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Thema: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen (25997-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
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Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen

Stadtchef Nagl gesteht akuten Handlungsbedarf zur Rettung der Jakoministraße ein: "Wir müssen hier rasch ein Thema und ein Konzept finden und umsetzen!"

Der Respekt des Bürgermeisters gilt all jenen, die hier die Stellung halten: "Sie bemühen sich trotz des Umfeldes." Da gibt es zwischen Handy-Shop, Tattoo-Laden und Internetcafe etwa noch die italienische Weinbar Casa Venti, die ein Schmuckkasterl ist, oder das Hörgeräte-Geschäft Kamper. In Jakominiplatz-Nähe hat gar der neue Imbiss-Laden Snack in the City aufgesperrt. Doch dazwischen reihen sich desolate Häuser und rund 20 leerstehende Läden ein.

Aktuer Handlungsbedarf. Stadtchef Nagl, den der Lokalaugenschein der Kleinen Zeitung wachgerüttelt hat, gesteht den akuten Handlungsbedarf zur Rettung der Straße ein: "Ich hab' sie mir auf den Bericht hin jetzt angeschaut. Sie ist in einem unfassbaren Zustand. Wenn ich denke, dass letzten Sommer hier Tausende Teilnehmer der Welt-Chorfestspiele zur Stadthalle spaziert sind, genier' ich mich richtig."

Ateliers und neue Fassaden. Als Wirtschaftsreferent will er nun Nägel mit Köpfen machen: "Wir wissen aus Erfahrungen anderer Einkaufsmeilen, dass jede Straße, die sich erfolgreich positionieren will, ein Thema braucht." Seine erste spontane Idee: "Graz ist Renaissance-Stadt und wir könnten zur Renaissance dieser Straße Handwerker und Künstler mit Ateliers in leerstehenden Geschäften ansiedeln."

Renovierung. Als erstes müsse man die Fassaden herrichten und das Gesicht der Straße zum Positiven verändern, meint Nagl und will seitens des Rathauses auch Geld flüssig machen: "Die Stadt könnte mit den Hausbesitzern für den neuen Anstrich sorgen, wenn diese dafür zu anfangs günstigen Konditionen ihre Räume als Ateliers vermieten." Schanigärten im Sommer wären eine mögliche Begleitmaßnahme, aber hier werde es mit dem Tramverkehr eng. Der Bürgermeister lädt nun alle ein, Ideen einzubringen.

Attraktivierung wichtig. Klar ist für Nagl, dass man auch für die Belebung und Attraktivierung der übrigen Meilen rund um den Jakominiplatz noch einiges tun müsste, obgleich sich diese ungleich vitaler präsentieren: "Doch wir können hier nur Straßenzug um Straßenzug angehen, um das Stadtbild zu verbessern." Und die höchste Priorität unter den Einkaufsstraßen hat im Rathaus nun einmal die - ebenfalls heruntergekommene - Annenstraße, die mit Bürgerbeteiligung neu gestaltet werden soll.

HANS ANDREJ, BERND HECKE

Quelle: www.kleine.at


Schön, dass der Stadtherr drauf gekommen ist, dass diese Straße nicht einladend ist. Dabei wäre es schon wichtig, wenn sich Politiker die Lage vor Ort ansehen, damit sie erkennen wie es wirklich drum steht. Die beste Idee wäre, das stadteinwärtige Gleis in der Jakoministraße zu belassen und das stadtauswärtige in die Schönaugasse zu verlagern. Allerdings ist das nach dem bereits erfolgten Umbau dieser Gasse sehr fraglich.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #1
Naja, mit der Verlegung in der Schönaugasse wird das wohl nix werden - da müsste man ja den Jakominiplatz mitumbauen. Ich könnte mir vorstellen, dass man während der Sommermonate abends (nach 20 Uhr) und am Wochenende den Betrieb eingleisig führt und dann Schanigärten etc. einrichtet. Umbauen würde ich da im Moment nix, weil man letztlich auch schauen muss, ob sowas auch ankommt. Ich fürchte nämlich, dass durch die bloße Einrichtung von Schanigärten die Straße kaum zu retten wäre (es wäre halt nur eine Maßnahme von vielen, wie Gestaltung der Straße a la Schönaugasse, Renovierung der Häuser, guter Branchenmix - hier wären diverse Praxen und Fachgeschäfte, Büros und Wohnen am sinnvollsten, die Straßenbeleuchtung gehört auch dazu).

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #2

Ich kann mir auch nicht vorstellen, das man mit einer bloßen Neugestaltung mehr Leute in die Straße bringt. Die Gehsteige kann man ja leider nicht verbreitern. Von der utopischen Idee, die Straßenbahn unterirdisch fahren zu lassen, hat man zum Glück nichts gelesen.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #3
Es reicht ja schon die Schnapsidee, die Strab in der Jakominigasse auf eingleisig rückzubauen, damit die Schanigärten Platz haben (schrieb jemand vor 2 oder 3 Tagen in der Zeitung - hoffentlich hat der grazer (Sarg-)Nagl das nicht gelesen). Oder läuft gar ein Wettbeweb: Wer hat die blödesten Ideen? Daß die Ursache für die heutige Misere in einer langfristig verfehlten Wirtschafts- und Standortpolitik liegt, wird keiner der Verantwortungsträger zugeben.
MfG  Gerold.

Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #4

Es reicht ja schon die Schnapsidee, die Strab in der Jakominigasse auf eingleisig rückzubauen, damit die Schanigärten Platz haben.

Und warum is das so eine Schnapsidee? Man muss ja nicht gleich in der ganzen Straße eingleisig werden (so viele Schanigärten gibts nicht einmal in der Herrengasse) und außerdem würden z.B. auch 1-2 Gleisverschlingungen reichen. Klar ist dort viel Verkehr, aber auf einer so kurzen, schnurgeraden Strecke sollte das wohl möglich sein.

MfG, Christian

Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #5
Man muss aber tatsächlich aufpassen, dass die Leistungsfähigkeit der Strecke nicht darunter leidet. Immerhin scheinen die Stadtwerke (sorry: Graz AG) immer noch ihre Zentralremise in der Steirergasse bauen zu wollen. Die hinge dann bei der jetzigen Netzstruktur ein bisserl mit einem seidenen Faden (sprich: eingleisigen Abschnitt) am Restnetz. Das ist nicht so sonderlich beruhigend. Ich bin dafür, dass man versucht, eine bessere Oberflächengestaltung zu machen (z. B. dort die Gehsteige breiter, wo das möglich ist, kein Asphalt, mehr Farben) sowie im Sommerhalbjahr abends und sonntags einen Schanigartenversuchsbetrieb mit der bestehenden Geschäftsausweiche. Man wird aber nicht darum herumkommen - wie ich schon gesagt habe - beim Branchenmix was zu tun. Letztlich wird doch wohl auch die Hochschule aus dem Wilden Mann ausziehen, wenn das Mumut ferig ist, oder? Was passiert dann mit diesem Gebäude? Man braucht so zwei, drei Eyecatcher in der Straße, um da was in Gang zu bringen, z. B. ein großes Ärztezentrum oder ein wichtiges städtisches Amt ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Ch. Wagner
Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #6
... am besten das Amt zur Revitalisierung der Jakoministraße.

Aber ernsthaft: Schanigärten sind doch auch nicht alles. Ich glaube , daß da noch einige Innenhöfe existieren müßten, die man dann beleben kann. Zum anderen wären doch einmal auch die Hausbesitzer an der Reihe, die zwar gut verdienen, nichts aber zur Sanierung beitragen wollen. Und wie Herr Nagl meint, einfach nur neu färbeln, ist doch ein ausgewachsener Blödsinn, den womöglich noch wir bezahlen sollen.
Wenn schon Revitalisierung, dann mit einem Konzept, bei dem aber alle mitmachen müssen.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #7

Man muss aber tatsächlich aufpassen, dass die Leistungsfähigkeit der Strecke nicht darunter leidet. Immerhin scheinen die Stadtwerke (sorry: Graz AG) immer noch ihre Zentralremise in der Steirergasse bauen zu wollen.

Stimmt, mit der Zentralremise würd sich das natürlich nicht vertragen. Aber da ist ja hoffentlich das letzte Wort auch noch nicht gesprochen, drum geh ich eher davon aus, dass die nicht kommt. Und wäre für den normalen Verkehr, wie er jetzt ist, ein kurzes eingleisiges Stück (oder besser: eine kurze Gleisverschlingung, kürzer als die bestehende Ausweiche) wirklich so störend? Zumal ja alles einsehbar ist...

Zitat

im Sommerhalbjahr abends und sonntags einen Schanigartenversuchsbetrieb mit der bestehenden Geschäftsausweiche.

Das halt ich für sehr schwer umsetzbar, immerhin müsste da jeden Tag alles auf- und wieder abgebaut werden.

Zitat

Man braucht so zwei, drei Eyecatcher in der Straße, um da was in Gang zu bringen, z. B. ein großes Ärztezentrum oder ein wichtiges städtisches Amt ...

Das sowieso. Oder ein großes Geschäft, das entsprechend Kundschaft anlockt (wie ein Flagship Store in einem EKZ). Aber so ein Mieter zahlt wohl lieber 3mal höhere Mieten in der Herrengasse, als sich dort niederzulassen.


Zum anderen wären doch einmal auch die Hausbesitzer an der Reihe, die zwar gut verdienen, nichts aber zur Sanierung beitragen wollen.

Ob die wirklich noch so gut verdienen? Leere Geschäftsflächen werfen angeblich nicht besonders viel Gewinn ab ;)
Das Problem ist glaub ich eher, dass niemand Geld in die Hand nehmen will, wenn dann womöglich nix dabei rauskommt. Kann ihnen ja niemand garantieren, dass sie nach einer kostspieligen Sanierung wirklich ihre Flächen vermieten werden.

MfG, Christian

Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #8

Man muss aber tatsächlich aufpassen, dass die Leistungsfähigkeit der Strecke nicht darunter leidet. Immerhin scheinen die Stadtwerke (sorry: Graz AG) immer noch ihre Zentralremise in der Steirergasse bauen zu wollen.


Unter anderem auch wegen der problematischen Anbindung bin ich ja kein besonderer Freund der Zentralremise sondern würde eher noch eine weitere (bzw. zumindest eine Abstellhalle, die Werkstätte kann ja ruhig zentral sein) entlang einer der neu geplanten Strecken bevorzugen (alleine schon, weil es z.B. aus Webling oder Gösting dann schon ein ganz schön weiter Weg in die Remise wäre). Alternativ - bzw. eigentlich sowieso - könnte man natürlich auch über eine Wiedererrichtung der Strecke durch die Karlauerstraße nachdenken, dann wäre die Zentralremise wenigstens von zwei Seiten erreichbar (und dann wäre auch eine Gleisverschlingung in der Jakoministraße denkbar, wenn auch immer noch nicht gerade optimal).

Prinzipiell denke ich aber auch, dass man dort eher aus den zahlreichen Innenhöfen viel machen könnte; damit würde man sich die ganzen Probleme mit der Bim ersparen.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #9
....und die ewigen Innenstadtsperren bedürfen auch einer leistungsfähigen Verbindung Richtung Steyrergasse, da unmöglich 4 Linien über den Radetzkyspitz wenden können (Mo-Sa). Da kommt es ohnehin jetzt schon in der Jakonistraße zu Problemen....

SG
G111
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #10

Zitat
eine bessere Oberflächengestaltung

Das wäre die Lösung, entweder wird der Gehsteig auf Straßenniveau abgesenkt oder noch besser und vielleicht einfacher wäre die Erhöhung der Straße. Die Umbauarbeiten würden sich dann halt besonders schwierig gestalten. Eine logistische Herausforderung halt.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #11


Zitat
eine bessere Oberflächengestaltung

Das wäre die Lösung, entweder wird der Gehsteig auf Straßenniveau abgesenkt oder noch besser und vielleicht einfacher wäre die Erhöhung der Straße. Die Umbauarbeiten würden sich dann halt besonders schwierig gestalten. Eine logistische Herausforderung halt.


Warum erhöhen? Warum sollte man den Gehsteig nicht absenken können? Oder einfach abschrägen? Die 10cm der Gehsteigkante, verteilt auf die 2-3 von der Hauswand bis zu den Schienen fallen gar nicht weiter auf...

Die Jakoministraße als 'shared space' wäre sicher interessant :-)

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Jakoministraße: Engpass mit zwei Straßenbahnen
Antwort #12

Naja, wenn der Gehsteig schräg ist, ist das mMn nicht eine zufriedenstellende Lösung. :-\ Ob's auffällt - Kommt auf den Blickwinkel drauf an und ob man sich darauf fortbewegt. ;D ;)
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Jakoministraße: "Das ist unser Konzept"
Antwort #13


Künstlerkollektiv Rhizom, das in der Jakoministraße aktiv war, reklamiert die Urheberschaft für Nagls "Atelierskonzept" zur Rettung der Meile.

Bunt und lebendig präsentiert sich die Jakoministraße - auf dem Papier. Selbiges Konzept trägt die Handschrift des Künstlerkollektivs Rhizom, das in der Straße vorübergehend sesshaft war und über Jahre für kulturelle Wiederbelebungsversuche sorgte. 2006 übermittelte der Verein dem Rathaus die Pläne für das Ateliersprojekt "geöffnet! räume & geschichten". Gehört haben die Künstler seither nichts von der Stadt, bis jetzt Bürgermeister Siegfried Nagl in der Kleinen Zeitung das Thema "Atelierstraße" zur Rettung der Jakoministraße ins Spiel gebracht hat.

Schlag ins Gesicht. Ein Schlag ins Gesicht für Rhizom, just zu einer Zeit, da der Verein wegen seiner gestrichenen Basisförderung (wir berichteten) vor dem Aus steht. Das Konzept schlägt zur Belebung die Öffnung der Straße für Radfahrer und für zwei Samstag im Monat einen "tramfreien" Tag vor, damit Shops und Menschen den Raum erobern können. Galerien und Ateliers sollen leere Läden füllen, die "public music box" könnte installiert werden, in der gegen Spenden Bands aufgeigen.

Gespräch. Leo Kreisel-Strauß von Rhizom bietet das Konzept gerne noch einmal an, will endlich ins Gespräch kommen. Auch was die Streichung der Förderungen angeht, die eine Folge der Evaluierung durchs Kulturamt sind, hofft das Kollektiv, dass nicht das letzte Wort gesprochen ist. Denn die Evaluierung sei inhaltlich falsch.

Konkrete Konzepte. Doch SP-Kulturstadtrat Wolfgang Riedler winkt ab: "Ich lasse mich nicht medial unter Druck setzen. Die Evaluierungskommission ist international angesehen. Für konkrete Projekte kann Rhizom jederzeit ansuchen."

BERND HECKE, GERALD WINTER

Quelle: www.kleine.at


Einen tramfreien Tag - Haben die schon mal nachgedacht, das dies unmöglich ist. ::)
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Jakoministraße: "Das ist unser Konzept"
Antwort #14

Einen tramfreien Tag - Haben die schon mal nachgedacht, das dies unmöglich ist. ::)

Das hab ich mir auch gleich gedacht, wie ich das gelesen hab. Das würde die Leute in Liebenau und Puntigam sicher freuen.

MfG, Christian