daran, ob es gut ist, die Arbeit von Betriebsrät_innen und Gewerkschaften zu vermischen. Betriebsrät_innen werden ja vom Betrieb bezahlt und bekommen auch von diesem die Infrastruktur gestellt, insofern ist da ja eine gewisse Abhängigkeit vorhanden, weshalb ein echter Arbeitskampf unmöglich von Betriebsrät_innen geführt werden kann.

Liebe Grüße,
Stefan
Titel: Re: Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Beitrag von: Empedokles am Mai 15, 2013, 20:03:17
Solange die Betriebsräte von der Belegschaft demokratisch gewählt wurden, brauchst Du eigentlich überhaupt keine Zweifel haben!
Titel: Re: Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Beitrag von: StefanTiran am Mai 15, 2013, 20:58:08

Solange die Betriebsräte von der Belegschaft demokratisch gewählt wurden, brauchst Du eigentlich überhaupt keine Zweifel haben!


Was hat die demokratische Wahl mit den Kompetenzen zu tun? Betriebsrät_innen sind wichtiger Teil der Sozialpartnerschaft, aber ihre Aufgabe liegt nicht im Arbeitskampf. Das einzige, was sie erkämpfen können ist eine Kiste Äpfel zum Weltapfeltag oder ein 10-Euro Spar-Gutschein zu Weihnachten. Sprich: Lauter Dinge, die man eher als Show bezeichnen könnte. Das ist natürlich auch wichtig als Ausgleich zur ansonsten eher "unsichtbaren" Arbeit, wie z.B. das Überprüfen von Kündigungen auf Sozialverträglichkeit oder als Vertrauensperson dazusein für Mobbingopfer.

Nur: Richtigen Arbeitskampf kann man sich nicht erwarten. Dafür braucht es Gewerkschaften und die Mitglieder müssen aufpassen, dass nicht die Streikkassa verspekuliert wird. Denn: Im Streik werden die Mitarbeiter_innen von der Streikkassa bezahlt und eine Betriebsversammlung darf nicht als Streik missbraucht werden.

Liebe Grüße,
Stefan
Titel: Re: Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Beitrag von: Empedokles am Mai 15, 2013, 21:19:14

Betriebsrät_innen sind wichtiger Teil der Sozialpartnerschaft, aber ihre Aufgabe liegt nicht im Arbeitskampf. Das einzige, was sie erkämpfen können ist eine Kiste Äpfel zum Weltapfeltag oder ein 10-Euro Spar-Gutschein zu Weihnachten.


passt scho.
Titel: Re: Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Beitrag von: Walter4041 am Mai 15, 2013, 21:24:47

Solange die Betriebsräte von der Belegschaft demokratisch gewählt wurden, brauchst Du eigentlich überhaupt keine Zweifel haben!


Wieviel ein Betriebsrat wert ist, hängt sehr von der/den darin handelnden Personen ab. :pfeifend:

Es ist nichts Außergewöhnliches, dass sich der Betriebsrat nur um seine potentiellen Wähler kümmert und die anderen im Betrieb arbeitenden Personen (Leiharbeiter, outgesourcte Abteilungen, etc.) links liegen lässt.


Titel: Re: Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Beitrag von: Empedokles am Mai 15, 2013, 21:33:46

Wieviel ein Betriebsrat wert ist, hängt sehr von der/den darin handelnden Personen ab. :pfeifend:
Es ist nichts Außergewöhnliches, dass sich der Betriebsrat nur um seine potentiellen Wähler kümmert und die anderen im Betrieb arbeitenden Personen (Leiharbeiter, outgesourcte Abteilungen, etc.) links liegen lässt.


Ja okay. Aber bitte was hat das jetzt mit der 40 h - Woche zu tun?