Supermarkt: Zufahrt über Wohnstraße
Supermarkt: Zufahrt über Wohnstraße
Ein neuer Spar-Markt in Mariatrost will Siedlungsstraße nutzen. Anrainer protestieren.
Die Bewohner der ,,Gartenstadt Marland" in Mariatrost erhielten am 23. Dezember keine erfreuliche Weihnachtspost. Ein Brief des Stadtplanungsamtes informierte sie, dass ein am Nebengrundstück geplanter Sparmarkt ihre Siedlungsstraße als Zufahrt nutzen will. Einspruchsfrist bis 4. Jänner.
Vor allem die kurze Frist erzürnt die Anrainer. ,,Jetzt zu Weihnachten, wo viele auf Urlaub sind, flattert der Brief ins Haus. Da will sich wohl die Behörde nicht mit Einwendungen konfrontieren", macht Anrainerin Martina Kernitzkyi-Fink ihrem Ärger Luft. Voll Sorge sieht sie einer Umwidmung und möglichen Enteignung ihrer als Wohnstraße genutzten Siedlungsstraße, dem Hubert-Hoffmann-Ring, entgegen.
,,Im öffentlichen Interesse kann viel passieren. Leidtragende sind unsere Kinder. Wenn dann 500 Autos den Sparmarkt frequentieren, besteht für sie akute Gefahr", meint ,,Marland"-Bewohner Martin Frischenschlager.
Friedrich Schenn vom Stadtplanungsamt beruhigt: Eine Entscheidung sei noch längst nicht gefallen. Noch würde ja erst das Anhörungsverfahren für den auf maximal 800 m2 Verkaufsfläche konzipierten Sparmarkt laufen. Die kurze Einspruchsfrist bis 4. Jänner nimmt Schenn aber ,,auf meine Kappe". Begründung der Kurzfristigkeit: ,,Spar hat gedrängt".
Peter Stepantschitz, Büroleiter im zuständigen Bürgermeisterbüro, räumt zwar ein, dass der ,,Zeitpunkt nicht geschickt gewählt war", versichert aber, dass die Zufahrt ,,so nicht kommen kann".
Auch Spar gibt sich konziliant: ,,Wir nehmen die Anliegen der Anrainer sehr ernst und sind dialogbereit. Darum haben wir das Projekt schon dreimal präsentiert, um alle zu erreichen", sagt Sparsprecher Robert Renz. Ziel sei eine gemeinsame Lösung. HELMUT BAST
Quelle: Kleine Zeitung - Druckausgabe | 31.12.2011