Autoreisezug Wien Hamburg eingestellt

Begonnen von whz, 20 05, 2022, 13:42

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whz

Hallo in die Runde!

Wollte soeben den Autoreisezug Wien - Hamburg (nj 490 Hans Albers) buchen, und musste erfahren, dass dieser Nightjet keine Autos mehr transportiert. Angesichts der Klimadebatten bin ich doch überrascht über diese (unverständliche) Maßnahme. Der wird nur mehr in der Relation Innsbruck - Hamburg geführt. Weiß jemand mehr darüber?

LG
Wolfgang

Rick1610

Zitat von: whz am  20 05, 2022, 13:42Hallo in die Runde!

Wollte soeben den Autoreisezug Wien - Hamburg (nj 490 Hans Albers) buchen, und musste erfahren, dass dieser Nightjet keine Autos mehr transportiert. Angesichts der Klimadebatten bin ich doch überrascht über diese (unverständliche) Maßnahme. Der wird nur mehr in der Relation Innsbruck - Hamburg geführt. Weiß jemand mehr darüber?

LG
Wolfgang


Was ich weiß wird ja umgebaut in Hamburg oder ist diese schon vorbei 🤔

TW 581

Der NJ 490/491 hat der nicht seine Maximallänge von Wien Hbf bis Nürnberg erreicht?

Zugteile
Wien Hbf - Hamburg
Wien Hbf - Amsterdam
Wien Hbf - Brüssel

Innsbruck - Hamburg Altona da gibt es den Autozug weiterhin.

Zitat von: Rick1610 am  20 05, 2022, 22:06Was ich weiß wird ja umgebaut in Hamburg oder ist diese schon vorbei 🤔


Hamburg Altona ist in paar Jahren komplett Geschichte, als Ersatz gibt es in Hamburg Diebsteich dort entsteht ein neuer Bahnhof für den Nah und Fernverkehr.
LG TW 581

5047er

Zitat von: TW 581 am  20 05, 2022, 23:03Der NJ 490/491 hat der nicht seine Maximallänge von Wien Hbf bis Nürnberg erreicht?
Mit der planmäßigen Zugbildung aus einer 1×16 sowie 14 Wagen, wenn auch der Brüsseler Zugteil fährt, hat der Zug knapp 390 Meter, hier ist also zumindest noch etwas Luft zu den maximal erlaubten 450 Metern Zuglänge. Wie es mit den Bahnsteiglängen aussieht, bin ich mir nicht sicher, wenn die DDm aber immer am Zugschluss wären, sollte das kein Problem sein.

Es gingen sich also rein theoretisch noch zwei Wagen aus, wobei ich da nicht genau weiß, ob dann mit Sicherheit auch eine Lok ausreichen würde, falls nicht, wäre es maximal noch ein Wagen.

Hätte man also noch DDm am Zug, würde man sich zumindest die Möglichkeit eines Zusatzwagens oder die Überstellung eines leeren Wagens (z.B. am Vortag ausgereiht etc.) an den Tagen, wo der Brüsseler Zugteil fährt, komplett verbauen.

Zusätzlich habe ich in Errinerung, dass es früher trotz großer Sorgfalt immer wieder vorgekommen ist, dass z.B. das Auto nach Wien gefahren ist, und die Fahrgäste nach Innsbruck oder umgekehrt, das muss insbesondere bei der Entladung lustig gewesen sein. Das kann zwar jetzt auch noch passieren, wenn Fahrgäste sich dann z.B. nach der Fahrkartenkontrolle noch ein anderes Abteil suchen, weil sie mit anderen Reisenden ein 6er - Abteil teilen, und dann im anderen Zugteil ein freies Abteil finden.

Zudem gab es bei der Beladung der 4 DDm in Hamburg in der Vergangenheit oft lange Verzögerungen und dadurch große Verspätungen, dass will man verständlicherweise minimieren.

Und last but not least ist die Automitnahme sowohl für die ÖBB als auch für die Fahrgäste ein teurer und unwirtschaftlicher Spaß, die DDm werden nicht jünger und die Nachfrage bzw. Auslastung war meistens entweder sehr gering und die DDm fast leer (unter der Woche), bzw. so hoch, dass man oft ohnehin keinen Platz mehr bekommen hat (an Wochenenden, rund um Feiertage, Ferien, Hochsommer).

whz

So ähnlich hat mir das nunmehr die ÖBB auch dargestellt. Wenn wirklich die Autotransporter am WE ausgelastet sind und unter der Woche nicht, warum macht man das nicht wie mit dem Nightjet nach Livorno? Der fährt auch nur 2 mal die Woche soweit ich weiß?

Und warum macht man nicht einen eigenen Autoreisezug über Innsbruck und hängt den dann an den Nightjet nach Hamburg dran? Jedenfalls verpaßt die ÖBB gerade entscheidende Punkte um sich weiterhin als TOP Reiseunternehmen zu präsentieren. Gerade bei derart steigenden Benzinpreisen könnte die ÖBB mit mehr statt weniger Autoreisezüge imagemäßig sehr punkten und auch Bahnmuffel zum Bahnfahren überzeugen.

LG
Wolfgang

FlipsP

Mehr Autozüge bedeutet aber auch mehr Defizit..

TW 581

Eigentlich müsste man den NJ Wien - Hamburg bzw via Köln nach Amsterdam sobald wie möglich mit mehr Wagen führen und wer ein Auto am Ziel braucht soll halt sich vor Ort eines ausborgen! Für die ÖBB ist der Autoreisezug ein Verlustgeschäft!
LG TW 581

5047er

Zitat von: whz am  30 05, 2022, 11:42Wenn wirklich die Autotransporter am WE ausgelastet sind und unter der Woche nicht, warum macht man das nicht wie mit dem Nightjet nach Livorno? Der fährt auch nur 2 mal die Woche soweit ich weiß?

Und warum macht man nicht einen eigenen Autoreisezug über Innsbruck und hängt den dann an den Nightjet nach Hamburg dran? Jedenfalls verpaßt die ÖBB gerade entscheidende Punkte um sich weiterhin als TOP Reiseunternehmen zu präsentieren.

Ich verstehe ja deine Einwände und Ideen absolut, aber

Zu 1.) Weil man dann erst wieder ein "Chaos" beim Verladen in Hamburg hätte mit frühen Verladezeiten und vermutlich oft verspäteter Abfahrt. Zudem ist der Zug auch ohne Autoverlade - Kundschaft meist ausgebucht.

Zu 2.) Man kann nicht einfach mal so ein paar DDm an einen railjet hängen, ein eigener Autozug Wien - Innsbruck (-Hamburg) würde zudem hohe Kosten und erst recht eine ewig lange Fahrzeit bedeuten.

Zudem ist die ÖBB in erster Linie ein Verkehrsunternehmen und kein Reiseveranstalter, auch wenn es zugegebenermaßen für einen Teil der Kundschaft schon sehr schade ist und mehr auf Touristen und Urlauber ausgerichtetes Angebot auf der Schiene sehr wünschenswert wäre.

whz

Zitat von: 5047er am  30 05, 2022, 19:07...

Zudem ist die ÖBB in erster Linie ein Verkehrsunternehmen und kein Reiseveranstalter, auch wenn es zugegebenermaßen für einen Teil der Kundschaft schon sehr schade ist und mehr auf Touristen und Urlauber ausgerichtetes Angebot auf der Schiene sehr wünschenswert wäre.

Diese Gedanke kann ich nicht nachvollziehen, denn die ÖBB ist ein Dienstleistungsbetrieb im Staatseigentum und damit von uns Steuerzahlern mitfinanziertes Unternehmen, das gerade in Bezug auf Klimaschutz eine Vorreiterrolle haben soll und auch hat. Immerhin produzieren die ÖBB ihren Strom angeblich autark selbst. Und es muss im Interesse der Öffentlichkeit und des Staates sein, hier sollte Dienstleistungen gezielt zu fördern, um immer mehr Autos weg von der Straße zu bringen. Manche im ÖBB Management sollten sich wirklich überlegen, ob sie an der richtigen Stelle arbeiten, wenn sie die Zeichen der Zeit nicht erkennen.

Und noch was: es wäre eine konsequente Fortsetzung des Umweltschutzgedankens, auf jedem Autotransporter Ladevorrichtungen für E-Autos (bitte jetzt aber keine Debatte über den derzeitigen Stand in der E-Mobilität) anzubringen.

Liebe Grüße
Wolfgang

FlipsP

Ja, die ÖBB sind ein Unternehmen im Staatseigentum (nicht im ,,Steuerzahlereigentum") und auch ein wichtiges Unternehmen in Sachen Klimaschutz.

Trotzdem ist dort das Geld nicht unwichtig und man kann nicht vollkommen defizitär herumfahren (was man mit mehr Autoreisezügen machen würde).

Fakt ist: Das Auto (auch das eAuto (und ich bin Befürworter dieser!)) ist und bleibt nicht klimafreundlich und wenn ich am Ziel ein Auto brauche ist es im Prinzip immer klüger ein Auto dort zu mieten.
Erst recht besser, als zu sagen ,,die ÖBB muss aus Klimaschutzgründen mein Auto transportieren".

cost

Zitat von: whz am  31 05, 2022, 09:42Immerhin produzieren die ÖBB ihren Strom angeblich autark selbst.

Das hast du glaub falsch verstanden:
Zitat100 Prozent grüner Bahnstrom ist Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Dazu betreibt die ÖBB Infrastruktur acht eigene Wasserkraftwerke. Diese erzeugen rund ein Drittel des in Österreich benötigen Bahnstroms.
https://infrastruktur.oebb.at/de/informationen-und-mehr/bahn-erleben/zuegig-erklaert/gruener-bahnstrom

FlipsP

#11
Bei der ÖBB kann man eine Faustformel anführen:

Herkunft des Stroms:

1/3 aus eigenen Kraftwerken
1/3 aus eigenen Generatoren in fremden Kraftwerken
1/3 wird zugekauft.