Entgleisung Münchendorf - 09.05.2022

Begonnen von 510-015, 09 05, 2022, 19:59

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510-015

In Münchendorf (Pottendorfer Linie) ist heute laut Facebook-Seite der Zeit im Bild ein Zug entgleist. Laut angefügtem Bild dürfte es sich um eine Ventus Doppelgarnitur der Raaberbahn gehandelt haben.


Hier der Text + Foto von der Facebook-Seite der Zeit im Bild:


Eilmeldung: Bei Münchendorf im Bezirk Mödling in Niederösterreich ist ein Zug entgleist. Ein Waggon ist umgestürzt. Laut Rotem Kreuz soll es ein Todesopfer und rund 30 Verletzte geben:

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Zusatz:

Hier auch ein erster Artikel des ORF Niederösterreich. (inkl. Bilder)


Zug entgleist: Ein Toter, mehrere Verletzte

Bei Münchendorf (Bezirk Mödling) ist am frühen Montagabend ein Zug entgleist. Laut Rotem Kreuz gibt es einen Toten und mehrere Verletzte. Die Unfallursache ist noch nicht bekannt. Der Rettungseinsatz ist derzeit noch im Gange.


Online seit heute, 18.56 Uhr (Update: 19.24 Uhr)


Das Unglück hatte sich ÖBB-Angaben zufolge kurz nach 18.00 Uhr auf der Pottendorfer Linie bei Münchendorf ereignet. Betroffen war ein Zug der Raaberbahn.

Ein Großaufgebot an Rettungskräften ist im Einsatz. Neben Helfern des Roten Kreuzes und des Samariterbundes sind auch vier Notarzthubschrauber des ÖAMTC an Ort und Stelle. Die unverletzten Personen werden in einem nahe gelegenen Katastrophenlager des Roten Kreuzes betreut.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

PeterWitt

Unwichtig, aber dennoch ein kleines Detail am Rande: der führende Wagen war der erst letzte Woche ausgelieferte 4746 311, die zweite Garnitur 302.

Cerberus2

Die Unfallursache ist ja noch nicht klar, aber auf Openrailwaymap habe ich einen 60km/h-Gleiswechsel gesehen, dessen zu schnelle Befahrung die Ursache gewesen sein könnte.

Ich verstehe aber nicht, wieso man auf einer Quasi-Neubaustrecke für 200km/h einen 60km/h-Wechsel einbaut. Das kostet doch später im 200km/h-Betrieb zuviel Zeit in der Kante. Werden an solchen Stellen nicht normalerweise 100km/h-Wechsel eingebaut? Selbst auf der parallelen Südbahn, die ja nicht auf 200km/h ausgebaut ist und auch nicht wird, sind 100km/h-Wechsel und Abzweige der Standard.

510-015

Hier ein Artikel mit Bildern der Bergung des Triebwagens:
https://noe.orf.at/stories/3155659/

Laut der stellvertretenden Generaldirektorin der Raaberbahn handelt es sich um menschliches Versagen - ein technisches Gebrechen könne ausgeschlossen werden - die Ermittlungen laufen aber natürlich noch:
https://burgenland.orf.at/stories/3155634/


Zitat von: PeterWitt am  09 05, 2022, 22:00Unwichtig, aber dennoch ein kleines Detail am Rande: der führende Wagen war der erst letzte Woche ausgelieferte 4746 311, die zweite Garnitur 302.
Wie man hört, soll es sich bei beiden Triebwagen um Totalschäden handeln.
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Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

Ragnitztal


FlipsP

Zitat von: Cerberus2 am  11 05, 2022, 09:37Die Unfallursache ist ja noch nicht klar, aber auf Openrailwaymap habe ich einen 60km/h-Gleiswechsel gesehen, dessen zu schnelle Befahrung die Ursache gewesen sein könnte.

Ich verstehe aber nicht, wieso man auf einer Quasi-Neubaustrecke für 200km/h einen 60km/h-Wechsel einbaut. Das kostet doch später im 200km/h-Betrieb zuviel Zeit in der Kante. Werden an solchen Stellen nicht normalerweise 100km/h-Wechsel eingebaut? Selbst auf der parallelen Südbahn, die ja nicht auf 200km/h ausgebaut ist und auch nicht wird, sind 100km/h-Wechsel und Abzweige der Standard.

Alle Weichen auf der Strecke die für den planmäßigen Betrieb wichtig sind, sind mit 80 oder 100 km befahrbar. Diese Weichenverbindung wird jedoch angeblich nicht für den planmäßigen Betrieb benötigt und ist darum auch mit geringerer Geschwindigkeit ausgeführt.

510-015

Zitat von: Cerberus2 am  11 05, 2022, 09:37Die Unfallursache ist ja noch nicht klar, aber auf Openrailwaymap habe ich einen 60km/h-Gleiswechsel gesehen, dessen zu schnelle Befahrung die Ursache gewesen sein könnte.
Laut einem Kurier-Artikel (leider nicht gratis zugänglich) scheinen die Ermittlungen tatsächlich auf eine zu schnelle Befahrung des 60 km/h-Gleiswechsels hinzudeuten. (ich kann den Artikel selbst nicht komplett lesen - aber einige wichtige Punkte stehen gleich in den ersten paar lesbaren Sätzen).
https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/zu-schnell-durch-die-weiche-menschliches-versagen-bei-zugunglueck/402003591
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Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

TW 529

Zugsunglück: Anklage gegen Triebwagenführer
Nach dem Zugsunglück in Münchendorf (Bezirk Mödling) im Mai hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Triebwagenführer eingebracht. Dem Mann wird fahrlässige Gemeingefährdung vorgeworfen. Ein Passagier starb, mehrere Fahrgäste wurden verletzt.


Dem Beschuldigten werde ein ,,Sorgfaltsverstoß" angelastet, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, und bestätigte damit einen ,,Kurier"-Bericht. Der Triebwagenführer soll die Geschwindigkeit weit über das erlaubte Tempo hinaus erhöht haben. Trotz Schnellbremsung war es dem Bericht zufolge zur Entgleisung gekommen.

Der mit etwa 70 Passagieren besetzte ,,Ventus"-Zug der Raaberbahn soll auf dem Weg von Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) im Burgenland nach Wien mit 145 statt 60 km/h durch eine Weiche in Münchendorf gefahren sein. Einer der sechs Wagen der Doppelgarnitur war in ein Feld gestützt. Ein zweiter war seitlich auf der Böschung neben der Zugstrecke liegengeblieben. Die übrigen vier Wagen waren aus den Gleisen gesprungen.


Einer der sechs Wagen der Doppelgarnitur war in ein Feld gestürzt, ein zweiter war seitlich auf der Böschung liegengeblieben
Haft- oder Geldstrafe
Bei dem Unglück war ein 25-jähriger Eisenstädter gestorben. Der 52-jährige Triebwagenführer und zwei Fahrgäste aus Wien, eine Frau (35) und ein Mann (78), hatten nach früheren Angaben schwere Blessuren, weitere Passagiere leichte Verletzungen erlitten.

Ein technisches Gebrechen schloss die stellvertretende Generaldirektorin der Raaberbahn, Hana Dellemann, bereits kurz nach dem Unglück aus. Durch die Erhebungen der Staatsanwaltschaft dürfte sich nun ,,menschliches Versagen" erhärtet haben. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Ungarn eine Haftstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe.



https://noe.orf.at/stories/3180742/

FlipsP