Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn

Begonnen von TW 529, 29 03, 2022, 20:58

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FlipsP

Wo wäre im Norden des Bahnhofes mehr Platz für Gleise?

Phil5

 
Da gibt es zwischen Ehrenhausen und Speifeld schon noch Möglichkeiten.
Vielleicht entlang der Strecke nicht direkt im Bahnhof Spielfeld.
Die Frage ist ob es eine Art Überholbahnhof wird, also je ein Gleis- links und rechts neben der Strecke, vielleicht auch mehr?!? Wo dann später beim 2 gleisigen Ausbau der Südbahn ein Gleis zum Streckengleis wird. Dann bleibt noch 1 bis 2 zusätzliches Gleis für allfällige Zugüberholungen.

FlipsP

Na gut, das wäre dann ja noch ein weiterer Bahnhof.
Dann könnte man gleich Leibnitz mitnutzen.

Phil5

Also wenn der "neue Bahnhof" nah, also direkt im Norden an Spielfeld gebaut wird, ist betrieblich gesehen ein Bahnhof möglich- er wächst dann halt und hat zwei Bahnhofsteile.

Leibnitz ist da doch schon zu weit weg um sinnvoll (weitere) Kapazitäten zu schaffen, zudem ist eben Spielfeld-Straß der Grenzbahnhof/Betriebswechselbahnhof. Leibnitz ist auch endenwollend von der Größe her. Und man sollte im Hintergrund haben, dass es sonst zwischen Leibnitz und Maribor nichts größeres an Bahnhöfen mehr gibt. Und in Spielfeld-Straß alt auch nur ein reines GV Gleis bleibt. Viel Abstellen/Überholen wird nicht möglich sein, denn der geplante Knoten wo sich die beiden Interregios und Radkersburgerbahn treffen drei Gleise benötigen. Somit ist es eigentlich alleine aus heutigen Kapazitätsgründen schon notwendig etwas Zusätzliches vorzusehen.

Lg Phil

510-015

Interessant, dass offenbar doch mehr Güterzuggleise in (bzw. nördlich von) Spielfeld geplant sind. Grundsätzlich macht es schon Sinn, denn für eine größere betriebliche Flexibilität ist jedes zusätzliche Gleis von Vorteil.
Der große Vorteil, wenn man die Gleise noch dem Bahnhof Spielfeld-Straß zuordnen kann, ist ja auch, dass man dann keine Probleme mit dem internationalen Einsatz von Fahrzeugen und Lokführern hat, wie es bei einer Weiterführung nach Leibnitz wäre, da man immer noch im "erweiterten" Grenzbahnhof ist und nicht weiter über ÖBB-Strecken ins Landesinnere fährt.

Aber das, was ich nicht ganz verstehe, ist folgendes. Warum jetzt? Vor 20, 30, 40 Jahren hätte es noch viel mehr Sinn gemacht. Jetzt geht der Trend zu Mehrsystemloks (dadurch kein Lokwechsel), kürzeren Aufenthaltszeiten, Zoll gibt es sowieso nicht mehr. Daher werden die zusätzlichen Gleise ja deutlich weniger dringend benötigt, als es noch vor 20 Jahren der Fall war. (Auch wenn natürlich das Verkehrsaufkommen steigt.)
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

5047er

Die Anzahl an künftigen Gleisen im nördlichen Bahnhofsbereich von Spielfeld-Straß ist ja zumindest uns noch nicht bekannt.

Ich würde davon ausgehen, dass man keine Berge versetzen wird, um hier neue Gleise zu schaffen. Vermutlich wird man den ohnehin schon vorhandenen Bahndamm etwas aufschütten, um hier Platz für neben den ohnehin schon vorhandenen zwei Gleisen noch Platz für zwei, drei weitere Gleise zu schaffen. Zudem wird man die derzeit großteils im nördlichen Bahnhosbereich in der Nacht und am Wochenenende abgestellten S-Bahngarnituren dann künftig eher im südlichen Bahnhofsbereich abstellen, denke ich.

Was den Güterverkehr angeht, kann man die Südbahn vom Verkehrsaufkommen ja durchaus z.B. mit der Nordbahn vergleichen.
Dort liegt die Systemtrennstelle auch seit einigen Jahren direkt auf der Staatsgrenze. Dennoch nutzt man dort sowohl in Hohenau, als auch in Břeclav die Gleisanlagen, um Züge umzuspannen, abzustellen etc..

Dort sind jedoch in Hohenau historisch bedingt sowie in Břeclav betrieblich bedingt(weil dort Hauptstrecken aus vier Richtungen aufeinander treffen) deutlich mehr Gleisanlagen vorhanden.

Eine gewisse bedarfsgerechte Anzahl an Gleisen am Grenzbahnhof macht aber auch in Spielfeld-Straß Sinn, um auch dort Güterzüge überholen, abzustellen, zu untersuchen etc. zu können. Sicher keine unzählige Anzahl an Gleisen, wie eben in Hohenau, die auch dort keiner mehr braucht, aber zwei, drei Gleise machen betrieblich gesehen durchaus Sinn.


Bahnhof-Halbenrain

Laut meinem Informationsstand soll die Begleitstraße zwischen Ehrenhausen und Spielfeld auf die andere Murseite verlegt werden um für das zweite Südbahngleis Platz zu schaffen. Der Bahnhof Sd soll 2025 generalsaniert werden, wobei das AG einen Personenlift bekommen soll und auch ein Personentunnel zu den Gleisen führen soll. Eines der bestehenden Gleise soll wegkommen um die Bahnsteige ordentlich ausführen zu können. Ab der Fertigstellung der KAB sollen einige Railjets von Wien (und Prag) nicht mehr in Graz "umdrehen", sondern bis Maribor durchfahren und dort wenden. So gesehen wäre es natürlich sinnvoll und wirtschaftlich den ganzen Verkehr bis Maribor durchzubinden, doch das kommt ja vielleicht noch.

Ch. Wagner

Das sagt die ÖBB Infra zum AusbauRA Bahn.jpg

7jgt

Zitat von: Ch. Wagner am  11 04, 2022, 16:30Das sagt die ÖBB Infra zum Ausbau

Schön, dass du dir (und uns) den Inhalt bzw. die Zusammenfassung der Pressemitteilung vom 08.04.2022, die auch am selben Tag hier im Forum gepostet wurde, (erneut?) vergegenwärtigt hast...

Zitat von: HGLF am  08 04, 2022, 09:20https://presse-oebb.at/News_Detail.aspx?id=154552&menueid=27020
[...]

38ger

Zitat von: Ch. Wagner am  11 04, 2022, 16:30Das sagt die ÖBB Infra zum AusbauRA Bahn.jpg

Wahnsinn!

Allerdings frag ich mich schon, was man sich bei 160 km/h auf so einer Strecke denkt...zum Vergleich: auch wenn man die 40-60 km/h (bei der Laßnitzhöhe) auf der steirischen Ostbahn außer Acht lässt, hat letztgenannte auf den meisten Abschnitten eine vmax von 80, teilweise nur 70 kmh. Dort wäre ein Ausbau mMn sehr viel wichtiger.
Auch zwischen Bruck und Graz reden wir selbst nach Eröffnung von SBT und Koralmbahn noch von Höchstgeschwindigkeiten zwischen 80 und 140 kmh, wobei 130 und 140 schon eine seltene Ausnahme sind. Also die Prioritäten sind mir da wirklich nicht klar...

cost

Zitat von: 38ger am  11 04, 2022, 20:47Allerdings frag ich mich schon, was man sich bei 160 km/h auf so einer Strecke denkt...zum Vergleich: auch wenn man die 40-60 km/h (bei der Laßnitzhöhe) auf der steirischen Ostbahn außer Acht lässt, hat letztgenannte auf den meisten Abschnitten eine vmax von 80, teilweise nur 70 kmh. Dort wäre ein Ausbau mMn sehr viel wichtiger.
Auch zwischen Bruck und Graz reden wir selbst nach Eröffnung von SBT und Koralmbahn noch von Höchstgeschwindigkeiten zwischen 80 und 140 kmh, wobei 130 und 140 schon eine seltene Ausnahme sind. Also die Prioritäten sind mir da wirklich nicht klar...
Die Strecke hat Abseits von Unterpurkla, Gosdorf, Mureck und Spielfeld-Straß nur sehr leichte Kurven bzw. Bögen, also drei Abschnitte die 5 bis 10 km lang sind und fast nur geradeaus gehen. Das sind Bedienungen die man sonst eher selten in der Steiermark hat. Das war wahrscheinlich auch die Erkenntnis von der Machbarkeitsstudie der TU Graz die 510-015 erwähnt hier erwähnt hat.

ZitatTaktverdichtungen von derzeit 20 auf 42 (Phase 1) bzw. 67 (Phase 2) Verbindungen
Bei den 67 Verbindungen dürften sicher auch einige Sprinter dabei sein, die von den bis zu 160 km/h profitieren.

ZitatAuflassung von 38 Eisenbahnkreuzungen
Aktuell sind es meines Wissens nach 64, das heißt fast die Hälfte wird dicht gemacht, oder? Wobei es immer noch sehr viele sind.

FlipsP

Zitat von: 38ger am  11 04, 2022, 20:47Wahnsinn!

Allerdings frag ich mich schon, was man sich bei 160 km/h auf so einer Strecke denkt...zum Vergleich: auch wenn man die 40-60 km/h (bei der Laßnitzhöhe) auf der steirischen Ostbahn außer Acht lässt, hat letztgenannte auf den meisten Abschnitten eine vmax von 80, teilweise nur 70 kmh. Dort wäre ein Ausbau mMn sehr viel wichtiger.
Auch zwischen Bruck und Graz reden wir selbst nach Eröffnung von SBT und Koralmbahn noch von Höchstgeschwindigkeiten zwischen 80 und 140 kmh, wobei 130 und 140 schon eine seltene Ausnahme sind. Also die Prioritäten sind mir da wirklich nicht klar...

Das kann man schwer vergleichen. Die Radkersburger Bahn ist recht gerade und ist nur durch wenige enge Bögen begrenzt. Das ermöglicht rein von der Trassierung her hohe Geschwindigkeiten. Ob man da jetzt auf 120 oder gleich 160 ausbaut, macht im Prinzip keinen Unterschied mehr.

Graz - Bruck dagegen reiht sich im Prinzip ein Bogen an den anderen und die steirische Ostbahn wird zumindest östlich von Gleisdorf auch ausgebaut werden. Dort wird auf vielen Teilen der Strecke vermutlich auch vmax 160 km/h kommen.
Für Graz - Bruck und Graz - Gleisdorf gibt es schon alternative Projekte in den Schubladen, denn da kann man aus den engen Bögen wenig rausholen.

38ger

Welche Alternativen zu Graz-Bruck und Graz-Gleisdorf sollen in den Schubladen liegen?

FlipsP


riggnix

Zitat von: FlipsP am  11 04, 2022, 21:58Für Graz - Bruck und Graz - Gleisdorf gibt es schon alternative Projekte in den Schubladen, denn da kann man aus den engen Bögen wenig rausholen.

Scheitert man bei Graz - Gleisdorf wirklich an den Bögen? Gefühlt könnte man da mit leichten Trassenänderungen (wirklich nur ein paar Meter) deutlich mehr rausholen. Ein Problem wird vermutlich die Steigung sein.
Gibt es dazu irgendwelche Studien? Oder eine genauere Einschätzung von jemandem, der sich besser auskennt als ich?  ;)