Neue Straßenbahnen für Graz

Begonnen von TW 529, 27 03, 2022, 17:11

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Tramfreak

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Einrichtungfahrzeugen und Zweirichtungsfahrzeugen?

TW 581

Zitat von: Zachi am  28 01, 2023, 13:55Theoretisch bräuchte man ja am Anfang noch nicht alle 15 Stück für die Innenstadtentlastung + Taktverdichtung, denn da wäre ja nur die SL6 (eventuell auch SL7, aber da hat man ja bereits den 5min Takt) zu verdichten. Also wenn sich die neuen Straßenbahnen ,,verspäten" dann würden ja am Anfang um die 5-7 lange Straßenbahnen reichen.
Wenn dann alle 15 da sind, kann man ja die Taktverdichtung auf den Linien 4 & 5 angehen.

Und wenn man die Option eben abruft mit den 40 weiteren dann sind wahrscheinlich die 500er und die CR (kommt drauf an wie lange die ohne Modernisierungen noch durchhalten) gleich mal weg. Mit den 600er könnte man ja sonst noch paar Jahre länger fahren.

Zum Teil frage ich mich schon, ein 5 Minuten Takt ist doch schon recht gut, da wäre es eher mal an der Zeit von 27m auf 38-40m Fahrzeuge umzustellen.

ZR Fahrzeuge sind praktisch, aber in Graz hat man doch viele Schleifen und ein Mischbetrieb ER + ZR finde ich auch nicht das Beste.  Die Linie 2 könnte man auch zudem statt am Hbf auch gleich zur Auster führen.
LG TW 581

Zachi

Zitat von: Tramfreak am  28 01, 2023, 21:57Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Einrichtungfahrzeugen und Zweirichtungsfahrzeugen?
Einrichtungsfahrzeuge haben nur eine Fahrerkabine, können daher nur in eine Richtung fahren (außer reversieren) und haben nur auf einer Seite Türen -> brauchen daher eine Wendeschleife

Zweirichtungsfahrzeuge haben zwei Fahrerkabinen (quasi kein Anfang bzw. Ende), können daher in beide Richtungen fahren und haben auf beide Seiten Türen -> brauchen daher keine Wendeschleife

Sagt eben eh schon der Begriff selbst ;)

Tramfreak

Graz bräuchte mal längere Fahrzeuge so 37-40 Meter lange Fahrzeuge.

Zachi

Zitat von: Tramfreak am  29 01, 2023, 09:41Graz bräuchte mal längere Fahrzeuge so 37-40 Meter lange Fahrzeuge.
Ja in der Ausschreibung steht eh bis 38m. Jetzt ist nur die Frage, ob ein Minimum an Metern drin steht oder ob der Flexity mit den 34m reichen würde.

Tramfreak

Das Netz ist ja glaub ich nicht für so lange Fahrzeuge adaptiert für 37-40 Meter lange Straßenbahnen. 
Deswegen wenn man sich überlegt solche Fahrzeuge zu kaufen sollte man vlt das Netz adaptieren für 37-40 Meter lange Straßenbahnen (;

Tramfreak

Außer wenn man die Cityrunner modernisiert ist eine Abstellung höchstwahrscheinlich zu vermeiden. Aber ich denke auch, dass sich da nicht mehr viel tun wird. Bei der HU von 660, wie es TW529 mal erwähnt hat wurde nur mehr das notwendigste gemacht. Deswegen gehe ich nicht davon aus, dass man die verlängert oder sonst was.

Auch nicht zu vergessen ist, dass die Anzeigen bei den Cityrunnern immer wieder ausgehen (vor allem am 1er fällt mir das oft auf)
Bei den 600ern sieht man die LED Anzeige am Abend und in der Nacht viel besser als beim Cityrunner.

Stefan 4076

Zitat von: 510-015 am  28 01, 2023, 20:45Die Kosten sind natürlich höher. Aber 15% finde ich nicht weiter tragisch, wenn man eine einheitliche Flotte hat und die Vorteile auch wirklich ausnützt. - Das mit der einheitlichen Flotte wird in Graz aber, wie erwähnt, aufgrund der aktuellen Ausschreibung nicht in absehbarer Zeit möglich sein.
Zu den höheren Anschaffungskosten für Zweirichtungsfahrzeuge kommen die Kosten für Weichen und deren Instandhaltung dazu, pro Gleiswechsel kann man mit Kosten rechnen, die einem Niederflurwagen nahe kommen.
Wie oft im Jahr würde man das brauchen? Das rechnet sich nie. Mal sehen, wie sich das in Bern bewährt. Dort beschaffen die Verkehrsbetriebe Tramlink in ER- und ZR-Ausführung.

510-015

Zitat von: Stefan 4076 am  29 01, 2023, 11:54Wie oft im Jahr würde man das brauchen? Das rechnet sich nie.
Wie definierst du, ob es sich rechnet?

Ankaufspreis von ER-Fahrzeugen und Kosten, die durch SEV entstehen gegen Ankaufspreis ZR-Richtungsfahrzeugen und Kosten für Weichen?

Das kann sich logischerweise nie für ZR-Fahrzeugeausgehen. Den einzigen Kostenvorteil den ZR-Fahrzeuge haben, ist der geringere Platzbedarfs beim Wenden, wodurch man weniger Geld beim Grundstückskauf ausgeben muss.

Den Vorteil, den ZR-Fahrzeuge aber haben, ist die Flexibilität, wodurch man (wenn man es richtig nutzt) mehr Kundenzufriedenheit erreichen kann. Ob sich Kundenzufriedenheit ,,rechnet" ist immer so eine Sache, die man nicht messen kann.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

PeterWitt

#324
Die Flexibilität mit Gleiswechseln wäre mMn vor allem mit Kletterweichen im Baustelleneinsatz für temporäre Endstellen gegeben, dafür würde aber ein Anteil von etwa 15 Zweirichtern genügen. Außerdem wären da, aufgrund der doch recht zahlreich vorhandenen Schleifen, die Verbesserung für die Fahrgäste meist recht gering.
Ja, die Baustelle heuer in Wetzelsdorf ist ein Beispiel, wo so etwas recht funt funktionieren würde, aber wo wäre zB der Vorteil, wenn die Linie 1 bis zur Auster fahren würde und man erst dort statt in der Laudongasse zum SEV umsteigen müsste? Einzug der Ast nach Andritz wäre relativ lange ohne Wnedemöglichkeit, dort hätte man Potential für eine solche temporäre Endstelle, aber sonst?
@Tramfreak: nochmals, die mangelhaften Anzeigen der CR sind kein Indikator, dass die Wagen bald abgestellt werden, denn die Probleme bestehen seit deren Einbau, das ist ein Thema der Hinwendung - hätte man da schon geplant, die Wagen abzustellen, warum hätte man dann überhaupt die Displays getauscht?
Die 500er fuhren Ende der 1990er auch massig mit gestörten oder fehlenden Brosebändern spazieren, bis man die LCD-Displays eingebaut hat. Dennoch wurden sie noch nicht ausgemustert.

PeterWitt

#325
Zitat von: 510-015 am  29 01, 2023, 12:04Den einzigen Kostenvorteil den ZR-Fahrzeuge haben, ist der geringere Platzbedarfs beim Wenden, wodurch man weniger Geld beim Grundstückskauf ausgeben muss.
Wie gesagt, das würde ich so nicht zwingend sehen - eine Häuserblockschleife wie zB in der Krenngasse benötigt recht wenig Grundstück, ebenso wie zB die Schleifen Laudongasse und SmartCity.
Legt man die Schleife auf einem extra Grundstück an, so gibt es meist auch eine entsprechende Nutzung für die Fläche im Inneren, wie zB in Puntigam, St. Peter (SZ und PT) oder in Andritz, da hätte man mit einer stumpfen Endstelle keinerlei Vorteile betreffend Platzverbrauch.
Ist die Stadt großzügig angelegt, mit breiten Straße und großzügigen Grünstreifen, so kann man dort eigene Gleiskörper anlegen und bequem eine stumpfe Endstelle realisieren - bloß, sowas gibt's in Graz nicht wirklich, da würde man dann zum herstellen mal einen ca. 100m langen und gut 10m breiten Streifen neben der Fahrbahn schaffen müssen, um dort die Endstelle zu implementiert - da kann ich auch gleich eine Schleife bauen.

Stefan 4076

Zitat von: 510-015 am  29 01, 2023, 12:04Den Vorteil, den ZR-Fahrzeuge aber haben, ist die Flexibilität, wodurch man (wenn man es richtig nutzt) mehr Kundenzufriedenheit erreichen kann. Ob sich Kundenzufriedenheit ,,rechnet" ist immer so eine Sache, die man nicht messen kann.
Wie oft kommt es vor, dass man diese Flexibilität nutzen könnte? ZR-Wagen haben weniger Sitzplätze, was nicht gerade hinsichtlich Kundenzufriedenheit förderlich ist. Es ist schwierig abzuwägen, welches System besser ist. Wenn ein Netz wie in Graz für ER-Wagen ausgelegt ist, ist es wohl besser dabei zu bleiben. In Innsbruck wurde das Tram-Netz kräftig ausgebaut, da ist die Ausgangslage eine andere.

510-015

Zitat von: PeterWitt am  29 01, 2023, 12:26Wie gesagt, das würde ich so nicht zwingend sehen - eine Häuserblockschleife wie zB in der Krenngasse benötigt recht wenig Grundstück, ebenso wie zB die Schleifen Laudongasse und SmartCity.
Legt man die Schleife auf einem extra Grundstück an, so gibt es meist auch eine entsprechende Nutzung für die Fläche im Inneren, wie zB in Puntigam, St. Peter (SZ und PT) oder in Andritz, da hätte man mit einer stumpfen Endstelle keinerlei Vorteile betreffend Platzverbrauch.
Natürlich. Gerade Krenngasse und Schulzentrum sind Beispiele, wo man mit recht wenig Platz auskommt, bzw. den Platz gut nutzt. Im Fall Krenngasse würde es sich aber sogar anbieten, dass man mit einer stumpfen Endstelle die derzeitige Schleifenausfahrt loswird und sich ein paar Meter in der Hauptstraße erspart.
Aber zum Beispiel Reininghaus hätte man mit einer stumpfen Endstelle deutlich weniger Grund kaufen müssen. Auch bei der SW-Linie gibt es ja für die zweite Etappe (bis Grottenhof) den Plan für eine mehrere 100 Meter lange Stichstrecke in der Grottenhofstraße, bis man zu einer geeigneten Stelle für eine Schleife kommt, welche aber nicht auf der weiteren Strecke der 3. Ausbaustufe liegt.

Es wird immer Fälle geben, wo stumpfe Endstellen Sinn machen und Fälle, wo man sowieso den Platz für z.B. Bushaltestellen benötigt (Schulzentrum, Puntigam) und Schleifen Sinn machen. Vor allem, da Einrichtungsfahrzeuge den Vorteil haben, dass sie mit Schleifen schneller wenden können, da der Fahrer nicht ans andere Ende des Fahrzeuges muss.

Zitat von: Stefan 4076 am  29 01, 2023, 12:30Wie oft kommt es vor, dass man diese Flexibilität nutzen könnte? ZR-Wagen haben weniger Sitzplätze, was nicht gerade hinsichtlich Kundenzufriedenheit förderlich ist. Es ist schwierig abzuwägen, welches System besser ist. Wenn ein Netz wie in Graz für ER-Wagen ausgelegt ist, ist es wohl besser dabei zu bleiben. In Innsbruck wurde das Tram-Netz kräftig ausgebaut, da ist die Ausgangslage eine andere.
Ca. jeden Sommer, bei Baustellen? Bei Gleisparkern? Bei Unfällen?

Zu den Sitzplätzen hab ich ja schon gestern geschrieben... Es ergeben sich größere Auffangräume, was insgesamt mehr Platz bedeutet. Die Bereiche zwischen den Türen, können dann (z.B. mit 4er-Plätzen und schmalem Gang) deutlich dichter gestaltet werden. Die Sitzplatzanzahl der Variobahn wird man leicht erreichen oder sogar übertreffen können.

Den kräftigen Ausbau des Netzes, den du als andere Ausgangslage siehst, würde es in Graz mit SW-Linie, NW-Line und 2er auch geben.


Ich will nicht sagen, dass ZR-Fahrzeuge die super Fahrzeuge sind, die den ER-Fahrzeugen auf jeden Fall vorzuziehen sind. Beim derzeitigen Netz würde der Wechsel auf ZR-Fahrzeuge auch wirklich keinen Sinn machen. Aber mit den Ausbauvorhaben der nächsten Jahre (falls diese umgesetzt werden), ändert sich die Situation und es macht Sinn zumindest über die Vor- und Nachteile der Fahrzeugarten nachzudenken, anstatt eine Variante stur abzulehnen. - Denn aus meiner Sicht gibt es bei beiden Arten sowohl Vor- als auch Nachteile.
Das, was auf jeden Fall keinen Sinn macht, ist für den Neubauteil der nächsten Jahre eine andere Fahrzeugart zu verwenden als für das Bestandsnetz. Wenn man wirklich auf ZR-Fahrzeuge wechseln will, muss man es konsequent für den ganzen Fuhrpark machen um auch am Bestandsnetz die Vorteile nutzen zu können. - Die aktuelle Ausschreibung führt dazu, das genau das nicht der Fall ist und man auf Jahrzehnte einen Fuhrpark haben wird, bei dem man die Vorteile der ZR-Fahrzeuge im akuten Störungsfall sicher nicht nutzen kann.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

FlipsP

Zitat von: Tramfreak am  29 01, 2023, 10:39Das Netz ist ja glaub ich nicht für so lange Fahrzeuge adaptiert für 37-40 Meter lange Straßenbahnen. 
Deswegen wenn man sich überlegt solche Fahrzeuge zu kaufen sollte man vlt das Netz adaptieren für 37-40 Meter lange Straßenbahnen (;


Lieber Tramfreak,
Bitte informiere dich ein wenig!
Das Netz in Graz ist fast vollständig auf 40 m Fahrzeuge ausgelegt.

Tramfreak

Zitat von: FlipsP am  29 01, 2023, 13:18Lieber Tramfreak,
Bitte informiere dich ein wenig!
Das Netz in Graz ist fast vollständig auf 40 m Fahrzeuge ausgelegt.
Okay mache ich. Aber wie lange sind die Varios? Müssten glaube ich nur 27 Meter lang sein.