E-Busse im österreichischen Buslinienverkehr

Begonnen von s_gelb, 18 11, 2024, 08:43

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s_gelb

Dafür fährt seit einiger Zeit nun Oberger im Nordburgenland um Mattersburg und Eisenstadt sowie in NÖ im Raum Wiener Neustadt/Bucklige Welt bereits mit zahlreichen elektrisch betriebenen Ivecos im Regionalbusverkehr - teils auf eigenen Linien, teils als Subunternehmer vom Postbus und teils als Subunternehmer vom Burgenlandbus.

TW 581

Hätte es in Klagenfurt es schrittweise eingeführt, zum Beginn mit 10 E-Busse und man kann dann mit den Jahren es ja ausbauen.

Nun fällt man vorerst mal um alle Förderungen von Land/Bund um und die nächsten Jahre wird es nicht leichter.

ZitatDafür fährt seit einiger Zeit nun Oberger im Nordburgenland um Mattersburg und Eisenstadt sowie in NÖ im Raum Wiener Neustadt/Bucklige Welt bereits mit zahlreichen elektrisch betriebenen Ivecos im Regionalbusverkehr - teils auf eigenen Linien, teils als Subunternehmer vom Postbus und teils als Subunternehmer vom Burgenlandbus.

Im Burgenland fördert sicher das Land es massiv und damit wird es auch ermöglicht. Bin schon gespannt ob bei einen Bündel in der Steiermark die kommenden Jahre die E-Busse auch kommen.
LG TW 581

stef610_neu

Klagenfurt hat sogar seinen einzigen E-Bus, einen Solaris Urbino, verkauft.

Sanfte Mobilität

Ich wiederhole mich da: Es ist der Reality Check und es wird immer solche Entscheidungen geben. Es liegt schlicht an den hohen Fahrzeugkosten (trotz möglicher Förderungen) und der notwendigen zusätzlichen Infrastruktur. Große Betriebe tun sich da sicher leichter.

Man sieht ja auch bei den Grundsatzenscheidung Bus oder Tram immer noch Entscheidungen pro Bus mit dem Argument der günstigeren Infrastrukturkosten.

Was die Elektromobilität betrifft MUSS die Industrie mit den Fahrzeuganschaffungskosten deutlich runter.

W.

FlipsP

Es sind halt die recht kurzen Gedanken, wofür Kärnten auch bekannt ist, leider (die Witze haben ja doch immer einen Funken Wahrheit dabei).

Andere können da besser rechnen und weitsichtiger handeln.

LS64

Zitat von: Sanfte Mobilität am  25 04, 2025, 08:35Was die Elektromobilität betrifft MUSS die Industrie mit den Fahrzeuganschaffungskosten deutlich runter.

Da bin ich zwar im Grunde gleicher Meinung, aber wir werden sehen, was ab 2027 mit der erhöhten CO2-Bepreisung nach EU ETS II so alles passieren wird. Privaten Haushalten wird das ja schon ordentlich weh tun, mal sehen, wie dann öffentliche Träger reagieren werden.

5047er

Zitat von: Sanfte Mobilität am  25 04, 2025, 08:35Große Betriebe tun sich da sicher leichter.
Also die STW in Klagenfurt sind verglichen mit anderen Betrieben, die bereits eine E-Flotte betreiben nicht gerade ein Kleinbetrieb.

Zitat von: Sanfte Mobilität am  25 04, 2025, 08:35Was die Elektromobilität betrifft MUSS die Industrie mit den Fahrzeuganschaffungskosten deutlich runter.
Einerseits wird das natürlich so oder so passieren. Denn schließlich werden Forschungs- und Entwicklungskosten einer Technologie mit der Zeit weniger und daher die Aufschläge dafür im Preis geringer.

Andererseits braucht es bei Bussen in Österreich generell ein Umdenken, was die Einsatzdauer betrifft. Denn z.B.: ein Bus, der nach zehn Jahren bereits wieder ausgemustert wird, kommt pro Jahr logischerweise deutlich teurer als einer der 15 oder 20 Jahre lang unterwegs ist.

Sanfte Mobilität

Ob kurz- oder weitblickend. Im Moment ist es eine Frage der Finanzen - bei uns scheitert deswegen auch der flächendeckende Straßenbahnausbau (ist auch wenig weitblickend, nicht?). Und Klagenfurt ist im Vergleich zu den Big-Playern ein relativ übersichtlicher Betrieb (es gibt freilich kleinere Betriebe, die schon umgestellt haben). Das überzeugendste Argument ist einfach der (Anschaffungs-)Preis und klar, mit den weiteren Erhöhungen der CO2-Bepreisung (sofern die dann auch wirklich kommen).

Zitat von: 5047er am  25 04, 2025, 08:54Andererseits braucht es bei Bussen in Österreich generell ein Umdenken, was die Einsatzdauer betrifft. Denn z.B.: ein Bus, der nach zehn Jahren bereits wieder ausgemustert wird, kommt pro Jahr logischerweise deutlich teurer als einer der 15 oder 20 Jahre lang unterwegs ist.

Du weißt schon, dass das bis vor 10, 15 Jahren v. a. in Graz eh so war. Da fuhr man die Busse, bis nix mehr ging. Man ist dann aber drauf gekommen, dass ein regelmäßiger Wechsel einfach klare Vorteile bringt (neuere Montorentechnologie mit geringerem Verbrauch, weniger Standzeiten für Reparaturen, dazu gesetzliche Vorschriften etc.).

Das wird sich - vermutlich - mit Elektroantrieb ändern, weil der Antrieb wesentlich weniger Teile hat. Man wird es mittel- bis langfristig sehen.

W.

s_gelb

Zitat von: 5047er am  25 04, 2025, 08:54Andererseits braucht es bei Bussen in Österreich generell ein Umdenken, was die Einsatzdauer betrifft. Denn z.B.: ein Bus, der nach zehn Jahren bereits wieder ausgemustert wird, kommt pro Jahr logischerweise deutlich teurer als einer der 15 oder 20 Jahre lang unterwegs ist.

10 Jahre ist leider eh schon lange, im Regionalbusbereich sind es oft leider je nach Region nur 4-8 Jahre.

s_gelb

E-Busse sind immer weiter m Vormarsch, neben Leoben, wo, wie in einem anderen Thread bereits zu lesen ist, nun die ersten E-Busse vorgestellt wurden, ist ab morgen auch der Stadtbus in Amstetten elektrische unterwegs:

https://www.meinbezirk.at/amstetten/c-lokales/der-citybus-wird-am-1-juli-zum-elektrischen-stadtbus_a7412345

bus

Leider würde dies ohne massive Förderung nicht finanzierbar sein, es ist jetzt schon ein finanzielles Desaster für die Gemeinden/Städte. Von einer Serienreife mit marktkonformen Preisen sind wir noch weit entfernt scheinbar.

FlipsP

Die Kosten pro km sind ähnlich. Desaster ist was anderes. Wäre es eines, würde es die kleinen, wie zB Kapfenberg oder Leoben, nicht machen.

s_gelb

Für den Einsatz von 125 E-Bussen bis Oktober 2025, bis Mai 2026 sollen es 141 sein, hat der VVV den VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg verliehen bekommen:

https://vcoe.at/mobilitaetspreis/vorarlberg

s_gelb

Ein weiterer VCÖ-Mobilitätspreis, der in Zusammenhanhng mit Bussystemen verliehen wurde, ist der VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg, den Albus verliehen bekam.

Albus setzt momentan 14 E-Busse ein, bis Juni 2026 werden es 48 sein. Zu weiten Teilen geladen werden diese Busse mit der erst kürzlich weit ausgebauten hauseigenen Photovoltaik-Anlage:

https://vcoe.at/mobilitaetspreis/salzburg

FlipsP

#44
Man blickt ja immer ein wenig belächelnd nach Salzburg, aber die wollen bis 2028 komplett auf eBusse umstellen. Da wird Graz vermutlich immer noch testen.

https://salzburg.orf.at/stories/3321543/

Alle Öffis in Salzburg ab 2028 elektrisch

In der Stadt Salzburg soll in drei Jahren der öffentliche Verkehr komplett elektrisch sein. Obusse und S-Bahnen fahren ohnehin schon mit Strom. Und bis 2028 will der Busbetreiber Albus auch alle seine Dieselbusse durch Elektrofahrzeuge mit Akkus ersetzen. Die Infrastruktur dafür wird bereits geschaffen.

Online seit heute, 9.06 Uhr

2023 hat Albus den ersten Elektro-Batteriebus im Linienverkehr in der Stadt Salzburg eingesetzt. Aktuell sind 15 elektrische Busse im Einsatz, nächstes Jahr sollen es über 50 sein. Und 2028 sollen dann alle 80 bis 90 Albus-Linienbusse mit Strom fahren. Das sei zwar ursprünglich nicht so geplant gewesen, sagt Geschäftsführer Hermann Häckl – aber die Vorteile des Elektrobetriebs seien groß.

E-Antrieb viel günstiger
Die laufenden Kosten pro Kilometer sind bei einem Elektrobus mit unter zehn Cent pro Kilometer nicht einmal halb hoch wie bei einem Dieselbus. Und beim Anschaffungspreis – der ungefähr doppelt so hoch ist – gebe es nach wie vor Bundesförderungen. Zudem eröffnete Albus am Freitag in Salzburg-Maxglan eine neue Bushalle mit über 40 Ladestationen und großem Flugdach.

Durch die neuen Photovoltaik-Paneele auf dem Dach kann Albus seine eigene Stromproduktion beinahe verdoppeln: ,,Für uns bringt das einen sehr großen Vorteil, weil wir so natürlich den Großteil des Stroms, den wir brauchen, selbst produzieren." Um diesen Vorteil zu nutzen, laufe der Busbetrieb aber ganz anders ab: ,,Früher ist der Bus den ganzen Tag unterwegs gewesen – also der Verbrennerbus. Heute ist der Reservebus im Haus, wird am Vormittag mit Sonnenstrom geladen und dann kommt ein anderer Bus rein, der wird am Nachmittag mit Sonnenstrom geladen und der Reservebus fährt draußen."

Zudem laufe ein Projekt mit der Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research, um die Betriebs- und Ladeabläufe weiter zu verbessern, ergänzt der Albus-Geschäftsführer.

E-Bus kostet doppelt so viel wie Dieselbus
Laut Häckl kostet ein Elektrobus rund 600.000 Euro, ein herkömmlicher Dieselbus um die 300.000. Allerdings fördert der Bund bei Elektrobussen gut 60 Prozent des Anschaffungspreises. Die neue, über 4.000 Quadratmeter große Bushalle samt Flugdach in Salzburg-Maxglan wurde zwischen Oktober 2024 und Juni 2025 gebaut.

Inklusive Ladestationen und Photovoltaikanlage kostete sie laut Albus rund 3,5 Millionen Euro. Das Land Salzburg förderte den Bau mit 1,2 Millionen Euro. Erst am Dienstag wurde das Projekt zudem mit dem Salzburg-Mobilitätspreis des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) ausgezeichnet.