Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #238 –
Solange in Graz hetzhalber Panzer herumfahren können, kann das wohl kein wirkliches Problem sein.
Na gut, da wurden die Panzer vor und nach dem Nationalfeiertagsaufmarsch abgestellt, sonst gibt es in Graz eigentlich keine fix stationierten Panzer mehr. Die Kürassiere waren einmal in der Belgierkaserne, dass ist aber auch schon lange her.
Da ist wohl die unsinnige Knallerei zu Silvester mit den entsprechend exorbitant hohen Feinstaubwerten schon etwas anderes ...
Auch, wenn Luft kein Mascherl hat (also egal ob von Benzier, Diesel, Panzer, Flugzeug, Hausbrand, Industrie) und man schlechte Luft nicht immer sieht, sterben pro Jahr ca. 400.000 Menschen in Europa daran:
https://www.eea.europa.eu/de/pressroom/newsreleases/zahlreiche-europaeer-sind-immer-noch/vorzeitige-todesfaelle-durch-luftverschmutzungDie Frage bleibt noch, wann in Österreich der erste Dominostein fällt ...
So wie ich Österreich kenne: In 10 bis 15 Jahren.
Ich versteh sowieso nicht, wieso sich so viele von Begriffen wie "Dieselfahrverbot" und "Umweltzone" in die Irre führen lassen.
Das was in Deutschland gemacht wurde und wird, ist weder ein Dieselfahrverbot noch eine Umweltzone. Es ist schlicht und einfach eine Subvention der Auto-Industrie unter falscher Flagge. Es geht nur darum, dass die Leute neue Autos kaufen. Dann dürfen sie nämlich mit einem Diesel genauso in die Stadt wie mit einem 400-PS SUV. Mit Umwelt hat das nichts zu tun.
Für die Ökobilanz ist es auch höchst fragwürdig wenn alle paar Jahre ein neues Auto gekauft wird. Wollt ihr so etwas wirklich für Österreich auch?
Das ist aber schon einmal zwei paar Schuhe:
1. Die deutsche Autoindustrie (und nicht nur die deutsche) hat wohl offenbar die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht eingehalten (bzw. nur durch Tricks eingehalten) und will dafür nicht geradestehen (bzw. die technisch mögliche Nachrüstung nicht bezahlen). Allerdings bröckelt die Front jetzt schon, weil der Druck größer wird. In Deutschland sind seit 1. November auch Sammelklagen zulässig und da werden schon die ersten Schadenersatzverfahren durchgeführt. Was Teile der Autoindustrie allerdings getan hat, war sowieso gegebene Rabatte als Umweltprämien zu verkaufen. Dieser Versuch ging aber eher nach hinten los (und klar will die Autoindustrie lieber neue Autos verkaufen als alte umrüsten).
2. Umweltzonen gibt es in Deutschland sehr wohl. Abgesehen von den jetzt durchgesetzten Verboten. Gibt es in Deutschland z. B. über 50 Umweltzonen, die nur mit der grünen Plakate befahren werden darf.
https://www.umweltplakette.org/schadstoffgruppen/Ob jetzt die Bild-Zeitung der richtige Ansprechpartner in Umweltfragen ist, bleibt dahin gestellt. Selbstverständlich ist eine Umweltzone nur ein Hilfmittel (um die in der Stadt lebenden Menschen zu schützen bzw. dies zu versuchen), in Wirklichkeit muss einfach weniger mit dem Auto gefahren werden (aber nachdem hierzulande die Zulassungszahlen weiterhin steigen,, sehe ich da eh schwarz).
Und ich prophezeie auch in Österreich in Bälde eine ähnliche Situation. Es kann ja nicht sein, dass es Grenzwerte gibt, die dauernd überschritten werden und nix passiert bzw. duldend weggeschaut wird.
Die Politik, die Bürger, aber auch die Industrie sind aufgefordert hier umzudenken!
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)