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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => ÖBB => Thema gestartet von: Hubert Voller am Dezember 30, 2013, 21:41:55

Titel: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Hubert Voller am Dezember 30, 2013, 21:41:55
Was die ÖBB und die Politik stets als großen Durchbruch feiern wollen, sollte man noch einmal überlegen: Sind die Tunnel, die gebaut werden, tatsächlich ökonomisch?

Die Bahn kann sich auf den sogenannten Schienenbonus berufen, das heißt der Bahn wird zum Beispiel bei der Lärmproblematik einiges nachgesehen. Darüber hinaus hat sie den Ruf, als bedingt nachhaltiges Verkehrsmittel förderungswürdig zu sein. Aber so wie der Schienenbonus endet, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden, so endet auch der Bonus der Förderungswürdigkeit, wenn es um viel, sehr viel Geld geht und Schuldengrenzen (Maastricht-Grenzen) überschritten werde.
Gegen einen begründeten Investitionsschub in die Bahn ("Das größere Ganze statt eines Tunnelblicks", Kommentar der anderen von Christian Kern im Standard vom 5. Dezember 2013) wird kein Experte auftreten. Leider fehlen diese (nachvollziehbaren) Begründungen, sobald es um die angesprochenen Tunnelprojekte geht. Speziell im Fall des Brennerbasistunnels stellt sich Frage, wie sich unsere Nachbarn Italien und Deutschland im Ernstfall verhalten werden. Blickt Deutschland (wer ist Deutschland?) tatsächlich mit Respekt auf die EU-weit höchsten Infrastrukturinvestitionen in die Bahn oder reibt es sich das Fäustchen ob der künftigen Probleme, die Österreich mit seiner Schuldenpolitik haben wird. Investitionen im Bahnbereich sind sinnvoll, aber es ist zu klären wofür, in welcher Höhe und mit welchen Effekten. Genau diese Diskussion fehlt in Österreich.

Investitionen in die Bahn sind durchaus gefragt, aber auf Basis von Fakten in einem größeren Ganzen. Es geht nicht darum, die Bahn infrage zu stellen, sondern darum, ihre Aufgaben für die Bevölkerung von Österreich zu sehen. Es geht darum, dort zu investieren, wo die Bürger am meisten profitieren, und in einer Höhe, die sich diese Bürger und ihre Nachkommen leisten können. Dies stellt auch die Forderung nach Wachstum auf der Basis von Investitionen finanziert durch enorme Schulden infrage.
Zum Bruchteil der Kosten?

Generell gibt es durchaus Investitionen in das System Bahn, die der Bevölkerung unmittelbar zugutekommen. Dazu gehören beispielsweise ein dichterer Fahrplan, kundenfreundliche Bahnhöfe und optimale Geschwindigkeiten (Kosten/Nutzen). Was wäre hier im Verein mit einer nachhaltigen Verkehrspolitik und einem Bruchteil der derzeitigen Investitionen möglich?

Bevor in Großprojekte, von denen auch der Bahngüterverkehr profitieren kann, investiert wird, sind Verträge wie in der Schweiz mit der EU notwendig, die garantieren, dass nennenswerte Anteile des Straßengütertransports tatsächlich auf die Schiene verlagert werden. Dies würde unter anderen bedeuten, dass fiskale Maßnahmen auf der Straße eingeführt werden müssen (zum Beispiel: Erhöhung der Benutzungsgebühren), um die Verlagerung auf die Bahn zu erreichen. Folgt man dieser Argumentation, so bedeutet das aber, dass die gegenwärtigen Straßenausbauinvestitionen zum Teil auf Basis falscher Prognosen getroffen wurden und daher ebenfalls neu überdacht werden müssen.

Zum Teil wird die neue Infrastruktur auch die Fahrzeit von Nahverkehrszügen verkürzen. Auch hier würde sich zeigen, wo Maßnahmen besonders effizient sind. Wohl nicht im Pendeln zwischen Graz und Klagenfurt oder Innsbruck und Bozen, obwohl dies im Einzelfall durchaus wünschenswert sein mag.

In der k. u. k. Monarchie wurden Schienenprojekte so gut überlegt gebaut, dass sie sich bis heute bewährt haben Den "Jahrhundertsprung" des Bahnnetzes in die Zukunft würden die Österreicher schon gerne machen, sie sollten dabei aber nicht im Sumpf landen. Ob der k. u. k. Standard durch Monsterprojekte verbessert werden kann, ist zu hinterfragen. Dass die ÖBB den politischen Entschluss "pro Tunnel" mittragen müssen, ist verständlich, eine wirkliche Diskussion über harte Fakten hat in Wirklichkeit nie stattgefunden.

Sowohl die ÖBB als auch die Regierung müssen auf den Tisch legen, wie sie die verkehrsplanerisch fragwürdigen Projekte vor den zukünftigen Generationen verantworten können, die dann mit einem kaum zu bewältigenden Schuldenberg da stehen werden. Auch wäre es interessant zu wissen, welche Effekte mit den Krediten durch andere Maßnahmen als Tunnelbauten zu erreichen wären? Generell sehen hier Großprojekte im Vergleich nicht gut aus.

Die Österreichischen Bundesbahnen sind jedenfalls besser als ihr Ruf, sie sind ein Zukunftsverkehrsmittel, wenn man sie nicht durch fragwürdige Großprojekte und dem schließlich folgenden defizitären Betrieb belastet. (Günter Emberger Thomas Macoun J. Michael Schopf, DER STANDARD, 31.12.2013)
Quelle: Der Standard


Nachdem einer der Staatssekretäre (Mag. Jochen Danninger Bundesministerium für Finanzen) gemeint hat, dass jedes Ministerium sparen muss sieht es aus dass die Neubauten in der Steiermark wieder weiter gestreckt werden >:D

l.g.

Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Amon am Dezember 30, 2013, 23:22:31
SBTneu und KAT sind ja schon in Bau (ersterer in Vorbereitsungsarbeiten). Da ist der "Point of no Return" schon überschritten. Der Grazer Hbf ist auch bald fertig, Bruck auch. Problematisch allenfalls die Modernisierung der Strecke Graz-Mürzzuschlag, sowie der Pyhrnbahn. Auch die Anbindung des Grazer Flughafens ist wohl vorerst gestorben. Aber insgesamt können wir in der Steiermark doch recht zufrieden sein, finde ich.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: TW 581 am Dezember 31, 2013, 00:33:21
Zitat
SBTneu und KAT sind ja schon in Bau (ersterer in Vorbereitsungsarbeiten). Da ist der "Point of no Return" schon überschritten. Der Grazer Hbf ist auch bald fertig, Bruck auch. Problematisch allenfalls die Modernisierung der Strecke Graz-Mürzzuschlag, sowie der Pyhrnbahn. Auch die Anbindung des Grazer Flughafens ist wohl vorerst gestorben. Aber insgesamt können wir in der Steiermark doch recht zufrieden sein, finde ich.


Die Anbindung des Grazer Flughafens an den FV der Südbahn Ri. Kärnten macht auch nur Sinn, wenn etwa der Klagenfurter Flughafen zugesperrt wird, sonst kann man sich das Sparen!

Die Koralmbahn ist schon weit fortgeschritten und auch der SBT ist wichtig für dien FV auf der Südbahn, denn man sieht die Kunden wären da, durch den Stundentakt Graz - Wien wurden viele neue Kunden gewonnen und wenn die Fahrzeit unter 2 Stunden ist, dann werden die Züge noch voller werden und auch wirtschaftlicher.

Die Pottendorfer Linie muss halt auch ausgebaut werden, damit dort in Zukunft alle Südbahn FV fahren können und damit die Kapazität für die S-Bahn/Regionalvekehr zwischen Wien Meidling - Mödling - Wiener Neustadt nochmals verdichten wird. .

Ich kann mir schon andenken, wo man sparen will, bei den Nebenbahnen wo täglich 2-4 Züge fahren und diese zudreht, könnte auch die Thermen- oder die Radkersburger Bahn treffen.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Hubert Voller am Dezember 31, 2013, 10:22:02
Zitat
Die Pottendorfer Linie muss halt auch ausgebaut werden, damit dort in Zukunft alle Südbahn FV fahren können und damit die Kapazität für die S-Bahn/Regionalvekehr zwischen Wien Meidling - Mödling - Wiener Neustadt nochmals verdichten wird.


Weiters hat der VwGH auch den UVP-Bescheid für den zweigleisigen Ausbau der Pottendorfer Linie von Wien-Matzleinsdorf über Wampersdorf nach Wiener Neustadt aufgehoben. Denn: Entlang der Bahntrasse stünden in den Gemeinden Achau und Münchendorf (Bezirk Mödling) Gebäude, bei denen die Grenzwerte der Schienenverkehrslärmimmissionsschutzverordnung überschritten würden. Quelle: DER STANDARD, 28./29.12.2013

Fürchte aber das der Baubeginn SBTneu auf NÖ-Seite (2015) verzögert wird.

l.g.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: emu 4010 am Januar 02, 2014, 10:10:13

[...] Die Anbindung des Grazer Flughafens an den FV der Südbahn Ri. Kärnten macht auch nur Sinn, wenn etwa der Klagenfurter Flughafen zugesperrt wird, sonst kann man sich das Sparen!


Du glaubst aber nicht wirklich, dass der FV beim Grazer Flughafen stehen bleiben wird, wenn die S-Bahn dort (bzw. bei der bestehenden Haltestelle) alle 15' stehenbleibt?!
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: invisible am Januar 03, 2014, 21:44:24


[...] Die Anbindung des Grazer Flughafens an den FV der Südbahn Ri. Kärnten macht auch nur Sinn, wenn etwa der Klagenfurter Flughafen zugesperrt wird, sonst kann man sich das Sparen!


Du glaubst aber nicht wirklich, dass der FV beim Grazer Flughafen stehen bleiben wird, wenn die S-Bahn dort (bzw. bei der bestehenden Haltestelle) alle 15' stehenbleibt?!


Für Bahn-Fernverkehr sind sowohl KLU als auch GRZ ziemlich uninteressant. Für ein paar Charterflüge zahlt sich das nicht aus und die Linienflüge machen nebenbei genau dem Fernverkehr konkurrenz (Berlin, Zürich, Köln, ...). Eine bessere S-Bahn-Anbindung wäre aber natürlich fein, vor allem wenn sie mit der neuen KAB-Trasse - wenn die Schleife Werndorf irgendwann mal nicht mehr reicht - ohne viel Zusatzaufwand machbar ist
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 04, 2014, 19:25:42
In der ganzen Diskussion muss man leider sagen, dass es gerade in bestimmten Infrastrukturfragen ein Auseinanderklaffen zwischen wirklich notwendigen und unnotwendigen Investitionen gibt. Das gilt nicht nur für Österreich, allerdings ist durch die Topographie unseres Landes der Infrastruktur(aus-)bau teilweise sehr teuer. Und gerade durch die Einmischung bestimmter - v. a. lokalpolitisch - gefärbter Lobbyisten und durch die Politik selber, werden nicht unbedingt die Infrastrukturprojekte gebaut, die notwendig sind bzw. sie werden durch "Wünsche" erheblich teurer.

Gerade beim Thema "Lärm" wird meiner Meinung nach v. a. gegenüber der Bahn massiv überzogen. Wenn man da mit mehr Maß und Ziel vorgehen würde, könnte man noch viel Geld in die Erneuerung des Güterwagenparks stecken, damit die Lärmbelästigung weiter sinkt; man hat sich leider in Österreich ausschließlich auf die passive Seite (Lärmschutzwände, Tunnels) und nicht auf die aktive Seite (Fahrzeuge) konzentriert. In diesem Komplex fallen auch eine Menge Ausbauten, v. a. die komplett untertunnelte Unterinntalstrecke, die - gerade, weil es keine Fortsetzung durch einen Brennerbasistunnel gibt - mehr als fragwürdig ist. Eine simple Kapazitätsausweitung der Altbaustrecke hätte es da auch getan.

Wenn die Bahn die Projekte hätte bauen können, die für einen Integralen Taktfahrplan bzw. für wirkliche Fahrzeitverkürzungen notwendig gewesen wären, würden wir darüber nicht diskutieren. Ein "negativer" Nebeneffekt ist im Übrigen auch, dass für die Sanierung und Ertüchtigung bestehender Strecken zu wenig Geld zur Verfügung steht (auch ein großes Problem in Deutschland).

Allerdings muss man auch über die Infrastrukturmaßnahmen beim Straßenverkehr reden: jeder Ortskaiser, der einmal aufschreit, bekommt eine Umfahrung, eine eigene Autobahnabfahrt o. ä. ohne dass dies groß hinterfragt wird. Wir haben zwischen Graz und der Obersteiermark z. T. zwei Autobahnen parallel zueinander. Das muss nicht wirklich sein. Auch in diesem Bereich wäre ein weniger letztlich "mehr" gewesen. Allerdings finanziert man da jetzt über die Vignette viele Maßnahmen gerade in der Instandhaltung und Sanierung.

W.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Hubert Voller am Januar 04, 2014, 19:47:11
Zitat
Gerade beim Thema "Lärm" wird meiner Meinung nach v. a. gegenüber der Bahn massiv überzogen.


Gebe dir 100% Recht

Zitat
weil es keine Fortsetzung durch einen Brennerbasistunnel gibt


wird gebaut,auch auf Ital.Seite

Zitat
Wir haben zwischen Graz und der Obersteiermark z. T. zwei Autobahnen parallel zueinande


Kenne nur zwei Autobahnen in der Steiermark.  A2 u. A9 und die verlaufen nicht parallel

l.g.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 04, 2014, 21:00:22

wird gebaut,auch auf Ital.Seite


Tut er das wirklich - habe da so meine Zweifel. Und das Projekt so sinnvoll ist, kann ich nicht wirklich beurteilen.

Zitat
Kenne nur zwei Autobahnen in der Steiermark.  A2 u. A9 und die verlaufen nicht parallel


Haha! :boese: Darf ich lachen? Nördlich von Graz führen zwei Autobahnen (!), nämlich die A9 und S35 (für bezahlt man ja auch Autobahngebühr, oder nicht?) parallel in Richtung Obersteiermark; eine Strecke ist besonders aufwendig und daher entsprechend teuer (Gleinamltunnel). Brauchen tun wir diese Parallelstrecke verkehrlich aber nicht!

Noch eine Ergänzung: sinnvolle Ausbauten, wie der zweigleisige der Pottendorfer Linie, wird über Jahrzehnte verschleppt und dann auch noch von außen "torpediert".

W.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Hubert Voller am Januar 04, 2014, 21:43:08
Zitat
Nördlich von Graz führen zwei Autobahnen (!), nämlich die A9 und S35

WIDERSPRUCH A9: Autobahn S35:Autostraße
Wenn die S35 nicht gebaut worden wäre, frei nach Lukas Resetarits""Und du hau di auf die Gastarbeiterstrecke und derstess di!"" Diese "Straße" war als "Todesroute" allgemein ein Begriff!!!
Also bitte kein :boese: für die Straße.
Die "Pottendorfer Linie" hat die UVP nicht bestanden, bitte das eine nicht mit dem Andern verwchseln!! Danke
l.g.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Commanderr am Januar 04, 2014, 22:16:08


wird gebaut,auch auf Ital.Seite

Tut er das wirklich - habe da so meine Zweifel. Und das Projekt so sinnvoll ist, kann ich nicht wirklich beurteilen.

Ich glaube auch nicht, dass der Brennerbasistunnel den Österreichern "etwas bringen wird" außer enormen Kosten! Ich würde den Tunnel nur dann befürworten, wenn der komplette Transitschwerlastverkehr dann ausschließlich per Bahn zwischen Deutschland und Italien verkehren würde! Aber das wird es leider nie geben, weil die Österreicher in puncto "LKW auf die Schiene" wahrhafte Armutschgerl sind!
Ein vernünftiges System wäre es in unserer kurzlebigen Zeit ohnehin erst dann, wenn alle halben Stunde (oder zumindest 1x/h) eine "RoLa" pro Richtung verkehre würde!


Nördlich von Graz führen zwei Autobahnen (!), nämlich die A9 und S35 (für bezahlt man ja auch Autobahngebühr, oder nicht?) parallel in Richtung Obersteiermark;

Also von parallel verlaufenden Autobahnen kann man da wohl kaum sprechen, nur weil die S35 in Deutschfeistritz endet!
Denn wenn Dich das schon stört, was sagst Du dann erst über die vier in Richtung Wien parallel verlaufenden S6, A2, S31 und A3?  ;)
Wirklich parallel verlaufende Autobahnen sind für mich solche, die sich sowohl den selben Startpunkt, wie auch Zielpunkt teilen und nicht weiter als rund 5km auseinander liegen (z.B. in Deutschland, südlich von Frankfurt a.M. die A5 und A6 zwischen dem Autobahnkreuz Walldorf und Darmstadt)!

Was mich viel mehr stört ist die Tatsache, dass trotz Autobahnmaut eine zusätzliche Maut abzuliefern ist!  :hammer:
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: J. 1042 am Januar 04, 2014, 22:23:03

Ein vernünftiges System wäre es in unserer kurzlebigen Zeit ohnehin erst dann, wenn alle halben Stunde (oder zumindest 1x/h) eine "RoLa" pro Richtung verkehre würde!


Stündlichen ROLA-Verkehr gibt es dort ohnehin schon, jedoch von einem vernünftigen System ist die ROLA soweit entfernt wie Innsbruck von Bozen!

Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 04, 2014, 22:45:46

Zitat
Nördlich von Graz führen zwei Autobahnen (!), nämlich die A9 und S35

WIDERSPRUCH A9: Autobahn S35:Autostraße


Kommt aber auf das selbe hinaus ...

Zitat

Wenn die S35 nicht gebaut worden wäre, frei nach Lukas Resetarits""Und du hau di auf die Gastarbeiterstrecke und derstess di!"" Diese "Straße" war als "Todesroute" allgemein ein Begriff!!!


Die S35 ist aber erst vor wenigen Jahren fertiggestellt worden   ???

Man hätte einfach die A9 übers Murtal führen können ....

Zitat

Die "Pottendorfer Linie" hat die UVP nicht bestanden, bitte das eine nicht mit dem Andern verwchseln!! Danke


Aktuell, ja. Aber mit dem Ausbau wurde schon vor 30 Jahren begonnen, fertig ist er immer noch nicht, weil immer irgendetwas dazwischengekommen ist. Die UVP ist nur die Spitze des Eisbergs, dank einer überzogenen Larmschutzverordnung.


Denn wenn Dich das schon stört, was sagst Du dann erst über die vier in Richtung Wien parallel verlaufenden S6, A2, S31 und A3?


Ebenso. Auch da hätte man v. a. in NÖ besser planen/abstimmen können.

W.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Hubert Voller am Januar 04, 2014, 23:12:02
Zitat
Die S35 ist aber erst vor wenigen Jahren fertiggestellt worden

GOTT SEI DANK :banana:

Zitat
Man hätte einfach die A9 übers Murtal führen können ....

Und wo und wie???
Vielleicht hast eine andere Streckenführung mit Einbindung Bahn. Wäre toll!!

l.g.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: TW 581 am Januar 05, 2014, 02:13:58
Zitat
Wenn die Bahn die Projekte hätte bauen können, die für einen Integralen Taktfahrplan bzw. für wirkliche Fahrzeitverkürzungen notwendig gewesen wären, würden wir darüber nicht diskutieren. Ein "negativer" Nebeneffekt ist im Übrigen auch, dass für die Sanierung und Ertüchtigung bestehender Strecken zu wenig Geld zur Verfügung steht (auch ein großes Problem in Deutschland).


Das ist ja das Problem in Deutschland, für ICE Strecken bis zu 300 km/h ist genug Geld da, wenn der ICE eine Altbaustrecke befahren muss ist dieser dort auch gliech langsam wie jeder IC und speziell beim Hauptbahnhof egal ob man München oder Frankfurt dort lässt man auch viel Zeit liegen.
Zumindest ab 2017 gibt es einen Lichtblick, München - Berlin in 4 Stunden statt 6 Stunden mit dem ICE, falls genug ICEs verfügbar sind.  ;D ;D

Die Pottendorfer muss ja sowieso in den nächsten Jahren ausgebaut werden und mit SBT & KBT ist man schon mal auf einen guten Weg und falls diese Projekte mal fertig sind, kann man sich ja Bruck - Graz ausbauen.  ;)

Zitat
untertunnelte Unterinntalstrecke,

Die ist zwar vielleicht sinnvoll, aber die hätte man bis Innsbruck bauen müssen, denn zwischen Innsbruck - Hall gibt es bereits jetzt ein Kapazitätsproblem beim PV, da die Strecke nur zweigleisig ist, da bremst die S-Bahn etwa den schnellen RJ aus.  :pfeifend: :pfeifend:
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 05, 2014, 11:06:20

Und wo und wie???
Vielleicht hast eine andere Streckenführung mit Einbindung Bahn. Wäre toll!!


Jetzt wird gleich ein Aufschrei kommen: die A9 wäre einfach anstelle der S 35 und S 36 in Richtung Bruck, Leoben, St. Michael über zu führen gewesen. Das hätte über die Jahre ausgereicht. Man hätte eine vollständig ausgebaute hochrangige Straße gehabt, anstelle Jahrzehnte an der S 35 und dem Gleinalmtunnel herumzudoktern ...

W.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Martin am Januar 05, 2014, 11:15:40
Man hatte ja nur zwei "halbe" Lösungen, deswegen ist jahrzehntelang nichts weitergegangen.

Die Tunnel Kirchdorf und Kaltenbach waren sicher nicht billig - sind aber jetzt die beste Lösung.
Ich glaube vor 30 Jahren als der Gleinlmtunnel gebaut wurde, war man technisch noch nicht soweit um ein Bauwerk wie die heutige S 35 zwischen Röthelstein und Bruck hinzustellen.

Der Verkehr hat natürlich auch sehr stark zugenommen, wobei auch viel Transit dabei ist und dieser durch den Fall des eisernen Vorhangs auch stark zugenommen hat...

Alles in allem wäre eine zweispurige Autobahn von St. Michael über Bruck nach Graz heute viel zu wenig!
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 05, 2014, 11:18:50

Alles in allem wäre eine zweispurige Autobahn von St. Michael über Bruck nach Graz heute viel zu wenig!


Das glaube ich nicht ...

W.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: J. 1042 am Januar 05, 2014, 13:29:29

Zitat
untertunnelte Unterinntalstrecke,

Die ist zwar vielleicht sinnvoll, aber die hätte man bis Innsbruck bauen müssen, denn zwischen Innsbruck - Hall gibt es bereits jetzt ein Kapazitätsproblem beim PV, da die Strecke nur zweigleisig ist, da bremst die S-Bahn etwa den schnellen RJ aus.  :pfeifend: :pfeifend:


Das sinnlose daran ist die Tatsache, dass diese komplett untertunnelt ist und das entlang einer breiten Talsohle! Wie bereits "Hubertat" erwähnte ist das nichts anderes als vollkommen übertriebener Lärmschutz, für die armen transitgeplagten Tiroler aber sicherlich gerade gut genug.
Im aktuellen Fahrplan wird im Nahbereich Innsbruck kein Zug mehr gebremst. Wenn man das einigermaßen sinnvoll plant, gibt's auf dem kurzen Abschnitt keine Behinderungen und auch die Kapazitätsprobleme sind dank des spärlich vorhandenen Güterverkehr nicht so eklatant.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: invisible am Januar 06, 2014, 00:05:33

Zitat
Nördlich von Graz führen zwei Autobahnen (!), nämlich die A9 und S35

WIDERSPRUCH A9: Autobahn S35:Autostraße


Wobei die S35 durchaus autobahnartig ausgebaut ist (über lange Strecken gilt ja auch Tempo 130). Ob da jetzt das Zeichen "Autobahn" oder "Autostraße" steht macht in der Praxis herzlich wenig Unterschied sondern ist eher eine verwaltungstechnische Angelegenheit.

Überhaupt dsagt ie Bezeichnung "A" oder "S" inzwischen überhaupt nichts mehr über die tatsächliche bauliche Ausführung, ja nicht einmal mehr etwas über straßenverkehrsrechtliche Belange aus - siehe S6, die ja tatsächlich als 'Autobahn' beschildert, aber streckenweise schlechter ausgebaut ist als die S35.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Bim am Januar 06, 2014, 10:39:16


Zitat
Nördlich von Graz führen zwei Autobahnen (!), nämlich die A9 und S35

WIDERSPRUCH A9: Autobahn S35:Autostraße


Wobei die S35 durchaus autobahnartig ausgebaut ist (über lange Strecken gilt ja auch Tempo 130). Ob da jetzt das Zeichen "Autobahn" oder "Autostraße" steht macht in der Praxis herzlich wenig Unterschied sondern ist eher eine verwaltungstechnische Angelegenheit.

Überhaupt dsagt ie Bezeichnung "A" oder "S" inzwischen überhaupt nichts mehr über die tatsächliche bauliche Ausführung, ja nicht einmal mehr etwas über straßenverkehrsrechtliche Belange aus - siehe S6, die ja tatsächlich als 'Autobahn' beschildert, aber streckenweise schlechter ausgebaut ist als die S35.


In Österreich sind Autobahnen (z.B: A2, A9) und Schnellstraßen (z.B: S35, S6) mit dem StVO-Zeichen "Autobahn" beschildert - sind eigentlich nur Namensgebungen, aber verkehrsrechtlich alles Autobahnen --> darum ja auch "ASFINAG" (Autobahn und Schnellstraßen Finanzierungs-AG).

Auf Straßen die mit dem verkehrsrechtlichen Zeichen der "Autostraße" gekennzeichnet sind, ist ja auch keine Vingnettenpflicht!

Also nicht Schnellstraßen und Autostraßen vermischen - Schnellstraße ist eine Namensgebung und Autostraße ist ein verkehrsrechtlicher Begriff uns somit die Bezeichnung einer Straße durch ein Verkehrsschild nach der StVO.

(Würde es keine Schnellstraßenbezeichnungen (z.B. S35) geben, würden halt die Autobahnbezeichnungen wahrscheinlich bis z.b. zu einer A99 oder so gehen ....)

Meines Wissens sind die "Schnellstraßen" meist Kurvenreicher als "Autobahnen", aber es sind zum Großteil die gleichen Geschwindigkeiten erlaubt und sind eben beide mit dem Verkehrsschild "Autobahn" gekennzeichnet.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 06, 2014, 10:44:21
Nur noch einmal zur Klärung der Frage Autobahn vs. Schnellstraße: Mit der Änderung des Bundesstraßengesetzes wurden 2006 sämtliche Unterscheidungen von Autobahnen und Schnellstraßen aufgehoben!

W.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Bim am Januar 06, 2014, 10:59:15

Nur noch einmal zur Klärung der Frage Autobahn vs. Schnellstraße: Mit der Änderung des Bundesstraßengesetzes wurden 2006 sämtliche Unterscheidungen von Autobahnen und Schnellstraßen aufgehoben!

W.


Welche Unterscheidungen hat es davor gegeben?
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 06, 2014, 11:05:55

Welche Unterscheidungen hat es davor gegeben?


Autobahnen sind immer Freilandstraßen. Autostraßen können sowohl Schnellstraßen als auch Landesstraßen sein und können daher auch durch ein Ortsgebiet führen. Üblicherweise sind Schnellstraßen baulich sparsamer ausgeführt worden, wobei mittlerweile bei Schnellstraßen faktisch immer der Autobahnquerschnitt zur Ausführung gelangt. Schnellstraßen wurden (bzw. werden) auch entweder als Autobahn oder als Autostraße angekündigt, während die Autobahn immer als Autobahn.

W.
Titel: Re: Infrastruktur: Wer kann das wie verantworten
Beitrag von: Provodnik am Januar 07, 2014, 00:57:28



[...] Die Anbindung des Grazer Flughafens an den FV der Südbahn Ri. Kärnten macht auch nur Sinn, wenn etwa der Klagenfurter Flughafen zugesperrt wird, sonst kann man sich das Sparen!


Du glaubst aber nicht wirklich, dass der FV beim Grazer Flughafen stehen bleiben wird, wenn die S-Bahn dort (bzw. bei der bestehenden Haltestelle) alle 15' stehenbleibt?!


Für Bahn-Fernverkehr sind sowohl KLU als auch GRZ ziemlich uninteressant. Für ein paar Charterflüge zahlt sich das nicht aus und die Linienflüge machen nebenbei genau dem Fernverkehr konkurrenz (Berlin, Zürich, Köln, ...). Eine bessere S-Bahn-Anbindung wäre aber natürlich fein, vor allem wenn sie mit der neuen KAB-Trasse - wenn die Schleife Werndorf irgendwann mal nicht mehr reicht - ohne viel Zusatzaufwand machbar ist



"ohne viel Zusatzaufwand" stimmt nicht, denn gerade ein unterirdischer Bahnhof beim Flughafen macht die ganze geplante Unterflurtrasse nochmal ordentlich teurer.

Noch dazu wäre das Betriebskonzept suboptimal, denn jeder Zug, der dort fährt, kann die Halte Kalsdorf und Werndorf NICHT bedienen. Eine Bündelung des Nahverkehrs auf eine Strecke - nämlich die Bestandsstrecke - wäre verkehrsplanerisch weit sinnvoller, weil jeder Zug alle Halte bedienen könnte, eine Verknüpfung Südbahn-KAB (zB Wettmannsätten - Leibnitz) in Werndorf möglich ist (ansonsten könnte man erst in Feldkirchen-Sieeresberg umsteigen) und der Fahrgast am Flughafen sich nicht zwischen zwei Haltestellen entscheiden müsste.
Und so lang ist der Zugangsweg von der jetzigen Haltestelle auch nicht, mittlerweile ist der sogar grossteils überdacht. Wenn man wirklich will, kann man ja den Zugang noch komfortabler gestalten, zB mit Rollbändern. Alles billiger als ein unterirdischer Luxusbahnhof.

Man täte gut daran, die zusätzlichen zwei Gleise - wenn man sie denn mal benötigt - OHNE Bahnhof/Hst beim Flughafen zu planen. Das reduziert Kosten und würde vermeiden, dass man sich über ein suboptimales Betriebskonzept Gedanken machen müsste.


Provodnik