Bahnindustrie China vs Europa

Begonnen von s_gelb, 24 10, 2025, 17:24

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Martin

Liebe Grüße
Martin

whz

Mit einem Chinesenzug fahre ich nicht. No way.  :o

s_gelb

Zitat von: 510-015 am Heute um 08:19Und was willst du mit dem Artikel?

Die AK würde ich nicht als gute Quelle nehmen, die beurteilen kann, welche Züge gut oder schlecht sind.



Schreibt die AK etwa, dass die Züge gut oder schlecht sind? Ich hätte jediglich Statements sinnerfassend wahrgenommen, die den Sachverhalt in Bezug auf die Industrie und Arbeitsplätze bewertet; und vor allem Letzteres wäre ja gerade - noch dazu - Kernkompetenz der Arbeiterkammer.

s_gelb

Aber auch die Gewerkschaft vida meldet sich deitlich
zu Wort:

"Wer Züge bestellt, trägt auch Verantwortung"

Der Fachbereich Eisenbahn der Gewerkschaft vida kritisiert den geplanten Einsatz chinesischer Doppelstocktriebzüge von CRRC in Österreich.


,,Die Rosinenpickerei der Westbahn muss ein Ende haben. Österreichisches Steuergeld über das Klimaticket kassieren, am hochqualitativen rot-weiß-roten Netz expandieren und gleichzeitig bei einem hoch subventionierten chinesischen Billigstbieter bestellen. In schwierigen Zeiten für die heimische Industrie ist das das falsche Signal. Hier muss die Politik einen Riegel vorschieben."


Steuergeld in heimische Wertschöpfung investieren
Die Gewerkschaft vida fordert endlich verbindliche soziale, arbeitsrechtliche sowie ökologische und regionale Kriterien in allen öffentlichen Vergaben und Förderungen und appelliert an die Bundesregierung, Steuergeld nur dort einzusetzen, wo es heimischer Wertschöpfung und Arbeitsplätzen zugutekommt. ,,Wer Züge bestellt, muss auch Verantwortung übernehmen, unser Geld für unsere Arbeitsplätze", so Tauchner.

Bahnsysteme nicht in fremde Hände geben
Zugleich warnt Tauchner vor einer zunehmenden technologischen Abhängigkeit und verweist auf Untersuchungen in Oslo (Norwegen), wo chinesische Elektrobusse aus der Ferne gesteuert werden konnten – wie Der Standard jüngst berichtete. ,,Wir dürfen unser Bahnsystem nicht in fremde Hände geben. Wer Züge bestellt, bestellt auch digitale Kontrolle – und die muss bei uns bleiben", resümiert Tauchner.


https://www.vida.at/de/artikel/eisenbahn/2025/westbahn-kritik-zuege-aus-china

s_gelb

Zitat von: Martin am Heute um 17:29https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/20269108/westbahn-erntet-fuer-zuege-aus-china-massive-kritik?

Ich finde es persönlich spannend, dass jene Seite, die von so langen Lieferzeiten bei europäischen Herstellern spricht kürzlich betont hatte, wie super schnell es doch ging, Fahrzeuge für die Expansion in den Süden zu organisieren, wie ich es persönlich aus manchen Aussendungen vernommen hätte. Wohlgemerkt handelte es sich hier ebenso um einen europäischen Hersteller.

Ahenobarbus

Zitat von: 510-015 am Heute um 08:19Und was willst du mit dem Artikel?

Die AK würde ich nicht als gute Quelle nehmen, die beurteilen kann, welche Züge gut oder schlecht sind.


Die Chinesen sind technologisch seit Jahren ebenbürtig bzw. in der Zwischenzeit vielleicht bereits voraus. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch in Österreich die ersten chinesischen Züge fahren werden.


Über chinesische Produkte zu schimpfen ist sowieso der falsche Weg. Der richtige Weg ist zu hinterfragen, was Europa falsch gemacht hat, dass man in vielen Bereichen nicht mehr führend ist. Kurzfristig gesehen kann man die Situation nur akzeptieren. Langfristig gesehen kann man versuchen den Rückstand wieder zu verringern.

Wenn der Markeintritt in Europa durch massive staatliche Subventionen erleichtert/ermöglicht wird, ist kein fairer Wettbewerb gegeben. Europa muss sich allein aus industriestrategischen Gründen dagegen verwahren.

In den Bereichen in denen China Produkte erzeugt, die denen europäischer Anbieter überlegen sind, sollte man zumindest versuchen so zu agieren, wie es China seit Jahrzehnten vorexerziert: Marktzutritt nur unter Einhaltung bestimmter Bedingungen, z.B. Zwang zu Joint Ventures mit europäischen Unternehmen, Technologie- und Knowhow-Transfer, etc.

Ch. Wagner

Zitat von: whz am Heute um 17:34Mit einem Chinesenzug fahre ich nicht. No way.   



Ei der Daus, bist du denn schon in einem gefahren?

Ch. Wagner


Vor über 10 Jahren hat sich ganz Graz gerühmt, Vorreiter für Elektobusse im Stadtverkehr zu sein, die ganze Busflotte sollte umgestellt werden. Und Graz sollte die Zentrale für diese in Europa werden, quasi die Stadt der Buseinführung. Was ist von CSR geblieben: nur die Haltestelle "Museum der Wahrnehmung" und herausgeworfenes Geld.
Es ergeben sich dabei noch andere Fragen: Wieso gibt es so viele Chinabeisl, gar wegen der schönen Winkekatzen. Und wie so werden so viele japanisch Autos gekauft? Oder auch Südkoreanische. Und schließlich: Wieviel Diesel wird durch den Einsatz der Hybridbusse eingespart. Und wann fahren diese ausschließlich elektrisch?

scheurin

Einfach mal abwarten. Schon schwer zu begreifen, was hier abgeht.

Und unserer supertollen Gewerkschaft steht es ja hier frei selbst tätig zu werden und ein Schienenverkehrs-Unternehmen zu gründen anstatt anderen etwas vorzuschreiben. Die Erfahrung mit Konsum und Bawag bürgt sicher für deren gewaltige Kompetenz.